den bletben noch übrig. Während wir über die Schuldigen die gerechte Strafe verhängen, müssen wir eine Rachepolitik vermeiden. Unsere nächste Aufgabe ist es, Maritz und Kemp entgegenzutreten, die auf deutsches Gebiet entwichen sind und uns von dort her mit einem Einfall bedrohen.

Wir wollen doch noch etwas abwarten, ob sich die Meldung Bothas bewahrheitet. Im übrigen erscheint uns der Nachsatz von dernächsten Auf­gabe" wenig sieghaft. Die Schrift!.

Neutrale Kontrolle der deutschen und französischen Gefangenenlager.

(W.T.B.) Bern, 10. Dez. Nach Längeren Unter­handlungen zwischen Berlin und Bordeaux ist eine Vereinbarung zustande gekommen, wonach als neu­trale unparteiische Beauftragte der Schweizer Re­gierung ein deutschschweizer protestantischer Geist­licher die Gefangenen- und Jnterniertenlager Frankreichs und ein französisch-schweizer katholischer Geistlicher die Lager Deutschlands besuchen darf. Die Aufgaben dieser Abgesandten sind vor allem in der geistigen und leiblichen Fürsorge für die Angehö­rigen der betreffeirden Nationen. Sie werden na­mentlich für die Anschaffung von Winterkleidern und Betten von beiden Staaten, sowie von Schweizer 'Wohltätern mit beträchlichen Geldmitteln ausge­stattet. Für die Mission nach Frankreich ist Pfarrer Zimmerli aus Dietgen (Kanton Basel-Land) aus­ersehen worden und bereits von Bern über Genf nach Bordeaux abgereist. Für die Mission nach Deutschland soll der Bischof von Lausanne dem Bun­desrat eine geeignete Persönlichkeit Vorschlägen.

Besserung in den englischen Gefangenenlagern.

London, 10. Dez. Die Regierung kündigt an, daß Angehörige feindlicher Staaten jetzt Unterstützung vom Board of Guardinans bekommen können, da Geldmittel für diesen Zweck von der deutschen und der österreich-ungarischen Regierung durch Vermit- lung der amerikanischen Botschaft zur Verfügung gestellt sei.

Besserung im Befinden des Kaisers.

Berlin, 10. Dez. (Amtlich). Das Befinden S. M. des Kaisers und Königs hat sich erheblich gebessert. Der Katarrh ist im Rückgang, die Tem­peratur normal.

Die wirtschaftliche Rüstung Deutschlands.

Berlin» 10. Dez. (Nicht amtlich). Der Gold­bestand der Reichsbank ist auf nahezu 2 019 Mill. Mark gestiegen. Die reine Golddeckung der Noten beträgt 47,7 Proz und ist mit Ausnahme des Vor­jahres wesentlich günstiger als in den früheren Jahren. Die von den Darlehenskassen gewährten Darlehen sind von 1062,5 auf 1032,2 Millionen zurückgegangen. Auf die Kriegsanleihe sind vom 30. November bis 7. Dezember 60,1 Millionen be­zahlt worden, sodaß jetzt im ganzen 4163,8 Mil­lionen, also 93,4 Proz. der gezeichnten Gesamtsumme eingezahlt sind.

Amtlich« Nekanntmachnngsn.

K. Oberamt Calw.

Die Gemeindebehörde«!

werden auf den imStaatsanzeiger" Nr. 293 er­schienenen Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 8. Dez. d. I.,

betr. die Kriegshinterbliebenen - Versorgung

hiemit hingewiesen.

Den 10. Dezember 1914.

Reg.-Rat Binder.

Bekanntmachung d.stellv. Generalkommandos.

Beschlagnahmeverfügung,

Der von der nächsten Winters- und Frühjahrsschasschur in Württemberg zu erwartende Wollertrag wird hiemit für die Zwecke der Militärverwaltung in vollem Umfang beschlag- nahmt. 3ede Veräußerung der Wolle auf den Schafen ist verboten, desgleichen jedes andere Rechtsgeschäft, welches den­selben wirtschaftlichen Erfolg herbeiführen soll. Verboten ist ferner das Scheren der Schafe zu einer früheren als der gewöhnlichen Zeit.

Rechtsgeschäfte, welche diesen Vorschriften zuwider ab» geschloffen werden, sind der Militärverwaltung gegenüber unwirksam: auch werden Zuwiderhandlungen aus Grund des § 9 d des Gesetzes über den Belagerunaszustand vom 4. Juni 185 l in Verbindung mit Artikel 68 der Reichs» Verfassung mit Gefängnis bestraft.

Diese Vorschriften gelten sür alle in Württemberg woh­nende Schafhalter auch sür solche, welche ihre Schafe außer- halb Württembergs weiden lassen.

5' v - M

Vom 1. Januar 1915 ab ist cs verboten, Nautralöle und Fette zu Schmier- und Leimselfen zu verarbeiten. Zu- wiederhandlungen werden gemäß 8 9 b des Gesetzes über den Belagerunqszustand vom 4. Juni 1851 mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft.

Den Fabrikanten wird nähere Auskunft erteilt von der Kriegschemtkalien-Aktiengesellschaft, Berlin, Mouerstroße 63/65, und vom Verband der Seisenfabrikanten Lharlotten- burg, Guerickestraße 12.

Stuttgart, den 9. Dezember 19 l4.

Der stello. kommand. General des Xlll. (K. W) Armeekorps: v. Marchtaler.

Vorstehendes wird zur Nachcchtung veröffentlicht.

Talw, den 10. Dezember 1914.

K. Oberamt: Binder.

Aus Stadl und Land.

Talw, den 11. Dezember 1914. Kriegsauszeichnung.

Leutnant Schaffertd, früher Adjutant des Be­zirks-Kommandos Calw hat die goldene Verdienst­medaille erhalten. Er wurde bekanntlich schon mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Verlustliste des Oberamlsbezirks Calw.

(Amtliche württembergische Verlustliste Nr. 78.)

Reseroe-Iufanterie-Regiment Nr. IIS.

Res. Jakob Kirchherr, Stammheim, tödlich verunglückt. (Durch Einsturz des Unterstands getötet. Die Red.)

Landwehr-InfanterietRegiment Nr. 120.

Ldflm. Jakob Furthmüller, Stammheim gef.

Infanterie-Regiment Nr. 128, Stuttgart.

Musk. Martin Nothacker, Emberg, gest.

(Aus der bayerischen Verlustliste Nr. 100 bi s 163.)

Bayr. Ers.-Infauterie-Negimeut Nr 1.

Herm. Lutz, Althengstett, s. verw., gest. am 12. Sept.

Kirchenopfer als Kriegshilfe.

op. Das im August ds. Js. vom ev. Konsisto­rium angeordnete allgemeine Kirchenopfer für die im Krieg Verwundeten und die bedürftigen Ange­hörigen der ins Feld Gerückten nebst der sich anschlie­ßenden weiteren Sammlung hat bis jetzt 79 234 29 ^ ertragen. Davon wurde je ein größerer Be­trag dem württ. Landesverein vom Roten Kreuz für die Verwundetenfürsorge, sowie der Unterstütz- ungsabteilung für hilfsbedürftige Angehörige Aus­marschierter vom Lande (Zentralleitung für Wohl­tätigkeit) überwiesen; außerdem wurde eine Anzahl von Anstalten der Inneren Mission im Lande, die besonders bei der Kriegsfürsorge beteiligt sind, und die vom Krieg heimgefüchten Reichsteile, Ostpreußen und Elsaß-Lothringen bedacht. Eine weitere alllze- meine Kirchenkollekte für denselben Zweck wird auf Sonntag 21. Februar 1915 ausgeschrieben.

In England erschossen.

(S.C.V.) Schwalldorf, OA. Rottenburg, 10. Dez. Vor 10 Jahren ist der Schlosser Ludwig Bauer von hier nach Amerika ausgewandert. Nun kommt die Nachricht, daß er bei dem Hungerstreik, der unter den von England im Konzentrationslager gefangen gehaltenen Deutschen ausbrach, mit vier anderen Württembergern erschossen worden ist.

Volkswirtschaftliches.

Der Viehmarkt in Calw.

Auf dem am Mittwoch den 9. ds. stottgefundenen Bieh- und Schweinemarkt wurden zugesührt: 5 Pferde, 349 Stück Rindvieh, 44 Stück Läufer. 330 Stück Milchschweine: unter dem Rindvieh waren 70 Ochsen und Stiere, 160 Kühe, 106 Stück Jungvieh, 10 Kälber. Der Handel war auf beiden Seiten lebhaft, am meisten wurde Fettvieh begehrt. Es wurden verkauft 25 Paar Ochsen und Stiere zum Preis von NOo1460^L pro Paar. 80 Stück Kühe 3905504L pro Stück, 70 Stück Jungvieh 3264004L pro Stück, 10 Kälber 901204L pro Stück. Aus dem Schweinemarkt wurde bereits alles umgesetzt und wurde bezahlt für 1 Paar Läufer 40704L, für 1 Paar Milchschweine 12254L

Evangelische Gottesdienste.

3. Advent, IS. Dez. Vom Turm: 137. Der Kirchenchor singt: Verheißener Gottes, erscheine bald. Predigtlied: 138, Warum willst du draußen stehen? 9'/- Uhr: Vormittagspredtgt, Dekan Roos. 1 Uhr: Christenlehre mit den S ö hn en, ältere Abteilung. 5 Uhr: Kriegsbetstunde, Stadtpfarrer Schmid. Donnerstag, 17. Dez. 8 Uhr abends: Kriegsbetstunde, Stadt­pfarrer Schmid.

Katholische Gottesdienste.

3. Adventssonntag, 13. Dez. 9'/- Uhr: Predigt und Amt. 1'/, Uhr: Advent- und Kriegsandacht. Dienstag 7'/- Uhr: Rorateamt; Freitag 7'/« Uhr Lazarrettgottesdienst, an den übrigen Werktagen hl. Messe um 8 Uhr. Freitag abends 6 Uhr Kriegsbelstunde.

Gottesdienste der Methodistengemeinde.

Sonntag, 13. Dez. 9'/» Uhr vormittags: Predigt, Prediger Rücker. 5 Uhr abends: Predigt, Prediger Rücker. Mittwoch abends 8'/« Uhr: Gebetstunde.

Für die Schriftleitung verantwortl.: Otto Seitmann, Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw.

Amtliche und Privatnachrichten.

Bekanntmachung.

Für sämtliche

io CM sich aushaltenden Mannschaften

findet wöchentlich 3 mal und zwar

je am Montag, Mittwoch und Samstag, vormitt. 11 Uhr, im Hofe des Bezirkskommandos ei«

Appell

statt.

Dazu haben zu erscheinen: Die in kleinen Privatpflegestätten untergebrachten, die in die Heimat überwiesenen und die in Ur­laub befindlichen Mannschaften (letztere jedoch nur, wenn der Urlaub die Dauer von 14 Tagen übersteigt). Mttzubringen ist Urlaubsschein oder Ausweis vom stell». Generalkommando.

Anzug: Mütze und Tuchanzug.

Avvell erstmlr m MM», lei n. Seren»«, lomitiW u W.

Das Königl. Bezirkskommando Calw.

Zugendwehr Calw.

Sonntag, 13. Dezember, pünktlich nachm. 2 Uhr:

Iugendwehrübung.

Sammlung auf dem Brühl. Pollständiges Erscheinen der Iung- mannen wegen endgültiger Einteilung der Züge notwendig. Für die

Ausbildung des ungedienten Landsturms

finden folgende

wöchentliche Uebungen statt:

Sonntag nachmittag 2 Nhr: Marsch- und Geländeübung. Dienstag abend 8 Uhr: Turnen.

Freitag abend 8 Uhr: theoretischer Unterricht n. Bedarf.

Es ergeht nochmals die Aufforderung an die ungedienten Land- slurmpflichtigen, sich spätestens bis Sonntag, den 13. Dezember, bei Herrn Stadtpfleger Dreher auf dem Rathaus oder beim Brühl nach­mittags 2 Uhr zu melden.

_Die Ortsleitung.

Kleinkinderschule Calw.

Mit dem herzlichen Dank an alle, welche in dem zu Ende ge­henden Jahre unsere Schule unterstützt haben, verbinden wir die Bitte an die Kinderfreunde unserer Stadt um

gütige Beitrüge zur Weihnachtsfeier,

am Montag, den 21. Dezember,

(3 Uhr Mädchen, 4 Uhr Knaben). Zur Empfangnahme von Gaben sind die Lehrerin, Frau Widmann und Frau Siadtpfarrer Schmid bereit. Den 10. Dezember 1914.

Für den Ausschuß: Stadtpfarrer Schmid.

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