Schwarzwälder Tageszeit»»,Aus de« Ta«»eu"

Seite ?

Nr. 163 __

M^des Mühlbachtals ist z. V. eine große Strecke ganz -errissen und die Vorlage abgeschwemmt, die Stützmauer einaestürzt und die Steine von den Fluten abgeschwemmt Auch sonstige Wege, (so die Steige, das Mühlgäßle usw.), von Ebershardt und Rotfelden her sind teils zerrissen und .erklüftet, sowie die Hauptstraße beschädigt. So boten Teile von Ebhausen heute ein trostloses Bild der Verwüstung. Leberall her kommen Besucher von auswärts, um zu sehen, was hier die Naturgewalten in kurzer Zeit angerichtet buben. Glücklicherweise ist kein Menschenleben verloren Mangen. Ein Kind, das in die Fluten stürzte, konnte von Feuerwehrleuten glücklich gerettet werden.

Egenhausen, 16. Juli. Die gestrigen schweren Gewit­ter sind glücklich für uns ohne erheblichen Schaden vor- iibergegangen. Die Fruchtfelder Oberschwandorf zu sind allerdings wie hingewalzt und dort ist der Schaden nicht ganz unbedeutend.

* Walddorf. 16 . Juli. (Vom Blitz getroffen.) Das aestrige schwere Nachmittagsgewitter, das sich besonders Eb­ba« u. Ebershardt zu entlud, forderte auch hier 1 Opfer. W der ledige, etwa 22 Jahre alte Johannes Brenner vm Ebhausen nach Walddorf heimkehrte, wurde er im Naufenwalde vom Gewitter überrascht und von einem Vlitz strahl getroffen, der ihm die Kleider und den Körper Mich verbrannte. Er kam erst heute zu sich, kann sich aber des Hergangs nicht mehr erinnern.

Calw, 15. Juli. (Bezirksschulversammlung.) Unter Vorsitz von Schulrat Schott, Nagold, fand gestern im Bad. Hof die Bezirksschulversammlung statt. Der Bericht des Vorsitzenden stellte unter anderem fest, daß die Schule im­mer noch unter dem Zeichen des Abbaues stehe, obwohl die Schülerzahl nach vorübergehendem Sinken in den nächsten Jahren wieder erheblich steigen werde. Med.-Rat Dr. Betz gab eine Uebersicht über seine schulärztliche Tätigkeit und den Gesundheitszustand der Schüler. Er sprach eingehend über Wesen und Behandlung des im Buntsandsteingebiet stark austretenden Kropfes. In den letzten Jahren wur­den den Schülern regelmäßig Jodtabletten dagegen verab­reicht, deren günstige Wirkung bereits festzustellen ist. Auf­fallend und bedenklich ist die weiter fortgeschrittene Zahn­verderbnis, die ohne energische, anhaltende Unterstützung des Elternhauses nicht bekämpft werden kann. Med.-Rat Dr. Betz erklärte sich zur eingehenden Untersuchung tuber­kuloseverdächtiger Kinder bereit. Hauptlehrer Aichele be­richtete über den Stand der Lehrerlesegesellschaft. Den Höhepunkt bildete der umfassende ausgezeichnete Vortrag von Rektor Kiefner, Nagold, über das ThemaWas ist Bildung, wie kommt sie zustande und was folgt daraus für unsere Schularbeit."

Freudenstadt, 14. Juli. (Ausflug nach Hohenheim.) Der landwirtschaftliche Bezirksverein wird nach dem Beschluß der Vorstandschaft Mittwoch, den 28. Juli, ünen Ausflug nach Hohenheim machen.

Stuttgart, 15. Juli. (AusstellungAmerikanische Bau­kunst".) Die AusstellungAmerikanische Baukunst" in den Hallen auf dem Jnterimtheaterplatz ist abgesehen von allen anderen Gesichtspunkten besonders auch für jede«, der sich mit Vauabsichten trägt, überaus anregend und för­dernd. Jeder, der mit dem Gedanken umgeht, sich ein Eigen­heim zu bauen und wenn er auch heute erst die Spargroschen dazu zusammenlegt, sollte nicht versäumen, diese Ausstellung zu besuchen. Er findet in Saal 5 viele Tafeln und im letzten Saal noch mehr Zeitschriften, Kataloge und Prospekte, in denen in klaren, leicht verständlichen Grundrissen und Schau« bildern viele Kleinhäuser abgebildet sind. Aus dem Studium dieser amerikanischen sogen.Bungalows" kann er für sich sehr viel Nutzen ziehen. In ihnen äußert sich der vorzüglich praktische Sinn der Amerikaner, die sich ihr Haus ganz nach den Gesichtspunkten des täglichen Lebens, des Haushalts einrichten.

Tamm, OA. Ludwigsburg, 15. Juli. (Aufgeklärter Ueber- fall.) Es gelang, den Rohling, der die 86jährige Witwe Eeyöold überfallen, mißhandelt und geknebelt hat, in der Person des 35jährigen Taglöhners Karl Zibold von Mark­gröningen sestzunehmen. Zibold ist ein schlecht beleumun­deter Mensch und hat schon mehrmals mit den Gerichten M tun gehabt.

Gmünd, 15s Juli. (Besuch des Justizministers Beyerte.) Am Mittwoch nachmittag besuchte Justizminister Beyerle in Begleitung von Oberamtsvorstand Paradeis die von schwerem Hochwasser heimgesuchten Vezirksgemeinden Bur­gen, Buch, Heubach, Beuren und Zimmern. Minister Bey­erle sprach den hart Betroffenen seine Anteilnahme an dem Unglück aus. Auch versprach er seine nachdrücklichste Be­fürwortung bei den Unterstützungsmaßnahmen.

Crailsheim, 15. Juli. (Ertrunken.) Die beiden oberen Klassen der Mädchenvolksschule hatten im Herrenbad Badem. Trotz wiederholter Warnungen der beiden Aufsicht führen­den Lehrerinnen wagten sich einige Mädchen zu weit in di« Mit. Da sie des Schwimmens unkundig waren, versanken sie plötzlich in dem noch von den letzten Regenfällen trüben Esser. Zwei rasch herbeigerufene in der Nähe badende Lehrer machten sich an das Rettungswerk, wobei es Lehrer Weiler gelang, ein Mädchen lebend zu bergen. Die I3jirh« uge Gertrud Seibold konnte erst nach l^stündigem Suchen als Leiche Lemnden werden.

Ertingen OA. Riedlingen, 15. Juli. (Eine erfundene Geschichte.) Vor kurzem wurde berichtet, ein junges Mäd­chen sei von den drei männlichen Insassen eines Autos zur Mitfahrt gezwungen worden, aber noch rechtzeitig ent­wichen. Das Mädchen hat jetzt dem Landjäger eingestan­den, daß es die ganze Geschichte erfunden hat, um eine Aus­rede gegenüber seinen Eltern zu haben.

Donaueschingen, 15. Juli. (Großfeuer.) In der vergange­nen Nacht gegen 1 Uhr brannten in Oesingen, vermutlich Molge Brandstiftung, vier Wohn- und Wirtschaftsgebäude

bis auf die Umfassungsmauern nieder. Es konnte fast nichts gerettet werden, da das Feuer mit rasender Geschwindigkeit um sich griff. Die Geschädigten sind versichert.

Vom bayerischen Allgäu, 15. Juli. (Die Beerdigung eines fahrenden Gesellen.) In Oberstaufen fand eine seltsame Be­erdigung statt. Ein Handwerksbursche war dort gestorben und wurde auf dem Friedhof beigesetzt. Am Leichenzug be­teiligten sich die in Oberstaufen anwesenden 21 Handwerks- burschen, alle mit Bündel und sonstiger gewohnter Habe. Die Führung hatte der Gemeindediener übernommen, der Her­bergsvater stiftete einen Kranz. Nach der Beerdigung wur­den die fremden Gesellen im Krankenhaus mit Kaffee und Brot bewirtet-_ - -

> Schulpolitische Fragen

Der Eesamtvorstand des Württ. Lehrervereins bat in seiner letzten Sitzung zu den schulpolitischen Debatten des Landtages Stellung genommen und das Ergebnis seiner Beratungen in einer Entschließung niedergelegt, in der es beißt: Der Gesamt­vorstand erkennt an, daß ein Teil der Beschlüsse des Landtages anläßlich der Etatsberatungen erfreulich ist. Es muß gewünscht werden, daß diese Beschlüsse des Landtages ihre baldige Durch­führung finden. Der Gesamtvorstand bedauert, daß in verschie­denen Richtungen kein Fortschritt erzielt wurde. Der Württ. Lehrerverein hält im Interesse der Schule und des Volkes fest an der Vorbildung der Lehrer auf der Grundlage der Hochschul­bildung und der Hochschulreife. Er beharrt auf der bestehenden kollegialen Schulleitung einschließlich des bestehenden Vor­schlagsrechtes der Lehrer bei der Besetzung der Schulvorstands­stellen. Die Durchführung der gesetzlichen Bestimmungen für das 8. Schuljahr ist unerläßlich, wenn nicht Württemberg, das infolge seiner wirtschaftsgeographischen Lage auf Qualitäts­arbeiter gerade auch in den Schichten der Massenberufe ange­wiesen ist, hinter anderen Ländern auch wirtschaftlich Zurück­bleiben will. Der württ. Lebrerverein hält weiter unbedingt fest an der freien Lehrerfortbildung. Für die Volksschulen kann nicht auf Aufbauklassen verzichtet werden, gerade auch nicht im Inter­esse der ländlichen, nicht nur der städtischen Bevölkerung. Eine Aenderung des Schullastengesetzes, das sowohl in Stadt und Land in bildungsfeindlichem Sinne wirkt, indem es notwendige Verbesserungen der örtlichen Schulorganisation unterbindet, muß mit allem Nachdruck gefordert werden. Der Württ. Lehrerverein weist wiederholt auf die außerordentliche Junglehrernot hin.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Massenausweisungen von Deutschen aus Rumänien. Wie demBerl. Lok.-Anz." aus Czernowitz gemeldet wird, wurde im Rahmen der in den letzten Wochen durchgeführ­tenKontrolle" der Aufenthaltsbewilligungen der Aus­länder in der Bukowina 300 Deutschen die weitere Aufent­haltsbewilligung entzogen und ihnen aufgetragen, das Land zu verlassen. Diese Ausweisung trifft in erster Linie österreichische und reichsdeutsche Staatsbürger.

Verschlimmerung in dem Befinden der Königin von Schweden. Wie aus Solliden mitgeteilt wird, hat die Kö­nigin von Schweden heute zwei schwere Herzanfälle gehabt.

Lohnerhöhung im belgischen Bergbau. Die belgischen Bergarbeiter erhalten vom 18. Juli ab eine Lohnerhöhung von 5 Prozent.

Der Potemkinfilm auch in England verboten. Wie der

Berliner Lokalanzeiger aus London meldet, ist der kürzlich in Deutschland verbotene russische PropagandafilmPan­zerkreuzer Potemkin" auch von der Londoner Zensurbe­hörde verboten worden.

Kandel und Verkehr.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom IS. Juli. Weizen märk. 365964.56, Roggen märk. 290284, Sommergerste alt 205212, Jnland-Futter- gerste 190204, neue Wintergerste 156163, Mais loco Berlin 174 bis 178, Weizenmehl 3840, Roggenmehl 28.50-29.80, Weizenkleie 10.10 bis 10.28, Roggenkleie 11.3011.50, Biktoriaerbsen 3546, kl. Svetse- erbsen 3034, Futtererbsen 2227. Tendenz: matt.

Stuttgarter Landesvroduktcnbörse vom 15. Juli. Unverändert in fester Haltung ohne inländisches Angebot.

Mannheimer Produktenbörse vom 15. Juli. Die Tendenz am Pro- dnktenmarkt ist wesentlich befestigt, insbesondere für Ausland Sweize». Es wird verlangt für Manitoba I 17.60 hfl, Manitoba II 17.10 hfl, Manitoba m 16.75 hfl, Australweizen 17.50, Auslandsroggen 23.78 bis 24 waggonsrei Mannheim, Jnlandsroggen 23.50, Auslandshafer 19.6023.25, Braugerste ausl. 2727.50, Futtergerste 20Z5-^0.50, Mais alter 18.25, neuer 19, Biertreber 1515.50, südd. Weizenmehl 43.25 bis 43.75, 65prvzentiges Roggenmehl 32.8033.60, 60vrozentiges Rog- genmehl 3834.50, Weizenürotmehl 2833, Weizensuttermehl 11.50, Weizenkleie 99.25, Roggenkleie 11 ,/t, alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, promvte»Lieferung.

Märkte

Stutigarier Schlachtviehmarkt vom 15. Juli. Zugetrieben waren 12 Ochsen, 7 Bullen, 60 Jungbullen, 71 Jungrinder, 27 Kühe, 428 Kälber, 645 Schweine: unverkauft blieben 5 Jungbullen und 20 Schweine. Es kosteten ver 50 Klar. Lebendgewicht: Ochsen 1. 5053, 2. 4047: Bullen 1. 4749, 2. 40-45: Jungrinder 1. 5155, 2. 4440, 3. 3942: Kühe 1. 32-43, 2. 1830, 3. 13-18: Kälber 1. 66-70, 2. 5804, 3. 4856: Schweine von 240300 Pfund 7475, von 200240 Pfund 7576, von 160-200 Pfund 7374, unter 120 Pfund 7172: Sauen 5465. Ver­lauf des Marktes: langsam, Ueberstand.

Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 16. Juli. Zufuhr 227 Kälber, 21 Schafe, 61 Schweine, alter Bestand 22, 912 Forkel und Läufer. Preise: Kälber 4562, Schweine 7586. Marktverkauf: mit Kälbern ruhig, langsam geräumt, mit Schweinen ruhig, ausverkauft, mit Fer­keln und Läufern ruhig, Neberstand.

Biehvreisc. Blaubeuren: Kühe 486510, Karren 135290, Jungrinüer 150550 .//. Tuttlingen: Ochsen 250600, Kühe 270624, Kalbinnen 310546, Jungvieh 145440 ^ das Stück.

Schwcincvreise. Blaubeuren: Milchschweine 2055 >/7. Büblertann: Milchschweine 3242 Grotzengsti»-

gen: Milchschweine 3242 O b e r st e n f e l d: Milchschweine 3045, Läufer 105 .//. Tettnang: Ferkel 3040, Läufer 4658 Mark. Tuttlingen: Milchschweine 2226 .F. Waldfe « : Milchschweine 4245 ^ das Stück.

Calwer Wochenmarkt, 14. Juli. Preise für Kartoffeln (Einzelpfund) 10 -H, Tafelbutter 1,80, Landbutter 1,80 -41, Kirschen 25 35 -tz, Bananen 60 -tz , Brockelcrbsen 2040 -tz Zwiebeln 1220, Rhabarber 15, Tomaten 30, Kraut 30, Wir­sing 25, Aprikosen 65, Prestlinge 40, Heidelbeeren 3032, rote und schwarze Johannisbeeren 2830, Birnen 3040, Stachel­beeren 35, Trauben 75, Pfirsische 70 -tz je das Pfund, Kohlrabi 810, Kisteneier 1112, Landeier 13, Kopfsaiat 510, Blu­menkohl 2040, Rettiche 510, Lauch 5, Gurken 3060 F je das Stück, rote Rüben 15, gelbe Rüben 15, Rettiche 1? -tz je das Bündel. Auslandswaren wiegen stark vor. Trotz stärke­ren Angebots sind die Preise der Heidelbeeren in die Höhe ge­gangen.

Calwer Pferde-, Vieh- und Schweinemarkt vom 14. Juli. Auf dem Viehmarkt betrug die Zufuhr 253 Stück: 1 Farren, 52 Ochsen, 20 Stiere, 82 Kühe, 42 Kalbinnen, 56 Stück Kleinvieh.

Der Farren wurde bezahlt mit 543 -41, Ochsen mit 14621640 -41, Stiere 5101050 <41 je das Paar, Kühe 320535 -41, Kalbinnen 450610 -41, Jungvieh 180230 -41. Dem Schweinemarkt waren zugetrieben 101 Läufer, 578 Stück Milchschweine, für Läufer wurden erzielt 95140 <41, Milchschweine 5086 -41. je das Paar. Auf dem Pferdemarkt befanden sich 8 Rosse mit Ein­schluß von 4 Fohlen, ohne daß aber nur eines der Tiere einen Abnehmer gefunden hätte. Die Zufuhr war groß, besonders in Rindvieh.

Konkurse

Lina Rösch, Textilwarengroß- und Kleinhandel in Lausten a. N. Otto Graf, Holz- und Kohlenhandlung in Ulm Eeschiiftsaussicht

Karl Grabert, Alleininhaber der Fa. Karl Erabert u. Co., Weinkellereien in Stuttgart, Schloßstraße 12 b.

Fa. Elektro-Kleinmotoren, E. m. b. §. in Cannstatt Eebr. Duttlinger, mech. Strickwaren- und Trikotfabrik in Win­terlingen.

Louis Moser-Preuninger, Joh. Aug. Mühling in Hall, Putz- und Modegeschäft.

Letzte Nachrichten-

Bischof von Keppler f

Stuttgart, 16. Juli. Der Bischof von Rottenburg, Dr. Paul Wilhelm von Keppler, ist laut Mitteilung desDeut­schen Volksblattes", heute morgen 9 Uhr an den Folgen einer Herzlähmung im Alter von 74 Jahren in Rotten­burg verschieden. Er zelebrierte noch die heilige Messe, mußte aber bei der heiligen Wandlung abbrechen. Sofort wurde Dr. Schlegel aus Tübingen gerufen, aber der Zu­stand des Bischofs verschlimmerte sich rasch. Er wurde noch mit den Sterbesakramenten versehen und verschied um 9 Uhr sanft.

Millionenschäden durch das Hochwasser Berlin» 16. Juli. Vertreter der thüringischen Regie­rung und der Kreis- und Gemeindebehörden besichtigten die von dem Unwetter betroffenen Gebiete in Thüringen. DerDeutschen Allgem. Zeitung" zufolge wird in Nord-, Mittel- und Südthüringen der Schaden auf ca. sechs Mil­lionen Mark geschätzt. Im Eichsfeldgebiet beläuft sich der Schaden auf eine Million Mark.

Nach einer Meldung derDeutschen Tageszeitung" be­trägt der Schaden in der Kreishauptmannschaft Bautzen 1 800 000 Mark.

Zwei Bergleute Opfer einer Explosion Berlin, 16. Juli. Auf der ZecheFriedrich Heinrich" in Camp-Linthort ereignete sich bei Sprengungen eine Ex­plosion, durch die zwei Bergleute getötet wurden.

Eine neue Rheinbrücke zwischen Köln und Mülheim Köln, 16. Juli. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte den Plänen der Stadtverwaltung zu, eine feste Brücke über den Rhein zwischen Köln und Mülheim zu bauen. Die Stadtverwaltung erhält die Ermächtigung, die Erunderwerbskosten bis zur Höhe von 10 Millionen Mark und die Baukosten bis zur Höhe von 12 Millionen Mark vorschußweise aus der Kasse für außerordentliche Be­dürfnisse zu zahlen und später durch eine Anleihe zu decken. Zwischenfälle anläßlich des Besuchs des Sultans von Ma­rokko und des spanischen Ministerpräsidenten Paris, 16. Juli. Als der Zug mit dem Sultan von Ma­rokko und dem Präsidenten der Republik bei der Rückkehr von der Einweihung der Moschee an der Kammer vorbei­kamen, wurde der Wagen, in welchem Doumergue und der Sultan sich befanden, von den auf dem Treppenaufgang der Kammer postierten kommunistischen Abgeordneten mit Pfeifen und Rufen empfangen. Die Kundgebung wurde jedoch durch den Beifall der den anderen politischen Rich­tungen angehörenden Abgeordneten schnell zum Schweigen gebracht. Die Wachmannschaft des Kammergebäudes wollte die Ordnung wieder Herstellen, brauchte aber nicht mehr einzugreifen, da die kommunistischen Abgeordneten sich in das Innere des Gebäudes zurückgezogen hatten. Auch in Fontainebleau, das Primo de Rivera gestern besuchte, ist es zu Kundgebungen gekommen. Einige Manifestanten, die Schmährufe gegen den spanischen Ministerpräsidenten aus­stießen, wurden sistiert, aber nach Feststellung ihrer Na­men wieder freigetassen.

Die Toten von Zürich erkannt Berlin» 16. Juli. Der Züricher Kriminalpolizei ist es, wie dieVossische Zeitung" berichtet, gelungen, das angeb­liche Ehepaar Henkel zu identifizieren. Es soll sich bei den aus dem Leben Geschiedenen um den Weinhändler Anton Rausch aus Eaulsheim bei Bingen und seine Ehefrau han­deln. Rausch, der in Dresden vor einiger Zeit zu 6 Mo­naten Gefängnis verurteilt worden war, wurde von der Dresdener Staatsanwaltschaft gesucht. Aus der aufgs- fundenen Korrespondenz geht hervor, daß Rausch Wechsel seines Bruders gefälscht hatte.

Das Hochwasser der Donau in Jugoslawien Budapest, 16. Juli. Die Hochwasserkatastrophe in den jugoslawischen Donaugebieten nimmt immer bedrohlichere Formen an. Der Wasserstand der Donau erhöht sich unun­terbrochen. Ein Infanterieregiment ist nach den bedrohten Gebieten abgesandt worden.

Mutmaßliches Wetter für Samstag

Die Wetterlage wird von dem nordöstlichen Hochdruck trotz seiner Abschwächung immer noch beherrscht. Für Samstag ist deshalb vorwiegend heiteres und trockenes, jedoch zu vereinzelten Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Laut. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerer, Altensteig,