Nr. 104

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Aus Sladt und Land-

Altensteig, den 6. Mai 1927. Gewitter. Gestern nachmittag entlud sich hier ein hef­tiges Gewitter, das aber gut vorüberging, in Nagold jedoch ein bedeutendes Hochwasser verursachte. Auch in der letzten Nacht gegen halb 1 Uhr hatten wir ein schweres Gewitter

zu verzeichnen.

Der Liegenschaftsverkehr und die Liegenschaftspreise in Württemberg im Zahre 1926. Im Jahre 1926 betrug die Gesamtzahl der Liegenschaftsumsätze in Württemberg, wie sen Mitteilungen des Württ. Statistischen Landesamts zu entnehmen ist, 57 472 mit einem Eesamtwertbetrag (Kauf- plküssumme) von 168169 066 Reichsmark gegen 66 450 mit 196 884336 Reichsmark im Jahre 1925. Von dem Wert -er Umsätze entfallen auf die Stadt Stuttgart 36 655 252, Ws die Gemeinden mit 10100 000 Einwohner 28 247 236, ruf die Gemeinden mit 200010 000 Einwohner 32 887 242, Ulf die übrigen Gemeinden 70 479 336 Reichsmark. Die Durchschnittshektarpreise betrugen für die gewöhnlichen (freihändigen) Umsätze bei Aeckern 3988 (i mJahre 192S 1689), bei Wiesen 4986 (5787), bei Weinbergen 10 414 (9761). In Stuttgart stellten sich die Durchschnittshektar­preise bei Aeckern auf 64 993 (70 713), bei Wiesen auf 80 979 (78 753), bei Weinbergen auf 112 266 (77 266) Reichsmark. Fn der untersten Ortsklasse dagegen waren die Durch­schnittshektarpreise für Aecker 2858 (3223), für Wiesen 3314 (3702), für Weinberge 4457 (4716) Reichsmark. In Stutt­gart kommt eben den meisten Grundstücken die Eigenschaft nls Bauplatz zu, was selbstverständlich preiserhöhend wirkt.

Freudenstadt, 5. Mai. Reichspostminister a. D. Eies- herts, Präsident Lämmlein von der Oberpostdirektion Karlsruhe mit mehreren höheren Beamten der Reichspost und Bürgermeister Elfner mit einigen Mitgliedern des Stadtrats von Baden-Baden, besichtigten gestern die für den Autohöhenverkehr Baden-BadenRuhesteinFreu­stadt geplanten Strecke. Anschließend daran fand eine Besprechung im Hotel Waldeck statt.

Herrenberg, 5. Mai. (Zuchtviehmarkt und Jungvieh­prämiierung.) Unter zahlreicher Beteiligung fand gestern der Zuchtviehmarkt des Fleckviehzuchtverbandes für den württembergischen Schwarzwaldkreis statt. Der Auftrieb an Farrenmaterial war gut, die Qualität im allgemeinen zufriedenstellend. Die im Bezirk gezogenen Farren, die anfänglich auf der Jungviehprämiierung standen, später aber zum Verkauf kamen, trugen wesentlich dazu bei, die Qualität des Farrenmaterials zu heben. Es zeigt dies deutlich, daß wir nicht allein nur auf Import von Farren au anderen Bezirken angewiesen sind, sondern daß ein gu­ter Teil des eigenen Verbrauches aus eigenen Zuchten ge­deckt werden kann. Erfreulich war auch, daß der kleine bäuerliche Besitz sich an der Beschickung des Marktes mit Jungfarren gut beteiligte. Der Auftrieb des weiblichen Materials war leider sehr schwach. Es ist das darauf zu­rückzuführen, daß die umliegenden Bezirke erst in Auf­bau begriffen sind. Sie benötigen das selbst gezogene weibliche Material zum Weiteraufbau. Es ist dies auch zu begrüßen. Die Nachfrage nach Farren und Rindern war groß. Man sah auch zahlreiche Kommissionen aus nah und fern. Im allgemeinen wird man sagen können, daß sowohl Käufer wie Verkäufer von dem Herrenberger Zuchtviehmarkt befriedigt nach Hause gegangen sind. Die zentrale Lage innerhalb landwirtschaftlich hochstehender Bezirke läßt den Wunsch und die Hoffnung zu einem wei­teren Ausbau des Zuchtviehmarktes erstehen.

Stuttgart, 5. Mai. (75 Jahre.) Einer der bekanntesten Männer der Stuttgarter Kaufmannschaft, Kommerzienrat Eberhard Fetzer vollendet bei ungewöhnlicher Rüstigkeit am 6. Mai sein 75. Lebensjahr und kann am Tag daraus mit seiner Gemahlin die goldene Hochzeit feiern.

Todesfall. Im Alter von 79 Jahren ist hier OLer- baurat Zobel gestorben. Er stand in den Diensten der Stadt und hat sich namentlich um deren Wasserversorgung sehr verdient gemacht.

KlaraZetkinerkrankt. Wie aus Moskau gemel­det wird, ist dort Klara Zetkin, die bekannte Kommunistin, tn einer Lungenentzündung schwer erkrankt. Wegen ihres stchen Alters muß der Zustand als ernst angesehen werden.

Verbot. Vom Polizeipräsidium wird mitgetetlt: Me wn der Kommunistischen Partei und ihren Hilfsorganisa­tionen am 8. Mai mittags 12 Uhr auf dem Wilhelmsplatz geplante öffentliche Versammlung mit daran anschließen­dem Umzug nach dem Gewerbehalleplatz ist wegen unmit­telbarer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit verboten worden. Die kommunistische Veranstaltung sollte eine Ge-- zenkundgebung gegen einen am gleichen Tage in Stuttgart stattfindenden nationalsozialistischen Umzug bilden.

Cannstatt» 5. Mai. (Ueberfahren.) Ein Mitglied der Heilsarmee wurde beim llebergueren der Straße überfah­ren. Der Schwerverletzte wurde vom Führer des Autos so­fort in das Cannstatter Krankenhaus gebracht. Dort ist er teinen Verletzungen erlegen.

Böblingen, 5. Mat. (Hunde im Schafpferch.) In Schön­aich wurden 9 tote und 20 teilweise schwer verletzte Tier« kezählt, die durch Hunde zu Schaden kamen. Seit Ende vor. Jahres ist dies nun schon der vierte Fall in unserem Bezirk, ahne daß die Bestien hätten verfolgt werden können Vallmertshofen, OA. Neresheim, 5. Mai. (Tod unter dev Rädern.) Montag abend fuhr der mit Getreide schwer be­ladene und mit vier Pferden bespannte Wagen des Müh­lenbesitzers Würth die Hauptstraße herab. An der etwas abschüssigen Stelle kam der Fuhrmann Wilhelm Hattle, unter Pferde und Wagen, wobei er nach kurzer Zeit den Tod fand. Hattler ist erst 26 Jahre alt und hinterläßt 'eine Witwe mit einem Kinde.

Stuttgart, 5. Mai. (Schon wieder ein Zusammenstoß.) Donnerstag stieß Ecke Seiden- und Lerchenstratze ein Last­kraftwagen aus dem Oberamt Leonberg links seitlich gegen einen vom Hölderlinplatz herabfahrenden Straßenbahnzug der Linie 4, wobei die vordere Plattform eingedrückt wurde. Ein auf dem vorderen Perron befindlicher Fahrgast, der verheiratete Zollasistent Rist aus Langenargen a. B., der vorübergehend zu einem Kursus in Stuttgart weilt, erlitt eine Quetschung beider Oberschenkel.

Lorch, 6. Mai. (Freiwillig in den Tod.) Auf der Bühne seiner eigenen Wohnung erhängte sich der verheiratete Ar­beiter W. Er ist erst 22 Jahre alt und zwei Jahre ver­heiratet. Familienzwistigkeiten sollen der Grund zur Tat sein.

Elpersheim, OA. Mergentheim, 5. Mai. (Abgestürzt.) Zwei Knaben im Alter von 6 und 7 Jahren, der eine ein Sohn des Leonhard Buse, der andere des Georg Vach, Landwirts hier, fielen vom Gebälk der Scheuer so unglück­lich ab, daß sie bewußtlos liegen blieben. Beide trugen Schädelbrüche und innere Verletzungen davon.

Tübingen, 5. Mai. (Triebwagen.) Wie aus dem Fahr« planentwurf der Neichsbahndirektion hervorgeht, wird ab 15. Mai 1927 auch Tübingen einen neuen Triebwagen er­halten. Der Wagen ist zu Fahrten auf den Strecken Horb- Metzingen und TübingenHechingen vorgesehen

Neckarsulm, 5. Mai. (Ministerbesuch.) Reichsverkehrs­minister Dr. Koch besichtigte am Dienstag in Begleitung von Minister Bolz und Strombaudirektor Conz und ande­ren Persönlichkeiten die Neckarkanalanlagen der Staustuf« f Neckarsulm. Die Herren fuhren per Motorboot von Heil­bronn bis zur Schleuse in Kochendorf. Von dort ging di« Reise weiter nach Heidelberg.

Kleine Nachrichten ans aller Welt

Botschafter von Maltzan zum amerikanischen Ehrendoktor ernannt. Die Universität Milwaukee ernannte den deut­schen Botschafter in Washington, Freiherrn von Maltzan, zum Ehrendoktor.

Staatssekretär von Schubert auf Urlaub. Der Staats­sekretär des Auswärtigen Amtes, Dr. von Schubert, hat einen mehrwöchigen Erholungsurlaub angetreten, den er in Marienbad verbringt.

Freilassung des Studienrats Häußler. Bei der Ehefrau des von den Italienern in Bozen verhafteten Studienrats Häußler ist aus Innsbruck ein Telegramm eingetroffen, wonach Häußler von den Italienern freigelassen worden ist und sich auf österreichischem Boden befindet.

Der Fall Mathes. Im Befinden des Landwirts Joseph Mathes in Eermersheim, der noch immer stark an den Fol­gen des Kopfschusses leidet, den ihm Leutnant Rouzier bei­brachte, ist infolge neuer Belästigungen durch französische Unteroffiziere eine besorgniserregende Verschlechterung ein­getreten, die sich insbesondere in erneuten Lähmungserschei­nungen auf der einen Körperseite und einem Schwinden des Erinneprngsvermögens bemerkbar macht.

Sühne der Beleidigung des russischen Konsuls in Königs­berg. Wegen Körperverletzung und öffentlicher Beleidigung des russischen Konsuls in Königsberg wurde der Hausleh­rer Lechel zu 3 Monaten 3 Wochen Gefängnis verurteilt.

Leutheußer thüringischer Ministerpräsident. Das thürin­gische Kabinett wählte den bisherigen Vorsitzenden des Staatsministeriums Dr. Leutheußer wiederum zu seinem Vorsitzenden

vier deutsche Entwürfe beim Wettbewerb für ein Bölker- vundsgebäude preisgekrönt

Genf, 5. Mai. Das Preisgericht für einen internationalen Architektenwettbewerb für ein Völkerbundsgebäude hat keinen der eingereichten 377 Entwürfe zur Ausführung empfohlen. Es entfielen dabei zwei erste und zwei zweite Preise nach Deutschland. Mit ersten Preisen wurden die Entwürfe der Hamburger Architekten Krick zu Putlitz, Ru­dolf Klophaus und August Schock, sowie der Düsseldorfer Architekten Professor Emil Fahrenkamp und Albert Deneke rusgezeichnet. Die zweiten Preise entfielen auf die Ent- vürfe der Stuttgarter Architekten Professor Paul Vonatz md F. E. Scholer sowie einige Essener Architekten.

Unsere Mütter

Ein einziges, liebes Wort, aus kindlichem Herzen zur Mutter gesprochen, wiegt auf der Wage der Ewigkeit schwe­rer, als die prächtigsten Lieder, zum Lob der Mütter ge­sungen. Der kleinste Dienst, in Dankbarkeit der Mutter er­wiesen, ist wertvoller als alle frommen Wünsche und Ver­sprechungen der Muttertage.

Dekan Lic. Schönhuth-Heidenheim Br.

Ms dem Gerichlssaal.

Betrugsprozeß Baur

Seilbronn, 5. Mai Von der Strafkammer wurde heute mittag das Urteil in dem Betrugsprozeb Baur verkündigt. Beide Be­rufungen, die der Staatsanwaltschaft wie auch diejenige des Angeklagten, wurden verworfen. Es bleibt also bei der vom Schöffengericht gegen Baur ausgesprochenen Strafe von 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis.

Gefängnis für eine« Bürgermeister Leipzig, 5. Mai. Unter der Anklage der Bestechung standen det Bürgermeister Amborn aus Burghausen und der Maurermeister Schwarze aus Leipzig vor dem Leipziger Schöffengericht. DK Anklage wirft dem Bürgermeister vor, daß er sich von dem Mit­angeklagten Schwarze Geld habe geben lassen und ihm dafür Bauarbeiten in der Gemeinde Burghausen zugeschoben habe. Das Gericht verurteilte Amborn zu 8 Monaten Gefängnis und Schwarze zu 4 Monaten Gefängnis. Gleichzeitig wurde Amborv die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren abgebrochen. ,..

Handel und Verkehr

Amtliche Berliner Devisenkurse vom 4. und 5. Mai

Geld

Brief

Geld

Brief

Buenos Aires (1 Pav.-Pes.)

1,785

1,789

1,784

1,788

London (1 Pfund Sterling)

20,476

20,528

20,476

20,528

Neuyott (1 Dollar)

4,214

4,224

4,2145

4^245

Amsterdam (100 Gulden)

168,69

169,11

168,67

169M

Brüssel (100 Belga)

58,60

58,74

58,60

58,74

Italien (IW Lire)

22,12

22,18

22,04

22,10

Kopenhagen (100 Kronen)

112,53

112,81

112,51

112,79

Oslo (100 Kronen)

108,81

109,09

108,83

109,11

Paris (IW Francs)

16,515

16,555

16,515

16,555

Prag (IW Kronen)

12,478

12,518

12,479

12,519

Schweiz (100 Franken)

81,06

81,26

81,065

81,265

Spanien (100 Peseten)

74,46

74,64

74,36

74,54

Stockholm (100 Kronen)

112,69

112,97

112,69

112,97

Wien (100 Schilling)

59,35

59,49

59,35

59,49

Börsen

Berliner Börse vom 5. Mai. Im Vormittagsverkehr muhte man mit einem schwächeren Verlauf der heutigen Börse rechnen. Die gestrige Rede Dr. Schachts im Rechtsausschub des Reichs­tages hatte sich u. a. auch mit der augenblicklichen Aktienbewer­tung beschäftigt. Die ersten Kurse waren dann jedoch relativ widerstandsfähig, wobei sich allerdings bei den führenden Wer­ten Verluste von S10 Prozent einstellten. Die herauskommende Ware war umfangreich und fand, da neue limitierte Kaufauf­träge bei den Banken eingetroffen waren, auf ermäßigtem Ni­veau ziemlich glatte Aufnahme. Der Geldmarkt blieb auch heute versteift. Tagesgeld 78,5 Prozent, Monatsgeld 78 Pv^ent. Am Devisenmarkt liegt das Pfund international schwächer, auH Spanien abgeschwächt, dagegen Mailand befestigt.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 5. Mai

Zugetrieben waren 3 Bullen, 66 Jungbullen, 60 Jungrinder, 16 Kühe, 237 Kälber, 393 Schweine; unverkauft blieben 15 Jung­bullen. Es kosteten per 50 Klgr. Lebendgewicht:

Bullen 5052 4649

Jungrinder 6163 5358 4550

Kühe 4150 3040 20-36 14«

Kälber 8287 7480

Schweine über 300 Pfund 5758, von 240300 Pfund 5788, von 200240 Pfund 5859, von 160200 Pfund 56-57, von 120160 Pfund 5355; Sauen 4552. Verlauf des Marktes: Großvieh langsam, Kleinvieh belebt, Schweine mäßig.

Mannheimer Kleinviehmarkt vom 5. Mai. Zugefübrt und die 50 Klgr. Lebendgewicht je nach Klasse gebandelt wurden: 5? Kälber 6878, 54 Schweine 5256, 1040 Ferkel und Läufer: Ferkel bis 4 Wochen 1116, über 4 Wochen 1824, Läufer 28 bis 30 (dad Stück). Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt, Schweine ruhig, langsam geräumt, Ferkel und Läufer ruhig.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 5. Mai. Weizen matt. 307SW, Roggen mätt. 375378, Gerste 240260, dto. 218227, Hak« mätt. 240244, Mais loco Berlin 192IW, Weizenmehl 37M, Roggenmehl 36.5038, Weizenkleie 15.7516, Roggerttleie ^ Viktoriaerbsen 4251, kl. Speiseeisen 2529, Futtererbsen 2» bis 23. Tendenz: schwankend.

Stuttgarter Landesproduktenbörse vom 5. Mai. Ausl. Weise» 80.7532.50, Weizen 29.5030.25, Gerste 2326, Safer 222», Weizenmehl 42.5043, Brotmehl 34.5035. Kleie 13.25tt. Wiesenheu 6.507.50. KleeLeu 89. Stroh 3.754.25.

Schweine

Psorzheimer Schweinemarkt vom 4. Mai. Zufuhr 7 Läufer­und 36 Milchschweine. Das Paar Läufer wurde zu 5560 abgegeben. Milchschweine kosteten das Paar 3550 <4l. Die Schweinemärkte finden jeden Mittwoch auf dem Kappelhofplatz 7 Uhr vormittags statt.

Lehke Nachrichten.

Schweres Unwetter im Schwarzwald Berlin, 6. Mai. DasBerliner Tageblatt" meldet aus Triberg: Der mittlere Schwarzwald ist heute von einem schweren Unwetter heimgesucht worden. Einem halbstün­digen Hagelschauer mit haselnußgroßen Graupeln folgte ein Wolkenbruch, der ungeheuren Schaden anrichtete. Gär­ten, Felder und Anlagen wurden weithin überschwemmt.

Eine Entschließung der Betriebsräte der Firma Eebr.

Himmelsbach

Freiburg i. B., 5. Mai. Eine hier abgehaltene Konfe­renz der Betriebsräte sämtlicher 17 Werke und Betriebe der Gebrüder Himmelsbach A.-E. hat mit Einschluß der Prokuristen des Zentralbüros nach Aussprache über die Lage der Firma eine Entschließung gefaßt, in der die an der Geschäftsaufsicht Beteiligten ausgefordert werden, jede annehmbare Vergleichs- und Sanierungsmöglichkeit zur Aufrechterhaltung des Eesamtunternehmens unverzüglich zu verwirklichen, da es sich bei der Firma Himmelsbach um ein gesundes, auf der Arbeit von 80 Jahren organisch auf­gebautes Unternehmen handle. Der Gerechtigkeitssinn der streitenden Parteien und der gesamten Öffentlichkeit dürfe nicht zulassen, daß die an dem Streit völlig unbeteiligten und schuldlosen Arbeitnehmer durch den drohenden Ruin der Firma Eebr. Himmelbach A.-E. ins Unglück gestürzt werden.

Verbot der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei für Berlin

Berlin, 5. Mai. Auf Grund des Reichsvereinsgesetzes und des allgemeinen Landrechtes hat der Polizeipräsident von Berlin den Gau Berlin-Brandenburg der National­sozialistischen deutschen Arbeiterpartei mit seinen Unter­organisationen aufgelöst, weil die Zwecke der Organisation den Strafgesetzen zuwiderlaufen. Diese Anordnung tritt sofort in Kraft.

42 Polizeibeamte Opfer eines Schwindlers

Berlin» 6. Mai. Die Berliner Staatsanwaltschaft be­schäftigt sich mit Verfehlungen des früheren Generalsekre­tärs des Reichsverbandes der Polizeibeamten Deutschlands, Dr. Franke, der unter dem dringenden Verdacht steht, Kautionsschwindel in großem Umfange begangen zu ha­ben. 42 frühere Beamte der Berliner Schutzpolizei haben gegen Dr. Franke Anzeige erstattet, weil sie von ihm um Beträge von insgesamt etwa 80 000 Mark betrogen wor­den seien. _

Für"die" Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L « u I. Druck und Verlag der W. Rteker'schen Buchdruckerei, «ltenßtet,