Nr. 36

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doch eine allmähliche Besserung eintreten. Der Vorsitzende berichtet noch über den letzten Städtetag in Tübingen. Der neue Steuerausgleich und das neue Eemeindesteuergesetz führte zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen den Städten, die weniger Ueberweisungssteuern erhalten sollen einerseits, und denjenigen Städten, deren Ueberweisungssteuern sich erhöht haben andererseits. Der Landtag hat nun das letzte Wort, bei dem sich die notleidenden Städte um eine Verbesse­rung des vorliegenden Steuerentwurfs bemühen werden. Auch die Frage der Gasfernversorgung spielte auf dem letzten Städte­tag eine Rolle, auch hier gab es zwischen den gaswerksbesitzen­den Städten und den andern Meinungsverschiedenheiten. Wie die Entwicklung weiter geht, mutz abgewartet werden.

- Calw, 12. Febr. Bei der Vergebung der Bauar­beiter: zu der Georg Baumann Halle kam der Gegensatz zwi­schen dem Angebot eines Bauunternehmers und dem der Handwerksmeister erneut zum Ausdruck. Die Baufirma Alber hatte zu den meisten Arbeiten Angebote eingereicht und war durchschnittlich niedriger als die Handwerker. Um den Hand­werkern entgegenzukommen, hatte der Gemeinderat den Beschluß gefaßt, bei einer Differenz von 5 Prozent zwischen den Ange­boten eines Handwerkers und eines Bauunternehmers dem Angebot des Handwerksmeisters den Vorzug zu geben. Nach längeren, oftmals schwierigen Auseinandersetzungen wurden die meisten Arbeiten an Handwerksmeister übergeben. Bei den Zimmerarbeiten nahm der Gemeinderat einen eigentümlichen Standpunkt ein. Er übertrug diese Arbeiten an die Vaufirma Alber unter der Bedingung, daß der Inhaber schon 6 Monate praktisch als Zimmermann tätig gewesen sei, andernfalls wür­den die Arbeiten an die Zimmermeister Saile und Nelke, die aber keine Meisterprüfung gemacht haben, übertragen. Bau­werkmeister Alber konnte nun den Nachweis erbringen, daß er als Zimmermann gearbeitet habe. Dieser Nachweis wäre aber an und für sich nicht nötig, da Alber geprüfter Baumeister ist und deshalb die Befähigung zur Ausführung von Vauarbeiten besitzt. Die Eesamtkosten für die vergebenen Arbeiten betragen 17 351. Mark. In einem Schreiben des Gipserverbandes wird in Bezug auf die Vergebung von Eipserarbeiten an einen Bauunternehmer scharfe Stellung genommen und auf die Schwierigkeiten bei der heutigen Kalkulation hingewiesen. Nach Abschluß der Vergebungen stellte der Vorsitzende ausdrücklich fest, daß der Eemeinderat sich außerordentlich handwerker­freundlich gezeigt habe und daß die Vergebung von Arbeiten große Schwierigkeiten bei den heutigen Verhältnissen mit sich bringe. In letzter Zeit hat eine Prüfung an der Frauen­arbeitsschule stattgefunden. Der Vertreter für die Fach­schulen gibt einen Bericht, der sehr günstig für Lehrkräfte und erreichtes Lehrziel lautet. Es ist nur schade, daß die Schulklassen zerstreut und nicht in einem Gebäude untergebracht werden können. Die Württ. Volksbühne hat im November und Januar je zwei Vorstellungen gegeben. Dank der Grün­dung eines Theatervereins konnten günstige Ergebnisse erzielt werden. Der Abmangel ist so unbedeutend, daß eine weitere Beibehaltung der Volksbühnengastspiele genehmigt wird. Der Schwarzwaldverein zählt 273 Mitglieder und hat in sein Wanderprogramm für das Jahr 1927 im ganzen neun Wanderfahrten, halb-, ein- und zweitägige, ausgenommen. Die 15 Kilometer lange Teilstrecke desSimmersfelder Weges" wurde vom Schweinbachtal bis Hofstett vollständig erneuert. Als neuer Schwarzwaldvereinsweg wurde der Sommenhardter Weg (Teilstrecke CalwZavelstein) markiert.

- Calw, 12. Febr. Zu Ehren unserer heimischen Dich­terin Auguste Supper, die hier ihre Jugendzeit und die ersten Jahre ihrer Verheiratung zugebracht und im Januar ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, fand gestern abend im Saale des Eeorganäums von Stadtpfarrer Lang ein Vortrag statt überDie inneren Kräfte im Werke von Auguste Supper". Der überaus fesselnde Vortrag war mit Darbietungen aus den Werken der Dichterin, beson­ders aus ihren Schwarzwaldgeschichten, verbunden. Zu dem Vortrag hatten sich die vielen Freunde der Familien Schmitz-Supper und die einstigen Mitschülerinnen außer­ordentlich zahlreich eingefunden. Auguste Supper zeich­nete sich schon in der Schule durch die Anfertigung guter Aufsätze aus, so daß sie in dieser Beziehung immer eine Anerkennung von ihrem Lehrer, Oberlehrer Ansal, dessen Steckenpferd der Aufsatz war, davontrug. Selbstverständ­lich wurde Auguste Supper von den Mitschülerinnen zur Beihilfe für den Aufsatz herangezogen. So erzählte mir Leim Nachhausegehen eine frühere Mitschülerin, daß Auguste Supper ihr beim Aufsatz geholfen und ein selbst­verfertigtes Gedicht eingeflochten habe, so daß das Zeugnis gelautet habe:Sehr gut wie noch nie".

Wildbad, 10. Febr. (8. Schuljahr.) Da noch im­mer Unsicherheit herrschte über die Frage der Einführung des 8. Schuljahrs, wurde im Dezember letzten Jahres bei einem von der Evang. Volksschule abgehaltenen Eltern­abend von der Elternschaft einstimmig dem Beschluß des Vorsitzenden (Rektor Fromm) zugestimmt, an den Gemein­derat die Bitte zu richten, für die Stadt Wildbad, samt der Parzelle Sprollenhaus, mit Beginn des Schuljahres 1928/ 29 (wie gesetzlich vorgesehen) die Einführung des 8. Schul­jahrs zu beschließen. Der Eewerbeverein stimmte in sei­ner Generalversammlung einstimmig diesem Beschluß zu. In der Eemeinderatssitzung vom 9. Februar faßte der Eemeinderat einstimmig den Beschluß, mit Beginn des Schuljahres 1928/29 das 8. Schuljahr für sämtliche Volks­schulen (evangelische und katholische) einzuführen.

Neuenbürg, 11. Febr. (Vesitzwechsel. Das von Franz Wagner, Eoldwarenfabrikant in Pforzheim, bei der Zwangsversteigerung am 30. Juni v. I. um 27 000 Mark käuflich erworbene schöne große Anwesen mit Eemüse- und Obstgarten des Kaufmanns Wilhelm Wackenhut hier, ging gestern zum Preise von 37 000 Mark in den Besitz der Stadtgemeinde Neuenbürg über. Das Anwesen wurde nach der amtlichen Friedensschätzung vor 1914 mit 60 000 Mk. und nach der amtlichen Schätzung von 1925 mit 45 000 bewertet.

Weil der Stadt, 10. Febr. Der hiesige Konsumverein hat sich dem Konsumverein Calw angeschloffen, der in der Stuttgarterstraße einen neuen Laden eröffnet hat.

yerrvronn, r-. ^evr. ^ver Drang nach vem Masrenvarr.f Der ^ rang nach dem Maskenball machte dieser Tage ein Mädchen aus der Staufenbergstraße unglücklich. Ein Verbot der Eltern brachte das Mädchen aus den Gedanken, mittels einer Schnur den Weg ins Freie zu suchen. Diese zerriß und§ die Freiheitsdurstige wurde schwer verletzt. _

Heilbronn, 11. Febr. (Tteoersahren.) Von einem Auto wurde gestern abend bei der Friedensstraßenpost eine Frau überfahren. Sie trug einen schweren Schädelbruch davon und wurde ins Krankenhaus verbracht, wo sie heute starb. Es handelt sich um eine 44 Jahre alte Hausangestellte. <

Ulm, 11. Febr. (Löwentransport für die Firma Mohr.)' Dieser Tage kam aus Afrika in Rotterdam ein Löwentrans­port, für den Handelstierpark der Firma Mohr in Ulm be­stimmt, an. Die prachtvollen Tiere haben die vierzigtägigs Seereise trotz stürmischer Fahrt gut überstanden. Es han­delt sich um acht wertvolle halbgewachsene Löwen, die jeden­falls in Bälde in den Besitz eines Zoologischen Gartens oder sines Eroßzirkus überaeben werden-

Höpfigheim OA. Marbach, 11. Febr. (Tödlicher Sturz. Die Hand in der Mühle.) Der 67 Jahre alte Landwirt Ehr. Schweizerhof stürzte so unglücklich in seiner Scheuer ab, daß er sofort tot war. Beim Angersenmahlen brachte Hermann Brost die linke Hand in die Mühle, wodurch ihm mehrere Finger zerrissen wurden. Der Unfall ist umso tra­gischer, als auch seine Ehefrau vor einigen Wochen die linke Hand in die Mühle brachte.

Maulbronn, 12. Febr. (Spurlos verschwunden.) In schwerster Sorge befinden sich die Familie Heinrich Berner um ihren einzigen Sohn Erwin. Der 24jährige Mann war seit 4 Jahren, zuletzt als führender Gutsverwalter, auf einem größeren Rittergut bei Köln a. Rh. in Stellung. Am 4. Dezember v. Js. trat er einen mehrwöchigen Urlaub in die Heimat an. Er verabschiedete sich in Köln von einem Freunde, mit dem Bemerken, noch ein Bad zu nehmen, Ein­käufe machen und dann nach Maulbronn fahren zu wollen. Seither ist er spurlos verschwunden. Alle polizeilichen Nach­forschungen blieben bis jetzt ergebnislos.

Empfingen, OA. Hechmgen, 11. Febr. (Verschüttet.) Durch unvorhergesehene Erdbewegungen stürzte bei den Waffer- leitungsarbeiten ein Sickerungsgrab ein und begrub drei Arbeiter in einer beträchtlichen Tiefe. Während zwei davon sich retten konnten und mit dem Schrecken davonkamen, wurde der 20 Jahre alte Anton Reich vollständig verschüttet. Die Bergung war erst nach einer halben Stunde beendet. Reich hat nicht unerhebliche Verletzungen davongetragen.

GerWssml

Strenge Strafe für Spionage

Ludwigsvurg, 12 . Febr. Die Reichswehrsoldaten Heinrich Böh- mann, Willy Michel und Jakob Eall vom Artillerieregiment 9 aus Ludwigsburg, Leute im Alter von 2224 Jahren, hatten sich am Freitag wegen Verrats militärischer Geheimnisse und ver­suchter Spionage vor dem 5. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig zu verantworten. Böhmann hatte vor seinem Eintritt in die Reichswehr mit einem französischen Offizier in Verbin­dung gestanden, der ihn veranlaßte, Nachrichten über die Reichs­wehr zu übermitteln. Böhmann beauftragte Michel, dem fran­zösischen Nachrichtenbüro einiges Material auszuhändigen. Mi­chel erhielt hierfür 50 Mk. Diesen Betrag teilten sie sich gemein­sam zu dreien. Das Gericht verurteilte die jungen Leute, obwohl sie eingestanden, daß sie in jugendlichem Leichtsinn gebandelt hät­ten, zu schweren Zuchthausstrafen.-Böhmann erhielt wegen Spio­nage 8 Jahre Zuchtbaus, 10 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, Michel 5 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht und Gall wegen versuchten Verrats militärischer Geheimnisse 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Alle drei Angeklagte wurden aus dem Heere entfernt.

Amtsunterschlagung

Ulm, 12. Febr. Vom großen Schöffengericht Ulm wurde der 30 Lahre alte, verheiratete Schultheiß Mendler der Nachbarge­meinde Wiblingen wegen erschwerter Amtsunterschlagung und erschwerter Registerfälschung, ferner wegen Betrugs und fort­gesetzter einfacher Unterschlagung unter Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus, woran 3 Monate Un­tersuchungshaft abgehen, sowie zu 500 Mk. Geldstrafe und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt Mendler hat vom Jahre 1924 an bis zum Herbst 1926 als Ratschreiber, Stellvertreter des Ge- meindepflegers, Ortssparvfleger der Oberamtssvarkasse Laupheim und Kassier des Kirchenchors Wiblingen eine Reihe größerer und kleinerer, zum Teil amtlicher Geldbeträge, darunter Gebühren aus Kaufverträgen, Steuern, Sporteln, Fürsorge-, Pflegschafts- Pachtgelder usw. unterschlagen auch Register und Bücher ge­fälscht und sich eines Betrugs dadurch schuldig gemacht, daß er sich vom Eemeindepfleger unter falschem Vorbringen einen Geld-, betrag von 250 Mk. ausbezahlen ließ.

Kandel und Verkehr.

Börsen

Berliner Börse vom 12. Febr. Der Samstagverkebr zeigte recht ruhiges Aussehen. Da sich Sie kursürückenüen Verkäufe nicht fort- setzten, übertrug sich öic an der Nachbörse teilweise zum Durchbruch gekommene Erholung auf den heutigen Verkehr, sodatz dieser unter Deckungen von teilweiscn Rückkäufen ein freundliches und überwie­gend festes Aussehen zeigte. Die Mehrzahl der Papiere konnte Besse­rungen von 12 Prozent und für einzelne der marktgängigsten Pa­piere und der Kaliaktien von 3 Prozent durchsetzen. Im Verlauf« unterlagen die Kurse verschiedentlich leichten Schwankungen im Zu­sammenhang mit Wochenglattstcllungen, die teilweise auch unter Hin­weis auf die bevorstehenden Lohnkümpfe in den verschiedenen Er- wcrbszweigen vorgenommen wurden. Die Veränderungen waren aber nicht bedeutend. Am Rentenmarkt waren türkische Werte etwas besser. Für Kriegsanleihe zeigte sich zu anziehenden Kursen spekulatives In­teresse im Zusammenhang mit dem demokratischen Aufwcrtungsantrag, der einen Umtausch des Altbesitzes in eine öprozentige Anleihe vorsieht. Die Geldverhältnisse sind bei gestrig» Sätzen unverändert leicht. Reportgeld steht in ausreichendem Matze zur Verfügung.

Pforzheim« Edelmetallvreise vom 11. Febr. 1 Kilo Gold 2795 Geld, 2814 ^ Brief: 1 Kilo Silber 78 ^ Geld. 81.10-82.80 ^ Brief; 1 Gramm Platin 13.28 ^ Geld, 13.88 ^ Brief.

Getreide

Jrnchtvreise. Biberach: Weizen 14, Roggen 11.98, Gerste 13.18-13.48, Haber 9.88-18.38 Mengen: Haber 18.26 pst. Walds«: Hab«

18.28 Wangen i. A.: Gerste 12.8813.38, Haber 18,88-11,68,

Weizen 18 der Zentner-

Nagold, 14. Febr. (Fruchtschranne.) Markt am 12. Febr. Verkauft: 23,36 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 15,2015,50 °4t; 2,05 Ztr. Gerste, Ztr. 11,70 -4t; 14,64 Ztr. Hafer. Ztr. 9,50-10 Mark. Handel lebhaft, rege Nachfrage nach Weizen und Gerste. Nächster Fruchtmarkt am 19. Februar 1927.

Märkte

Creglinge», ON. Mergentheim, 11 . Febr. (Pferdemarkt.s Dem Pserdemarkt waren etwa IM Pserde zugetrieben. Nicht nur bei den Zuchtpferden und Fohlen, sondern auch bei den Handclsvserden war sehr schönes Material zu sehen. Latz die Pferdezucht von einem sehr großen Teil der Landwirte hochgehalten wird, bewies die Prämierung der Zuchtpferde und Fohlen. Die Preise waren ziemlich hoch.

Stuttgarter Wochcnmarkt vom 12. Febr. Schwere, trinkfrisch« Land­eier waren zu 1517 .1 seil: am preiswertesten sind schwerste Hol­länder zu 16 -4 das Stück, schwere Italiener 1416 -4, Kalkeier 12 4! das Stück. Landbutter kostete 1,61,7 Zcntrifugenbutter 1,8

Molkerei- und Süßrahmbutter 22,10 ^ das Pfund.

Viehvreise. Blaubeuren: Schien 498, Kühe 240458, Karren 182 bis 353, Jungrinder 185700, Kälber 120130 Tübingen: Kühe 488

bis 856, Kalbinnen und Rinder 400758, Jungvieh 200368, Kälber 180200 Waiblingen: Ochsen ,500-700, Stiere 400500, Kühe

300780, Kalbeln 508750, Jungrinder V--Ijährig 288308, ältere 38S dis 350 ^ je das Stück.

Schweiucpreise. Bernhausen a. F.: Läufer 60110, Milchfchwein« 2535 Creglingen: Milchschweine 1734 ^7. Blauteldeu:

Milchschweine 1734 >7. Gaildorf: Milchschweine 2428

Mengen: Milchschweine 2532 ,//. Spaichingen: Milchschweine AI bis 25 Wcilüerstadt: Milchschweine 1827 ^ das Stück.

Konkurse

August Müller, Schuhmacher in Munderkingen, OA. Ehingen.

Gottlob Rentschler, Schneider in Ludwigsburg. Johannes Geil, Kaufmann in Rottweil, Alleininhaber der Fa. I. Geil u. Co. in Rottweil.

Letzte Nachrichten.

Tagung des Parteiausschusses des Zentrums

Berlin. 13. Febr. Der Reichsparteiausschuß der Zen­trumspartei hielt am Sonntag im Reichstage eine Sitzung ab, die außerordentlich stark aus allen Teilen des Reiches besucht war und die mehr als 5 Stunden dauerte. Den Vorsitz führte Reichskanzler Dr. Marx. U. a. waren er­schienen: Reichsarbeitsminister Dr. Brauns, Reichsfinanz­minister Dr. Köhler und zahlreiche Minister Preußens und anderer Länder Nach eingehender Aussprache wurde un­ter starkem Beifall einstimmig folgender Beschluß gefaßt: Der heute in Berlin tagende Reichsparteiausschuß des Deutschen Zentrums billigt die Politik der Zentrumsfrak­tion des Reichstages und spricht ihr das Vertrauen aus."

Reichskanzler a. D. Dr. Wirth, der den Verhand­lungen beiwohnte, verließ während der Abstimmung den Saal.

König Gustav von Schweden in Berlin

Berlin, 13. Febr. König Gustav von Schweden ist heute früh, aus Stockholm kommend, in Berlin eingetroffen. Zur Begrüßung hatte sich auf dem Stettiner Bahnhof der Chef des Protokolls, Gesandter von Köster, und der schwe­dische Gesandte, Al Virsen, mit allen Mitgliedern der Ge­sandtschaft eingefunden. Der König, der in der schwedi­schen Eesandschaft Wohnung nahm, empfing am Abend den Besuch des Herrn Reichspräsidenten, dem der König wäh­rend seines kurzen Aufenthaltes in Berlin im April 1928 einen Besuch abgestattet hatte. Auf Einladung des Kö­nigs ist der Herr Reichspräsident sodann zu einem Essen in kleinem Kreise in der schwedischen Gesandtschaft geblie­ben. Um halb 9 Uhr ist der König mit dem fahrplan­mäßigen Zug nach Rom weitergereist.

Schiedsspruch in der sächsischen Metallindustrie

Dresden, 13. Febr. Gestern nachmittag fanden im säch­sischen Arbeitsministerium unter dem Vorsitz des Landes- schlichters, Oberregierungsrat Brand, Verhandlungen zur Beilegung des Konfliktes in der Metallindustrie statt. Der in später Abendstunde gefällte Schiedsspruch geht dahin, daß für jede Stunde, die über die 48-Stundenwoche hin­ausgeht, 10 Prozent Zuschlag zu zahlen sind. Die Ar­beitgeber sind berechtigt, von Montag bis Freitag je eine Ueberstunde anzusetzen, ohne daß der Betriebsrat sein Einverständnis dazu geben muß. Für diese eine Ueber­stunde sind ebenfalls 10 Prozent Zuschlag zu zahlen.

Das Verhältnis Englands zu Rußland

London, 13. Febr. Dem politischen Korrespondenten der Sunday Tims zufolge werden in Moskau seitens Eng­land energische Vorstellungen wegen Einmischung russi­scher Staatsangehöriger in die chinesischen Angelegenheiten erhoben.

Die Opfer der Revolution in Portugal

Paris, 13. Febr. Der Sonderberichterstatter desPe­tit "Paristen" gibt die in Lissabon und Porto festgestellten Opfer wie folgt an: 238 Tote und 688 Verwundete.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig La»!. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altenftelg.

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Nacbckem ick lange lakre al8 ^strolog suk Reisen war, unck viele Dausen«! Personen meinen Rat einkolteo, bade ick mlck nunmebr entscklossen, kürjecien vollstän­dig umsonst eine krodeckeutung kür sein I.eden aus- ruaikeiten. kleine Arbeit wirrt 8ie In Rrslaunen versetzen, komen ckock tSglicb Hnerkennungssckreiben, ckie ckies bestätigen.

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