Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen«

Seite 2

Nr. 289

Aus Skadt und Land«

Altensteig» den 10. Dezember 1926.

Vom Evang. Volksbund. Wir freuen uns, am nächsten Sonntag nachmittag von 2 Uhr an, unseren Alten wieder einige schöne Stunden im Gemeindehaus bereiten zu dür­fen. Das Schönste dabei ist jedesmal, wie bei der Alten­feier Männer und Frauen aus allen Stünden sich zu herz^/ licher Gemeinschaft wie eine große Familie zusammen^ finden. Zu der Feier am Sonntag hat einer von den äll testen Söhne der Gemeinde, Herr Geh. Kommerzienrat) Brougier in Lindau für den nach ihm genannten! Brougiersaal" sein von Künstlerhand gemaltes Bild ge-l stiftet. Manche von unsren Alten werden ja leider nicht, erscheinen können; wir wollen ihrer in Treue gedenken. Wer aber kommen kann, ist herzlich eingeladen, sich mit. uns zu freuen. II. /

Vor dem Feste. Die Wochen vor Weihnachten stellen/ an die Leistungsfähigkeit eines Zeitungsbetriebes dift größten Anforderungen. Es erklärt sich dies aus der Tat/ fache, daß der Inseratenteil und die Zeitungsnummern, umfangreicher werden und demzufolge in satz- und druck- ) technischer Hinsicht einen stärkeren Kräfteeinsatz erfordern. Kommen dann zu den Adventssonntagen, vom Volksmunde! auch die kupferen, silbernen und goldenen Sonntage ge-/ nannt, Zeitungsnummern in doppeltem und dreifachem/ Umfange heraus, so gibt es alle Hände voll zu tun. Die-/ ser Mehrbelastung sollte namentlich von seiten der Inse­renten unserer Zeitung Rechnung getragen werden, indenn sie die Anzeigentexte möglichst frühzeitig uns einreichen.X^ Auf diese Weise ist es möglich, entsprechend zu disponie­ren und damit letzten Endes zugleich in gewohnter Weise die Zeitung trotz verstärkten Umfangs pünktlich fertigzu­stellen. Dem Inserenten erwächst aus der rechtzeitigen Einreichung des Anzeigentextes vor allem aber der große Vorteil, daß seine Anzeige besonders sorgfältig und wir­kungsvoll gesetzt und an günstiger Stelle plaziert werden kann, zwei Faktoren, die bekanntlich sehr wesentlich zur Erhöhung der Werbekraft der Anzeigen beitragen.

Weihnachts- und Neujahrsverkehr. Die Deutsche Reicys- post richtet an die Bevölkerung die Bitte, mit der Versen­dung der Weihnachtspakete möglichst frühzeitig zu beginnen, damit die Paketmassen sich nicht in den letzten Tagen vor dem Fest zusammendrängen. Durch die Beachtung dieses Hinweises und der nachstehenden Ratschläge können die Pa­ketversender wesentlich dazu beitragen, daß der Weihnachts­verkehr sich glatt abwickelt und die Pakete ohne Verzögerung in die Hände der Empfänger gelangen. Die Pakete sind unter Verwendung guter Verpackungsstoffe recht dauerhaft herzustellen, die Aufschrift ist haltbar anzubringen und der Name des Bestimmungsorts unter näherer Bezeichnung der Lage besonders groß und kräftig niederzuschreiben. Ferner darf nicht unterlassen werden, auf dem Paket die vollstän­dige Anschrift des Absenders anzugeben und in das Paket obenauf ein Doppel der Aufschrift zu legen. Auch der Ver­kehr am. Jahreswechsel läßt sich flüssiger gestalten, wenn die Neuiahrsbriefe mit vollständiger Anschrift des Empfängers versehen und möglichst frühzeitig aufgeliefert werden. Ls wird auch dringend empfohlen, die Freimarken für Neu­jahrsbriefe nicht erst am 30. und 31. Dezember, sondern schon früher einzukaufen, damit im Schalterverkehr keine Stockungen eintreten.

Der rechtzeitige Einkauf. Hausfrauen, Leckt Euren

Weihnachtsbedarf rechtzeitig und kauft nicht erst in den Abendstunden ein! Dieser Ruf ist nur zu berechtigt All­jährlich ist zu beobachten, daß die Einkäufe für den Weih­nachtstisch vielfach erst in den letzten Tagen und Stunden vor der Bescherung vorgenommen werden. Hast, Eile und Unbequemlichkeiten trüben dann oft noch die Feststimmung/ machen die Stunden des Auswählens der Geschenke für die Lieben daheim eher zur Plage als zur Freude. Geschäfts­inhaber und Angestellte ' üssen, ob sie wollen oder nicht, oft darauf verzichten, ihre Stammkunden mir der gewohnten! Sorgfalt zu bedienen. Verdruß und Aerger find häufig das Lrgebnis auf beiden Selten. Und noch eine weitere wich­tige Frage: Haben nicht auch Angestellte und Geschäfts­inhaber Anrecht auf Freizeit und Gesundheit? Wollen nicht auch diese ihre Weihnachtstags mit weniger abgespannten and überreizten ^-^nen verbringen? Soll nicht jeder Deut­sche d- - Weihna,! ^ die täglichen Feierstunden fröh­lich und so bald , begehen und genießen können?

Diese Fragen ft r allzu berechtigt und werden sicher Verständnis bei Hausfrauen und Müttern finden. Der Gewerkschaftsbur Angestellten verleiht durch Anschlag zweier Plakate ' nen Nachdruck. Diese Plakate pro­pagieren den reb .gen Einkauf.

Wirtschafte? gen. Die Deutsche Reichsbahn hat der Mitropa einige D-Zugwagen 3. Klasse zur Verfügung ge­stellt, die zu Wirtschaftswagen umgebaut werden. Zwei Abteile der Wagen werden zu einem Küchenraum umge­baut, in dem kalte und warme Getränke, kalte Speisen, sowie auch leicht herzustellende warme Gerichte bereitet werden. Die Bedienung geschieht in den Abteilen durch Abteilkellner, dazu werden den Reisenden kleine Tischchen zur Verfügung gestellt. Vorerst sollen diese Wirtschafts­wagen in Tagesschnellzügen ohne Speisewagen und später auch in Eilzügen, soweit sie Durchgangswagen führen, ein­gestellt werden.

Der Neferentenentnmrf der neuen Eemeindeordnnng fertiggestellt. Wie wir erfahren, ist der Referentenentwurf der neuen Gemeindeordnung dem Württ. Eemeindetag zur Stellungnahme zugegangen, mit der Bedingung strena ver­traulicher Behandlung.

Nagold, 8. Dez. (Vom Rathaus.) Von der Verw.-Kom­mission der Zentralkasse zur Förderung des Feuerlöschwesens ist zu den in den letzten Jahren erbauten neuen Wasserlei­tun g s h y d ran t e n ein Beitrag von 408 Mark verwilligt worden. Die Sportshütte auf dem Eisberg wird nicht mehr benützt. Da ihr Zerfall zu befürchten wäre, wird sie in

die Verwaltung der städt. Forstvcrwaltung übergeben, die sie in diesem Waldgebiet gut brauchen kann. Zur Instandsetzung der Hütte wurden vom Eemeinderat in letzter Sitzung die erfor­derlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Weiter wurden für Rechnung des Etats 1927 die Mittel in Höhe von 1200 RM. zum Bau e i n e r W al d h ü t t e bei der Pflanzschule in der Lache verwilligt. Die hiesige Schafweide wurde auf weitere 2 Jahre und unter den seitherigen Bedingungen gegen den bis­herigen Pachtpreis von jährlich 1000 RMk. wiederum an Aug. Schill, Schafhalter hier, verpachtet. Die Vergütung für das Dreschen auf der städt. Dreschmaschine wird gegenwär­tig eingezogen und scheint manchem zu hpch zu sein. Die Stadt­pflege hat eine Berechnung über die Betriebs- und Unterhal­tungskosten der Dreschmaschine aufgestellt. Die Betriebskosten betrugen hiernach zusammen RM. 1813,47, hierzu kommen 10 Prozent Zinsen aus dem noch nicht abgeschriebenen Anlageka­pital mit 840 RM. sowie 10 Prozent jährliche Abschreibung des Anlagekapitals für Maschine, Strohpresse und Motor aus zu­sammen 14 402 RM., gleich 1440 RM., zusammen 4093,47 Rm. Die effektiven Unkosten betragen abzüglich einer Einnahme für sogen. Gschöttich von 21 RM. 4072.47 RM. Das ergibt bei 2455 KWSt. für die KWSt. 1,66 RM., ohne daß für den Dreschma­schinenschuppen im Bauwert von 4000 RM. eine Abschreibung gemacht wurde und ohne daß für Verwaltungskosten und Ver­dienst auch nur ein Pfennig angerechnet wäre, obwohl im Etat ein Ueberschuß von 500 RM. vorgesehen ist. Berechnet sind nur 1,60 Pfennig pro KWSt., sodatz die Stadt knapp auf ihre Unkosten kommt. Im allgemeinen kommt die Garbe auf 810 Pfennig. Auch im Frieden wurden vom Privatunternehmer schon 7 Pfg. verlangt. Wenn eine auswärtige Dreschmaschine um 4,50 RM. pro Stunde arbeitet, so läßt dies gar keinen Ver­gleich zu. Diese Maschine bindet in erster Linie nicht, braucht zur Bedienung noch 10 bis 12 Leute und wenn man die Ver­gütung für diese Leute, für das. Vespe r und das Essen noch hin­zu rechnet, so kommt nach einwandfreier Berechnung hiesiger Landwirte die Garbe auf 12 bis 13 Pfg. Der Sab von 1,60 RM. wird deshalb von keine r Seite beanstandet? Den Kriegerwaisen wirö^Pre übliche Weihnachtsgabe wieder bewilligt. Auf dem Vorstadtplatz hat man eine Probebe­beleuchtung durchgeführt. Der Versuch mit den in der Mitte des Platzes aufgehängten 2 Hauptlampen ist gelungen und es soll nun der endgültige Zustand mit einem Aufwand von 200 RM. hergestellt werden, dafür werden drei bisherige Straßen­lampen frei, sodaß ein nennenswerter Mehraufwand nicht in Betracht kommt.

Jselshausen, 9. Dez. (Beerdigung.) Gestern wurde unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der Mühle­besitzer Ehr. Büchsen st ein beerdigt, der allzu früh seiner großen Familie entrissen wurde. Schon längere Zeit klagte der Verstorbene über große Kopfschmerzen, die wahrscheinlich die Folge einer im Kriege erhaltenen Gas­vergiftung waren, aber sich zuletzt so steigerten, daß er in Tübingen Heilung suchte. Eine mehrfache Operation konnte auch keine Hilfe bringen, selbst die Aerzte standen vor einem Rätsel. Zum Tode erkrankt, brachte ihn dis treubesorgte Gattin von kaum acht Tagen in die Heimat zurück, um den Schwerkranken im Kreise seiner lieben An­gehörigen zu haben und zu pflegen. Schon am Montag­früh erlöste ihn der Tod von seinem schweren Leiden. Er hinterläßt neben seiner Frau 7 Kinder im Alter von 1 bis 16 Jahren.

Pfrondorf» 9. Dez. (Verhafteter Betrüger.) Vor etwa 14 Tagen kam zu Josef Walker von hier ein 20jähriger Bursche aus der Stuttgarter Gegend. Er gab sich bei Wal­ker als ein gut Bekannter seines unlängst verstorbenen Bruders aus. Da Walker von dem Freundschaftsverhält­nis seines verstorbenen Bruders und des Hilssmonteurs Vollmer, denn um diesen handelte es sich, wußte, nahm er diesen einige Tage in sein Haus auf und verköstigte ihn. Eines Tages hielt Vollmer bei Walker um Geld an und erklärte ihm, er müsse schnell 20 Mark haben, der sie ihm auch aushändigte. Auf ähnliche Weise erschwindelte sich V. von einem Verwandten des Walker ebenfalls 20 Mark. Einige Tage später nahm V. das dem Walker gehörige Fahrrad mit dem Bemerken, er wolle nach Tübingen fah­ren, was ihm von Walker auch gestattet wurde. Aber wer beschreibt den Schrecken des gutmütigen Gebers, als dieser immer vergebens auf den V. und sein Fahrrad wartete. Vollmer hatte sich samt Geld und Fahrrad aus dem Staub gemacht. Aber nicht lange sollte er sich des fremden Eigen­tums erfreuen. Denn in Stuttgart wollte Vollmer das Fahrrad bei einem Fahrradhändler weit unter dem Wert versilbern; aber dieser schöpfte Verdacht und setzte die Kriminalpolizei in Kenntnis, diese erschien auch bald am Platze und setzte V. hinter Schloß und Riegel.

Dornhan, 7. Dez. Eine Riesenedeltanne wurde in letz­ter Zeit im Eemeindewald Kohlgrube gefällt. Gesamt­länge 40 Meter, Stammlänge 31 Meter. Auf 1,30 Meter Höhe 2,95 Meter Umfang. Alter des Baumes 118 Jahre. Holzbetrag 11,26 Fm. In gleicher Waldabteilung steht noch eine stärkere Tanne. Stammumfang bei 1,30 Meter Höhe 3,06 Meter. Eesamthöhe 45 Meter. Schätzungsweiser Meßgehalt 14 Kbm. Ihr Stand: Kohlgrube, nächste Nähe Spaltbergweg.

Stuttgart, 9. Dez. (Bau eines Schwimmbades.) Der Gemeinderat beschloß in seiner heutigen Sitzung, ein großes Schwimmbad in Heslach zu er­richten, das einen Gesamtaufwand von 1,6 Millionen Mark erfordert. Die Technische Abteilung wurde beauf­tragt, das Bauprojekt weiter zu betreiben. Das ursprüng­liche Projekt, das einen Kostenaufwand von 2 Millionen Mark verursacht hätte, wurde mit 31 gegen 27 Stimmen abgelehnt. Das neue Schwimmbad, in das 8 bis 10 Schulen eingewiesen werden, wird eine wesentliche Ent­lastung des alten Stuttgarter Schwimmbades bringen.

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Weilderstadt» 8. Dez. (Unfall beim Fußballspielen.) Bei dem Fußballwettspiel am Sonntag Stuttgart-Weilderstadt ging es wenig sportmäßig zu. Dem Spieler Eugen Diebold von hier wurde ein Fußknochen abgeschlagen.

Weitingen OA. Horb, 8. Dez. (Von einem Ochsen er­drückt.) Der 28jährige Gabriel Leins wurde, als er einem Ochsen einen Fuß aufheben wollte, von der Last des 14 Zentner schweren Tieres zum Boden gezwungen und ihm selbst dadurch ein Fuß abgedrückt.

Gmünd, 9. Dez. (Freilicht-Theater.) Der Eemeinderat hat in seiner gestrigen Sitzung zur Frage eines Freilichttheaters im Taubental, in dem im kommenden Sommer die Sage des Geigers von Gmünd in der neuen Streichschen Dramatisie­rung aufgefllhrt werden soll, behandelt und den Vorschlag des Stadtvorstandes mit allen gegen 3 kommunistische und zwei sozialdemokratische Stimmen genehmigt.

Reutlingen, 8. Dez. (Bau eines Gemeindehauses.) Der evang. Gesamtkuchenrat beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit dem Ankauf eines Bauplatzes für ein Gemein­dehaus in Betzingen. Die Kaufverträge wurden genehmigt.

Altdorf, OA. Nürtingen, 9. Dez. (Der Fuchs im Hühner­stall.) Ein am Ende des hiesigen Dorfes gelegenes Bauern­haus wurde vorige Woche in einer dunklen Nacht von einem Fuchs heimgesucht. Nach Ueberwindung verschiedener Hin­dernisse gelangte er in den Hühnerstall und erwürgte alle Hühner samt dem Hahn. Am Morgen lagen noch 10 tot im Stall; 6 wurden fortgeschleppt. In der Annahme, daß der Räuber die folgende Nacht wiederkommen werde, um die übrigen vollends zu holen, wurde ihm eine Falle gestellt in welcher er sich auch richtig fing.

Großingersheim OA. Besigheim, 9. Dez. (Brand.) Ge­stern mittag brach in dem Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauern Christian Bätzner Feuer aus. Durch die Stroh- und Heuvorräte in der Scheune fanden die Flammen so reiche Nahrung, daß das gesamte Anwesen niederbrannte. Als Entstehungsursache wird Kurzschluß vermutet.

Engelsburg OA. Gaildorf, 9. Dez. (99 Jahre alt.) In seltener geistiger und körperlicher Frische konnte Frau Anna Marie Horlacher Wwe., die älteste Einwohnerin der Ge­meinde Sulzbach a. K., ihren 99. Geburtstag begehen.

Hall, 9. Dez. (Versammlung.) Im Rathaus fand eine Versammlung des württ. Sparkassen-Eirooerbandes statt. Finanzminister a. D. Schall als Vorsitzender betonte, daß die Sparkassen in Württemberg seit Erlaß der Gemeinde- und .^Bezirksordnung einen ungeahnten Aufschwung genommen hätten und daß dieser Entwicklung auch bei der Aenderung der für ihren Betrieb geltenden Gesetzesbestrebungen Rech­nung getragen werden müsse. Aus der Besprechung ergad sich Uebereinstimmung über die Notwendigkeit einer um­fassenden Aenderung der bisherigen Bestimmungen bezw. deren Anpassung an die neuen Verhältnisse. An der Ver­sammlung nahmen die Vertreter der Oberamtssparkassen von Hall, Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gera- bronn, Heilbronn, Künzelsau, Mergentheim, Neckarsulm, Neresheim und Oehringen teil. An die Besprechung schloß sich eine Besichtigung des Festsaals im Neubau an.

Rosenberg, OA. Ellwangen, 9. Dez. (Brand.) Nachts örach in der Scheune der Witwe Maria Neuberger Feuer aus, dem reiche Futter- und Strohvorräte nebst dem Wohnhaus sowie zirka 100 Zentner Getreide, die auf dem Speicher lagerten, zum Opfer fielen. Das Vieh konnte gerettet wer­den. Man vermutet Brandstiftung.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Schulz' Ausweisung verhindert. Gegen die Ausweisung des Generaldirektors Schulz von der Gräflich Henckel-Don- nersmarckschen Verwaltung aus Polen haben die deutschen amtlichen Stellen sofort beim Präsidenten Calonder und Kaekenbeek Vorstellungen erhoben. Der Ausweisungsbe­fehl wurde deshalb nicht vollzogen

Die Kältewelle in Amerika. Aus Neuyork wird gemel­det: In den letzten Tagen sind durch die an der Atlantischen Küste herrschende Kältewelle 27 Personen ums Leben ge­kommen. Im Staate Virginia ist die Temperatur unter 20 Grad gesunken.

Schneestürme in Japan. In Nordjapan wüten heftige Schneestürme. 60 Fischerboote werden vermißt.

68 Personen durch Fleischvergiftung erkrankt. In Bran­des bei Leipzig sind nach dem Genuß von Hackfleisch etwa 60 Personen unter Vergistungserscheinungen erkrankt.

Für 480 888 Mark Steuerbanderolen gestohlen. Für 400 000 Mark Steuerbanderolen sind Einbrechern rm Reichsfinanzamt Berlin-Dahlen in die Hände gefallen. Dom Reichsfinanzministerium ist eine Belohnung von 10 Prozent des Wertes der Banderolen und eine Summe von 3000 Mk. für die Ermittlung des Täters ausgesetzt worden.

Bankräuber in Dessau. Abends betraten unerkannt laut V. Z." zwei gutgekleidete Männer den Kassenraum der Eewerbebank in Dessau. Die drei Beamten, die gerade Kas­senschluß machten, wurden von den Männern mit eRvolvern in Schach gehalten. Die Verbrcher raubten zwei Kassetten mit Papier- und Silbergeld, sowie einige Wechsel und flüchteten.

Riesenspritschiebungen in Berlin. Das Verlin-Branden- burgische Zoll-Erenzkommissariat ist einer umfangreichen Spritschiebung auf die Spur gekommen, an der führende Beamte der Monopolverwaltung beteiligt sind. Der Scha­den beläuft sich auf mehrere Millionen.

Zwei Arbeiter überfahren und getötet. Mittwoch mittag wurden zwei Arbeiter, die mit Eleisverbesserungsarbeiten beschäftigt waren, in der Nähe des Bahnhofs Porkstraße in Berlin von einem Zuge der elektrischen Bahn erfaßt und sofort getötet.

Ein Automobil von einem D-Zug überfahren. Nachmit­tags überfuhr der D-Zug 138 am Uebergang der Militär­ringstraße beim Kilometerstein 6,7 auf der Strecke Köln- Aachen einen mit 2 Personen besetzten Kraftwagen. Der Kraftwagen wurde zertrümmert. Ein Insasse wurde ge­tötet. der andere blieb unverletzt.