Nr. 263

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

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sellschaft, die den Konsumverein der Konsumvereine dar- stellt, d. h. so wie die Mitglieder des Konsumvereins sich verpflichtet fühlen müssen, ihre Waren im eigenen Kon­sumverein zu holen, so sind die Konsumvereine verpflich­tet, ihre Waren, die sie an die Mitglieder verteilen, von der GEG. zu beziehen. Aus dem Geschäftsbericht für 1925- 26 geht hervor, daß die Zahl der Mitglieder des hiesigen Konsumvereins 1759 beträgt. Der Umsatz betrug 408 041 Mark, der Reingewinn 2004 Mark. Die Versammlung be­schloß einstimmig, die Rückvergütung an die Mitglieder auf g Prozent des gesamten Umsatzes festzusetzen und den ver­fügbaren Reingewinn zur Stärkung des Dispositions- und Reservefonds zu verwenden. Die Spareinlagen (Jn- flations- und Vorkriegsdarlehen) erfahren eine weitere Aufwertung von 5 Prozent, so daß die gesamte Aufwer­tung 40 Prozent beträgt, die nunmehr abgeschlossen ist und vom 1. Juli 1927 ab bis 1932 mit 5 Prozent verzinst wird.

Die übrigen Aufwertungsbestimmungen bleiben bestehen.

Aus einigen Bezirksorten liegen Gesuche um Errichtung von Verkaufsstellen vor, denen tunlichst näher getreten wird. Den Schluß det Versammlung bildeten die Wahlen.

Pforzheim, 15. Nov. Nach einer außerordentlich leb- , haften Wahlbewegung in den letzten acht Tagen haben ge- > stern in Baden die Gemeinde-, Bezirksrats- und Kreisabgeordneten - Wahlen stattgefunden. > Nachdem in Pforzheim das Zustandebringen einer Ein- s Heisliste der bürgerlichen Parteien für die Stadtverordne- ^ tenwahlen gescheitert war, obwohl man sich auf einer Ein- ^ heitsliste der bürgerlichen Parteien für die Stadtverordne­len bereits zusammengefunden hatte, setzte seitens aller ! Parteien eine ungemein rege Werbearbeit ein. Im gro- ! ßen und ganzen wurde der Wahlkampf sachlich geführt; ! nur vereinzelt ging er auch auf das persönliche Gebiet über. Der zwischen den bürgerlichen Parteien trotz des ^ getrennten Vorgehens vereinbarteBurgfrieden" trat an- ' genehm in Erscheinung. Das Gesamtergebnis ist eine ' schwere Niederlage der Sozialdemokratie. ^ Bei den Wahlen im Jahre 1919 standen die Sozialdemo- , traten hart vor der Erringung der Mehrheit. Von 96 , Sitzen fielen ihnen 46 zu. Aber schon 1922 kam der Rück- l schlag. Die Zahl der Vürgerausschußmitglieder war auf i 84 herabgesetzt worden. Von diesen 84 Sitzen vermochte die Sozialdemokratie nur noch 30 zu erobern. Dieser ' Rückgang hat sich bei den diesmaligen Wahlen fortgesetzt. , Die Zahl der sozialdemokratischen Vertreter sank auf 22. ! Die Partei, die vor 7 Jahren über nahezu die Hälfte al- ^ ler Stimmen verfügte, hat nur noch rund ein Viertel der - Sitze in der Stadtverordnetensitzung inne. Selbst zusam- ^ men mit den 6 Kommunisten, die ihren Besitzstand be- , hauptet haben, kommt sie nur auf 28, d. h. aus genau ein « Drittel der Sitze. j

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Stuttgart, 15. Nov. (Zur Tiergartenfrage.) Das Landes- ^ amt für Denkmalspflege legt gegen die Bestrebungen, den ! Tiergarten in den Rosenstein zu verlegen. Verwahrung ein und steht auf dem Standpunkt, daß. der Rosensteinpark der * künftige Erholungspark für Eroß-Stuttgart werden wird und daß er schon aus Rejem Grunde, aber auch als Denkmal der Geschichte und der Gartenkunst erhalten bleiben muß. !

Pressefest. Dem von der Arbeitsgemeinschaft der württ. Presse am Samstag abend im Kunstgebäude veran- ' statteten Pressefest war ein glänzender Erfolg beschieden. > Der große Kuppelsaal, der eine märchenhafte Ausschmückung mit prächtigen Lichteffekten erfahren hatte, war der Mittel- ' Punkt des Festes. Als Ehrengäste waren da Staatspräsident Bazille und Justizminister Beyerle mit Gemahlinnen, Frau ' Minister Bolz, Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager, Staatsrat Rau, der bayerische Gesandte Dr. Tischer, Staats­präsident a. D. von Hieber, Minister a. D. Dr. Schall, ferner hervorraegnde Vertreter von Kunst und Wissenschaft sowie Handel und Industrie. Der Abend brachte in bunter Reihen- ' folge ein mit Tänzen gemischtes Programm künstlerischer s Darbietungen, in die sich vom Landestheater Herr Anwan- bn mit einer humorvollen Begrüßungsansprache und Frl. i Ranzsak mit Gesang alsZeitungschristel", ferner Kammer­sänger Rehkemper-München und die russische Tänzerin Be- ' keti teilten. Auch die zurzeit im Schauspielhaus gastierende Neger-Revue der temperamentvollen Chocolade Kiddies trat auf. Alle Darbietungen fanden großen Beifall. Ein begei­sterter Empfang wurde l^m Filmstar, Frau Henny Porten, Zuteil, die eigenhändige Unterschriften gewährte und die , Rolle der Glücksgöttin bei der Lotterie übernahm. Die Fest- zeitung Horribiliscribifax fand in den Herren Marx und Rüsten vom Landestheater originelle und zugkräftige Ver­käufer. Die Musik stellte, teilweise von dem bekannten Kom- ' ponisten Einödshofer geleitet, die Kapelle der Polizeiwehr unter Musikdirektor Benning. ;

Zu Gunsten der Kleinrentner. Der Bunte Abend zugunsten der Kleinrentner hat an freiwilligen Spen­den und Eintrittsgeldern die Summe von rund 5000 Mark erbracht.

Eßlingen» 15. Nov. (Die Einweihung der Südkirche.)

In einer schlichten und schönen Feier wurde die neue Slld- kirche in Eßlingen eingeweiht. Vor der Kirche erfolgte die Uebergabe der Schlüssel durch Professor Elsäßer-Frankfurt. Dekan Dr. Lempp über nahm sie. Hierauf begann der Fest­gottesdienst. Dekan Dr. Lempp hielt die Weiherede. Im Anschluß sprach Stadtpfarrer Riethmüller. Die Schlußan­sprache hielt Kirchenpräsident Dr. v. Merz. >

Eislingen AO. Göppingen, 15. Nov. (Die Seidenpapier­fabrik Fleischer in Flammen.) Zu dem Brand der größten deutschen Seidenpapiersabrik Fleischer hier wird gemeldet: Ein Maschinenführer entdeckte kurz vor 2 Uhr in der Nacht an der Westseite des Dachstocks herausschlagende Flam­men. Er schlug sofort in der ganzen Fabrik Feueralarm und durch den in der Fabrik wohnenden Dr. Fleischer wur­

den die Orts- und umliegenden Feuerwehren und Lösch­züge zu Hilfe gerufen. Etwa 25 Strahlrohre schleuderten ihre Wassermassen von allen Seiten auf das überall in haushohen Flammen stehende Dach, von dem schon Teile mit mächtigem Krach in sich zusammengestürzt waren. Um 164 Uhr früh brachen bereits die Betondecken vom Dach­geschoß zum zweiten Stockwerk, auf das die 25 Holländer- Maschinen verteilt standen, durch und verschiedene Giebel­wände stürzten berstend herab. Gegen 4 Uhr traf der Lei­ter der Stuttgarter Berufsfeuerwehr, Branddirektor Mül­ler, auf der Unglücksstelle ein, um die Leitung der gesam­ten Abwehrmaßnahmen mit seinem fgchkundigen Rat zu unterstützen. Morgens 5 Uhr schien es wahrscheinlich, daß die im Erdegeschoß des Westhauses befindlichen Damvf- maschinen für den Hauptantrieb werden unbeschädigt er­halten werden können. In dem westöstlichen Querbau wurde nach drei Stunden auch das erste Stockwerk zum Teil von den verheerenden Flammen ergriffen. Der Schaden dürfte in die Hunderttausende gehen. Man befürchtete schon, daß Hunderte von Arbeitern über Nacht arbeitslos wür­den, jedoch wird, wie die Firma mitteilt, der Betrieb un­ter allen Umständen mit allen Mitteln aufrecht erhalten werden

Kleine Nachrichten aus Württemberg

In Eningen OA. Reutlingen fiel ein lljähri- ges Mädchen in der elterlichen Wohnung in einen, vor dem Ofen stehenden Kessel mit heißem Wasser und zog sich starke Brandwunden zu. In Gaildorf brach in der Woll- Zerreißerei Julius Blank (früher Becker u. Cie.) Feuer aus. Die außerordentlich starke Rauchentwicklung erschwerte die Bemühungen der Feuerwehr; doch war nach Räumung der vielen Wollballen das Feuer, das in dem massiven Gebäude nicht offen zum Ausbruch kommen konnte, bald gelöscht. Als der Arbeiter Josef Weh in Leutkirch einem entgegenkommenden Motorrad im letzten Moment noch nach rechts ausweichen wollte, stieß er mit diesem zu­sammen. Weh starb kurz nach dem Zusammenstoß. Der Füh­rer des Motorrades erlitt schwere Verletzungen am Kopf und verlor das rechte Auge In Jllertissen (Bay­ern) drang in einen Schafpferch ein Hund, der einen gro­ßen Schaden unter den Tieren anrichtete. 35 Schafe sind durch das Zusammendrängen erstickt, eine große Anzahl wurde schwer verletzt. Bis jetzt sind 80 Tiere verendet. In G ö p p i n g e n ist aüf der Wilhelmshilfe, deren Haupt­wirtschaftsgebäude vor noch nicht einem Vierteljahr ein Raub des Feuers geworden ist. in der kleineren Scheuer wieder ein Brand entstanden. Da dessen Ausbruch sofort bemerkt wurde, konnte das Feuer von den Angehörigen der Anstalt selbst an der Ausbreitung verhindert werden. Es liegt Brandstiftung vor. Der Tat verdächtig ist ein Fürsorgezögling, der bereits während des Mittagessens ver­mißt, aber vergebens gesucht worden ist und seitdem sich nicht mehr eingefunden hat. Der aus der Wilhelmshilfe geflüchtete Brandstifter Busch, geboren in Schorndorf, nahm seinen Weg nach der Rettungsanstalt für entartete und verbrecherische Knaben auf dem Schönbühl, Ede. Veutels- bach. Dort legte er das Geständnis ab, nicht bloß den letz­ten Brand in der Wilhelmshilfe gelegt zu haben, sondern auch den vorausaehenden, dem die Scheuer der Anstalt zum Opfer fiel. In Bietigheim wurde der verh. 35 Jahre alte Vahnsteigschaffner-Aushelfer Josef Hofmann bei dem Versuch, einen Reisenden vom fahrenden Schnell­zug zurückzuhalten, vom Zug ersaßt und ihm dabei der rechte Fuß am Knöchel abgefahren und der linke Fuß durch Quetschungen verletzt. In Ludwigsburg wurde Frau Vankdirektor Dieterle von einem Auto angefahren und ist gestorben. Ob der Tod infolge der Verletzung ein­getreten ist oder die herzleidende Frau durch die Aufregung von einer Herzlähmung betroffen wurde, muß erst noch die weitere Untersuchung ergeben. > Bei der Ortsvorsteher­wahl in Plattenhardt haben von 1131 Wahlberech­tigten 957 85 Prozent abgestimmt. Stimmen erhielten: Flaig, Hermann, Eemeindepfleger in Neuhausen a. F. 470, Amtsverweser Abele 316; Obersekretär Bürk, Schultheiß a. D. 171. Flaig gilt somit als gewählt.

Aus württembergischen Anstalten der inneren Misston

ep. Winnenden, 12. Nov. Die Anstalt der Innern Mission Paulinenvilege zählt nach ihrem neuesten Jahresbericht im Kin­derheim, in der Erziehungsanstalt für ältere Zöglinge und ,m Taubstummenasyl insgesamt 184 Insassen, darunter 103 Kmdei und 81 Taubstumme. Auch die Paulinenpflege hat, wie die mei­sten Anstalten der Innern Mission, schwer unter Geldmangel zu leiden, da namentlich eine Kaufpreisrestsumme mit 80 000 Mk., das ist mit über 80 Prozent, aufzuwerten war, während von den an sich schon bescheidenen Stiftungen für die Anstalt infolge der Inflation so gut wie nichts übrig bleibt. Dringende Aus­besserungen an den Gebäuden, die fast 10 Jahre lang nimmer instand gehalten werden konnten, waren unumgänglich.

ev. Ludwigsburg, 12. Nov. Die Werncrschen Kinderheilan­stalten in Ludwigsburg, deren neuester Jahresbericht vorliegt, bieten in ihren insgesamt 6 Leimen besonders verkrüppelten Kindern Gelegenheit zur Ausbildung, zur Erlernung eines Be­rufs, ja nicht selten zu teilweiser oder vollständiger Heilung. Der älteste Zweig der Anstalten, die vor 85 Jahren gegründete Kinderheilanstalt, in der orthopädisch kranke Mädchen und Kna­ben Aufnahme finden, zählte am Ende des Berichtsjahres 79 Kinder. Für gebrechliche und verkrüppelte, aber bildungsfähige Jugendliche im Alter von 1418 Jahren bieten das Maria- Martha Stift und das Wilhelmsstift, in denen sich 67 Zöglinge befanden, Gelegenheit zu Fortbildungs- und Handarbeitsunter­richt. Auch für Erziehung und Unterricht für schulpflichtige Kinder ist gesorgt. Insgesamt zählten die Anstalten am Schluß des Berichtsjahres ISS Kinder.

Angegliedert'sind eine Kuranstalt in Wildbad und zwei An­stalten mit Solbädern in Jagstfeld. An insgesamt 1449 Pfleg­linge wurden in 42 868 Pflegetagen 34 686 Solbäder abgegeben; S60 konnten als geheilt, 879 als ganz wesentlich gebessert ent­lassen werden, während nur bei 28 Kindern eine sichtliche Bes­serung bei der Entlassung noch nicht zu verzeichnen war. In den letzten Jahren war ein Aufwand von ungefähr SO 000 Mk. nötig zur Anlage von neuen Bädern, Spielhallen uiw.

Kleine Nachrichten anr aller Welt

Falsche Gerüchte über Rücktrittsabsichten Hindenburgs.

Ein Berliner Montagsblatt will erfahren haben, daß sich Reichspräsident von Hindenburg mit Rücktrittsabsichten trage und zwar beabsichtige er, an feinem 80. Geburtstage sein Amt niederzulegen. Hierzu wird an amtlicher Stelle mitgeteilt, daß von einer solchen Absicht des Reichspräsi­denten nichts bekannt ist.

Betrunkene als die Eisenbahnattentäter bei Hoppegarten

Die Untersuchung der Steinwurfattentate, die am Sams- rag spät abends auf Züge in der Nähe von Hoppegarten verübt wurden, ergeben, daß als Täter drei junge Bur- ttben in Frage kommen, die in einem Lokal bei Hoppegar- len stark gezecht hatten.

Brand auf einem Rittergut. Am Sonntag abend wurde auf dem Rittergut Ändershof bei Stralsund der Viehstall durch Eroßfeuer vernichtet. Mitverbrannt sind über 80 Kühe, 100 Schweine und der gesamte Futtervorrat für den Winter.

Gesunkener Getreidekahn. Ein mit 3600 Zentner Gerste beladener Kahn ist auf der Fahrt von Posen nach Magde­burg im Mittellauf der Warte gesunken. Die Besatzung lsonnte sich retten. Die gesamte Ladung ist verloren.

Aus dem Gerichtssaal.

Neuenbürg» 12. Nov. Vor dem Amtsgericht hatte sich Wilhelm Fessele von Neuenbürg, 34 Jahre alt, wegen Jagdvergehens zu verantworten. Im Juni d. I. traf der Jagdhüter der Eemeindejagd Eräfenhausen, Paul Elauner, morgens in der Frühe im Eemeindewald Erä­fenhausen, nachdem er kurz zuvor einen Schuß gehört hatte, den F. in der Nähe der Markungsgrenze Neuenbürg ai., und beobachtete, daß F. sich an seinen Kleidern auffällig beschäftigte. Elauner schlich sich auf etwa 40 Meter heran und wurde dieser dann flüchtig. Da F. auf den Zuruf Halt" nicht hielt, schoß Elauner ihm eine Schrotladung nach. F. wurde verletzt, hielt an, warf seine Waffe von sich und gab Elauner zu, nach einem Hasen geschossen zu haben. F. wurde wegen unberechtigtem Jagen zu der Geldstrafe von 15 Mark und Tragung der Kosten des Ver­fahrens verurteilt und wegen unberechtigtem Besitz von Schußwaffen mit fünf Mark bestraft.

Ein unverbesserlicher Dieb

Tübingen, 14. Nov. Der 57 Jahre alte frühere Goldschmied und jetzige Korbmacher Eottlieb Schwämmle von Veinberg OA. Neuenbürg, der schon mit 29 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Gefängnis vorbestraft ist, wurde vom Schöffengericht wegen 5 vollendeter und 2 versuchter Verbrechen des schweren Diebstahls im Rückfall zur Gesamtzuchthausstrafe von 6 Jahren und 5 Fah­ren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt.

Rückfälliger Dieb

Hall, 14. Nov. Der 27 Jahre alte ledige Konditor Engelbert Wolfram von Eunzach, Gde. Matzenbach OA. Crailsheim wurde wegen eines Verbrechens des schweren Diebstahls im Rückfall, so­wie wegen eines Vergehens des Betrugs zu der Gefängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten verurteilt.

Iwan Kntisker vor Gericht

Berlin, 15. Nov. Vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte be­gann heute vormittag ein Prozeß gegen Iwan Kutisker, sowie die früheren Direktoren der Preußischen Staatsbank Finanzrai a. D. Rühe und Oberfinanzrat Dr. Hellwig wegen Vergehens gegen die Kapitalflucht und Devisengesetzgebung. Da der an­wesende Sanitätsrat Kutisker für völlig verhandlungsfähig er­klärte, wurde in die Verhandlung eingetreten. Sowohl Kutis­ker wie Dr. Rühe und Dr. Hellwig bestritten, sich irgendwie strafbar gemacht zu haben. Alsdann versuchte der Vorsitzend, mit dem Sachverständigen Eskeles, die bank- und devisentechnisch, Grundlage des Br osen es zu klären.-

Spiel und Sport.

Altensteig INagold II 2:2

Altensteig, das nun in der Verbandsvorrunde der B-Klasse an erster Stelle steht, hatte am Sonntag Nagold II im Rück­spiel zu East. Man hatte das Gefühl, als wollte sich die Gäste-Mannschaft für die in Nagold erhaltene 2:8 Niederlage revanchieren. Altensteig nahm bei Beginn das Spiel gleich in die Hand und wurde vor dem Nagolder Tor einigemale gefähr­lich. Nach Halbzeit wurde das Spiel bei dem Stand 2:2 we­gen einer geringfügigen Sache von seiten Nagolds abgebrochen. Wenn die Nagolder an den Sportgeist in Altensteig erinnern wollten, so wäre zu empfehlen, daß dieselben zuerst ihren Sport­geist erneuern und in Ehren halten und nicht vom Platze gehen, bevor der Schiedsrichter den Schlußpfiff gegeben hat.

Letzte Nachrichten

Die Ueberschichten im Ruhrbergbau Berlin, 15. Nov. Das Oberbergamt verhandelte mit den Bergarbeiterorganisationen über die Frage der Ueber­schichten im Ruhrbergbau. Als Ergebnis dieser Verhand­lungen sind jetzt vom Oberbergamt an die Zechen strenge Durchfllhrungsvorschriften erlassen worden, die die Frage der Ueber- und Nebenschichten regeln sollen. Nach Ansicht des Gesundheitsbeirates sind Nebenschichten, falls sie in der Regel einmal in der Woche, und zwar vor einem Fei­ertag gefahren werden, nicht als gesundheitsschädlich an­zusehen, desgleichen Ueberschichten, wenn sie nur zweimab in der Woche mit einer Dauer von nicht mehr als vier Stunden eingelegt werden. Die Achtstundenschichten (Doppelschichten) sind dagegen als gesundheitsschädlich zu bezeichnen und nach Möglichkeit zu vermeiden.

Der Aufstand auf Zava

Batavia, 15. Nov. Die Regierung hat eine starke Trup­penmacht nach der Residenzstadt von Bantam zur Beruh­igung dieses Gebietes abgesandt. Bei Laboean hatten Militärabteilungen an verschiedenen Stellen Zusammen­stöße mit kommunistischen Banden, wobei 5 Kommunisten getötet wurden. Zahlreiche weitere Verhaftungen sind vorgenommen worden.