Nr. 74

EchwarzwSlder Tageszeit«»« „Nu» dev Ta««en-

Seite,

Lorch OA. Welzheim, 29. März. (Tödlicher Sturz.) Sonntag nach Uhr stürzte der 22 Zahre alte ledige Ar­beiter Oskar Singer, hier wohnhaft, auf dem Heimweg auf bis jetzt unaufgeklärte Weise von der über die Eisen­bahn führende Brücke. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Pforzheim, 29. März. (Zugsentgleisung.) Heute vormit­tag gegen 8 Uhr entgleiste am diesseitigen Ausgang des Zspringer Tunnels ein Wagen eines Eüterzugs. Die Ur­sache ist unbekannt. Der hinter dem entgleisten Wagen be­findliche Teil des Zuges steht noch im Tunnel. Das Gleis Karlsruhe—Pforzheim war vormittags 10 Uhr noch ge­sperrt,' der Verkehr wird einstweilen eingleisig durchge­führt, doch traten nur geringe Verspätungen der übrigen Züge ein. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.

Kleine Nachrichten aus Württemberg.

Eine ganze Diebesbande treibt sich in letz­ter Zeit in O ch s e n h au s e n OA. Viberach und in den um­liegenden Orten herum. In der Hauptsache läßt diese Etz- bares, Trinkbares und Vekleidbares mitlaufen. In Bella­mont stahl die Bande Ellenwaren, in Füramoos Durststil, lendes, in Mittelburch 70 Pfund Schmalz und Rauchfleisch^ Die Bande übernächtigte scheinbar in den Wäldern. — In dem Waldteil Hardterhau der Frhr. v. Hornsteinschen Wal­dungen in Orsenhausen OA. Laupheim war der ver» heiratete 57 Jahre alte Martin Waibel, Vater von vier Kindern, mit anderen Arbeitern mit Baumfällen beschäf­tigt. Eine Tanne verfing sich beim Fallen in der Krone eines anderen Baumes. Als die Arbeiter, um den Baum vollends niederzulegen, weiterarbeiteten, ritz der starke Wind den abgesägten Baum los und brachte ihn zum Sturz. Waibel konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen und wurde von dem stürzenden Baum gequetscht, sodatz der Brustkorb vollständig zusammengedrückt wurde und Waibel sofort tot war. — Am Samstag nachmittag hat sich im Amtsgerichtsgefängnis Ulm ein Soldat erhängt. Wie wir hören, soll er sich wegen Meineids in Untersuchungshaft befunden haben. — Die Famiile des Landwirts Friedrich Elsässer in Vaihingen a. F. erhielt die traurige Bot­schaft. datz ihr Sohn Hermann, der vor 4 Jahren als Bäcker nach Santander auswanderte, nach kurzer Zeit am Typhus gestorben ist. — Bei der Firma Kaiser in Waiblingen wurde ein größerer Bonbondiebstahl aufgedeckt. Eine An­zahl vorwiegend jugendliche Arbeiter von hier, Fellbach, Korb und anderen Orten wurden einem Verhör unterzo­gen und davon etwa zehn des Diebstahls schwer verdächtig in Haft genommen. Ein großer Teil der entwendeten Ware konnte wieder beigeschafft werden. Bei einem auswärts wohnenden Arbeiter fand man in dessen elterlicher Woh­nung die ansehnliche Menge von 60 Pfund. Die gestohlenen Bonbons wurden nach Mitternacht durch die Fenster ins Freie geschafft und dort von Helfershelfern in Empfang ge­nommen. — Bei dem Ankauf der Güter zur zweiten Gleis­legung an der Strecke Iagstfel d—O sterburken ver­lieren viele Grundbesitzer von ihren Aeckern. Sie sollen als Entschädigung 30—50 Pfg. pro Quadratmeter erhalten, je nach Einschätzung des Grundstücks.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

2110 neue Finanzbeamte. Dem Reichstag ist ein zweiter Ergänzungsetat für das am 1. April beginnende Rech­nungsjahr 1927 zugegangen, der die von Reichsfinanzmini­ster Köhler in seiner Etatrede vor dem Haushaltsausschutz angekündigte Vermehrung des Beamtenpersonals für die Finanzämter Nachgeordneten Behörden und des Reichszoll- alntes um insgesamt 2110 neue Arbeitskräfte anfordert. Im einzelnen werden verlangt 60 Assessoren, 800 Supernu- merare, 160 Wartegeldempfänger für die Gruppen 5 und 6, 600 Steueranwärter und 590 Steuerwachtmeister. Die Ko­sten für die Stellenvermehrung beziffern sich auf 5195 800 Mark.

Eine Dollarprinzessin. Wie die Berliner Abendblätter aus Paris erfahren, haben sich der Erbprinz Gottfried zu Hohenlohe-Langenburg und Frau Gloria M. Morgan-Van- derbilt verlobt.

Wieder eine Dollarerbin. In Messersdorf-Wigandsthal bei Bad Schwarzach erhielt die Verkäuferin Hedwig Neu­mann vom Gericht die amtliche Nachricht, datz sie von ihrem in Amerika verstorbenen Onkel 450 000 Dollar geerbt hat und ihr das Geld in der nächsten Zeit überwiesen würde.

40 Arbeiter ertrunken. Wie aus Moskau gemeldet wird, sind beim Uebersetzen über den Flutz Torez in der Ukraine 40 Arbeiter ertrunken.

Neuer Weltrekord im Höhenflug. Der französische Leut­nant zur See de Mougeot hat einen neuen Weltrekord im Höhenflug mit einem Wasserflugzeug aufgestellt. Er er­reichte eine Höhe von über 9000 Metern. Der frühere Welt­rekord betrug 8980 Meter.

Kandel und Verkehr.

Börsen

Berliner Börse vom 28. März. Der Besinn der Mttmovrolongatio» brachte verschiedentlich Material an den Markt, wodurch der Kursstand anfangs vielfach um 1—2 Prozent gedrückt wurde, da die Spekulation meist Zurückhaltung übte: aber für eine Anzahl von Werte« zeigte sich wie schon gestern gröberes Interesse. Diese Sonderbewegunge» verliehen der Börse nicht nur Widerstandsfähigkeit, sondern wirkte« auch allgemein befestigend, umsomehr als Geld, wenn auch zu nicht ermäßigten Sätzen glatt zu haben war. Tagesgelö stellte sich wegen der Nähe des Ultimos sogar höher, auf 4—6 Prozent. Prolongationsgeld wurde mit 714—724 bezeichnet, Monatsgeld mit 7—8 und Geld über Ultimo 7—814 Prozent. Die Umsätze hielten sich, von den oben genann­ten Werten abgesehen, in recht engen Grenzen. Deutsche Fonds gaben vorwiegend etwas nach. Nur Vorkriegspfandbriefe waren fest ge­ballen.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 28. März. Weizen märk. 266—26S, Roggen märk. 248—253, Gerste 214—242, dto. 192—208, Hafer märk. 201—208, Mais loco Berlin 178—180, Weizenmehl S4.S0—36.50, Rog- genmehl 33.78—35.50, Weizenkleie IS, Roggenklei« 15, Viktoriaerbsen 42—60, kl. Spciseerbfen 30—32, Futtererbsen 22—23. Tendenz: behauptet.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 2S. März

Augetrieben waren 25 Ochsen, 25 Bullen, 200 Junabullen. 183 Jung« rinder, 116 Kühe, 774 Kälber, 1554 Schweine und 2 Schafe: unverkauft blieben 15 Fnngbullen und 140 Schweine. — Es kosteten per 50 Klar.

Loben-daewicht:

1. Güte

2. Güte

3. Güte

4. Güte

Ochsen

53-57

45-66

—

—

Bullen

56-52

46-49

—

—

Funmünder

S6-61

48—54

44—47

—

Küsse

42-56

30-46

19—28

14—18

Kälber

77-80

65—7S

53-62

—

Schweine über 300 Pfund 62—64, von 240—300 Pfund 62—64, von 200 bis 240 Pfund 61—62, von 160—200 Pfund 58—60. unter 120 Pfund 60—58: Sauen 48—55. — Verlauf: ruhig, Schwein« Ueberstand.

Karlsruher Schlachtoiehmarkt vom 28. März. Ausuhr: 214 Stück Grotzvich, 45 Ochsen, 31 Bullen, 24 Kühe, 114 Färse», 75 Källber und 1800 Schweine. Preise für 1 Zentner Lebendgewicht: Rinder vollfl. junge 60—62, vollsl. ältere 53—60, sonstige vollsl. tunge 58—58, älter« 55—58, fleischige 53—66, gering genährte 50—53: Bullen vollsl. jüngere 55—57, sonstige vollsl. 54—55, fleischige 53—54, gering genährt« 50—68: Kühe fleischige 30—42, gering genährte 20—30: Färsen vollsl. 60—64, sonstige vollfl. 52—60: Kälber, beste Mastkalber 73—76, mittlere Mast­kälber 72—73, gerinse Kälber 70—72 und geringste Kälber 62—70: Schweine vollsl. von 200—240 Pfund Lebendgewicht 62—63, vollsl. von 160-200 Pfund 64—65, fleischige,von 120—160 Pfund 63—64, fleischig« unter 120 Pfund 61—62. Tendenz des Marktes: bei Grobvieh mittel» massig, kleiner Ueberstand, bei Schweinen und Kälbern mittelmäßig, geräumt.

Ulmer Schlachtviehmarkt vom 28. März. Antrieb: 2 Ochsen, IS Kühe. 6 Rinder, 136 Kälber, 236 Schweine. Preise: Ochsen 1. 48—50, Farren 1. 44-48, 2. 40-42, Kühe 2. 28—82. 3. 18—2«, Rinder 1. 60-52, 2. 46—48, Kälber 1. 74-76, 2. 70-72, Schweine 1. 53-60, 2. 54-56 Markt­verlaus: In allen Gattungen langsam.

Pforzhcimer Schlachtviehmarkt vom 28. März. Auftrieb: 3 Ochse«. 10 Kühe, 36 Rinder, 5 Farren, 1 Kalb, 326 Schweine. Preise: Rinder 1. 58-62, 2. 54—58, Schweine 1. 65-68, 2. 64-67, 3. 59—63 pl. Markt­verlauf: langsam.

Calw, 29. März. (Wochenmarkt.) Bei dem am letzten Samstag stattgefundenen Wochenmarkt wurden folgende Preise bezahlt: Kartof­feln 7-7.50 der Zentner, Rotkraut 15 F, rote Rüben 15 Zwiebeln 15 F, Spinat 30-45 F, Wirsing 15 F, Schwarzwurzel 60 ^ , gelbe Rüben 12, Kopfsalat 30—35, Lattich 100 Gr. 30, Sel­lerie'15—25, Lauch 5—10, Blumenkohl 30^—1.20 ^t, Ackersalat 1 Teller 20 Tafelbutter 2 Landbutter 1.60—1.80 frische Eier 11—12 F, ausländische Eier 11 F, Aepfel 25

Letzte Nachrichten.

Unwetter über Italien.

Rom, 29. März. Wie „Giornale d'Jtalia" meldet, tobte gestern über Potenz« ein heftiger Sturm und für Stunden war jeder Verkehr unterbunden. Auch über Plstkja ging ein heftiges Unwetter nieder, ebenso werden aut Btllano Siürwe und Regengüsse gemeldet. Ter Piave und seine Nebenflüsse sind stark anxeschwillen. Aus den umliegenden Bergen schneit es ohne Unterbrechung. Bei Cortina liegt der Schnee 40 Zentimeter, auf dem Berg­paß Rolle sogar 60 Zentimeter hoch.

Lrrzzatti gestorben.

! Rom, 29. März. Heute starb hier der frühere Pre­mierminister Luigi Luzalti im Alter -von 85 Jahren.

Zur Lage in China.

^ London, 29. Mörz. Reuter berichtet aus Schanghai, daß der örtliche Befehlshaber von Cchangscha die kLtrrri- tale« Rechte aller Engländer in Ccharigschau aufgeho­ben habe, und daß die britischen Behörden infolgedessen alle dortigen britischen Untertanen abbcfördern.

Washington, 29. März. Der amerikanische Gesandte in Peking hat telegrvphlsch das Staatsdepartement dringend ersucht, scharf vorzugehen, um eine Wiederholung der Aus­schreitungen in Nonkmg 'an anderen Orten innerhalb des von den. Nationalisten besetzten Gebietes zu verhindern.

Die Befehlsorgauisatiov der amerikanischen Streilkrösle in China.

Washington, 29. März. Wie das Weiße Haus beute bekanntgab, sollen die amerikanischen Streilkräste in China nicht den Streitkr ästen der anderen Großmächte an- geglndert werden. Präsident Coolidge steht auf dem Standpunkt, daß die Vereinigten Staaten von Amerika ei», eigenes Kommando unterhalten sollen, sodoß eine unab­hängige Aktion seitens der amerikanischen Militärgruppen durchführbar bleibt.

Keine japanischen Truppeuevtsendvogeu nach China. L Tokio, 29. März. Tie japanische Regierung hat be­schlossen, miliiärifche Streilkräste in China nicht zu ver­wenden, sondern eine friedliche Vereinbarung auf diploma­tischem Wege anzustreben.

Standrecht im Schavghaier Chivesenviertel.

Paris, 29. März. Nach einer Agentur Meldung aus Schanghai hat der Befehlshaber der Kantontruppen, General Tschangkkisch«ck wegen der fortgesttzlen Straßen­kämpfe im Chinesenvurtel von Schanghai das Standrecht verhängt.

Zur Balkavkrise.

^Berlin, 29. März. Nach einer Londoner Meldung der „Vossischen Zestung" hat Südslawien die G-oßmächte be­nachrichtigt, daß es sich b»droht fühle durch die mit italie­nischer Hilfe ausgejührte allgemeine Mobilmachung in Albanien.

Großfeuer.

Nzhorod (Karpatho Rtßland), 29. März. Heute brach in Jastna ein großer Brand aus. Es brennen mehr als 40 Häuser. Gendarmerie und Feuerwehren aus dem ganzen Bezirk sind bemüht, den Brand zu löschen.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L a « I, Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei. Altenstei,

or»

zröüls yaaUILt bet niederem krel8

i lk kr mit rkttbremr«

28itzer, ollen.klk. 2980.—

4 „ olkeo.. 3-00.—

4 „ ollen IKmusine . . „ 3980.—

M 4 S kr mit ikMremr«

48itzer, ollen.>ik. 5800.—

4 „ lünnisine ...... , 5950.—

6 » ?ulim. bimvsme. . » 7500.—

12 Kll kr K 2 x 1 . mit 4 KMr.

68 tzer, ollen.klk. 7750.—

68>tzer kulim.-Illmusine . , 8750.—

liessrvriM

1—1 Ve to. mit 4-ftacZ- bremse, kakrzestell lük. 4600.— 4/16L8Ls8teinvs8ea „ 3300.—

— kreise sb Werk —

4ll1ülM8 Likglkk

r °>-52 krruürurksSl r°-.-sr

« (isimilirkl ilmii HlW »

«

r s

» 6ine Nuswahl gerahmter

«

unä ungershmter hübscher

SM

»

»

Z sowie eine grobe Nus- Z

wähl schöner

«

»

a

a

« - »

U m allen krossen unck a

^ verschieäenen stahmen A

, empfiehlt äie »

v »

»»»««»>>>»»»»,»

Hu- »lut

bst eine Reinigung unck Rr" j! Neuerung ckringenck nötig, - : Kaulen Lie Reute nock s s tldt Oeddarcks eckte I

k XI oster Ledens-Rsserur ?

l 8lv tillkt Urnen Äcker

krer8 1.30 unä 2.50 LIK.

Kloster-Lllb.AlvirshMWttki).

In cksn ^poüieüen: Alteiwtsig, dlsgvlck unck kcksIr-grslenveUsr