Nr. 249

Tchwarzwälder TageszeitungAus den Tannen*

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H'unv verlangt statt dessen, daß dieses massive, Dreistöckige

Zebäude für Wohnungen umgebaut wird. In Trossingen starb am 25. September die ledige Näherin Rosa Meßner. -?hr Liebhaber, der 21 Jahre alte Fabrikarbeiter Karl Meßner von Trosfingen, wurde bei der Leiche angetroffen, weshalb sich gegen ihn der Verdacht richtete, die Meßner vergiftet zu haben. Er hatte bei der Meßner einen Eingriff aegen das keimende Leben gemacht, wobei ihm das Mäd­chen tot in den Händen blieb. Weitere beteiligte Personen sehen ebenfalls ihrer Bestrafung entgegen. In Stutt­gart wurde ein etwa 54jähriger Mann, der den Aufzug im Lberhardsbau benützen wollte und anscheinend beim Ein­steigen stolperte, mit dem Kopf eingeklemmt. Schwer ver­letzt in bewußtlosem Zustande mußte er ins Krankenhaus verbracht werden. Vor kurzem wurde, wie gemeldet, die Feuerwehr zur Reuchlinstraße in Stuttgart gerufen, wo ein Betrunkener dermaßen tollte, daß feine Familie die Flucht ergreifen mußte. Der Mann wurde nun am Mitt­woch von seiner Frau mit drei Liter heißem Wasser über­gossen. sodaß er lebensgefährlich verbrüht ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Wenn auch die Frau, die in Haft genommen wurde, zur Rechenschaft gezogen werden muß. so kann man den Gemütszustand der Frau, aus dem heraus die Tat begangen wurde, menschlich wobt beareiien, denn der Mann galt als Trunkenbold, der nicht nur feine Frau, sondern auch seine Kinder dauernd schwer mißhandelte. In Stuttgart wurde in einem Hause der Moltkestraße eine Zg Jahre alte Frau in der Küche ibrer Wohnung tot auf­gefunden. Wie festqestellt wurde, liegt eine durch Unvor­sichtigkeit bei der Hantierung des Gasberdes erfolate Gas­vergiftung vor. Auch in einem Hause der B»nkendorff- stratze in Stuttgart wurde ein 54 Jahre aft-r Mann, der den Eashabnen der Zimmerlampe geöffnet butte und sich darauf zu Bett legte, durch das ans^römende Gas g"tötet. In Sulzbach a. M. war der Holzhändler Karl Löffel­hardt aus Neufürstenhütte, Vater einer zahlreichen Familie, auf dem Eüterbahnhof mit Holzausmessen beschäftigt. Hie­bei wurde er von einer Rangiermaschine erfaßt und zu Tode gedrückt. Löffelhardt war erst 48 Jahre alt. Ein Schüler der Gewerbeschule wurde auf dem Wege von Freu­dental nach Besigheim morgens von zwei Strolchen, die aus dem Wald herauskamen, überfallen; während der eine den Knaben festhielt, beraubte ihn der andere seiner Bar­schaft. Ein Schüler der Lateinschule bemerkte den Vorfall und verständigte den Landfäger. Am Freitag fub - der Bauunternehmer Ludwig Schädelt von Neckarsulm mn sei­nem Motorrad auf der Straße nach Neuenstadt. Dabei stieß er mit einem Einfahrer der Neckarsulmer Fahrzeugwerke zusammen. Schädel wurde dabei auf einen Baum gewor­fen. Es wurde ihm der Kopf eingedrückt, sodaß Schädel so­fort tot war.

Aus Baden

Gernsbach, 23. Okt. (Festnahme.) Hier wurde ein ver­heirateter Briefträger unter dem Verdachte festgenommen, daß er amtliche Gelder unterschlagen hat.

Breiten, 23. Okt. (Geflüchtet.) Der Rechtsagent G. Zitsch ist nach Veruntreuung beträchtlicher Geldbeträge flüchtig gegangen. Etliche Auftraggeber müssen so das Zitsch ge­schenkte Vertrauen büßen.

Freiburg, 23. Okt. (Eine Umwälzung auf dem Gebiete der Feuermeldeanlage.) Ein Mechaniker aus dem badischen Schwarzwald hat eine drahtlose, elektrische Feueralarm­anlage erfunden, die es ermöglicht, Feuerwehrleute in be­liebiger Anzahl durch Alarmwecker von beliebigen Stellen zu alarmieren (sogenannterstiller Alarm"). Die Alarm­wecker werden an irgend eine elektrische Licht- oder Kraft­leitung angeschlossen, gleichgültig, ob in dieser Gleichstrom­oder Wechselstrom fließt. Diese patentierte Erfindung ist durch den Sachverständigen, beratender Ingenieur Schmitt aus Freiburg, technisch und praktisch durchprobiert worden, und diese Anlage funktionierte einwandfrei. Die Kosten sollen nur etwa ein Viertel der bisherigen Aufwendungen betragen.

Triberg» 23. Okt. (Gründung des Kneippvereins.) Am Mittwoch wurde hier ein Kneippverein gegründet. Bür­germeister Keil erörterte den Zweck des zu gründenden Vereins, der ein? breite Grundlage für die Errichtung eines Naturheilbades in Triberg darstellen soll.

Schönau i. W.» 23. Okt. (Enthüllung des Schlageterdenk- rnals.) Am Sonntag, den 31. Oktober findet hier die Weihe des nunmehr fertiggestellten Schlageterdenkmals statt. Der Deutsche Offiziersbund wird die Feier unter Mitwirkung der nationalen Verbände veranstalten. Das Programm laust ^ Uhr Antreten der Vereine und Verbände zum Abm »ich dem Denkmal. 12 Uhr Enthüllungsfeier. Chor , ^.. . .rgabe des Denkmals durch Oberst iotte. Hier­auf -rache des Generalmajors a. D. von Aulock vom Feld n-Regt. 76. Ansprache des Freiherrn von Meden str ou st altikumkämpfer. Dann Lied:Ich halt einen Kam rm". Ansprache des Generals der Artillerie a. D. von stoitz für den Deutschen Offiziersbund. Enthüllung des Denkmals mit dem Deutschlandlied und lleberuabme durch den Magistrat von Schönau

Kleine Nachrichten ans aller Welt

Wieder e'n Zwischenfall in Eermersheim. In Eermers- N Wurde eine etwa 30jährige Frau auf dem Wege zur rche von einem französischen Soldaten überfallen und zu gerissen. Der Ortskommandant, dem der Fall sofort » meldet wurde, hat strengste Bestrafung zugesagt.

Eroßangelegter Schwindel.^ Nach einer Meldung au- To " ^schaffte sich der 22jährige Bergwerksangestelltk N dm M Stessen durch Betrug 188 000 Mark und kaufte bestoß Rennpferde Sarello und Goldwert, die für den nicht Stall Bracha in Hoerst-Emscher liefen und ge- kacher'ArEelt^E^i si"d verschiedene Jockey und

erste Fernheizwerk in Berlin. Nach längeren Vor- kebr beginnen die Berliner Elektrizitätswerke nun- der Lieferung von Wärme zu Heiz- und Ee- Kieb übergab"' ^ste Fernheizwerk wurde dem Ve-

Schwerer Unfall auf der Opernbühne. Bei der Ge­neralprobe desFliegenden Holländers" in Düsseldorf siel die Sängerin Tilli Breig bei dem Sprung vom Fels im letzten Akt so unglücklich, daß sie einen beiderseitigen Knö­chelbruch davontrug und ins Krankenhaus gebracht wer­den mußte.

Der Weiterbau des Mittellandkanls vom Reich beschlos­sen. Das Reichskabinett hat auf Antrag des Reichsver­kehrsministers beschlossen, den Beginn der Vauarbeiten am Mittellandkanal anzuordnen.

Dr. Gürtler Landeshauptmann von Steiermark. Die Christlich-Sozialen haben die Kandidatur Dr. Rintelens für den Posten des Landeshauptmanns von Seitermark zurückgezogen. Daraufhin wurde gestern der frühere öfter» reichische Finanzminister Dr. Gürtler zum Landeshaupt­mann gewählt.

Ein Eisenbahnunglück in Frankreich. Infolge falscher Weichenstellung fuhr im Bahnhof von Aulnoye der Kölner .Schnellzug auf den Brüsseler Schnellzug auf. Der letzte Wagen des Brüsseler Schnellzuges wurde vollkommen zer­trümmert und 20 Personen mehr oder weniger schwer ver-

Aus dem Eerichtssaal

Rottweil» 22. Okt. Der Stukkateur Anton Ruf von Salzstetten, OA. Horb, wurde vom erweiterten Schöffen­gericht wegen Beleidigung von Beamten und Privatper- nen zu der Gefängnisstrafe von 4 Monaten und zur Tra­gung der Kosten verurteilt.

Ein Frankfurter Weinhändler machte zahlreiche seiner Kunden dadurch glücklich, daß er ihnen Moselweine bester Lagen, wieErdener Treppchen",Erdener Herrenberg", Erdener Kieferberg und andere schöne Weine, insgesamt etwa ein Dutzend, zu einem außergewöhnlich billigen Preis anbieten konnte. Die Sache ging lange Zeit hindurch gut, bis das Tröpfchen über die Zunge eines richtigen Genie­ßers kam, der mit verbundenen Augen die einzelnen Sor­ten voneinander unterscheiden konnte und Anzeige erstat­tete. Die Beweisaufnahme ergab, daß sich der geschäfts­tüchtige Herr verschiedene Etiketten angeschafft hatte, sich aber mit einem Faß begnügte. Der Spaß kostet ihn jetzt 4000 Mark und die Kosten.

Die rumänische Königin in Amerika

Königin Marie von Rumänien ist an Bord desLeviathan" (des geraubten deutschenVaterland"), tn Neuyork eingetroffe«. Daß der Dampfer in Deutschland erbaut worden ist, wurde in diesem Zusammenhangs ebenso wenig erwähnt wie die ver­wandtschaftlichen Beziehungen der Königin zu Deutschland. Ein kleiner Schönheitsfehler. Im übrigen aber wurde der Königin ein königlicher Empfang bereitet. DasBerliner Tageblatt" schreibt: Die amerikanische Demokratie versteht sich auf Bewill­kommnung hoher Herrschaften. Das erwies sich besonders ein­drucksvoll beim Besuche des Prinzen von Wales vor zwei Jah­ren. Der Zustand der Verzückung, in den das amerikanische Pu­blikum damals versetzt wurde, wird jetzt noch an Intensität über­troffen. Der bekannte Leitartikler der Hearst-Presse, Artur Brisbane, hat zwar einer gewissen Enttäuschung darüber Aus­druck verliehen, daß Ihre Majestät den Bubikopf trage statt der langen blonden Zöpfe, welche Kinder nach den Schilderungen aller Märchenerzähler von einer richtiggehenden Königin erwar­ten, aber der Ethusiasmus der Massen wird durch diesen Umstand kaum gedämpft. Eine Armee von Reportern folgt der Königin schon seit der Abreise aus Bukarest auf Schritt und Tritt. Was für Toiletten sie in Paris erworben hat, wie viele Hutkoffer sie mit sich führe, was für Menus ihr zu Ehren an Bord des Damp­fers zubereitet wurden: alles dies waren Fragen, zu deren Er­örterungen die meisten Zeitungen tagelang Spalten ohne Ende zur Verfügung stellten. Die Wahlredner, die jetzt mit Voll­dampf am Werke sind, kamen daneben entschieden zu kurz. Die Königin ist im Schatten der Freiheitsstatue mit Trommeln und Trompeten begrüßt worden. Das Marinekommando ließ einen Ehrensalut von 21 Schüssen abfeuern, der Oberbürgermeister begab sich selbst an Bord, um den hohen East willkommen zu heißen, und dann erfolgte alsbald die Weiterfahrt nach Was­hington, wo ein Kavalleriedetachement ihrer am Bahnhof harrt. Präsident Coolidge veranstaltet der Königin zu Ehren ein Fest­bankett, welches wahrscheinlich das pompöseste Ereignis dieser Art sein wird, das jemals auf amerikanischem Boden stattge­funden hat. Das Programm der Königin für die folgenden Tage ist'sehr reichhaltig. Ihre Reise soll bis zur pazifischen Küste füh­ren. Marie ist aber ihr eigener Presse- und Propagandachef. Tagelang vor ihrer Ankunft schon brachten Blätter Artikel aus ihrer Feder, in denen sie die Amerikaner mit Komplimenten überschüttet. Das ging soweit, daß man in Washington die Ab­sicht merkte (Rumänien hat starken Bedarf an amerikanischen Krediten) und verstimmt wurde. Immerhin wird der Aufent­halt der Königin, der etwa auf einen Monat bemessen ist, reich­lichen Stoff für dramatische journalistische Leistungen bieten. Ein hiesiges Blatt bringt bereits Anweisungen über Hofetrguette zu Nutz und Frommen derjenigen Leser, die würdig befunden werden könnten, vor dem Angesicht Ihrer Majestät zu erscheinen. Neben der Königin selbst beansprucht auch ihre Tochter, die Prinzessin Jleana, starkes Interesse. Einige unternehmende junge Vankees haben ihr schon telegraphisch Heiratsanträge an Bord gesandt, offenbar in der Erwägung, daß blaues Blut doch noch immer einige llnited-States-Dollars wert sei. Der einzige Mißton in dieser demokratisch-dynastischen Symphonie werden Kundgebungen der Neuyorker Arbeiterorganisationen sein, die gegen die brutale Behandlung der zweieinhalbtausend politischen Gefangenen in Rumänien während der Anwesenheit der Köni­gin in Neuyork mehrere Massenkundgebungen veranstalten wollen.

Die Kunst »es Vergleichs

Martin Bern erzählt in der BerlinerWeltbühne": Waren Sie schon einmal in Kairo? Wenn nicht, so müssen Sie wissen, daß die Fellachenjungen, die dem Fremden zum Ritt nach den Pyramiden ihre Esel anbieten, gewöhnt sind, diese Tiere jeweils nach der Nationalität des Fremden zu benennen. Eins das einen Italiener trägt, heißt Mussolini. Und so weiter. Das ist die Voraussetzung für folgende wahre Geschichte aus den Gen­fer Völkerbundstagen. Man besah in der deutschen Delegation Photographien aus Zeitungen und fand eine darunter, aut der

aus Versehen unter Stresemanns Kopf der Name Schubert und unter Schuberts Kopf der Name Stresemann geraten war. Als die großen Herren sich darüber amüsierten, glaubte der Attachee F. auch sein Teil dazu beitragen zu müssen und sprach die geflü­gelten Worte:Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf, Das erinnert mich an Kairo. Da beißen auch zwei Esel beute Bismarck und Napoleon und morgen umgekehrt! Die Populari­tät des Attackees F. kennt feit diesem Ausspruch keine Grenzen mehr.

Handel und Verkehr

Börsen

, Pforrßcimer Edclmetallvreise vom 22. Okt. 1 Kilo Gold 2795 ^ Geld. 2812 ^ Brie!: 1 Kilo Silber 73.50 V/ Geld. 74.7078.8» ^ -Brief: 1 Gramm Platin 13.90 Geld. 14.40 ^ Brief.

Märkte

Winnender Märkte vom 21. Okt. Dem Schwelnemarkt waren M Milchschweine und 12 Läuferkchweine zuaerührt. Preis für Milch- fchweine 2236 und für Läuferschweine öS80 je Stück. Die Zufuhr zum Fruchtmarkt betrug 13 Zentner Weizen. öS Zentner Saber und 44 Zentner Dinkel. Preis für Weizen 14.20, Saatgut 1616.80 für Haber 8.70-9.20 und für Dinkelsaatgut 14-18 > te Zentner.

Der Baum- «nd Pflanzenmarkt in Stuttgart findet am Dienstag, den 2. November auf dem Gewerbeballe-Vorvlatz (Zugang Kanzleb- strotze) statt. Reben find vom Marktverkehr ausgeschlossen.

Moftobftmarkt Stnttgart-Nordbahnhos vom 22. Okt. Seit 20. Okt. wurden neu zugeführt 119 Wagen und zwar 3 aus Württemberg, 4 aus Preußen, 3 auS Sachsen. 12 aus der Schweiz, 10 aus Oesterreich, 27 aus Frankreich. 8 aus Sugoslowaien. 11 aus der TschechoslowaA und 44 aus Italien. Nach auswärts find 67 Wagen abgcgangen. Preis wagenwetse für 10 000 Kilo für Obst aus Italien 10501800 ^ aus Frankreich 13001400 aus den übrigen Ländern 14001500 -4. Im

Stuttgarter Obst und Eemüsemarkt vom 23. Oktober. Edel-

Spfel 20-25, Tafelävfel 1220: Schüttel-, Ausschuß-. Fall- und Mostäpfel 78: Spalierbirnen 2025: Tafelbirnen 1020; Quitten 2030; Wallnüsse 5060: Kartoffeln 66,5: Kopfsalat 312: Endiviensalat 310: Wirsing 67: Filderkraut 34; Weißkraut rund 34: Rotkraut 56: Blumenkohl 1 Stück 10 bis 40; rote Rüben 68: gelbe Rüben 57: Karotten runde 512: Zwiebel 57: Rettiche 38: Tomaten 1520; Spinat

1012; Mangold 810; Koblraben 36.

Wein

Badische Hervftnachrichte«. Die Traubenlese in WieSloch ist beendet. Der Qualität nach ist der Wein mittel bis aut. der Menge nach nur die Hälfte bis ein Drittel des vorjährigen Ertrages. DaS Gewicht war 7085, bei Amerikanerreben, die nur zum Haustrunk (gemischt mck deutschem Weins gebraucht werden, bis 95. Die Preise ünd sämtlich höher als im Vorjahre. Für Weißwein wird 7075 für Rotwein 7580 für den Hektoliter bezahlt. In Feldbera wurde im aw gemeinen 110 ./t für das Ohm Neuen bezahlt. Der größte Teil ist verkauft. In Haltingen ist man mit der Menge des dieSsährlge» Herbstes im Durchschnitt zufrieden. Es wurden Moitgewichte von 80 bis 82 Grad erreicht. Für das Ohm wurden 120130 ^ bezahlt. Die Nachfrage war sehr rege. In Bnggingen ist der größte Teil des diesjährigen Herbstes verkauft. Bezahlt wurden 110 ^ für das Ohm. Der Ertrag in Bezug ans die Menge war im allgemeinen doch größer als man annahm. In Feuerbach (Amt Müllheims ist das ganze Erträgnis des Rotherbstes, etwa 100 Liter Traubenmaige, das nach Schlierigen zum Preise von 80 ^ pro Liter verkauft wurde. W',s de» Weißherbst anbelangt, so haben die Elblinge wenig ausgegeben, besser dagegen die Moster. In Betbera (Amt Müllheims wurden Mosi- gewichte bis zu 80 Grad gemessen. Käufe wurden bis setzt noch nicht abgeschlossen, doch hofst man auf ein recht lebhaft sinsetzendes Kauf­geschäft. In Hach (Amt Müllheims wurden für das Ohm 150 bis 160 ^ gelöst: fürKelscnstückler" soll dem Vernehmen nach 200 ^ für das Hektoliter verlangt worden sein.

Württ. Herbstnachrichten. I» Laufsen a. N. wird die Lese in de» nächsten Tagen beendigt. Verkauf gut zu steigendem Preis 370400 In Besigheim ist die Weinlese beendigt. Käufe zu 400 In

Bönnigheim wurden 300310 bezahlt. Am 27. Oktober kommen 150 Hektoliter zur Versteigerung. In Walheim ist alles verkauft zum Preis von 350-380 In Großgartach gibt es nur einen Fünftel-

herbst. Die Qualität ist befriedigend.

Holz

Württ. Holzverkaufserlöse. Bei den in der ersten Hälfte oes Men.ts Okrovcc ans len württ. Staatswaldungrn abzebaltenen Nadelstammholzverkäufen wurden u. a. folgende Durchschnitts­erlöse in Prozenten der Landesgrundpreise erzielt: im Forst­amt Freudenstadt für 1045 Fm. Fichten und Tannen 119 Proz.; im Forstamt Sulz a. N. für 1360 Fm. desgl. 123 Proz.; im Forstamt Steinwald für 527 Fm. desgl. 122 Proz. und für 274 Fm. desgl. (mit schlechter Abfuhr) 110 Proz. (1000 Fm. wurden nicht zugeschlagen): in vier weiteren Schwarzwald-Forstämtern bei freihänd. Verkäufen für 742 Fm. Fichten und Tannen 111 Prozent, für 22 Fm. Forchen 115 Proz., für 225 Fm. Fichten u. Tannen und 35 Fm. Forchen (vom Käfer befallenes und Scheid- Holz) 100 Prozent; im Forstamt Schussenried für 1505 Fm. Fichten und Tannen 104 Proz. und ftir 454 Fm. Fichten 103 Proz.; im Forstamt Eschwend für 78 Fm. Fichten und Tannen 104 Proz. und für 18 Fm. Forchen ebenfalls 104 Proz.; im Forstamt Dankoltsweiler für 117 Fm. Fichten und Tannen 107 Proz.; im Forstamt Crailsheim für 604 Fm. Fichten und Tan­nen 110 Proz. und für 182 Fm. desgl. (geringeres Holz mit beschwerlicher Abfuhr) 101 Proz.; im Forstamt Vopfingen für 278 Fm. Fichten 111 Proz. und im Forstamt Karpfenburg für 230 Fm. Fichten und Tannen 113 Prozent der Landesgrund­preise. Die Stadtgemeinde Rottenburg erlöste für Eichen­stammholz (zus. 174 Fm.) und zwar Kl. 1a 106 Kl. 1b 83 -4l, Kl. 2a 107 -4l, Kl. 2b 75 Kl. 3a 83 -N, Kl. 3b 54 -4(, Kl. 4a 73 ott. Kl. 4b 50 ttt und Kl. 5 a 58 -.tt je^Festmeter.

Amtliches

Vom OLeramts-Bezirk Calw

In Neuweiler ist die Maul- und Klauenseuche im Gehöfte des Christian Wackenhut led., Ernst Burk­hardt zum Lamm und des Waldmeisters Schanz ausgebro­chen. Es ergehen folgende Anordnungen:

Sperrbezirk: Die Gemeinde Neuweiler, die Mar­kung Neuweiler.

L. Beobachtungsgebiet: die Teilgemeinde Hofstett, die Gemeinden Breitenberg und Oberkollwangen.

6. In den Umkreis von 15 Km. um den Seuchen­ort werden sämtliche Gemeinden des Oberamtsbezirks Calw einbezogen mit Ausnahme von Unterreichenbach, Liebenzell, Monakam, Ottenbronn, Unterhaugstett, Möttlingen, Stmmoz- heim, Neuhengstett, Ostelsheim, Althengstett, Gechingen, Dach­tel und Deckenpfronn.

Für den Sperrbezirk und das Beobachtungsgebiet werden die in § 185 ff. der Min.-Verf. vom 11. Juli 1912 (Reg.-Bl. S. 293) vorgesehenen Sperrmatznahmen, welche ortsüblich be­kannt zu machen sind, angeordnet.

Im übrigen sind im Sperrbezirk, Beobachtungsgebiet und im 15 Kl.-Umkreis die Abhaltung von Märkten und markt­ähnlichen Veranstaltungen mit Klauenvieh sowie der Handel mit Klauenvieh, der ohne vorgängige Bestellung entweder auherhalb des Gemeindebezirks der gewerblichen Niederlassung des Händlers oder ohne Begründung eines solchen stattfindet, sowie die Veranstaltung von Versteigerungen von Klauenvieh verboten.

Autzerdem wird auf die Vorschrift ausreichender Erhitzung von Milch aus Sammelmolkereien hingewiesen (H 192 genann­ter Min.-Verf.). Verfehlungen gegen die seuchenpolizeilichen Anordnungen des Oberamts werden aufs Strengste bestraft.