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Zu de» Ereignisse» in Wien.
Prag, 15. Jul. Nach einer Meldung aus Wien erschienen um 15 Uhr bei dem Bundeskanzler Dr. Seipel die Gesandten der in Wien acciediterten Staaten zu einer Besprechung über die Situation. In den Straßen Wiens wurden Flugblätter verteilt, in welchen der Rücktritt Seipels und Schobers verlangt wird, andernfalls wird mit dem Generalstreik gedroht. Die ausländischen Journalisten sehen die Lage der Regierung' als erschüttert an. Entgegen den Meldungen, daß das Militär versagt haben solle, wird festgestellt, daß das Militär deshalb nicht einschritt, weil es von Bürgermeister Dr. Seitz davon zurückgehalten wurde.
Der Justizpalast ist bis auf den Grund niedergebrannt. Es wurden sämtliche Grundbücher, Prozeßakten und zahlreiche andere Dokumente vernichtet.
Me VerheermW in ZernUm
Nach den aus ganz Palästina hier einlaufenden Meldun- gen hat das Erdbeben größere Verwüstungen angerichtet, als man zuerst angenommen hatte. Genaue Angaben liegen auch jetzt noch nicht vor. Die D. A. Z. schreibt: Am schwersten betroffen wurde die Stadt Nablus (Sichern), wo zwei Straßen völlig zerstört und 50 bis 60 Personen getötet wurden. Mehrere hundert Häuser stürzten ein und Tausends von Menschen sind obdachlos. Zn Ramleh wurden 12 Personen getötet, 25 verwundet. In Lydda beträgt die Zahl der ums Leben Gekommenen 30, der Verwundeten 70. Den notleidenden Bewohnern der heimgesuchten Gebiete werden Lebensmittel, Bedarfsartikel und Medikamente durch Flugzeuge zugeführt. Die Regierung hat einen Unterstützungsfonds zur Verfügung gestellt. Zn Jericho stürzte das Win- ter-Palace-Hotel ein und begrub eine Anzahl Touristen. Zn den Küstenstädten Jaffa, Telaviv und Haifa wurde nur ein leichter Erdstoß verspürt. Menschen sind hier nicht ums Leben gekommen, und der Sachschaden ist unbedeutend. Dagegen ist die Zahl der Todesopfer in den Dörfern rund um Jerusalem groß. Die Hospitäler in Jerusalem find überfüllt. Historische Gebäude sind nur verhältnismäßig leicht beschädigt worden. Die Kuppel des Felsengrabes weist eine Anzahl Risse auf. und die Reparaturen der letzten Jahre sind illusorisch geworden. Der Turm des Regierungsgebäudes auf dem Oelberg ist in Gefahr, einzustürzen. Auch die Himelfrhrtskapelle auf dem Oelberg wurde beschädigt. Der obere Teil des Minaretts ist abgebrochen. Die Straße nach Jericho ist stellenweise für Fahrzeuge unpassierbar. Die Mauern der Basilika in Bethlehem weisen Risse auf. Schwer beschädigt wurde di« hebräische Universität, in der verschiedene wertvolle Instrumente zerstört wurden. Im Bet-Jsrael-Distrikt stürzten di« Synagogen ein. Die Moscheen in Semakh und Acca erlitten starke Beschädigungen. In Amman stürzten das Haus des Ministerpräsidenten und das des britischen Vertreters ein. 10 Personen wurde« getötet. In Es Salt wurden 85 Personen getötet und 180 verwundet. Letzte Nacht schliefen die meisten Leute außerhalb ihrer Häuser, da man weitere Erdstöße befürchtete.
Jerusalem, 15. Juli. Im Jordantal hat das Erdbeben bemerkenswerte Veränderungen hervorgerufen. Der Jordan ist jetzt an Stellen, an denen er früher unpassierbar war, leicht zu überschreiten. In Amman wurden 50 Häuser zerstört. Die Bevölkerung vieler Ortschaften ist in die Berge geflüchtet.
Jerusalem, 16. Juli. Bisher sind 400 Leichen von Erdbebenopfern geborgen worden. Der durch das Erdbeben verursachte Materialschaden wird auf mindestens fünf Millionen Mark geschätzt. Die Feststellungen der Behörden ergaben, daß die Stadt Nablus anscheinend am meisten gelitten hat. Der Ort fft so gut wie vollständig zerstört. Nach st' "tzungsweiser Angabe der Stadtbehörden sind über 60 Tote und ferner mehr als 250 Schwerverwundete zu beklagen. die kaum mit dem Leben Lavonkommen dürften.
Basel, 15. Juli. Die „Baseler Nachrichten" telegraphieren aus London: Die Londoner Reuteragentur meldet aus Jerusalem, die Gesamtzahl der Todesopfer in Palästina beträgt 1142, die der Verletzten über 1500. Das Tote Meer ist infolge des Erdbebens um zwei Meter gesunken.
Neues vom Tage.
Regierungsbildung in Mecklenburg-Strelitz Neustrelitz, 15. Juli. Nachdem die Versuche der sozialdemokratischen Fraktion, eine Regierung auf Grund des Wahlergebnisses zu bilden, infolge der ablehnenden Haltung der Fraktion für das Handwerk und Gewerbe zu keinem Ziel« geführt hatten, wurde seitens der deutschnationalen Fraktion mit der Fraktion der Handwerker, der Volkspartei und der Demokraten verhandelt mit dem Erfolg, daß es nach langen Verhandlungen nunmehr gelang, eine neue Regierung mit den beiden bisherigen Ministern Dr. Hustaedr und Schwabe zu bilden.
Vor einem deutschen Ozeanflug Berlin, 15. Juli. Wie die „B. Z." berichtet, arbeiten die Junkerswerke in Dessau mit Hochdruck an den Vorbereitungen zu einem deutschen Ozeanflug. Die Maschine, die zur Verwendung kommen soll, ist bereits mit einem der Benzinmenge entsprechenden Sandballast erprobt und in jeder Beziehung genauestens kontrolliert und beobachtet. Der Betriebsstoff wird in den Flügeln und in Tanks untergebracht. Das Flugzeug, das eine Nutzlast von 1300 Kilogramm und «inen Aktionsradius von 8000 Kilometern hat, verfügt über eine für 60 Stunden ausreichende Menge Betriebsstoff und ist in der Lage, eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde zu erzielen. Wer die Maschine fährt, steht noch nicht fest, vermutlich zwei erfahrene Junkerspiloten. Als Passagier wird eine weitere Person mitfliegen.
Die belgische Note über de Vroquevilles Anklagen Berlin, 15. Juli. Die Note mit der Antwort des belgischen Kriegsministers de Brogusville ist heute in Berlin eingetroffen. Man wird abwarten müssen, mit welchem Material die Beschuldigungen gegen die Reichswehr belmt werden können.
Württembergischer Landtag.
Stuttgart, IS. Juli. Der Finanzausschuß des Landtags befaßte sich in seiner letzten Sitzung zunächst mit der Beteiligung des Staats an der 450jährigen Jubiläumsfeier der Universität Tübingen. Die Verhandlungen waren vertraulich. Ministerialrat Frey berichtete sodann über die wirtschaftliche Lage der württembergischen Bildstelle, an der außer dem Staat auch die Stadt Stuttgart und der Verein zur Förderung der Volksbildung beteiligt sind. Es liegt ein Gutachten der württembergischen Treuhandaktiengesellschaft vor. Dem Unternehmen fehlt ein genügendes Betriebskapital. Dies soll durch Erhöhung des Grundkapitals (20 000 -4( vom Staat, 5000 -4l von der Stadt Stuttgart und 5000 -4l vom Verein zur Förderung der Volksbildung) beschafft werden. Auch soll ein Dispositionsfonds von etwa 10 000 -4l beschafft werden. Die Mittel bei Kap. 70 Tit. 4 sollen um 20 000 -4t und für 1927 um 3 000 -4t überschritten werden dürfen, unter entsprechender Beteiligung der Stadt Stuttgart. Nach unwesentlicher Aussprache wird ein dahingehender Antrag einstimmig angenommen.
Dann Sing der Ausschuß zu der Frage der Regelung der Versorgung der früheren Hofbediensteten über. Finanzminister Dr. Dehlinger äußerte sich über die strittigen Punkte. Der Minister hält einen Vergleich für möglich. Ein Rechtsstreit sei anhängig. Ministerialrat Seeger legte die einzelnen Fälle dar und erklärte, daß sämtliche Beamte in die Gehaltsgruppe eingewiesen worden seien, die ihrer bisherigen Einstufung entspräche. Außerdem weist er auf die heutigen Sozialzuschläge als Ausgleich hin. Einen Ersatz der Nebeneinkommen könne der Staat nicht anerkennen, da dies der frühere Hof auch nicht getan habe. Schließlich spricht er sich für einen Vergleich aus. Auch ein Redner des Zentrums tritt für Erledigung der Angelegenheit durch Vergleich ein.
Aus Stadt und Land.
Alteristekg, den 16. Juli 1927
Volksliederabend. Wir möchten nochmal Hinweisen auf den Volkslied erabevd den die Sängerlust mit ihren Eßlinger Gästen veranstaltet, bei dem letzteren natürlich der Löwenanteil zufällt. Außerdem bringt der Eßlinger Verein eine Sängerin mit, die neben einigen alten Volksliedern, Lieder von Brahms und Schubert singen wird. Der Abend wird sicher schönes bieten.
Die Heidrtbeerernte ist nun in vollem Gange. Der Ertrag ist bekanntlich Heuer kein sehr großer. Obwohl die Sträucher reichen Blütenansatz hatten, hat der Frost die Hoffnungen vernichtet und den Ertrag erheblich reduziert. Der Preis der Heidelbeeren bewegt sich z. Zt. um 30 Pfg. herum.
Ein Grubenholz Konzern der Bereinigten Stahlwerke A.-G. Tie Vereinigten Ctohiwerke A.- G. haben unter der Firma Holzhandelsgestlischaft der Vereinigten Stahlwerke durch Zusammenziehung mehrerer ihnen bisher nahestehender Holzfirmen eine besondere Gesellschaft zur Deckung des Gruhenbolzbkdarfs der Konzernwerke begründet.
— Darlehen der Wohnungskreditanstalt zur Instandsetzung von Altwohnungen. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Nach der Bekanntmachung des Ministeriums des Innern ist die Wohnungskreditanstalt ermächtigt worden, zusammen mit den Gemeinden Bürgschaft für Darlehen zur Instandsetzung von Altwohnungen zu übernehmen. Bei der Durchführung sind die größeren und die kleineren Fälle zu unterscheiden. Häufig nehmen die Instandsetzungen der Wohngebäude einen so erheblichen Umfang an, daß die Jnstandsetzungsarbeiten einem Neubau gleich oder nahe kommen. Für solche Zwecke hat schon bisher die Wohnungskreditanstalt auf Grund ihrer allgemeinen Darlehensbestimmungen zahlreiche Darlehen gewährt (z. B. Heuer bis jetzt etwa 0,9 Mill. -4l) und wird dies auch fernerhin, soweit ihr Mittel zur Verfügung stehen, tun. In diesen größeren Fällen (im allgemeinen Darlehen über 1200 -4l) sind auch künftig die Darlehensanträge auf dem für Neubauten vorgesehenen Vordruck durch die Gemeindebehörde an die Wohnungskreditanstalt selbst einzusenden. Im übrigen sind die der Wohnungskreditanstalt für das Baujahr 1927 insoweit zur Verfügung stehenden Mittel fast ganz aufgebraucht. Zu Instandsetzungen kleineren Umfanges (im allgemeinen Darlehen von 300—1200 -4t) stellt die Wohnungskreditanstalt für Eroß-Stuttgart der Städt. Eirokasse, für die übrigen Oberamtsbezirke den Oberamtssparkassen einen Betrag von zunächst einer Million Mark zur Verfügung. Sogenannte Schönheitsreparaturen können nicht berücksichtigt werden. Der Höchstbetrag des Darlehens soll 1200 -4t für die Wohnungseinheit nicht übersteigen. Der Zinssatz des Darlehens ist derselbe wie bei den Neubaudarlehen, also zur Zeit 5 Prozent; eine Zinsermäßignng ist bei Bedürftigkeit für Schwerkriegsbeschädigte, Kinderreiche und Vertriebene in Aussicht genommen. Die jährliche Tilgung hat wenigstens 9 v. H. der Darlehenssumme zuzüglich ersparter Zinsen zu betragen. Das Darlehen muß weiter innerhalb 60 v. H. des geltenden Verkehrswertes des Grundstücks durch Hypothek oder Grundschuld sichergestellt werden. Für das Darlehen ist vom Eigentümer ein einmaliger Verwaltungskostenbeitrag in Höhe von ^ v. H. der Darlehenssumme zu entrichten. Die Anträge sind von den Hauseigentümern bei ihrer Gemeindebehörde auf einem Vordruck unter Anschluß einer Kostenberechnung,
- einer Schätzung des Baugrundstücks und eines Erundbuch- I auszugs einzureichen.
j — Neue Amtsbezeichnungen. Im Reichstag wurve ein , Gesetz in allen drei Lesungen verabschiedet, durch das bi« Bezeichnungen „Gerichtsschreiberei" in „Geschäftsstelle", j „Eerichtsschreiber" in „Urkunbsbeamter" und „Protokoll- i sichrer" und „Gerichtsdiener" in „Gerichtsrrachtmeister" um- j gewandelt werden.
Wart, 15. Juli. (Unweiter.) Gestern nachmittag entlud sich ein schweres Gewitter über dem hiesigen Ort und einem Teil der Markung. Durch Hagelschlag und starke, wolkenbruchartige Regengüsse wurde beträchtlicher Schaden an Getreide und Feldfrüchten angerichtet.
Enztal-Evzklöperle. (Unser Krieger- und Kinderfest.) „Das Mägdlein schläft!" so dachte wohl schon mancher Leser des Tannenblattes, der auch gerne einmal ein Lebenszeichen vom Enztol darin gesunden hätte. „Dorn- ? röschen ist erwacht!" so, lieber Leser, können wir Dir und ? aller Welt nach unserem Krieger- und Kinderfest voller Freuden berichten. Am Tag des Kriegerfestes, am 10. Juli, schien e§ zwar, als wolle der Himmel mit seiner saftigen Spende die schon sich öffnende Knospe ertränken, denn es regnete den ganzen Vormittag, was vom Himmel heruntermochte. Mancher Enztäler, der schon längst seinen Herrgott vergessen hatte sandle jein inbrünstiges Stoßgebet zum Wellenlenker empor, er möge doch auch nur ein Stündchen die Schleusen des Himmels verschließen. Und seht, die triefenden Wolkengebilde selbst erhörten unser Flehen und sandten uns statt düstrer Regenschauer Germaniens Schutzengel, den Kriegs- und Friedensengel, zum Kriegerfestzug. Ja, Germania selbst verließ am Jubiläumsfest unsres i Kriegervereins den stolzen Rhein, und erwies dem Enztal i die hoho Ehre, dessen edle Mannen im Festzug zu begleiten, r Mit stolzer Genugtung erfüllte die hehre Gestalt die Tat- ? sache, daß die Kriegervereinsidee mit ihrer Zaubermacht ! die Sonderinteressen aller anderer Vereine in ihren Bann i zog und alle Kräfte des Enztals sich in den Dienst des t urwüchsigen Germanengeistes stellten. Dieses Zusammen- i wirken aller Edlen unseres herrlichen Tals fand seinen klassischen Ausdruck im Kinderfest am Montag, den 11. Juli. Ein Hochgenuß war es da allein, sich an den feinen Gruppen des Festzuges zu ergötzen. „Kind, du bist schön, in jeglichem Erscheinen, in keinem schöner, stets das Schönste nur!" so durchflutete es mich, als ich die Revue vom aufgestellten Festzug abgenomwen hatte. Am liebsten wäre ich bei Dornröschen, bei Schneewittchen, bei Rotkäppchen, bei Häusel und Gretel, bei den Holzhauern, bei den Elfen, bei den Indianern, bei den Waldläufern und I all den andern je stundenlang verweilt, doch gar zu bald > nach meiner Ankunst erschallte die Musik zum Abmarsch I nach dem Festplatz. Alle Hochachiung vor dem Kriegerverein u. den andern Vereinendes Enztals, die ihr Ansehen in meinen Augen dadurch sehr mehrten, daß sie an der Spitze der Kinder schar marschierten. Dank noch dem Schießmeister, welcher uns Krieger des Geistes mit Böllerschüssen beehrte. Freude strahlte aus all den Augen derer, die sich auf dem Festplatz um die Schuljugend des Enztals geschart hatten. Der Festesstimmung gab das feierlich schön vorgetragene Lied: „Geh aus mein Herz und suche Freud" den kräftigsten Impuls. Der Festredner tat der zahlreichen Zuhörerschaft kund, wo wahre Freude zu finden sei und schloß seine Rede mit einem Hoch auf unsere Kinder und auf selge Kinderzeit, nachdem er zuvor mit der Menge den Choral „Lobe den Herren 0 meine Seele" angestimmt hatte.
^ „Auf allen Wegen winkte uns entgegen nichts als Freude j nah und fern" so kann ich ohne Uebertreibung berichten, L wenn ich an den weiteren Verlauf des Kinderfestes zurück- ! denke. Herrliche Reigen, wie »Wem Gott will rechts Gunst ? erweisen" „Der Steirerbua" und der Reigen der Elfen erfreuten uns. Der Wettlauf zwischen Hase und Igel belustigten die Zuschauer. Die Empfangnahme von Brezeln ? und Würsten ohne vorhergehende schweißbringende Arbeit t erbaute die Jugend. Sackhopfen, Wettlauf, Hafenschlagen, ? Dreibeinlauf, durchs Loch in der Kiste schlupfen u. a. m. ! brockte den Kindern manchen schönen Gewinn ein. An
- Schiffschaukeln und Karussellfahren vergnügte sich groß und s klein. So nahte der Abend, alles noch in bester Stim- § mung antreffend. Unter Musik und Lampionbeleuchtung j marschierten bei einbrechender Dunkelheit Lehrer und j Schüler das Tal hinauf, wo sich am Rohubachweg Gompel- ! scheurer und Enztäler unter herzlichem Händedruck und mit ! dem Gelöbnis innigen Verbundenseins von einander trennten. Dank an dieser Stelle allen Jugendfreunden, die sich
! voller Hingebung um die prächtige Ausgestaltung unseres s Kinderfestes bemühten. Dank vor allem dem Kriegerverein Enztal-Enzklösterle, welcher uns die Festesfeier in dem reichen Ausmaße ermöglichte.
? Calw, 15. Juli. Die gestrige Gemeinderatssitzung war in der ? Hauptsache mit der Bestimmung des Bodenbelags in der Reit- und ? Sporthalle ausgefüllt. Der Reitvein will einen transportablen j Boden, die andern Vereine einen festen Boden. Eine Besichtigung i der Halle und ein Probeboden führten zu keiner Einigung. Nach ? langen Verhandlungen des Gemeinderats schlug der Vorsitzende vor, ; versuchsweise den transportablen Boden einzuführen und im Früh- i jahr einen weiteren Beschluß zu fassen. Der Antrag wurde mit i Mehrheit angenommen. Der Gemeinderat erklärte sich sodann noch ; bereit, dem Radfahrerverein den elektrischen Strom umsonst zu liefern, : während der Reitverein die Kosten der Saalmiete übernimmt. Zu-
- gleich wurde die Anschaffung der Turngeräte beschlossen, die von j dem Verein Christlicher junger Männer gewünscht werden. Mit j diesem Beschluß des Gemeinderats hat nun zunächst eine Streitfrage ! ihren Abschluß gefunden, die die Vereine zu heftiger Befehdung ge- j führt und der Halle den schönen Namen Streithalle eingetragen hat. — i Das städtische Elektrizitätswerk wird vergrößert durch die Auf- i stellung eines Quecksilbergleichrichters. Hierzu ist ein Anbau notwendig, ! der auf 6500 Mk. kommt. Mit dem Bau ist bereits begonnen. An
- dem Gebäude wird ein Brunnen angebracht, dem warmes Wasser i entnommen werden kann. — Der Gemeinderat beschließt, sämtliche ! Straßen der Stadt mit städtischem Teer zu teeren. Diese Arbeit j kommt nicht teuer und gewährt immerhin einen Schutz für die Straße ^ und gegen die Staubplage. — Im neuen Realschulgebäude ist : das im Untergeschoß befindliche Zimmer, in dem die auswärtigen