Nr. 33

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"müNe der Bauer die Unterstützung des Staates verlangen, da

'inen Betrieb nicht einfach schließen könne, wie dies anderen Kreisen der Wirtschaft möglich ist. Das deutsche Volk müsse die N-iLränkuna im Verbrauch von Auslandsware lernen. !>

^Das Sauptreferat erstattete das Mitglied des vreuß. Landtags v. Paven-Dülmen i. W. Der Redner überbrachte unter star­kem Beifall die Grübe seiner westfälischen Landsleute und gab dann ein klares Bild der Agrarnot unter dem Gesichtswinkel der Verflechtung der Landwirtschaft mit der Eesamwirtschaft. Das vielgestaltige Problem erfordere drei Hauptforderungen: 1. Wiederherstellung der Produktionsgrundlage und Eroberung der der Landwirtschaft in der Wirtschaft zukommenden Stellung, 2. Verbesserung des Produktionsapparates durch ein klares, ein­faches, zielbewubtes Agrarprogramm und 3. Lösung des deut­schen Bevölkerungssystems. Wir brauchen eine großzügige Sied­lung für nachgeborene Bauernsöhne. Die Grundfesten des na­tionalen Staates liegen in seinem Bauerntum. (Starker Ver­sal!.)

Landtagsabg. Dingler-Calw sprach über die Dauernnor chn engeren Rahmen des Landes Württemberg, von der u. a. der Rückgang der Schülerzahl in den landw. Schulen deutlich Zeug­nis ablegt. Nur langfristige Kredite auf etwa 10 Jahre können den Bauern helfen. Insbesondere nahm sich der Redner der Frage des Milchabsatzes an und kennzeichnete die viel zu hohe Spanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreis mit entspre­chendem Zahlenmaterial. Die Landwirtschaft müsse die schnellste Beseitigung der Milckkonzefsionierung verlangen.

Generalsekretär Hummel erstattete den Tätigkeitsbericht. Der Mitsliedcrstand ist jetzt auf 81000-88 000 zurückgegangen.

Dann wurde eine Entschließung zur Eesamtlage der Land­wirtschaft angenommen, in der es beißt: Die Mitgliederver­sammlung steht in der neuen Entwicklung unserer Handelspoli­tik, in der immer stärkeren Oeffnung unserer Grenzen gegen­über dem ausländischen Einfuhrbegebren erneut schwerste Ge­fahren für die deutsche Land- und Gesamtwirtschaft. Der er­schreckend anschwellenden Erwerbslosigkeit kann am schnellsten durch die Kaufkraftstärkung der Landwirtschaft begegnet werden, da deren notgedrungen eingeschränkter Betriebsverbrauch aner­kannt eine hauptsächliche Ursache der Beschäftigungslosigkeit in der Industrie ist. Dazu ist ein sofortiger energischer Griff in das Preismibverhältnis zwischen landwirtschaftlichen Ver­brauchsgegenständen und Erzeugnissen notwendig, Auswüchsen in der Preispolitik von Kartellen, Innungen und in den Zwi­schenhandelsspannen ist mit aller Schärfe entgegenzutreten. Die zukünftige Gestaltung des Agrarschutzzolles muß die selbstver­ständlichen Gesichtspunkte eines tatsächlichen Schutzes der Land­wirtschaft und einer erfolgverbürgenden Abwehr einseitigen Sochschutzzolls des Auslands mit aller Entschiedenheit berück­sichtigen.

der Aussprache machte Lairdtagsabgeordneter Hornung»

Schau'beck aus die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Ausland aufmerksam, was den Referenten Dr. Schind­ler veranlagte, umsomehr die Beherrschung der Marktvor­gänge als notwendig zu bezeichnen.

Württ. Saatbauverein. Es wurden u. a. die Verkaufs­preise für anerkanntes Frühjahrsaatgut festgesetzt und zwar für Originalfaatgut Stuttgarter höchste Börsennotiz plus 50 Prozent Zuschlag, für 1. Nachbau 25 Prozent Zuschlag, 2. Nachbau 18 Prozent. Bei größeren Bezügen werden nam­hafte Rabatte gewährt. Um den Absatz der Gerste zu för­dern, soll mit den Brauereien engere Fühlung genommen werden. Saatenmärkte sollen ahgehalten werden in Stutt­gart, Hall, Heilbronn, Rottweil, Horb, Ulm und Ravens­burg.

Landesausschuh der württ. Versuchsring«. In der Sitzung berichtete Oberlandwirtschaftsrat Dr. Weih über di« Lage der 9 iu Württemberg bestehenden Versuchsringe. Das Weiterbestehen der Versuchsringe in diese Jahr ist trotz der ungünstigen Wirtschaftslage gesichert. Im vergangenen Jahr« wurden u. a. 300 Versuche abgeschlossen, etwa 500 Bodenuntevsuchungen im Bersuchsringlalboratorium der Landwirtschaftskammer ausgsfuhrt. Es soll angestrebt wer­den, benachbarte Versuchsringe zu einer engeren Arbeits­gemeinschaft zusammenzuschließen.

Versammlung der Zichorienpslanzer. Die unter dem Vor­sitz von Landtagsabgeordneter Hornung- Schaubeck ab- gehaltene Versammlung nahm zunächst die Wahl eines Aus­schusses der Zichorienpflanzer vor. Ms Vertreter der Land­wirtschaftskammer wurde in denselben gewählt Oberlandes« wirtschaftsrat Dr. Weih, als Vertreter des Anbaugebietes Vüdwigsburg Merkle-Oßweil und Berger-Aldingen, firr das Anbaugebiet Marbach Baumann-Burgstall, für den nach Bayern wogziehenden Vorsitzenden Abg. Hornung wurde Abg. Spröhnle-Kirchhausen, OA. Heilbronn, gewählt. Hier­auf hielt Abg. Hornung ein Referat über Lage uod Aus­sichten des Zichorienbaues. Er warnte ganz besonders vor übereiltem Handeln hinsichtlich der für 1926 zu machenden Abschlüsse mit den Fabrikanten. Auch hier könne nur Einig­keit und der enge Zusammenschluß, wie er im Verband der badisch-württembergifchen Zichorienpflanzer seinen Ausdruck finde, zum Ziel führen.

Entschließung zur Milchabsatz- und Preiskrisis

Die Abwärtsbewegung der Erzeugerfrischmilchpreise hat keim­innere Berechtigung, umsomehr als mit Sicherheit damit gerech­net werden kann, daß bei Einsetzen der Feldarbeiten und bei Knapperwerden des Wintekfutters in wenigen Wochen die An­lieferungsmenge wieder normalere Formen annehmen wird. Vielmehr haben die Bedarfsgemeinden alle Ursache, den Hebel zunächst einmal bei sich selber anzusetzen und gemeinsam mit dem Handel, soweit er der Konzession unterliegt, allen Ernstes eine Verringerung der teilweise noch erheblichen Spanne zwi­schen Erzeuger- und Kleinverkaufspreis vorzunebmen, denn ein noch weiterer Abschlag des Erzeugerpreises, der sich immer noch weit unter den Gestehungskosten bewegt, wird der württ. Land­wirtschaft noch die letzte Einnahme unterbinden und die meisten der landw. Betriebe in kürzester Zeit ruinieren.

Vortragstag der Württ. Landwirtschafts­kammer

Den Vortragstag eröffnet« Präsident Adorno. Der Vortragstag sollte Zeugnis ablegen von vom Willen der Landwirtschaft, nicht etwa die Häitde in den Schoß zu legen, sondern alles irgend Mögliche zu tun, um den einzelnen Bauer wie den ganzen Stand rn der Fähigkeit zu fördern, den Anforderungen der Zeiten wirtschaftlichen Darnieder» liegens gewachsen zu sein. Dr. Sagawe-Berlin gab an Hand von statistischen Feststellungen ans etwa 70 landwirb schaftlichen Betrieben einen lieberblick über tue Möglichkei­ten zweckmäßiger Betriebsführung. Sein« Folgerungen wa­ren sparsamstes Wirtschaften bei schärfster Beobachtung aller Betriebsvorgänge auf ihre Wirtschaftlichkeit. Dr. Schind­ler vom deutschen Landwirtschaftsrat Berlin sprach über Produktion und Preisverhältnisie. Die Landwirtschaft sei in dem Bestreben, auf die Preisentwicklung einzuwirken, bisher ^ nur auf dem indirekten Wege der Organisation vorg-egan- » gen, während di« technische Seite vernachlässigt worden sei. Steigerung der Qualität, entsprechende Aufmachung durch Behandlung und Verpackung seien Mittel, die Preise zu be­einflussen. In der Technik der Verarbeitung landwirtschaft­licher Erzeugnisse seien o»rr hinter. Amerika weit zurück. In

Handel und Verkehr»

Getreide

Berliner Produktenbörse vom S. Kebr. Weizen märk. 241218: vomm. 241218: Roggen mark. 241250: vomm. 144149: Sommer­gerste 108-196: Wintergerste 140158: Hafer märk. 165-166: Weizen­mehl 32,25-35,45: Noqgenmevl 2224: Weizenkleie 11: Roggenkieie 9.30-8.70: Viktoriacrvjcn 2635: kl. Speiseerbsen 2225: Futtercrbse» 2022: Peluschken 20-21: Ackerbohnen 19-20: Wicken 2024: blaue Lupinen 1011: gelbe Lupinen 1415: Seradella 1920: Rapskuchen 1515.20: Trockenschnibcl 88.10.

Fruchtpresse. Etlmangcn: Weizen 11.5013, Roggen S.2010. Gerste 9.60, Haser 99,30 ^. Geislingen a. St.: Kernen 13.50 bis 18.70, Weizen 12. Haser 7.50-8.30 ^. Ravensburg: Korn 13, Besen 99.25, Weizen 1i.5011.90, Roggen 8.50-8.90, Gerste 9 bi» 9.50. Haber 8.409 ./I. Reutlingen: Weizen 1213.30. Dinkel 8.5010, Roggen 911.80, Gerste 8-10.20, Haber 7.908.60 ./l. Ulm: Kernen 12.8013. Weizen 1112.30, Roggen 8.108.40, Gerste 8-8.50, Haber 8.45-9, Wicken 8.50 U r a ch: Dinkel 8.60-8.70.

Gerste 9.50-11.70 Haber 8-9, Weizen 11.4011.50, Roggen 8.60-9.60 Mark der Lcntner.

Märkte.

Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 8. Febr. Aufgetrieben waren 305 Tiere und zwar 15 Ochsen (unverkauft 5), 6 Kühe (1), 18 Rinder (1), 4 Farren, 5 Kälber, 257 Schweine (27). Marktverlauf langsam. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 46 bis 48, Rinder 1. 50 bis 53, Ochsen und Rinder 2. 42 bis 44, Kühe 28 bis 38, Farren 44 bis 52, Kälber 65 dis 72, Schweine 80 bis 83.

Holz.

Holzerlös. Am 8. Februar d. I. brachte die Waldinspektion Freudenstadt Nadelstammholz freihändig zum Verkauf und zwar 768 Fm. Fi.- und Ta.-Langholz und 139 Fm. Fi.- und Ta.-Säg- holz mit einem Eesamtausbot von 22 472,15 Der Gesamt­erlös beträgt 26 485. -N gleich 118 Prozent der Landesgrund­preise. Die einzelnen Angebote, denen der Zuschlag erteilt wurde, beliefen sich zwischen 108 und 129 Prozent.

Konkurse.

Terra-Maschinenfabrik, E. m. b. H. in Rechberghausen Geschäftsaufsichten Dannecker u. Toberer, Stuttgart-Cannstatt.

Louis Hahn, Eisen- und Kolonialwarenhandlung, Bopfingen Georg Willner, Jnstallationsgeschäft, Bopfingen

Letzte Nachrichten.

Sozialdemokraten und Kommunisten getrennt in der Abfindungsfrage.

Berlin» 9. Februar. Wie das Stuttg. Neue Tagbl. mel­det, scheint es nunmehr doch wohl entschieden zu sein, daß Sozialdemokratie und Kommunisten in der Frage der Für­stenenteignung getrennt marschieren. Wenigstens veröf­fentlicht derVorwärts" eine ihm aus dem Büro des Par­teivorstands zugegangene Zuschrift, in der noch einmal un­terstrichen wird, daß die beteiligten Organisationen die Aktion jede für sich führen. Es gibt ein einziges gemein­schaftliches Plakat, und die Listen, Kuverts und die An­schreiben werden gemeinschaftlich angekauft, wofür jede der Parteien die Hälfte der Kosten trägt. Darüber hinaus aber seien, wie im parteioffiziellen Schreiben ausgeführt wird, keinerlei gemeinschaftliche Aktionen vereinbart. Alles übrige Aufrufe, Versammlungen, Demonstrationen hätte jede Partei für sich zu inszenieren. Gemeinschaftliche Arbeit, so heißt es zum Schluß, sei mit der Kommunistischen Partei schon deshalb unmöglich, weil während der ganzen Dauer der Vorbereitung für das Volksbegehren und den Volks­entscheid auch innen- und außenpolitische Fragen von der Sozialdemokratie entschieden werden müßten und in allen diesen Fragen die Sozialdemokratie im Gegensatz zur Kom­munistischen Partei stände.

Das ist noch keine runde und nette Absage, aber es ver­steht sich von selbst, daß ein gemeinschaftlicher Kampf, der mit solcher Einschränkung und auf solcher Basis geführt wird, im Ernst keine gemeinschaftliche Arbeit mehr ist. Dar­an ändert auch nichts ein matter Entschluß des Bundesaus­schusses der Gewerkschaften, in dem Verbände und Einzel­mitglieder aufgefordert werden, alle Kräfte einzusetzen, um dem Volksbegehren und gegebenenfalls dem Volksentscheid zu einem eindrucksvollen Erfolg zu verhelfen. Im gleichen Atemzug haben die Gewerkschaften erklärt, daßjeder Miß­brauch der Aktion zu durchsichtigen Parteimanövern, wie sie von der Kommunistischen Partei versucht würden, auf das Entschiedenste bekämpft werden müßte".

Alles das wird freilich nicht hindern, daß hier und da inr Lande ein Aneinanderrücken von Sozialdemokraten und Kommunisten im Zeichen der Wirtschaftsnot erfolgt. Aus Oberschlesien z. V. weiß dieRote Fahne" zu vermelden, daß Kommunisten und Sozialdemokraten im Anschluß an eine Eewerkschaftkonferenz einen vorbereitenden Ausschuß eingesetzt hätten mit dem Ziel, gemeinschaftliche Maßnah­men gegen die Not der Erwerbslosen und ein einheitliches Vorgehen nach dieser Richtung zu treffen.

Der Tiroler Landtag protestiert.

Innsbruck, 9. Febr. Der Tiroler Landtag faßte einstim­mig eine Entschließung, die der tiefgehenden Erregung und Entrüstung des ganzen Landes über die italienischen Un- terdrückungsmaßnahmen in Südtirol Ausdruck gibt. Bisher, so heißt es in dieser Entschließung, hätten unverantwort­liche italienische Stellen von der Möglichkeit einer Erenz- verschiebung zu ungunsten Tirols gesprochen, jetzt aber habe Mussolini als verantwortlicher Ministerpräsident deutlich diese Möglichkeit betont. Angesichts dieser Tendenz der italienischen Politik könne Tirol unmöglich ruhig dem Gang der Dnge zusehen. Der Landeshauptmann erhielt den Auftrag, die Bundesregierung in Wien aufzufordern, zu prüfen, ob alle Voraussetzungen gegeben seien, um die An­gelegenheit dem Völkerbund vorzulegen.

Morgen Autodroschkenstreik in Berlin.

Berlin, 10. Febr. Die Organisationen der Berliner Kraftdroschkenbesitzer haben beschlossen, als Protest gegen die Zulassung neuer Autodroschkennummern morgen von 6 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags ihre Wagen nicht fah­ren zu lassen.

Bei einer Mensur tödlich verletzt.

Berlin» 10. Febr. Wie dieVossische Zeitung" meldet, hat der Amtsgerichtsrat Eberhard in Langenselbold bei Hanau aus München die Nachricht erhalten, daß sein ein­ziger Sohn bei einer Mensur so schwere Verletzungen erlit­ten hat, daß er an Verblutung gestorben ist. Die Eltern haben sich unverzüglich nach München begeben.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lank.

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