Nr. 21

SchwarzwSlder TageszeitungAus den Tannen"

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Aus Sladl und Land.

Altensteig» den 27. Januar 1927.

An der goldenen Hochzeit des Herrn Stadtwundarzt Heinrich Vogel und seiner Gattin hat, wie zu erwarten war, die Bevölkerung von hier und der Umgebung freu­digen Anteil genommen. Am Vorabend brachte der Lie­derkranz und die Stadtkapelle dem Jubelpaar ein Ständ­chen. Die Beteiligung an der goldenen Hochzeitsfeier in der Kirche war von hier eine sehr zahlreiche. Groß war auch die Zahl der eingelaufenen brieflichen Glückwünsche und Telegramme, sowie sonstiger Aufmerksamkeiten, aus welchen die Verehrung für das goldene Hochzeitspaar sprach. Der Staatspräsident von Württemberg, Bazille, widmete dem Jubelpaar das Eedenkblatt der württ. Staatsregierung zur goldenen Hochzeit mit einem Begleit­schreiben, in welchem er seinen herzlichen Glückwunsch zum Ausdruck brachte und in anerkennenden Worten der jahr­zehntelangen Tätigkeit gedachte, während welcher Stadt­wundarzt Vogel viel Gutes gewirkt habe. Gedenkblatt und Schreiben wurde im Auftrag des Stadtvorstands durch Stadtpfleger Krapf übergeben. Auch der Präsident der württ. Landeskirche, v. Merz, sprach in einem Schreiben namens des Oberkirchenrats herzliche Glück- und Segens­wünsche aus und ließ durch Stadtpfarrer Horlacher ein Gesangbuch der evangelischen Kirche mit großem Druck überreichen. Mögen die Zeichen der Anerkennung, der Liebe und Verehrung, welche dem goldenen Hochzeitspaar zu Teil wurden, diesem einen Hellen Freudenschein in ihr Alter werfen und ihm noch ein schöner Lebensabend be- schieden sein.

Große Bauernversammlung in Freudenstadt. Am Mitt­woch, dem 2. Februar d. I., findet, wie bereits erwähnt, für die landwirtschaftlichen Bezirksvereine Freudenstadt, Horb, Nagold, Oberndorf und Sulz in Freudenstadt ein« Schwarzwälder Bauerntag statt. Veranstalter ist der Landw. Hauptverband Württemberg und Hohenzollern, im Einvernehmen mit dem Landw. Vezirksverein Freuden­stadt. Tagungslokal ist der Sternensaal; Beginn der Ver­sammlung nachmittags 12.30 Uhr. Ansprachen halten die Herren Landwirt Braun-Schopfloch, der Vorsitzende des Landw. Bezirksvereins Freudenstadt, und Präsident Diet- len des Landw. Hauptverbands. Die Hauptvorträge halten die Herren Generalsekretär Hummel und Dr. E. Zeltner-Stuttgart. Da die Tagung eine Fülle von Anre­gungen bietet und die Landwirte vor allem über die wirt­schaftspolitischen Vorgänge im Reich und die Stellung der Landwirtschaft zu ihnen unterrichtet, kaNti mit einem star­ken Besuch der Landbevölkerung gerechnet werden.

Was bezweckt der Schwarzwcklder Bau­erntag? Der Werdegang des deutschen Volkes in deck letzten Jahren hat es mit sich gebracht, daß der Gedanke der Selbstvertretung der einzelnen Berufe in einer mög­lichst straffen Organisation der gesamten Verufsangehö- rigen immer mehr um sich griff. So erscheint der Zweck der großen Bauernversammlung in Freudenstadt (2. Fe­bruar) durchaus klar. Dennoch dürfte er in seinen tieferen Zusammenhängen den Wenigsten wirklich bekannt sein. Die Landwirtschaft ist derjenige Beruf, der durch den hei­matlichen Boden, als seine Werkstätte, am innigsten ver­bunden ist mit Volk und Staat. Die Landwirtschaft kann sich deshalb nicht außerhalb der Volksgesamtheit stellen und tut dies auch nicht. Im Gegenteil betont sie auf Schritt und Tritt die Schicksalsgemeinschaft von Volk und Bauernschaft und wird so auch zum Anwalt einer selb­ständigen deutschen Wirtschaft. Der Bauerntag will diese Zusammenhänge nicht nur in den Reihen der Bauern leh­ren und erkennen lassen, sondern er soll auch den übrigen Kreisen der Bevölkerung Gegenstand der Prüfung sein, ob die seitherige künstliche wirtschaftliche Niederhaltung der Bauernschaft für die Gesamtheit zweckmäßig war und noch ist. Gewiß leiden alle Wirtschaftskreise unter den heutigen anormalen Verhältnissen, die Landwirtschaft aber darf als llrerzeugung, die den gesamten Wirtschaftsprozeß von un­ten herauf befruchtet, wie kein anderer Wirtschaftszweig, nicht am meisten leiden oder gar allmählich verkümmern. Hinter dieser Gefahr für den Berufsstand steht die viel größere für das gesamte Volk und die Nation auf. Dieser Erkenntnis Bahn zu bereiten, dient der Bauerntag. Er will die Lage der schwäbischen Bauern schildern, will zei­gen, wo die Hebel zur Besserung anzusetzen sind. Er will vor verhängnisvollen Wegen seitheriger auf das Ausland statt auf den Jnnenmarkt gerichteter Handels- und Wirt­schaftspolitik warnen und pflichtgemäß auf eine Gesun­dung der deutschen Wirtschaft hinarbeiten. Wenn die schwäbische Landwirtschaft so das Gewicht ihrer Organi­sation in die Wagschale des öffentlichen Urteils legen will, so ist eine Voraussetzung vonnöten, die der Bauer bislang weniger geachtet hat, als andere Berufszweige, nämlich die Zugehörigkeit auch des letzten Landwirts zur Organi­sation. Der Bauer hat Vorbilder genug in Deutschland, daß nur die Masse sich durchzusetzen vermag. Hoffentlich läßt der Schwarzwälder Bauerntag in Freudenstadt erken­nen, daß der schwäbische Bauer aus ihnen gelernt hat.

Nagold, 26. Jan. (Lotterieglück.) Hier kam das Los Nr. 7711 von der Vogelschutzlotterie zum Verkauf, auf das der Hauptgewinn von 5000 Mk. siel. Der glückliche Gewinner ist der etwa 70jährige Seilermeister Ludwig Schlotterbeck von hier.

- Calw. 27. Jan. Die Freiwillige Sanitätskolonne hat nach dem Weggang des seitherigen Kolonnenführers, Ober­sekretär Pfizenmaier» der keine Wahl mehr annahm, den Malermeister Kirschherr zum Kolonnenführer und den seit­

herigen Führer zum Ehrenmitglied ernannt. Oberamt­mann Rippmann würdigte in warmen Worten die ver­dienstvolle Tätigkeit von Pfizenmaier und sprach diesem den besten Dank der Kolonne aus. Die Kolonne, die eine beträchtliche Zahl neuer Mitglieder gewonnen hat und einen neuen Ausbildungskurs abhalten wird, zählt gegen­wärtig 35 Mitglieder. Kolonnenarzt ist Dr. Schleich.

Calw» 26. Jan. (Unfälle.) Der Lehrling Georg Holz­äpfel aus Oberhaugstett in der Lehre bei Bäckermeister Eg. Frank in Calw machte sich in dem Gaststall seines Mei­sters mit 2 eingestellten Pferden zu schaffen. Hierbei er­hielt er von dem einen einen Hufschlag ins Gesicht, wobei ihm eine Anzahl Zähne ausgeschlagen wurden und son­stige Verletzungen an Nase und Kinn davontrug. Er wurde besinnungslos und stark blutend im Stall gefunden und mußte ins Vezirkskrankenhaus überführt werden. Als gestern abend halb 8 Uhr Fuhrunternehmer Moros wie üblich mit den zwei Postwagen auf den Bahnhof fuhr, scheute durch ein rasch vorbeifahrendes auswärtiges Auto beim Hause von Malermeister K. Kirchherr sein Pferd, das er am Zügel führte. Moros wurde unter das Pferd ge­schleudert, von diesem auf den linken Unterschenkel getre­ten, worauf ihm noch der erste Postwagen über die Brust fuhr. Dennoch raffte er sich auf und brachte die Gefährte zum Bahnhof und zurück. Er kam mit leichteren Ver­letzungen davon.

Freudenstadt, 26. Jan. Altstadtschultheiß Hartranft wendet sich mit einer Kundgebung an die gesamte Bürger­schaft, in der er die vom Stadtrat für den 30. Januar als dem Tag, an dem Hartranft von 50 Jahren als Stadt- schultheiß von Freudenstadt eingeführt worden ist, in Aus­sicht genommenen öffentlichen Feier mit Rücksicht auf seine Eesundheitsverhältnisse und sein hohes Alter ablehnen zu müssen erklärt. Mit herzlichen Worten dankt er in de: Kundgebung im Voraus für alle für ihn bestimmten Ehrungen.Vorwärts mit vereinten Kräften, das Gemein­wohl über alles", das sei während seiner 42V-jähr. Amts­tätigkeit stets sein Wahlspruch gewesen. Gemäßigter Fort­schritt auf gutem altem Grund, das möge nun auch jetzt die Losung bleiben. Ein tatkräftig nachwachsendes Ge­schlecht mit aufgeklärter Führung, die sich ihrer hohen Aufgabe bewußt sei, trage geschlossen die Fahne des Fort­schrittes voran. Möge ein guter Stern über Stadt und Bezirk walten. Mit diesem Wunsche schließt Hartranft seine vom Herzen kommende Kundgebung.

Oberndorf, 27. Jan. Am heutigen Donnerstag und am Freitag, 28. d. M., findet in der Gegend zwischen Neckar, Straße OberndorfFluorn, FluornDunningen, Dun- ningenRottweil eine militärische Winter- Lbung statt, zu welcher die rote Partei (verstärktes 2. Batl. Jnf.-Regt. 14 Tübingen), von Oberndorf her gegen die blaue Partei (verstärktes 3. Batl. Jnf.-Regt. 14 Kon­stanz), von Rotweil anmarschierend, - vorgeht. An der Hebung ist auch Ulmer Artillerie beteiligt. Es handelt sich größtenteils um Nachtübungen.

Rottweil. In dem industriereichen Orte Deißlingen hat die Firma Tscheulin ein Aluminiumwerk ein­gerichtet. Bei vollem Betrieb würde sie 120 Arbeiter beschäftigen. (Ls wird von dem Werk hauptsächlich Alu­miniumpapier hergestellt. Die Einrichtung geschieht in dem Fabrikgebäude der Firma Eebr. Hesky, das nun wie­der belebt wird. In Aixheim haben 100 Biertrinker sich unterschriftlich verpflichtet, kein Bier mehr zu trinken, bis der Preis für das Glas (0,3) wieder auf 15 Pfg. er­mäßigt wird.

Stuttgart, 26. Jan. (Wiederzusammentritt des Land­tages.) Laut Mitteilung des Landtagspräsidenten soll der Landtag auf Dienstag, den 8. Februa,r nachmittags 4 Uhr, einberufen werden.

6 0. Geburtstag. Am 28. Jan. kann der Präsident der Oberpostdirektion Stuttgart, Karl v. Metzger, die Feier seines 60. Geburtstages begehen. Als Sohn des Schult­heißen von Strümpfelbach geboren, besuchte er zunächst die Lateinschule in Backnang, machte das Landexamen und durchlief die evangelisch-theologischen Seminare in Maul­bronn und Blaubueren. Hierauf bezog er die Universität in Tübingen und studierte Rechtswissenschaft. Nach der Pensionierung des Staatsrates v. Majer rvi'^e > n am 17. Oktober 1912 die Leitung der Generaleireltion der Posten und Telegraphen übertragen.

Der Wohnungsbau und die Gebäudeent­schuldungssteuer. Im Hinblick auf dst - lustige Ent­wicklung des Kapitalmarktes hat der Aba. S' :ef (Dem.) im Landtag den Antrag gestellt, das S'aoisministerium zu ersuchen, erstens alle bis zum 15. Februar 1927 einkom­menden, sowie die rückständigen, berücksichtigenswerten Baudarlehensgesuche durch die Wohnungskreditanstalt zu­stimmend bescheiden zu lassen; 2. zum Zweck der Finanzie­rung soweit erforderlich eine entsprechende Anleihe aufzu­legen; 3. die erforderlichen Einleitungen umgehend zu treffen. Ferner hat der Abg. Scheef eine Kleine Anfrage gestellt, in der darauf hingewiesen wird, daß im Landtag von Rednern verschiedener Parteien gefordert wurde, es möchten hinsichtlich der Gebäudeentschuldungssteuer in Württemberg weiter gehende Milderungsbestimmungen eingeführt werden, als sie zur Zeit bestehen, sei es gesetz­lich, sei es im Wege der Ausführungsvorschrift. Der Ab­geordnete fragt, was in dieser Richtung von den zuständi­gen Stellen seither geschehen ist und was das Staatsmini­sterium im Sinne der genannten Anregung zu tun gedenkt.

Donauversickerung. Am letzten Sonntag hätte vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig die Frage der Do­nauversickerung verhandelt werden sollen. Infolge Erkran­kung eines höheren in der Sache tätigen Richters mußte di« Verhandlung verschoben werden. _

Arbeiterentlassungen bei der Reichs« eisenbahn. Der Abg. Dr. Hölscher hat folgende Klein« Anfrage gestellt: Nach Zeitungsmeldungen soll die Reichs. Kahngesellschaft beabsichtigen, in nächster Zeit noch weiter, Arbeiter, msveionoere gerernre Vanowerrer, zu entlassen und Betriebe zu schließen. Sind derartige Maßnahmen auch für Württemberg beabsichtigt? Bejahendenfalls, ist vas Staatsministerium bereit, gegen derartige Einschrän­kungen des Betriebs, die nur die Arbeitslosigkeit vermeh­ren, Einspruch zu erheben?

Neckarweihingen OA. Ludwigsburg, 25. Jan. (Leichen- ländung.) Gestern vormittag wurde die Leiche einer weib­lichen Person aus dem Neckar gezogen. Ein am Ufer lie­gendes schwarzes Handtäschchen läßt auf Selbstmord schlie­ßen. Die Verstorbene ist ungefähr 40 Jahre alt.

Leonberg, 25. Jan. (Um ben Bierpreis.) Der Bezirks­wirtsverein faßte in seiner Generalversammlung zu dem Vieraufschlag des Vrauereiverbands einen Beschluß, wo­nach die Wirte aufgefordert werden, den Bierbezug ab 25. Januar einzustellen, falls der Aufschlag nicht zurückgezogen wird.

Weilderstadt, 25. Jan. (Triebwagen.) Auf der Strecke StuttgartLeonberg sollen demnächst Triebwagen verkeh­ren. Die Führung der Triebwagen bis Weilderstadt soll beantragt werden.

Eöllsdorf OA. Rottweil, 26. Jan. (Vierstreik.) Dem Beispiel anderer Gemeinden folgend, hat eine sehr zahlreich besuchte Versammlung einstimmig beschlossen, auch in der hiesigen Gemeinde einen Bierstreik ins Werk zu setzen mit dem Ziel, die Bierpreiserhöhung unbedingt zu verhindern.

vremelau OA. Münsingen, 26. Jan. (Ein Kind als Brandstifter.) Wie die nunmehr abgeschlossene Untersu­chung ergeben hat, ist der Brand bei Schmied Hettrich durch Zündelei seines 5jährigen Knaben entstanden. Der Kleine hat mit gefundenen Zündhölzern in der Scheuneein Feuerle" gemacht. '

Ehingen a. D.» 26. Jan. (Abbruch eines Zementwerkes.) Zurzeit sind die Abbrucharbeiten an der hiesigen Zement­fabrik im Gange, auch das Drahtseil an der Seilbahn in dem städt. Steinbruch im Saurucken ist schon abgenommen. Mit Wehmut schaut der Bürger diesem Zerstörungswerk zu und bedauert das Verschwinden einer langjährigen In­dustrie aus Ehingen.

Ulm, 26. Jan. (Schneepflug.) Der von der Stadtge­meinde neu angeschaffte Schneepflug, der mit jedem Last­auto zusammengekuppelt werden kann, wurde erstmals praktisch ausprobiert. Die Wegräumung der Schneemassen verlief zur vollsten Zufriedenheit der Abnahmekommission.

Ravensburg, 26. Jan. (Opfer der Grippe.) Der im be­sten Mannesalter stehende Dr. med. Ferd. Halder, Chirurg und Frauenarzt, ist gestern einer doppelseitigen Lungen­entzündung im Gefolge einer schweren Grippe erlegen. Der Verblichene war 23 Jahre (von 1900 bis Ostern 1923) Chefarzt des Elisabethenkrankenhauses.

Weingarten, 26. Jan. (Tagung der Gemeindepolizeibe­amten.) Der 8. Vertretertag der württ. Gemeinde-Polizei« Keamten findet am 6. März in Weingarten statt.

Die Grippe in Württemberg

Trotz Schnee und Kälte ist die Grippe im Lande immer roch ein höchst unwillkommener East. In Reutlingen ist der Krankenstand bei der Ortskrankenkasse weiter ange- tiegen und zwar auf nahezu MO. In Weilderstadt st in einzelnen Schulklassen über die Hälfte der Schüler stank und die Schließung der Schule sehr wahrscheinlich. Zn Gmünd zeigt die Grippe eine rückläufige Bewegung? rnd die Zahl der kranken Schüler ist erheblich kleiner ge- vorden. Dagegen ist in Ulm eine bedeutende Erhöhung -er Kranksnziffer eingetreten. Dort ist der Neuzugang m Erippeerkrankungen um 50 Prozent höher als der Ab- zang. In Bodenheim und Löchgau sind einige To­desfälle eingetreten. JnObereschach OA. Ravensburg . ünd in manchen Familien fast alle Mitglieder krank. In Langenargen hat die Grippe ihren Höchststand erreicht mit etwa 100 Kranken. 30 Prozent der Schulkinder sind grippekrank. In Affolterbach ist eine größere Anzahl Schulkinder von der Krankheit befallen. In Tailfin­gen sind bei der Krankenkasse über 200 Mitglieder krank gemeldet und täglich nimmt die Zahl der Kranken ru.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Ein Personenzug von einer Lawine verschüttet. Wi« man aus Tokio meldet, ist ein Personenzug zwischen Tsur» und Micho von einer Lawine begraben worden. Ueber das Schicksal der Reisenden ist noch nichts bekannte

Dreifacher Mord und Selbstmord in Essen. In der ge­meinsamen Wohnung eines 55 Jahre alten Büroangestell­ten wurden Mittwoch vormittag dessen 84jährige Mutt« und seine beiden 45 und 42 Jahre alten Schwestern i« ihren Betten liegend tot aufgefunden. Offenbar liegt Gas­vergiftung vor, die der Mann ohne Einwilligung sein« Angehörigen herbeigeführt hat. Er beging Selbstmord durch Erhängen.^

Die Verhandlungen vor dem Aaslegungschiedsgericht,

Die öffentlichen Verhandlungen vor dem Auslegung» schiedsgerichts im Haag für die Bestimmungen des D» wesplanes wurden Mittwoch vormittag bendet. Der Tev min für die Verkündigung der Entscheidung wird noch bv kannt gegeben werden.

Aus dem Gerichtssaal Körperverletzung mit Todesfolge

Tübingen, 25. Jan. Das Schwurgericht hat den 21 Jab« alten ledigen Givser August Schick von Hagelloch, der im Sep­tember v. Js. nach reichlichem Alkobolgenub im Verlaufe eines Streites, bei dem er selbst einen Hieb erhalten hatte, dem 2S Jahre alten Ziegeleiarbeiter Emil Reichert von Unterjesingen eine schwere, zum Tode führende Messerstichwunde beigebracht batte, wegen schwerer Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod« zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt.