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SchwarzwSlder TageszeitungAns de« Tanne»

Nr. N

Aus Stadt und Land.

Altensteig, den 10. Februar 1926.

Amtliches. Auf Ansuchen wurde aus dem Reichsfinanz­dienst entlasten: Obersteuersekretär Maulbetschbei dem Finanzamt Reutlingen.

Nagold, 9. Febr. (Versammlung der Gemeinde- und Körperschaftsbeamten.) Letzten Samstag versammelten sich die Gemeinde- und Körperschaftsbeamten, die Ortsvor­steher und Eemeinderechner in der Linde in Nagold zu ihrer ordentlichen Tagung. Stadtschultheiß Maier be­grüßte als Gäste den Herrn Oberamtsvorstand und auch den später erschienenen Herrn Dekan Otto. Er gedachte in ehrenden Worten des Heimgangs des Koll. Ziegler, Schön­bronn, eines treuen Mitglieds und eines echten, humor­vollen Schwarzrvälders. Die Anwesenden ehrten das An­denken an den Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen.

Der Kassenbericht des Vereinskassiers ergab einen Ueber- schuß von 82,51 Mark. Dem Koll. Schmid wird für seine Rechnungsführung herzlich gedankt und Entlastung erteilt.

Die Gemeinden haben in nächster Zeit eine große Fi- nanzstatistik über ihre Einnahmen und Ausgaben zu fer­tigen, die den endgültigen Finanzausgleich zwischen Reich, Land und Gemeinden aus 1. Juli 1927 vorbereiten soll. Der Arbeit muß größte Aufmerksamkeit geschenkt werden und es wird nötig sein, zu ihrer Besprechung besonders zu- j sammen zu kommen. Herr Oberamtmann teilt die neuen Richtsätze über gehobene Fürsorge und Armensürsorge mit. Die Richtsätze werden demnächst zur Beschlußfassung hinaus­gegeben. Die Fianzierung der Neubauten für 1926 ist noch nicht sichergestellt. Solange die nötigen Vaukapitalien nicht verfügbar sind, sollte mit Bauen nicht begonnen wer­den. Es empfiehlt sich jetzt, die Baudarlehensgesuche vor­zubereiten und an die Wohnungskreditanstalt einzurei- chen. Bei der Landesversicherungsanstalt sind die Mittel knapp. Die rechtlichen und finanziellen Grundlagen der Gemeinschaft der Freunde" werden derzeit durch staat­liche Instanzen nachgeprüft. Heber das Ergebnis wird spä­ter die Öffentlichkeit unterrichtet werden. Das Problem der Arbeitslosigkeit, die auch in unserem Bezirk in unge­ahnter Weise sich ausdehnt, behandelte Rechnungsrar Rieger in sehr instruktivem Vortrag über die Erwerbslo­senfürsorge und die Notstandsarbeiten. Wo immer an­gängig und die Verhältnisse es gestatten, sollten Notstands­arbeiten als produktive Erwerbslosenfürsorge durchge­führt werden. Wo dies nicht möglich ist, sollte mindestens die zweitägige Pflichtarbeit in der Woche verlangt werden. An diesen Pflichttagen soll die Gemeinde zu dem Erwerbs­losensatz einen SOprozentigen Zuschlag und eine Entschä­digung für Geschirr und allgemeinen Mehraufwand von 30 Pfg. täglich gewähren. Der Mitvorsitzende Stadtpfleger Lenz berichtet über die neue Landessteuerordnung und empfahl dieses Gesetz besonders den Gemeindepflegern zum Studium. Herr Oberamtspfleger Rapp teilt Näheres über die Steuereingänge mit, und ermahnt eindringlich zu besserer Erfüllung der Lieferungspflicht. Feste wurden im letzten Jahr im Uebermaß gefeiert. Man unterhält sich in einer regen Aussprache, an der sich besonders der Herr Dekan Otto beteiligte, ob und wie eine Eindämmung die­ser Festseuche, die selbst von vielen Vereinen beklagt wird, im neuen Jahr möglich wäre. Man war sich darüber einig, daß hier mit Polizeivorschriften allein nicht geholfen ist, und daß als das Zweckmäßigste eine Aussprache mit den be­teiligten Kreisen, insbesondere den Vereinsvorständen des Bezirks gehalten wird. Dabei Zoll über den Schwarzwald­gau auch mit den Schwarzwaldbezirken Fühlung genom­men werden. Nach mehrstündiger Beratung konnte der Vorsitzende die anregend und harmonisch verlaufene Ver­sammlung mit Dankesworten an die Vortragenden schließen.

Talw, 9. Febr. In der öffentlichen Sitzung vom 6. d. > M. hat die Handelskammer zunächst das Ergebnis der erst­malig von der Kammer selbst durchgeführten Wahl festge­stellt: die Wahl ist ordnungsmäßig verlaufen und hat zu , keinen Beanstandungen geführt. Als Vorsitzender wurde wiederum Herr Sannwald, Calw, als stellv. Vorsitzender Herr Dreiß, Calw, gewählt. Zugewählt wurden die Her­ren Eotth. Graf, Dornstetten, und Herm. Lemppenau, Hö­fen. Es wurde sodann beschlossen, Herrn Otto Luber in Wildbad als Büchersachverständigen öffentlich anzustellen und zu beeidigen. Die Kammer wird aufs neue wegen Einführung des Registerpfandrechts beim Reichswirtschafts­ministerium vorstellig werden, da die gegenwärtige Wirt­schaftskrisis zu einer Sicherung der Gläubiger in dieser Richtung drängt. Es wird für die Schaffung eines beim Amtsgericht zu führenden Registers eingetreten, das der Heimlichkeit der Sicherungsübereignung vorbeugt und die Gefahr der doppelten Uebereignung ausschaltet. Da ge­genwärtig die Neuordnung der Gemeinde- und Vezirks- ordnung bearbeitet wird, muß darauf hingewirkt werden, daß die erwerbstätigen Stände, Industrie, Gewerbe, Land­wirtschaft, die in der Hauptsache die Mittel für die Kom­munalverwaltung zur Verfügung stellen, auch bei der Ver­teilung dieser Mittel stärker und gerechter als seither her­angezogen werden. Die Fahrplanwünsche des Bezirks wurden einer eingehenden Erörterung unterzogen. Wieder und wieder soll auf Verbesserung der Anschlüsse in Pforz­heim und Stuttgart hingewiesen werden. Einige Bei­spiele: Calw ab 11.24, Pforzheim an 12.20. v 59 Pforzheim ab nach Stuttgart mit Anschl. nach Heilbronn 12.12. Calw ' ab 7.00, Stuttgart an 9.05. 8.36 fährt der Schnellzug nach München und Friedrichshafen weg. Calw ab 12.11, Stutt­gart an 2.16. v 59 fährt 1.40 nach München und Boden­see, 2.05 nach Aalen. Stuttgart ab 7.40, Calw an 9.52. In Stuttgart trifft der Zug von Aalen her ein, 7.52, von Kirchheim 7.64. Die Beispiele ließen sich beliebig vermeh­ren. Auch auf die Wiedereinführung der Triebwagen, die sich gerade auf der Strecke EutingenPforzheim beson­ders bewährt haben, soll wieder hingearbeitet werden. Die Veamtenwirtschaftsstelle hat auch in unserem Bezirk eine Musterausstellung und Verkaufstage abgehalten. Diese den Einzelhandel auf das schwerste schädigende Tätigkeit der Beamtenwirtschaftsstelle wird mit allem Nachdruck be­kämpft werden, da sie heute durchaus keine Existenzberech­tigung mehr hat. Nach weiteren internen Besprechungen schloß der Vorsitzende die Sitzung.

Stuttgart, 9. Febr. (Verbot der Mitwirkung der schulen bei privaten Wettbewerben.) Das Kultministerium hat für die Zukunft allen Lehrern und Lehrerinnen an öffentlichen Schulen untersagt, sich in irgendeiner Form an Wettbewer­ben für die Schuljugend zu beteiligen, geschweige denn sie in der Schule zu behandeln, oder sich vermittelnd zwischen der preisansschreibenden Stelle und den Schülern zu be­tätigen.

Betriebsunfall im Stuttgarter Haupt­bahn h o f. Dienstag vormittag 8 Uhr ist bei starkem Nebel der von Eßlingen kommende Lokalzug bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof auf Gleis 5 auf eine im Einfahrtgleis stehende Lokomotive aufgestoßen. Personen wurden nicht verletzt. Der Schaden ist gering.

Der Ufa-Palast. Am Dienstag abend wurde das größte Lichtspielhaus Süddeutschlands, der Ufa-Palast der Schwäbischen Urania an der Stelle des früheren alten Bahn­hofeinganges eröffnet. Dieses neuzeitliche Kino ist äußerlich ein eigenartiges Bauwerk, das nicht überall Beifall findet. Die alte Fassade des früheren Bahnhofs ist mit verankert. Die Lichtreklame wach außen ist äußdrst wirkungsvoll und eigenartig. Im Theaterraum sind 1200 Sitzplätze. Er soll sehr prächtig sein und hat eine große Oskalyd-Orgel, außer­dem Gesellschaftsräume von großer Ausdehnung. Im Ufa- Palast sollen aber auch noch ein Restaurant und Läden Un­terkunft finden. AuF Liruelbeiten müssen wir verzichten, da >

kaas unci kelnr tiircti.

. Cnrätilung von Lkeockor Storni.

!fJa, Ja, vu hast recht' Er nickte kurz und hatte schon «in paar Schritte der Straße zu getan, in der Fritz EchwLfer wohnte, als die weiter, ungeachtet des Jungen, der seitwärts unter seinen Schinken stö nie, ihn noch einmal festzuhaltcn suchte; so wohlfeil tollte er cern roch nicht davonkommen.HanS Adam" rief sie, -arte noch einen Augenblick! Tein Heinz..."

HanS Adam stand de, diesem Namen plötzlich still.Was willst du Jule ?" frug er hastig.Was soll das mit meinemHeinz?*

Nicht viel, HarsLdam; aber du weißt wohl nicht, was st ein gewitzter Junge noch am letzten Abend hier getrieben hat!"

Nun?" stieß ei >ervo>, als sie eine Pause machte, um ,«rst die Wirkung dieses Eingangs abzuwarten,fag's nur gleich auf einmal, Jule, rin Loblred sitzt doch nicht dahinter!"

Je nachdem, Hans ü dam, je nachdem! Bei der alten Laut« war zum Adeiacen freilich nicht viel Zeit; aber warum sollte er die schmuck« Wieb, lie kleine Matrosendirne, nicht von neun bis elf spazieren fahren? EL möchte wohl ein kalt Ver­gnüge« gewesen fein, da draußen aus dem Sund; aber wir Alte« wissen'- ja wohl noch, di« Jugend hat allzeit ihr eigen Feuer bei sich."

Han» Adam zittert«, sein« Oberlippe zog sich auf und Hegt« seine vollen Zähne bloß.Schwatz enchkk" sagt« er Sprich lieber, woher weißt du dar?

Woher?" ,->rou Jul« schlug ein fröhliches Gelächter aufda- weiß die ranze Stavt, am besten Christian Jenfey, in dessen Boot die Lu »a rl vor sich ging. Ab« du bist ein Hitzkopf, Hans At> w. bei dem man sich leicht Mm Bescheid holen kann; und w,r weiß denn auch, ob dir die schmucke Schwiegertochter recht ist? Im übrigen" und sie faßte den Bruder an seinem Rockkragen und >og ihn dicht zu sich heran für die neue Verwandtschaft ist'S doch am besten, daß du nicht «ü den Rc-t-hnrnstubl hinaufekommen bist"'

Ars sie solcherweise ihre Wort« glücklich angebracht hatte, trat sie zuruck.

Komm, Peter, vorwärts!" rief sie dem Jungen zu, und bald waren beide in einer der vom Markte auslaufenden Gassen verschwunden.

HanS Kirch stand noch wie angedonnert auf derselben Stell«. Nach einer Weile setzte er sich mechanisch in Bewegung und ging d« Gasse zu, worin Fritz SchmüserS Speicher lag; dann ab« kehrte « plötzlich wieder um. Bald daraus faß « zu Hause an feinem Pult und schrieb mit fliegend« Feder einen Brief an feinen ohn, in welchem in verstärktem Maß« sich der zähe Zorn ergoß, dessen Ausdruck an jenem letzten Abend durch die Dazwifchrnkunft der Mutt« war »«hindert worden

Monate waren vergangen, die Plätze, von denen aus Heinz nach Abrede hätte schreiben sollen, mußten längst passiert sein; ab« Heinz schrieb nicht; dann kamen Nachricht« von dem Schiffe, ab« kein Brief von ihm. HanS Kirch ließ sich das so sehr nicht anfechten:Sr wird schon kommen,* sagte « zu sich selb«;er weiß gar wohl, was hi« zu Han» für ihn zu holen ist." Und somit, nachdem « dm Echmüserschrn Speicher um billigen Preis nworbm hatte, arbeitete « rüstig an d« Ausbreitung seines Handel» und ließ sich kein« Müh« verdrießen. Freilich, wenn « von dm dewurch veranlaßt« Reisen, teil» nach dm Hafenstädten des Inland«», einmal sog« mit feinem Schon« nach England, «ied« heimkehrt«,Brief von Heinz?" war jedesmal dir erste hastige Frage an sein« Frau, und imm« war ein trauriges Kopfschütteln die einzige Antwort, die « daraus «hielt.

Die Sorge, d« auch « allmählich sich nicht hatte erweh­ren könnm, wurde zerstreut, als die Zeitung« die Rückkchr d«Hamonia" meldeten. Hans Kirch ging unruhig in Haus und Hof umher, und Frau und Tochter hört« ihn heftig vor sich hinreden; denn der Junge mußt« jetzt ja selb« komm«, und er hatte sich vorgesetz, ihm scharf dm Kopf zu waschen. Ab« eine Woche verging, die zweite ging auch bald zu End«, und Heim war nicht ««komm«. Auf «inaeroame Erkundiauna

die Leitung offenbar nur Wert darauf legt, daß die Stutt­garter Presse unterrichtet ist.

Fe st nähme eines Wechsel fülfchers. Der in Stuttgart als Holzhändler tätig gewesene 28 Jahre alt« Kaufmann Christian Bosch von Gerstetten bei Heidenheim ist wegen Wechselfälschungen festgenommen worden. Sein unlauteres Geschäfsgelbahren hat die Strafverfolgungs­behörden schon seit längerer Zeit beschäftigt. Nun ist fest- gestellt worden, daß er bei Warenkäufen Wechsel in Zah­lung gab. die er mit der Unterschrift eines zahlungsfähigen Akzeptanten versehen hatte. Weitere Fälschungen hatte er vorbereitet.

Frischmilchpreise. DieSüddeutsche Molkereizei­tung" enthält eine bemerkenswerte Zusammenstellung von Kleinverkaufspreisen für ein Liter Frischmilch, die seit dem .1. Februar gelten: In den bayerischen Städten Amberg 38 Augsburg 28 Bamberg 28 -Z, Bayreuth 30 Eichstätt 24 4. Fürth 28 Hof 30 Ingolstadt 25 München 28 ^, Nürnberg 28 ^, Regenburg 28 ^, Schwein- furt 29 L; in den württ. Städten Stuttgart 34 L, Ulm 28 ^, HeiGronn 30 ^, Göppingen 30 ^.

TödlicherSturz. In der Neuestrahe in Berg stürzte ein 4 Jahre alter Knabe vom Dach eines Hauses etwa 12 Meter hoch dadurch ab, daß das auf dem Dach angebracht, Schutzgitter brach. Der Knabe erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen er starb.

Feuerbach, 9. Febr. (Verhängnisvoller Schuß.) Im Hof« eines Hanfes der Bismarckstraße schoß ein 16 Jahre alte- Schreinerlehrling mit einer Ztmmerflnrte nach Spatzen. Während er die Flinte unter dem Arm trug, löste sich plötz­lich ein Schuß. Das Geschoß drang einem 16 Jahre alte« Realschüler in den Kopf und verletzte ihn so schwer, daß er noch am gleichen Abend staub. Es ist der einzige Sohn der Gartenarchitekten Frauenpreis.

Landwirtschaftliche Woche in Stuttgart.

Nicht weniger als 10 verschiedene Veranstaltungen zogen am Sonntag eine große Zahl von Bauern und Bäuerinnen aus allen Teilen des Landes nach Stuttgart.

Mitgliederversammlung des milchwirtschastlichen Landes­verbandes

Unter dem Vorsitz des Landesökonomierat Dr. Teichert-Wan- gen tagte der milchwirtschaftliche Landesverband. Für die Neu­organisation wurde eine Kommission aus den Kreisen der Er­zeuger von Frischmilch und Werkmilch, der Verarbeitung, des Handels und des Konsums gewählt, welche die Satzungen, die Neueinteilung der Fachkommissionen und die Höbe der Mit­gliedsbeiträge beraten soll. Der Verband will darauf hinwir­ken, daß die Standpreise bei der diesjährigen Ausstellung der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Breslau wesentlich her­abgesetzt werden. Einen weiten Raum nahm die Behandlung der Frage des Milchpreises und des Absatzes der Milch- und Molkereiprodukte ein. Schließlich stellte sich der mrlchwirtschaft- liche Landesverband einstimmig auf den Boden der Entschlie­ßung des Vorstandes der Württ. Landwirtschaftskammer.

Der Landesverband der landw. Hausfrauenvereine versammelte im Gustav Siegle-Haus zunächst seine Vertreterin­nen aus allen Landesteilen. Der Milgliederbeitrag wurde auf 2.50 Mk. festgesetzt. Die Hauptversammlung wurde von Frau Schultheiß Dreher-Weilimdorf eröffnet.

Mitgliederversammlung des Landw. Hauvtverbandes Würt­temberg «ud Hoheuroller«

Als Gäste waren anwesend: Finanzminister Dr. Debling«, Statsrat Rau, in Vertretung des erkrankten Staatspräsidenten, Ministerialrat Springer und Regierungsrat Dr. Münzenmaier vom Ernährungsministerium, Prof. Dr. Wacker von der Landw. Hochschule Hohenheim, Oberregierungsrat Braig von der Zen­tralstelle für die Landwirtschaft, Bürgermeister Dr. Dollingex. als Vertreter der Stadt, Präsident der Landwirtschaftskamm« Adorno, Oberregierungsrat Vaier-Stuttgart, Graf v. Rechber^ Donzdorf, Baron Freyberg-Allmendingen und Frau Schultheis Dreher-Weil im Dorf für diverse landw. Vereinigungen.

Präsident Di eilen bezeichnete die Notlage der Landwirt­schaft als so weit vorgeschritten, daß die Enteignung des Grund­besitzes alsbald durchgefübrt kein wird. Neben der Selbsthilfe

«fuhr man endlich, « habe auf d« Rückfahrt nach AbkommM, mit dem Kapitän eine neue Heuer angenommen; wohin. <v«^ nicht zu ermitteln.Er will mir trotzen!" dachte Hans Sehen wir, wer'S am längst« aushält von uns beidenk"

Di« Mutt«, welche nichts von jenem Briefe ihres Man« wußte, ging in kummervollem Grübln und konnte ihr« I« gen nicht begreifen; wagte sie es einmal, ihr« Mann »a Heinz z» frag«, io blieb « entweder ganz die Antwort schu dig od« hieß sie ihm mit dem Jung« «in für allemal niö «ehr zu kommen. In einem zwar unterschied « sich von ' gemeinen Art der Männer: « bürdete der armen Mutt« niö die Schuld an diesen Uebelsiänden auf; im übrige« aber was mit Han« Ada« jetzt kein leicht« Hausverlehr.

Sommer und Herbst gingen hin, und je weit« di« Zeih verrann, desto fester wurzelte d« Groll in feinem Herz«, best Name feines Sohnes wurde im eigenen Haust; niA m«h> «»»< gesprochen, und auch draußen, icherckr man M Nach Heinz W fragen.

Schon wurde cs wieder ruht mg. als er emes- Hergenß von feiner Haustür aus den Herrn Pasior mit d« Psäft a« Zaune feines Vorgartev« steh«, sah. Han» Kirch hatte G» Schäfte «eit« ob« in der Straße und wollte mir stumme« Hutrücken vorbripassieren; ab« der Nachbar Pastor ri«k all« Würde pfarramtlicher Nebrrlegenheit ganz statt zu ihm hinüb«:Nun, Herr Kirch, noch imm« kttne SdichM »«* dem Hein,?*

Han« Ada« fuhr «MM»«. «b« « blieb stch« > »st?

Frage war ihm lang, nicht gebot« worden.

«Red« wirimwnmSmcherem, wenn'-gefällt. Vastori«

sagt« er kurz und hastig.

Allnn der Pastor fand fich ,ur Befolgung oirf« Bttsti nicht veranlaßt.Plein lieber «iech, «s ist nun fast dch zweite Jahr herum; Sie sollten sich »och «stnnal wittxr E de» Sohn bekümmern!* ?

Ich dächte, Herr Pastor, nach dem vierten Cebote «ckH da» mnaekebrt!'