Nr. 270

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

SM« s

Ulm, 17. Nov. (Ueberfayren.) Zwei Kinder im Alter von 4 und 3 Jahren, die sich auf dem Wege zur Kinder­schule befanden, setzten sich beim Blauring auf die Deichsel zwischen zwei mit Steinen beladenen Wagen, denen ein Boldogg vorgespannt war. Der eine der Jungen stürzte herab und wurde überfahren und starb alsbald.

Ulm, 17. Nov. (Großer Bauerntag.) Der Landw. Haupt­oerband Württemberg und Hohenzollern veranstaltet am Samstag im Saalbau im Einvernehmen mit dem dortigen Bezirksverein einen Bauerntag für das gesamte Oberland und die Bezirke Aalen. Geislingen, Göppingen, Heiden­heim und Neresheim. Die Tagung erhält eine besondere Note durch das Erscheinen des Reichsernährungsministers Dr. Haslinde, der damit erstmals nach Württemberg kommt. Nach der Begrüßungsansprache des Präsidenten des Land­wirtschaftlichen Hauptverbands, Domänepächter a. D. Diet- len-Tübingen wird Generalsekretär Hummel-Stuttgart über Die Folgen der neuesten deutschen Wirtschaftspolitik für die württembergische Landwirtschaft" sprechen. Ferner wer­den kurze Vorträge über die wirtschaftliche Lage der ein­zelnen Betriebszweige der württ. Landwirtschaft gehalten von Landtagsabg. Adorno über den Obst-, Gemüse- und Hopfenbau, Reichstagsabg. Oekonomierat Vogt-Eochsea über den Weinbau, Oekonomierat Zeiner-Neuhaus über die Getreidewirtschaft, Landtagsabg. Eutspächter Hermann- Hohenmühringen über die Viehwirtschaft.

Bavendorf, OA. Ravensburg, 17. Nov. (Tot aufgefunden.) Ein junger Mann, der sich um Mitternacht auf dem Heim­weg befunden hatte, machte auf hiesiger Markung einen grausigen Fund. Er stieß plötzlich auf einen Toten, der blut­überströmt am Wege lag. Alsdann wurde Schultheiß Schnetz, der Landjäger und der Polizeibeamte benachrichtigt. Es konnte festgestellt werden, daß es sich um ein Unglück handelt, de : der Gipser Alfred Schlotter aus Ravensburg M zum Opfer gefallen ist. Dieser war am Sonntag mit seinem Motorrad hier gewesen und verunglückte bei der Heimfahrt abends wohl dadurch, daß er vom Wege abkam. Ravensburg, 17. Nov. (Todesfall.) Nach schwerem Leiden verschied hier im Alter von 60 Jahren Fabrikant Eduard Kutter. Er war Vorsitzender des Kaufmännischen Vereins und stellvertretender Vorsitzender der Handelskammer und des Jndustrieverbandes Oberschwaben.

Vom Bodensee, 17. Nov. (Vom Gerichtssaal zum Standes­amt.) Auf einem Bodenseedampfer fuhr ein Brautpaar, das sich zankte. Der temperamentvolle Bräutigam zog einen Re­volver aus der Tasche, brachte seiner Angebeteten einen Streifschuß bei und verletzte sich ebenfalls mit der gleichen Waffe. Die Wunden waren leichter Natur, das Paar genas Mch wenigen Tagen und sank sich dann versöhnt in die Arme, um mit noch größerer Liebe den Brautstand fort­zusetzen. Da die Schweizer Gerichte jedoch diese Sache weni­ger leicht nahmen, als die jungen Leute, so wurde der Ver­lobte wegen Körperverletzung angeklagt. In seiner Braut entstand ihm ein ausgezeichneter Verteidiger vor Gericht. Ämter Tränen bat sie den Richter, ihren Verlobten nicht zu bestrafen, den,: die Schramme an ihrem Arm hätte ihr kaum wehgetan. Jedoch mußte laut Gesetz entschieden werden, und der temperamentvolle Jüngling wurde zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Sollte er jedoch in den folgenden drei Jahren seine Braut heeiraten, so würde das Urteil nicht vollstreckt werden. Unmittelbar nach der Verhandlung be­gab sich das Paar, gefolgt von zahlreichen Familienmitglie­dern und einer großen Menschenmenge, auf das Standes­amt, um das Eheaufgebot zu bestellen.

Konstanz, 17. Nov. (Frauen als Wähler.) Konstanz ist der einzige Ort, wo bei allen Wahlen aus statistischen Grün­den nach Geschlechtern gewählt und die Männer- und Frauenstimmen besonders gezählt werden. Das ist lehrreich, gibt aber auch den Parteien Fingerzeige. Bei den Gemeinde- Wahlen übten von 8479 Männern 5469 und von 10 935 Frauen 5429 ihr Wahlrecht aus. Die Männer haben also zu rund 60 Prozent, die Frauen nur zu rund 50 Prozent ge­wählt. Für die Kommunisten stimmten 936 Männer und 604 Frauen, für die Sozialdemokratie 1032 Männer und 724 Frauen, für die Demokraten 668 Männer und 596 Frauen, für die Liberale Volkspartei 259 Männer und 211 Frauen» M die Nationalsozialisten 86 Männer und 42 Frauen, für die Wirtschaftsgruppen 547 Männer und 448 Frauen, für di« Deutschvölkischen 130 Männer und 62 Frauen. Fleißig Mr Partei hielten die Frauen der Deutschnationalen, denn 284 Männer und ebenfoviele Frauen stimmten für diese Liste,- am tüchtigsten aber waren die Frauen des Zentrums, ^nn hier stehen 1462 Männerstimmen eine viel größere Zahl Frauenstimmen, nämlich 2501, gegenüber.

Das bedrängte Vuchdruckgewerde

Der Deutsche Buchdrucker-Verein, als die Berufsorganisation «er deutschen Vuchdruckereibesitzer, dem heute 6600 Mitglieder AEören, bat unter dem Druck der darniederliegenden wirt- Mftlichen Verhältnisse im Buchdruckgewerbe eine Denkschrift verbreitet, die sich mit dem schädigenden Einfluß öffentlicher Be­triebe, dem gewerbeschädigenden System der Auftragserteilung durch Behörden und der Einmischung des Reichswirtschaftsmini- ueriums in der Preisbildungsfrage des Buchdruckgewerbes be­saßt. Der Inhalt der Denkschrift muß auch die Allgemeinheit lnteressieren, um so mehr als ein für Wirtschaft und Kultur so Hochwertiges Gewerbe in seiner Fortentwicklung tatsächlich ge­fährdet erscheint.

Aus dem Inhalt der Denkschrift sei folgendes hervorgehoben: Nach einer sehr sachlichen Schilderung des Kampfes, den das Vandwerk heute im allgemeinen um seine Existenz zu führen hat, Mrd die für das Handwerk so wichtige Kreditfrage, die steuerliche ^elastung, sowie die Einstellung der Behörden zum Handwerk vebandelt. Es wird dann ausgeführt: Fast jedes Handwerk lei- «et heute unter der Konkurrenz der kommunalen und staatlichen Handwerks- und fabrikmäßigen Betriebe. Die öffentliche Hand Hat sich längst aller nur denkbaren industriellen und handwerk- «chen Produktion bemächtigt, und ganz besonders, ja man kann tagen, in geradezu uuglauLlicherweise find die Behörden jeher

Art in die Belange Des Burchdruckgewerbes eingedrpngen. Ts gibt fast keine Behörde mehr, die nicht eine eigene Druckerei bat. Selbst Privataufträge werden von Behördendruckereien gewor­ben. Es folgt dann eine nähere Angabe, inwieweit der behörd­liche Buchdruckereibetrieb bereits um sich gegriffen bat. Aus die­ser nur summarischen Nennung von Behördenbetrieben muß allerdings der Schluß gezogen werden, daß die Schädigung, die dem Buchdruckgewerbe durch Bebördenbetriebe zugefügt wird, kaum noch überboten werden kann. Der Deutsche Buchdrucker- Verein schätzt den Verlust, der ihm durch Reichs-, staatliche, städ­tische und Eefängnisbetriebe entsteht auf ca. 60 Millionen Mk. jährlich. Es wird erwähnt, daß auch der Reichsverband der Deutschen Industrie sich bereits in einer Denkschrift gegen die Ueberbandnahme der öffentlichen Betriebe gewandt hat, und auch das System der Auftragserteilung durch Behörden wird einer scharfen Kritik unterzogen. Es heißt, daß bei der Verge­bung der Druckaufträge durch Behörden mit Mitteln gearbeitet wird, die sehr bedenklich sind und daß die Drohung, alle behörd­lichen Arbeiten den Reichs- und staatlichen Druckereien zu über­tragen, falls die vorgeschriebene Senkung der Preise nicht akzep­tiert wird, bei der Vergebung der Druckaufträge eine Rolle spielt. Es wird weiter gesagt, daß die Behörden die Drucker gegeneinander ausspielen, um zu billigen Preisen zu gelangen. Die Auftragsnot begünstige die Abgabe von unzulängliche« Preisen und die Behördenstellen nützten diese augenblickliche Not aus. Mancher Vuchdruckereibesitzer glaube besser zu tun, still» stehende Maschinen und unbeschäftigtes Personal um jeden Preis zu beschäftigen, selbst wenn er klar erkenne, daß ihm der Auftrag keinen Nutzen, vielleicht sogar Schaden bringe. Man kann wohl die besonders hervorgehobenen WorteWenn schon Privatun­ternehmer diese Umstände ausnützen, so dürfte das der Staat dessen vornehmste Pflicht die Erhaltung der Wirtschaft ist, nicht tun", als berechtigt anerkennen.

Die Denkschrift spricht auch von Verträgen mit Behörden, die ebenfalls unter dem Zwange der Beschäftigungslosigkeit abge­schlossen werden und in denen Lieferung zu Preisen gefordert wird, die dem Buchdrucker nicht einmal den bezahlten Lohn, noch viel weniger aber einen Ersatz der allgemeinen Unkosten ge­währt. Es wird gefordert, daß die Regierung dem bedrängten Buchdruckgewerbe gegenüber künftighin eine andere Stellung! einnimmt.

In der Denkschrift wird auch auf die Öffentlichkeit der Preis­bildung im Buchdruckgewerbe bingewiesen und betont, daß ohne angemessenen Verdienst ein Betrieb weder besteben noch seine Produktionsmittel erhalten oder gar verbessern könne. Mit dem Ausfall des Verdienstes falle aber auch die Steuerkraft. Durch die Bedrückung des Gewerbes würden also auch die Staatsein­nahmen berabgemindert. Durch den Eingriff des Reichswirt­schaftsministers in die organisoatrischen Maßnahmen zum Schutze vor Preisschleuderern seien die wirtschaftlichen Verhältnisse im Buchdruckgewerbe wesentlich verschlechtert worden. Die durch angedrohte Maßnahmen des Reichswirtschaftsministers herbei- geführte Aufhebung der organisatorischen Bindung aus Richt­preise Labe nur Mißtrauen zwischen das Gewerbe und seine Auftraggeber gesät. Es wird erwartet, daß die Reichsregierung den Deutschen Buchdrucker-Verein nicht daran hindert, diejeni­gen Maßnahmen zu treffen, die er zum Schutze des Gewerbes und zur Behebung der jetzt herrschenden Mißstände für richtig hält.

Kleine Nachrichten ans aller Welt

10 Personen bei einem Unwetter in Neuyork getötet. Bei

einem über Neuyork niedergegangenen Unwetter fanden 10 Personen den Tod. 5 Personen wurden verletzt.

Schweres Brandunglück bei Meiningen. Ein großes Feuer vernichtete das Dorf Rappelsdors bei Meiningen bis auf einige wenige Häuser.

Zusammenstoß mit einem Leichentransportauto. Ein Lei­chentransportauto in Wien stieß mit einem Lastauto zu­sammen, wobei 9 Personen verletzt wurden. Der Zusam­menstoß erregte großes Aufsehen, da die Särge des Lei­chentransportautos auf die Straße fielen und einer der Särge aufsprang, sodaß die Leiche sichtbar wurde.

Räumung einer beschlagnahmten Kirche. Die britische Besatzungsbehörde hat die Lutherkirche in Wiesbaden, die beim Einzug der Engländer zu gottesdienstlichen Zwecken beschlagnahmt worden war, wieder freigegeben, nachdem das Hochländerregiment Wiesbaden verlaßen und wieder nach England zurückgekehrt ist.

Die Gefahr des heimlichen Dirnenwesens. Die große Ge­fahr, die für die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten im heimlichen Dirnenwesen besteht, geht daraus hervor, daß von 33 eingelieferten heimlichen Dirnen in Frankfurt a. M. die bei einer Razzia festgenommen worden sind, 18 ge­schlechtskrank waren.

Feuer an Bord eines deutschen Dampfers. Der deutsch« DampferCranston" ist mit einer Kohlenladung an Bord auf der Fahrt von Hamburg nach Liverpool in Brand ge­raten. Kurz vor Swawsea wurde das Schiff-bei Mambles Head auf Strand gesetzt. Drei Schleppdampfer versuchten das Umsichgreifen des Brandes zu verhindern.

Bayerische Minister in Berlin. Der bayerische Minister­präsident Dr. Held und der Finanzminister Dr. Krausneck weilen gegenwärtig in Berlin. Nach Informationen von beteiligter Seite trifft die Nachricht nicht zu, daß der Zweck der Reise neue Verhandlungen über den Finanzausgleich seien. Die Besprechungen der beiden Herren dürften mehr allgemeiner Natur sein. -

GerMsiaal

Meineid

Stuttgart, 17. Nov. Das Schwurgericht bat den 43 Jahre alte« Bauwerkmeister Paul Brugger von Eablenberg wegen Mein» eids zu 1 Jahr Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust verurteilt. Brugger befaßte sich nach der Inflation mit Eeldausleiben und' hatte in einem Prozeß falsche Angaben über die Höbe eines Darlehens gemacht.

Der Sturm auf das Ahrweiler Kreishaus vor Gericht

Vor dem Schöffengericht in Koblenz standen eine Reibe von Winzer und Arbeiter aus dem Ahrtal wegen Landfriedensbru­ches. Im März ds. Js. batten 800600 Personen, meist Er­werbslose, einen Sturm auf das Kreisbaus in Ahrweiler unter­nommen, um ihre Not dem dort tagenden Kreistag vorzutra­gen. Es kam dabei zu lebhaften Ausschreitungen, mit dene» sich jetzt das Gericht beschäftigte. Die beiden Hauptangeklagten erhielten wegen schweren Landfriedensbruches sechs Monate Ge­fängnis, die anderen wurden keigesvrochen.

Vermischtes.

Mein Vater hat wieder Arbeit". Eine Lehrerin in Schramberg erzählt in der Schwarzwälder Volkswacht: In der Schule. Meine kleinen Abc-Schützen sitzen vor mir. Wir versuchen, in die Geheimnisse der Lesekunst einzu­dringen. Es ist 8.30 Uhr. Da dringt durch die offenen Fenster das Geheul der Sirene der Fabrik in die Schul­stube. Der kleine Fritz, ein aufgeweckter, lieber Junge, dem man die Unterernährung ansieht, hebt plötzlich sein Händ­chen, und, ohne meine Aufforderung abzuwarten, ruft er mir zu:Jetzt frühstückt mein Vater!"So?" Und nun springt der Kleine voll Freude hoch und erzählt:Mein Vater hat gestern Arbeit gekriegt in der Fabrik, und wenn es heult, dann vespert mein Vater!" Dabei leuchtet das blasse Eesichtchen, als wenn dem Jungen etwas ganz Schönes zum Geburtstag oder zum Weihnachtsfeste auf den Tisch gelegt wäre. Und schon Hopfen noch drei Knirpse in die Höhe:Mein Vater hat auch wieder Arbeit!" Die Augen leuchten wie Weihnachtslichter. Ich freue mich mit ihnen, und wir sprechen von den lieben Vätern, die in die­sem Augenblick vespern und dann wieder arbeiten. Aber auch manch trauriges Eesichtchen fällt mir auf: der Vater ist noch immer arbeitslos. Ich spreche diesen Kindern Mut und Hoffnung zu: Euer Vater bekommt nun auch bald Arbeit! Und ein Freudenschimmer huscht über diese Ge- sichtchen. Und nun freuen wir uns alle. Und dann ves­pern wir auch. Wie tief hat doch die Arbeitslosigkeit der Väter in das Leben dieser Kinder eingegriffen! Was müs­sen sie gelitten haben!Mein Vater hat wieder Arbeit!" Ach, wenn es doch erst alle Kinder sagen könnten!

Melker, nichtSchweizer"!

In der östereichischen Landwirtschaft (wie auch in Deutschland) hat sich der Usus allgemein eingebürgert, daß Arbeiter, die das Melken der Kühe besorgen,Schweizer" genannt werden. Im Verlaufe einer Berufungsverhandlung gegen ein bezirksgericht­liches Urteil erfuhr man nun davon, daß die schweizerische Ge­sandtschaft diese Bezeichnung zum Anlaß einer Intervention bei der österreichischen Regierung genommen hat. Was die Schwei­zer Regierung zu diesem Schritt veranlaßte, ist nicht genau be­kannt, jedenfalls aber brachte die österreichische Regierung dieser Empfindlichkeit volles Verständnis entgegen und beschloß, daß der AusdruckSchweizer" im amtlichen Sprachgebrauch durch die BezeichnungMelker" zu ersetzen sei. Der Vorsitzende des Berufungssenates machte den Verteidiger Dr. Hans Gürtler, der immer wieder von denSchweizern" sprach, die das Melken der Kühe besorgen, darauf aufmerksam, daß die Gerichte auf Grund, eines ihnen zugekommenen Erlaßes streng darauf zu achten ha­ben, daß das WortSchweizer" nicht mehr gebraucht werde. Dr. Gürtler meinte, bei diesem Sachverhalt sei zu befürchten, daß sich der Bürgermeister von Melk (in Niederösterreich) im Namen sei­ner Mitbürger darüber beschweren könnte, daß die bisherigen Schweizer" nunmehr alsMelker" bezeichnet werden.

Der Reitsattel auf Kredit ^

Ein Kaufmann in Philadelphia, der mit allem Mögliche« handelte, erinnerte sich eines abends, auch einen Reitsattel auf Kredit verkauft zu haben, es fiel ihm aber um keinen Preis der Name des Käufers ein, da er vergessen hatte, die Sache z« notieren. Wie sehr er auch seinen Kopf anstrengte, alles um­sonst. Als er einsah, daß alle seine Bemühungen vergeblich waren, sagte er zu seinem Buchhalter:Schreiben Sie auf jede Rechnung einen Sattel; die, welche keinen erhalten haben, wer­den sich schon melden." Gesagt, getan. Die Rechnungen wurden berausgeschrieben und herumgeschickt und, o Wunder, zweiund­dreißig Personen bezahlten den fehlenden Sattel, weil sie die Rechnungen nicht im einzelnen prüften, sondern nur den Betrag im ganzen ansahen. Als der Kaufmann das wunderbare Resul­tat seiner glücklichen Idee sah, wußte er nicht sogleich, was er tun sollte. Endlich aber entschloß er sich, das Geld zu behalten, denn", sagte eres gebührt mir eine Entschädigung für meine Mühe!"

Ein Ziegenbock, der Milch gibt

In Nauheim bei Groß-Gerau wurde bei einem der beiden Eemeindeziegenböcke ein Euter festgestellt, das Milch gibt, und zwar bis zu einem halben Schoppen täglich. Das Tier wird aber nach Anordnung des Veterinärarztes Dr. Wettlaufer nicht abgemolken, um die event. Zeugungsfähigkeit nicht zu beeinträch­tigen. Es soll untersucht werden, inwieweit der Bock zeugungs­fähig ist.

Der Klassenvlatz in der Schule

Eine für Eltern, Lehrer und rebr interessante Frags

wurde in Braunschweig entschied ob in den Schulen derKlass, gegeben wird, beibehalten we auf die übrigen Kinder in den Man veranstaltete deshalb ein. Lehrer waren gegen den Klasse Klassenplatz. Damit ist diese

lt sich um die Frage ,^»-r nach den Leistungen ,oll, oder ob mit Rücksicht en darauf verzichten will, .imung. 6000 Eltern und .nd ungefähr 5000 für den entschieden. Die Schulbe- der Klassenplatz fallen soll

Hörde bat nunmehr beschlossen, und daß die Kinder nach Gutdünken ihre Plätze in den Klassen einnehmen können.

Die Bibel als Beweismittel

Aus Jerusalem wird gemeldet: In einem Grundstücksprozeg zwischen der Regierung und ener mohammedanischen Religions­gemeinschaft wurde vor Gericht die Bibel als Beweisstück vor­gelegt. Ein Beamter des Landesparlaments zitierte Teile der Genesis zur Unterstützung der Ansprüche der Regierung auf das Grab Nabels. Der britische Richter anerkannte den Anspruch und trug die Genesis, Kapitel 35, Vers 1620, als Beweis- grund in den Akten ein.

Vier wichtige Anstände bei der Kopulation Der Prediger Clark zu Hüll batte auf einmal vier Ehepaare zu kopulieren, wobei sich folgende besondere Umstände zutrugen: Der erste Bräutigam hatte den Trauring vergessen und einen in der Kirche schleunigst leihen müssen. Bei der zweiten Kopula­tion hatte die Braut den Finger verloren, woran man gewöhn­lich den Ring steckt. Bei der dritten Trauung schrie ein Mann laut durch die Kirche, er wolle es gesetzlich beweisen, daß die Braut schon einen Mann habe. Bei der vierten raunte eine Freundin der Braut dem Prediger ins Obr, daß er sich doch so viel als möglich beeilen möchte, da die Braut in Kindsnöten sei.