leiten Würden eine heitere Note in das so ernste Lied unseres täglichen Tuns tragen. Unser Unterstand hat leider nur Platz für einen Salon. Sie werden also wenig Arbeit und wir umso mehr Zeit haben, Sie auf Händen zu tragen."

Da der Absender der Karte seine genaue Feld­adresse angegeben hat, scheint es nicht ganz ausge­schlossen, daß dieHausdame" vielleicht nach Frie­densschluß einen geeigneten Wirkungskreis als Hausfrau" findet.

Deutsche Soldatenfürsorge in Belgien

oi>. Zu Anfang dieses Monats ist in Lüttich ein deutsches Soldatenheim errichtet worden. Die Na­tionalvereinigung der Evangel. Jllnglingsbündnisse Deutschlands hat nach den nötigen Verhandlungen mit den militärischen Stellen den Betrieb ganz nach der Lbeise unserer heimischen Soldatenheime einge­richtet. Ein besonders dahin entsandter Berufsar­beiter, der schon in der Auslandsarbeit Erfahrung hat, leitet das Haus; deutsche Hauseltern sorgen da­für, daß unsere Soldaten nicht bloß allerlei geistige und geistliche Anregung, sondern auch leibliche Er­frischung finden. Das Heim wird dankbar begrüßt und viel besucht. Seine Bedeutung ist umso größer, als in dem ohnedies sittlich verlotterten Lande, die Truppen nach zahlreichen Berichten von begischen Dirnen umschwärmt sind, von denen teilweise sogar behauptet wird, sie seien von maßgebenden Stellen auf sie gehetzt. Jedenfalls hat Lord Kitchener nicht umsonst jedem seiner Soldaten einen gedruckten Zet- i tel mit nach Belgien gegeben, in dem er ihnen rät.! sich vor dem Alkohol und den Frauen zu hüten. So- ^ bald es möglich ist, werden auch in anderen größeren Städten Belgiens ähnliche Heime errichtet werden.

Deutschland und die Irländer.

Rom, 1. Dez. DieVoss. Zeitung" schreibt: Aus guter irisch-katholischer Quelle erfährt man, die deutsche Regierung habe den Papst ersucht, Vorsorge für geistlichen Beistand zugunsten der gefangenen Ir­länder zu treffen, da die Londoner Regierung alle Wünsche sowohl der auf dem Kontinent kämpfenden' wie der gefangenen Irländer nach Ernennung von Militärkaplanen unbeachtet gelassen habe, und auch die Verwendung des irischen Episkopats erfolglos gewesen fei. Der Papst habe dem Wunsch Deutsch­lands sofort entsprochen. Am Abend des 24. No­vember reisten mit einem Kurierzug der Eeneralvi- kar der Augustiner und ein Pönitentiar von Santa Maria Maggiore nach Berlin. Behufs Erleichterung der Seelsorge werden alle Irländer in einem Lager zusammengezogen. .Wohl mit Recht sieht man in der

gemeldeten plötzlichen Ernennung eines englischen Vertreters beim Vatikan einen englischen Gegenzug gegen die deutsche Maßregel, die die Sympathie Ir­lands für die deutsche Sache noch verstärken muß.

Eine Erklärung

des russischen Oberkommandierenden.

Berlin, 1. Dez. DerMorning Post" wird aus Pest gemeldet: Die hiesige ZeitungUjsag" veröf­fentlicht eine Erklärung des Großfürsten Nikolai Ni- kolaijewitsch, die in einem russischen Blatte erschie­nen war und auf Umwegen nach Pest kam. Darin heißt es:Ich pflege mich der Presse gegenüber sonst nicht zu äußern, diesmal jedoch freue ich mich über die Gelegenheit, um die auf dem Antlitz russischer Untertanen sitzenden Fragezeichen zu beantworten. Ganz Rußland hat in dem Glauben gelebt, die rus­sische Armes werde binnen einigen Wochen sowohl in Berlin als auch in Wien sein. Ich leugne nicht, daß auch ich und mein ganzer Generalstab selche Ge­danken gehegt haben, nur lag der Zeitpunkt des Ein­zugstages in die beiden feindlichen Hauptstädte nach unserer Schätzung weiter. Wir haben die östereichisch- ungarische Armee unterschätzt und zu sehr auf die verschiedenen Nationalitäten der Monarchie und die Gegensätze zwischen Oesterreich und Ungarn vertraut.' Die Hoffnungen sind verflattert. Die ungarischen' Soldaten bereiteten uns die nämlichen Ueberaschun-! gen wie seinerzeit die Japaner. Wir glaubten fest ^ daran, daß die Monarchie unter Franz Josef keinen Krieg führen werde, da ihre Politik immer eine friedliche war. Niemand ahnte ihre militärische! Stärke. Mit Deutschland haben wir gerechnet, doch uns in den Kräften der Verbündeten getäuscht."

Aus Stadt und Land.

Calw, den 2. Dezember 1914.

Kriegsauszeichnung.

Dem Gefreiten des Res.-Jnf.-Regt. Nr. 119, Christian Mast von Altbulach wurde die silberne Verdienstmedaille für Tapferkeit und Treue verliehen.

Verlustliste des Oberamtsbezirks Calw.

(Aus der bayerischen Verlustliste Nr. 65 bis 71.)

Infanterie-Regiment 23. Kaiserslautern.

Gefr. d. Res.Joh.Jakob Eisenhardt, Dachtel, schw.verw.

Infanterie-Regiment 22, Iweibrücken.

Inf. Friedr. Wurster, Würzbach, verw.

(Aus der preußischen Verlustliste Nr. 80.)

Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 240, Rastatt.

Webrm. Emil Stück el, Alihengstett, l. verw. Wehrm. Joh. Burckhardt, Weltenschwann, vermißt.

Monatliche Zulassung von Feldpostpaketen.

Feldpostbriefe im Gewicht von mehr als 250 bis 500 Gramm werden voraussichtlich allmonatlich einmal für die Dauer einer Woche zugeiaffen wer­den. Eine häufigere Zulassung ist nicht angängig. Die Beförderung von Paketen bis zu 5 Kilo, neben den jederzeit durch Vermittlung der Ersatz­truppenteile und Etappenbehörden zulässigen Send­ungen, wird nach einer zwischen der Post- und der Heeresverwaltung getroffenen Vereinbarung gleichfalls tunlichst einmal monatlich für acht Tage zugeiaffen. Die Bestimmungen über die Beschaffen­heit der Verpackung der Pakete werden durch die Heeresverwaltung nach den Erfahrungen der beiden ersten Paketwochen geregelt werden.

Dobel OA. Neuenbürg, 1. Dez. Im Gaistal spielte der 16 Jahre alte Sohn des verstorbenen Wirts Keller zur Linde mit einem geladenen Revolver, der losging und den 10 jährigen Sohn des Wilhem Wagner in den Kopf traf. Der Knabe wurde hieherverbracht und ist zwei Stunden darauf seinen Verletzungen erlegen.

(S.C.V.) Nottweil, 1. Dezember. (WeihnachtS'- liebesgaben.) Die hiesige Pulverfabrik hat der hie­sigen Ortsgruppe vom Roten Kreuz 2000 Mark zur Füllung von Weihnachtspaketen für unsere Soldaten überwiesen.

(S.C.B.) HeiLenheim, 1. Dez. Der hiesige Konsumverein hat dem Roten Kreuz den Betrag von 1000 Mark überwiesen. -

Ravensburg, 1. Dez. Erdbebenwarte. Die Instrumente der im Neubau der höheren Lehran­stalten untergebrachten Erdbebenwarte sind in Betrieb genommen worden. Die hiesige Erdbeben­station wird vor allem auf die Wirkung der Erd- Erschütterungen im nahen Alpengebiet zu achten haben. Die Oberleitung liegt in den Händen von Professor Bökeler und Oberreallehrer Dr. Caspar.

Eholeraverdacht im Gefangenenlager.

(S C.B.) Münfingen, 1. Dez. Unter den vor acht Tagen als Gefangene ins Lager gekommenen Russen haben sich einige choleraverdächtige Er­scheinungen gezeigt. Das Lager wurde für Zivil­personen geschloffen, auch wurde bekannt gegeben, daß die zur Zeit im Lager untergebrachten Mann­schaften in den umliegenden Ortschaften einquartiert werden sollen.

Für die Schriftleitung veraniwortl.: Otto Scltmann, Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw

Amtliche und Privatnachrichten.

Bekanntmachung.

Wegen Erstellung des Iavelsteiuer Brückchens muß der

I«hrwnbsverkehr ans Im Straße CalwZMlsteiu ppp heute ah dir aas weiteres gesperrt werde«.

Calw, den 2. Dezember 1914.

Stadtbauamt Calw.

3. B.: Fellmann.

Zivilbahnschutzwachen.

Die Vergütungen für geleistete Bahnwachdienste werden am nächsten Donnerstag, den 3. Dezember 1914, vormittags 812 Uhr und nachmittags 26 Uhr auf der Stadtpflege, Rathaus Zimmer Nr. 6, ausbezahll. Hiezu wollen die Empfangsberechtigten auch diejenigen, welche den Betrag dem Roten Kreuz oder der Familienunterstiißung überweisen auf der Stadtpflege erscheinen. Die Abholung der Vergütung durch Nicht- empfanasberechtigte, insbesondere durch Kinder, ist unstatthaft.

Calw, l. Dezember 1914.

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