Schwarzwälder Tageszeit«»«Aus den Taimen"

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Nr. 104

Verwaltungsjouderzug nach Baden-Baden. Die Reichsbahndirektion Stuttgart wird am Himmelfahrtssest (13. Mai 1926) einen Verwaltungssonderzug 4. Klasse mit ein Drittel Fahrpreisermäßigung zur'allgemeinen Benüt­zung von Stuttgart nach Baden-Baden und zurück aus­führen. Dr Zug fährt beschleunigt und hält auf der Hin- und Rückfahrt in Feuerbach, Zuffenhausen und Ludwigs­burg. Abfahrt in Stuttgart Hbf. 7.00 vorm., Baden-Baden an 9 41 Vorm., Rückfahrt Baden-Baden 7.26 Nachm., Stutt­gart Hbf. 10.16 Nachm. DerZug hat also Anschluß von und nach Plochingen, Gmünd, Backnang, Weilderstadt. Fahr­preis für Hin- und Rückfahrt ab Stuttgart 6.80 RM.

Nagold, 5. Mai. Die Kraftverkehrslinie NagoId- AI ötzingen Bondors wird von der Firma Benz u. Koch, hier, ab 16. Mai aufgenommen mit einer Früh-, Mit­tags- und Abendfahrt, je im Anschluß an die Züge. Von diesem Tage ab soll das Herrenberger Unternehmen Her- renberg-Oberjettingen-Unterjettingen - Mötzingen einge­stellt und die Nagolder Line Nagold Oberjet­tingen Unterjettingen Oeschelbronn ^ Nebringen in täglich viermaligen Fahrten nach ^ Herrenberg geleitet werden.

Oberndorf, 4. Mai. Die Gewitter am gestrigen ^ späten Nachmittag waren für Teile von Eemeindemar- kungen des Bezirks mit Hagel verbunden. In starken Men- . gen fiel solcher für den südlichen Teil von Epsendorf und ^ in der Markung Seedorf. An beiden Orten waren am Heu- ! tigen Morgen noch Schichten von Hagelkörner in Höhe von ! 30-50 Zentimeter an einzelnen Stellen zu sehen. Auch ! die Markung Dunningen wurde vom Hagel betroffen. !

Stuttgart, 4. Mai. (Verein der Freundinnen junger ^ Mädchen.) Nach dem Jahresbericht des württ. Landesver- ^ Landes des Vereins der Freundinnen junger Mädchen hat die Stuttgarter Bahnhofsmission in ihrer evangelischen, ^ katholischen und israelitischen Abteilung letztes Jahr ins- ^ gesamt 15 036 Personen Hilfe geleistet. Das Bahnhofsheim ! des Vereins, Moserstr. 12, beherbergte 1060 Durchreisende und 96 ständige Pensionärinnen. Der Verein konnte 298 Mädchen Stellungen vermitteln; seine sonstige Tätigkeit erstreckte sich auf die Auswanderinnenfürsorge, die Erfas­sung der zu- und abziehenden Jugend, die Betreuung Ge­fährdeter. !

Verbandsversammlung. Die 45. ordentliche Verbandsversammlung des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften in Württemberg, sowie die ordentliche Ge- ^ neralversammlung der Landw. Genossenschaftszentralkasse ^ finden am Motag, den 17. Mai ds Js. vormittags im Eu- l stav Siegle-Haus statt. ^

s Württ. Jugendgerichtshilfe. Bei der dies­jährigen Tagung der Landesvereinigung der Jugendge­richtshilfen Württembergs gaben Frl. Schubert von der . Stadt- und Laandesstelle für die evangelische weibliche Ju­gend und Sekretär Burkhardt vom Stuttgarter Jugendse­kretariat ernste Bilder aus ihrer Tätigkeit unter der ge- - fährdeten weiblichen und männlichen Jugend. Der Vor- : sitzende, Stadtpfarrer Wüterich, sprach überWert und Auf- ^ gäbe der Jugendgerichtshilse im Rahmen der freien Wohl- : fahrtspflege". Amtsgerichtsrat Dr. Zimmerle sprach über - den Erziehungsgedanken im Jugendgerichtsgesetz vom z Standpunkt des Richtertums. >

Hindenburg und Lehrerschaft. Reichsprä- dent von Hindenburg äußerte in einem besonderen Schrei- Len an die Herausgeber des unter Mitwirkung der litera- ^ risch tätigen Lehrerschaft des gesamten deutschen Sprachge­bietes zustande gekommenen WerkesDichtungen deutscher Lehrer" seine Freude über das Werk und brachte seine Hochschätzung für die deutsche Lehrerschaft durch die Erklä­rung zum Ausdruck, daß er das Buch seiner Bibliothek ein- ^ verleibt habe.

Tuttlingen, 5. Mai. (Eröffnung der Autolinie Stockach . Tuttlingen.) Am Samstag abend traf den letzte Personen­postwagen, bekränzt mit Laub und Vergißmeinnicht, von Stockach hier ein. Am Sonntag wurde die neue Autolinie nach Stockach feierlich eröffnet. Zwei bekränzte Autobusse, die nu den Verkehr vermitteln sollen, brachten Vertreter des Kreises, der Oberpostdirektion und der Straßen- und Wasser­bauverwaltung Konstanz, des Amtes Stockach und sämtlicher beteiligten Gemeinden.

Fridingen, OA. Tuttlingen, 5. Mai. (Tödlicher Sturz.) , Der frühere Bahnarbeiter Josef Rudolf war auf dem Orbet ! mit Legen eines Bodens beschäftigt, als er auf den Zement- j baden der Scheune fiel und in seinem Blute liegen blieb. ? Sein kleines Söhnchen fand den Vater und rief die Nach- ! barn zu Hilfe. Die Verletzungen waren aber so schwer, daß ' er auf dem Transport ins Bezirkskrankenhaus verschied. ,

Schramberg, 8. Mai. (Unfall oder Fassadenkletterer.) Hin- z ter einer Villa in Schiltach wurde dieser Tage ein etwa 40 Jahre alter Fremder aufgefunden, der einen Knöchelbruch erlitten hatte. Wie er angab, war er von dem hinter der ^ Villa schroff ansteigenden Felsen abgestürzt. Da für dies« . Angaben jedoch weitere Beweise fehlten, lag die Vermutung , nahe, es könnte sich um einen Fassadenkletterer handeln, der ' von hinten herein in die Villa einsteigen wollte und dabei zu Fall kam. .

Spaichingen, 5. Mai. (Hungerstreik.) Ins hiesige Gefäng­nis wurde ein Handwerksburfche aus Schwaigern, OA. Brackenheim eingeliefert, der gleich die Einrichtung seiner Zelle zertrümmerte und darauf in den Hungerstreik eintrat. Er wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht.

Vom Badenser, 5. Mai. (Kindsmord.) Die Dienstrnagd Hua Böhler von Oberfischbach und ihr Geliebter Karl Ruger von Achdorf, beide zuletzt in Dillingen wohnhaft, wurden in Konstanz in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Sie Geständnis über folgende furchtbare Tat abgelegt:

« . ** gebar im Juli v. Js. einen Knaben, dessen

-ter Vuger war. Schon vor der Geburt des Kindes hatten

, die beiden verabredet, es zu töten. Die Böhler gab ihrer Hausfrau vor, sie wolle das Kind zu ihrer Großmutter bringen. Auf dem Weg nach Marbach wurde die geplante

- schreckliche Tat ausgeführt. Huger würgte das Kind zehn Minuten lang und verscharrte die Leiche. Bei Streitigkeiten kam das Verbrechen an den Tag. Die beiden werden sich

, vor dem nächsten Schwurgericht wegen Mordes zu verant- ' Worten haben.

Tübingen, 4. Mai. (Rache des Verschmähten.) Ein in . Dußlingen wohnhafter auswärtiger Arbeiter, der daselbst ein Liebesverhältnis hatte, hat sich vergangene Woche auf , der Bühne der Verschmähten aufgehängt, weil das Mäd-

> chen ihm die Zuneigung absagte.

, Plattenhardt. 5. Mai. (Messerheld.) Im Verlaufe eines ^ Streites stieß der 24 Jahre alte Arbeiter Kienle dem 45 ' Jahre alten Landwirt Maier sein griffestes Messer mit sol-

> Gewalt in die Augenhöhle, daß es mit einem Engländer

- herausgezogen werden mußte. Der Täter ist verhaftet.

! Leuzendorf, OA. Gerabronn, 5. Mai. (Brand.) Die

> Scheuer des Landwirts Friedrich Dümmler von Wolfskreut ist samt Fahrnissen bis auf den Grund niedergebrannt. Den Feuerwehren Leuzendorf und Schmalfelden gelang es, das schon in Brand geratene Wohn- und Stallgebäude den Flammen zu entreißen. Den Brand haben zweifellos zün­delnde Schulkinder verursacht.

Göppingen, 4. Mai. (Tot aufgefunden.) Dienstag nach­mittag ist der 46 Jahre alte Arbeiter Andreas Lutz der Firma Karl Kübler hier beim Rangieren im Sägwerk tödlich verunglückt.

Gärtringen, OA. Herrenberg, 6. Mai. (Goldene Hochzeit.) Einer der Kameraden, die 1870 die beiden gefallenen Grafen Taube aus vorderster Reihe zurücktrugen, ist Gemeindepfle­ger a. D. Hagenlocher, der bis zum Tode der Gräfin Taube ! von ihr durch eine jährliche Rente erfreut wurde. Er feierte am 2. Mai hochbetagt, aber noch ziemlich rüstig, die goldene Hochzeit und ist Ehrenvorsitzender des Kriegervereins. Heldenfingen OA. Heidenheim, 5. Mai. (Ortsvorsteher- s wähl.) Die Gemeinde braucht einen neuen Ortsvorsteher, i Es fand auch bereits die Kandidatenvorstellung statt und die 4 Kandidaten, 3 Verwaltungsbeamte und 1 Kaufmann hielten ihre Reden. Eine nachherige Bürgerversammlung ; beschloß, die Bewerbung nochmals zu veröffentlichen, da die : Wähler in den Kandidaten keine geeignete Persönlichkeit ^ fanden.

s Vietighheim» 5. Mai. (Tödlicher Sturz.) Der 63 Jahre ; alte Maurer Christian Groetz, der in der Schumacherschen i Fabrik als Fabrikmaurer beschäftigt war, fiel im Mahl- ! raum von einem anderthalb Meter hohen Tisch und war : kurz daraus tot.

; Ehningen OA. Böblingen, 6. Mai. (Auf dem Weg zur ^ Kirche verunglückt.) Als der Landwirt Georg Dreyer von hier am Sonntag vormittag die Taufpatin seines Nach- r bars in die Kirche fahren wollte, scheute plötzlich das Pferd.

^ Dreyer kam dabei so unglücklich zu Fall, daß er einen Schädelbruch davontrug.

Grötzingeu OA. Ehingen, 5. Mai. (Tödlicher Unfall.) Bei einem Wohnungsbau hier wurde der Inhaber, Söld­ner Friedrich Spät, von einem herabfallenden Balken so unglücklich getroffen, daß er schwer vereltzt weggetragen werden mußte. Er ist seinen Verletzungen erlegen..

Beratung des Zustizetats im Finanzausschuß Stuttgart, 4. Mai. Der Finanzausschuß setzte die Beratung des Justizetats fort. Der Berichterstatter Bock besprach eine Eingabe des Württ. Richtervereins betreffend die dürftig aus­gestatteten Vorrückungsstellen und die Abwanderung tüchtiger Kräfte zur Industrie usw. Justizminister Veyerle gab auf die gestellten Fragen Auskunft. Zu dem Entwurf eines Reichs­gesetzes zur Verhinderung des Volksbegehrens zur Aufwertungs- frage nimmt die württ Regierung einen ablehnende« Stand­punkt ein und hat die Bevollmächtigten des Reichsrats ange­wiesen, gegen den Entwurf zu stimmen. Die Arbeiten an dem Gesetzentwurf zum Fideikommiß- und Anerbenrecht werden bis zum Herbst abgeschlossen werden können. Zu dem Reichsgesetz­entwurf betr. das allgemeine Strafrecht haben Preußen und andere Länder ihre Stellungnahme noch nicht erklärt. Sie ist für dieses Jahr nicht mehr in Aussicht zu nehmen. Im Laufe wer Debatte wurde von einem demokratischen Redner die Zu­sammenlegung kleinerer Amtsgerichte und die Aufhebung des Landgerichtes Hall sowie die Moderniserung des technischen Be­triebs gewünscht. Ein Redner der Deutschen Volkspartei be­mängelte die Ueberlastung der Stuttgarter Gerichte. Ein soz. Redner brachte eine Reihe von Beschwerden vor und kritisierte den rückständigen technischen Betrieb. Der Justizminister wies die unbegründeten Vorwürfe gegen die Personalpolitik der Ju­stizverwaltung entschieden zurück. Ein Kommunist sprach von Klassenjustiz und wünschte eine neue Amnestie. Ein Zentrums­redner wünschte die Bekämpfung der in manchen Gegenden um sich greifenden Seuche der Brandstiftungen und fragte nach den Formen des Ehrenschutzes durch gerichtliche Maßnahmen. Hier­auf wurde ein Antrag aller Parteien, das Staatsministerium möge als Ziel im Auge behalten, diejenigen unständigen Stel­len im mittleren und höheren Justizdienst, sowie in Gerichts­vollzieher-, Kanzlei- und Aufwartdienst der Justizverwaltung, die nach den gemachten Erfahrungen einem dauernden Bedürf­nis entsprechen, in planmäßige Stellen übrzuführen und die Er­reichung dieses Zieles nötigenfalls durch rechtzeitige Einbrin­gung eines Nachtragslanes sicher zu stellen angenommen, des­gleichen ein Antrag Rath, alsbald Maßnahmen zu treffen, um der Ueberlastung von Richtern und Beamten des mittleren Dienstes, wie sie namentlich Lei den Stuttgarter Gerichten zu­tage tritt, wirkungsvoll zu begegnen. Der kommunistische An­trag, bei der Reichsregierung eine neue Amnestie für alle poli­tischen und kriminellen, aus wirtschaftlicher Not begangenen Straftaten zu beantragen, wurde mit 11 gegen 4 Stimmen ab- gelebnt. Beim Kapitel 7 Verwaltung der Landesstrafanstalten gab der Justizminister bezüglich der Beschäftigung von Gefan­genen nach Schweizer Muster einen großen Plan für die Errich­tung einer landwirtschaftlichen Kolonie, etwa im großen Moor­gebiet, bekannt.

Das württ. Ministergesetz

Stuttgart» S. Mai. In der jetzt vorliegenden Begründung des Entwurfes eines Gesetzes über die Dienstverhältnisse der Minister (Ministergesetz) heißt es: Wenn nach den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen in Württemberg alle ausscheidenden Minister, ob sie aus dem Beamtenstand hervorgegangen sind oder nicht, ferner ganz ohne Rücksicht auf die Gründe ihres Aus­scheidens, ohne Rücksicht auf Lebensalter und Länge der Dienst­zeit sowie auf den Verbrauch ihrer Kräfte in den Ruhegehalt eines Ministers eingewiesen werden konnten, so war dies in der Zeit des Königtums, da in der Hauptsache langerprobte her­vorragende Staatsbeamte in das Ministeramt berufen worden sind, durchaus berechtigt. Mit der Einführung der parlamenta­rischen Regierungsweise bat sich aber eine durchgreifende Aen- derung vollzogen. Die Minister werden jetzt in überwiegendem Maße aus solchen Landtagsabgeordneten entnommen, die das besondere Vertrauen ihrer Partei besitzen, und ihr Verbleiben bängt ab von der Dauer des Vertrauens der jeweiligen Mehr­heit. Es kann nicht nur jede Neuwahl des Landtags eine an­dere Mehrheit u. andere Vertrauensmänner der Mehrheit brin­gen, sondern es kann auch ohne Neuwahl die Mehrheit des Land­tags eine andere Zusammensetzung erfahren oder es können endlich besondere politische Gründe einen Wechsel in der Zu­sammensetzung des Ministeriums notwendig machen. Kurz ge­sagt, ein öfterer Wechsel in der Besetzung der Ministervosten ist besonders in politisch bewegten Zeiten erfahrungsgemäß mit der parlamentarischen Regierungsweise verbunden, so unerwünscht dies auch aus sachlichen Rücksichten auf eine stetige und plan­mäßige erfolgreiche Führung der Regierungsgeschäfte sein mag. Das kann aber nicht dazu führen, den vom Vertrauen des Land­tages abhängigen Ministern jeden Anspruch auf Ruhegehalt und Hinterbliebenenversorgung zu entziehen. Es wäre nicht möglich, tüchtige Kräfte zu gewinnen, wenn von Ruhegehältern der Minister und ihrem Anspruch aus Hinterbliebenenversorgung ganz abgesehen würde. Es wird deshalb vorgeschlagen: 1. Für alle Minister, ob sie aus dem Veamtenstand hervorgehen Ä>er nicht, die Zahl der Dienstjahre, die als gesetzliche Voraussetzung für Erwerbung des Anspruches auf Ministerruhegebalt bestimmt wird, gegenüber der für die Beamten im allgemeinen bestimm­ten Zahl herabzusetzen. 2. Der aus dem Veamtenstand hervor­gegangene Minister darf nicht schlechter gestellt werden, al» wenn er in seiner früheren Beamtenstellung geblieben wäre. tz. Es müssen aber auch denjenigen Ministern, die nicht Beamte gewesen sind, nach Beendigung einer kürzeren Ministertätigkett die Mittel zum Lebensunterhalt für sich und ihre Familie in­soweit gewährleistet werden, als dies zum Wiederaufbau eksrr neuen wirtschaftlichen Grundlage für ihren und ihrer Familie Lebensunterhalt unentbehrlich erscheint.

Räuber

Stuttgart, 5. Mai. Ende vorigen Jahres wurde ein Kaffes­bote der Firma Hahn u. Kolb im Wilhelmsbau überfallen imb einer Geldmappe mit 3000 Mk. beraubt. Die Täter wurden jetzt abgeurteilt und es erhielten der Lagerist Franz Laible und der Elektrotechniker Rudolf Venoit je 3 Jahre 4 Monate Gefängnis, die anderen Angeklagten 5 Monate bis zu 2 Jahren 4 Monate« Gefängnis.

Totschlag

Rottweil, 5. Mai. Das Schwurgericht hat den 20 Jahre alte« Arbeiter Johann Mattes von Dürkheim OA. Spaichingen we­gen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zu 3 Jahren S Monaten Gefängnis verurteilt. Johann Mattes batte dem mit ihm im Walde arbeitenden Gebhard Mattes aus geringfügige« Anlaß mit einem Solzvrügel auf den Kopf geschlagen. Gebhard Mattes, der Ernährer von 7 Kindern, ist dann einige Tage nach­her au der durch den Schlag erlittenen inneren Verletzung ge­storben.

Das Urteil im Sevaratistenprozeb Fraukenthal, S. Avril. Vom hiesigen Schwurgericht wurde ver Separatistenführer Jrmscher wegen dreifachen Mordes drei­mal rum Tode und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt.

Handel und Berkehr

Amtlich« Berli«er Devisenkurse vom 4. »ud 5. Mai

Geld

Brief

Geld

Brie«

Amsterdam (100 Gulden)

168,58

168,98

168,58

169,00

Brüssel (100 Kranes)

13,69

18,78

IS.7S

12,76

Oslo (100 Kronen)

91,14

91,36

90,64

90,86

Kopenhagen (100 Kronen)

109,61

109,89

109,66

109,91

Stockholm (100 Kronen)

112,26

112,54

112,24

112,52

Finnland (100 finnl. Mk.)

10,545

10,585

10,55

10,59

Italien (100 Lire)

16,84

16,88

16,838

16,875

London (1 Pfund Sterl.)

20,374

20,424

20,366

20,416

Neunork (1 Dollar)

4.19»

4,295

4.195

4.205

Paris (100 Francs)

18,745

13,785

13,255

13,295

Schweiz (100 Kranken)

81,14

81,34

81,155

81,35«

Spanien (100 Peseten)

60,43

60,58

60,26

69,42

Wien (100 Schilling)

59,195

59,835

59,195

59,33«

Prag (100 Kronen)

12,418

12,458

12,418

12,458

Danzig (100 Gulden)

80,80

81,00

80,77

80,97

iruirtschasr

Neuer Rückgang des französische» uud des belgische« Francs. Gegenüber den gestrigen Schluhkursen ist an den matzgebendcn Aus- ianüsvlcitzen ein erneuter Rückgang der beiden Frankenwährunge» eingetreten. Paris notierte in London gegen 2L11 Uhr vormittags 152,00 gegen 149,SO und Brüssel 156,31 gegen 151,78 am Vortage.

Korsen

Berliner Börse vom 5. Mai. Da der Generalstreik in England sich nicht in dem befürchtete» Umfange answirkt, wurde die Börse in ihrer Auffassung bestärkt, datz ein Uebergreifen auf andere Länder nicht zu befürchten fei. Aus diesem Grunde war sie eher freundlicher veranlagt, was aber mehr stimmungsmähig als in der Kursbewegung zum Ausdruck kam. Der neue starke Rückgang der beiden Kranken­währungen mit seinen bekannten ungünstigen Einwirkungen für den deutschen Export mahnte zur Zurückhaltung. Bei nicht ganz einheit­licher Kursbildung übcrwogen aber immerhin Besserungen. Borkriegs- bnpothekenbankpfandbriese und wertbeständige Anleihe» etwas abge­schwächt. Di« Lage am Geldmarkt bleibt bei unveränderten Sätzen nach wie vor leicht.

Stuttgarter Börse vom 5. Mai. Die Börse verhielt sich heute sehr reserviert, bei Neigung zur Schwäche. Kurse annähernd behauptet. Banken gut behauptet. Spinnereien unverändert. Maschine», and Metallaktien uneinheitiich.

Gel re,d«

Berliner Produktenbörse vom 8. Mai. Weizen märk. SV34SS: Rog­gen märk. 172176: Gerste 198208: Gerste 172188: Hafer märk. 191201: Weizenmehl 36.75-38.50: Roggenmehl 2626ch«: Weizenklet« 11-11.20: Roggenklcie 11.7512: Viktortaerbse» 298«: kl. Speise- erbsen 2628: Suttererbsen 2226. Tendenz: kaum behauptet.

Frnchtvreis-. Ellwangen: Wetzen 13.501«, Roggen V. 70 - 10 LO, Gerste 1111.20, Haber 10V011.50 « alcu : Weizen 13.50 bis

14.S0 Roggen 1011, Mischling 10.50-10.80. Gerste SLO-11, Haber 10.5011 »C. Heiöenheim: Kernen K.80, Wetzen 14.20, Gerste SLO, Lader 9.80 E b t » a « « : «erste »cho-10.50. Haber. SchtH