Nr. 3

SchwarzwLlder Sonntagsblatt-

Seite 3

Es mag sein, daß die drei Erünmettstetter Fuhrleute, an Ort und Stelle angekommen, gar freundlich ausgenommen wurden und daß man diese, als sie die teure Last glücklich abgeliefert hatten, zu einer Flasche Schaumwein einlud. Da mögen sie dann große Augen gemacht haben, als der Ppropfen an die Decke flog und die Perlen des köstlichen Tranks vom Boden des Kelchs empor stiegen bis in ihre Nasen! ... Ja, ja! Das war einmal, ihr Erünmettstetter!

Mein Berftiindni» fiir dein Md!

Eine Amerikanerin, Miriam Scott, zeigt in einem prächtigen Buch dieses Titels (Verlag von I. Hoffman«, Stuttgart, Breis S. neue .Wegs ^zur. Kinde sie ele.

Die Gattin und Mutter pflegt sich, wie es recht und villig ist, in der Kritik des Vaters ihrer Kinder eine gewisse Zu­rückhaltung aufzuerlögen; aber wenn sie gegen sich sei'op vi­fen sein will, so muß sie zugeben, daß das Familienoberhaupt durchschnittlich wenigstens wird dies -escHt werdeo dür­fen ihr fast die ganze Verantwortung für die Leitung und Entwicklung der Kinder während ihrer ersten Jahre überläßt. Des weiteren muß sie zugeben, daß dieses her­kömmliche Zurückweichen des Vaters vor seiner Verant­wortung nicht nur den Müttern eine allzuschwere Last auferlegt, sondern auch für die Kinder einen herben Ver­tust bedeutet. Auch die Kleinen und Kleinsten bedürfen des väterlichen Einflusses so gut als desjenigen, der von der Mutier ausgeht; sie bedürfen des Antriebs, der Leitung und der Förderung derjenigen Anlagen, die ans einer warmherzigen Mannesnatur entspringen.

Im allgemeinen betrachtet der Vater die Entwicklung des Kindes in den ersten Lebensjahren als eine Sache, die ihn nicht oder nur von ferne angehe. Nicht als ob er der Liebe zum Kind oder zur Mutter ermangelte, sondern weil er sich von der althergebrachten, tiefgeWurzelten Auffas­sung nicht losmachen kann, daß es einzig der Mutter zu- komme,ihre Brut aufzuziehen". Er kümmert sich wohl um das leibliche Wohl der Kleinen, und in Unglücks- und Krankheitsfällen ist er zu jedem Dienst und Opfer bereit. Aber abgesehen davon dürfte es nicht allzu häufig Vorkom­men, daß ein Vater die planmäßige Anleitung und allsei- tige Förderung seines Kindes als eine seiner ersten vor­nehmsten Ausgaben betrachtet, bis dassüße Jüngelchen" das Alter von fünf bis sechs Jahren erreicht, wo allmählich der umtriebige, anspruchsvolle, vielleicht auch eigenwillige und unbändigeLausbub" zum Vorschein kommt, der dem Vater eine Angelegenheit über die andere bereitet.

Erst jetzt erwacht dieser aus seiner Gleichgültigkeit. Zu­erst regt sich der <Äolg, bald jedoch der Zorn über den un­artigen Jungen, der nun die schwere Hand seiner Erzeu­gers zu fühlen bekommt und zwar ohne daß dieser nach der Ursache der Fehler und Schwachheiten des Kindes forscht. Wenn solches vom Hebel ist, so wird es dadurch nicht besser, daß die Mutter ihn in dieser Rolle unterstützt und ihn in seiner Tyrannei bestärkt. Wie oft hören wir die Drohung:Walter, wenn du nicht aufhörst, so sage ich es dem Vater" oder:Warte nur, du Dickkopf, bis der Va­ter kommt!" So kommt es, daß der Vater in so mancher Familie zum Schreckgespenst der Kleinen wird. Derjenige, der stets den Stock oder die Rute in der Hand hat der Schutzmann des Hauses. Die Erzwingung des Gehorsams durch die Strafe oder durch die Androhung der Strafe das wird je länger je mehr eine der Hauptaufgaben des Familienoberhaupts.

Eines Abends," erzählte mir mein Vater, mit dom ich meine Ansichten über Kindererziehung austauschte,traf ich beim Nachhausekommen meinen Jungen in wüstem Streit mit seiner Mutter, die ihn vergebens zu Bette zu bringen versuchte. Ich nahm das Bürschchen und ging mit ihm in das Badezimmer, wo ich ihn mit Hilfe eines weichen Bade­pantoffelsOrdre parieren" lehrte.Das wirkte," versicherte mir der Vater mit sichtlichem Stolz.Seitdem wagt er kei­nen Ungehorsam mehr, wenn er weiß, daß ich um den Weg bin."

Kannten Sie den Grund seiner Erregung und seines re­bellischen Benehmens?" fragte ich ihn.

Oh, das kommt hier nicht in Betracht," lautete die schlag­fertige Antwort;was der Junge braucht, das ist die Er­kenntnis, daß er zu gehorchen hat. Jetzt weiß er es, denn ich habe ausgiebig dafür gesorgt!"

In den folgenden Wochen ließ ich es mir besonders an­gelegen sein, beide, Vater und Sohn, zu betrachten, und es zeigte sich, baß das Kind tatsächlich nicht die leiseste Ahnung hatte von dem, was Gehorsam eigentlich ist. Er gehorchte zwar jetzt dom Vater, aber in so blinder, furchtsamer, wi­derstrebender Weise, als drohte hinter seinem Rücken das das Gespenst des pantosfelschwingenden Erziehers. Zwi­schen Vater und Sohn hatte sich eine fast unübersteigbare Mauer aufgerichtet, und das war es, was mich im tiefsten Herzen erschütterte.

Nicht selten wird das Verhältnis zwischen Vater und Kind dadurch getrübt, daß der Vater seine einzige erziehe­rische Aufgabe darin erblickt, das Kind zu tadeln und me- verzuchalten, ohne sich über di« Ursache des Vergehens, das ihn so sehr in Harnisch gebracht, oder über die Art und Weise, wie das Kind von seinem Fehler geheilt werden könnte, den Kopf zu zerbrechen. Ich saß einst in einem Kurhaus am Meer am selben Tisch mit einer Familie, deren sechsjähriger Sprössling, in sicherer Entfernung vom Strand, sich beim Esten rühmte, er fürchte sich nicht, ins hüte Wasser zu gehen, bis es ihm an den Hals reiche. Sei« Bat« «her unterbrach ihn barsch:An deiner Stelle würde ich hübsch den Mund halte». Jedermann weiß es ja, »«» P»r er» Feigling bist.«

Das entsprach »an allerdings de» Tatsachen; der Mut

G»r Hän-chmm «Snbe nicht, nah dm Vater hatte j»mU

einigen Grund, den Prahlhans zurechtzuweisen. Aber da­mit, daß er den Jungen niäderdonnerte und sein Ehrgefühl ertötete, half er ihm nicht, seine Feigheit zu überwinden. Vor allem aber entging es dem Vater, daß der Knabe nicht von Haus aus ein Feigling war, sondern daß man ihn durch eine fast planmäßige Unterdrückung und durch gedankenlose Verbote dazu gemacht hatte. Der Knabe bedurfte eines Antriebs, der ihm ermutigte, der Gefahr, der er bisher nur in seiner Einbildung entgegengetreten war, wirklich ins Auge zu sehen; was er weiter brauchte, war liebevolles Verständnis und sine freundliche Aufmunterung, nicht Spott und Tadel.

Ein vernünftiger, ruhiger Vater hätte im vorliegenden Fall vielleicht zu dem kleinen Gernegroß gesagt, es freue ihn sehr, daß er sich vor dem kalten Wasser nicht fürchte, um dann beim ersten Spaziergang am Strand den Mut des Jungen auf die Probe zu stellen. Dieses Verhalten hätte zwei Möglichkeiten geboten: entweder hätte sich der Knabe

ein Herz gefaßt und wäre wirklich in die Wellen hinein- gepatscht, oder er hätte sich durch seine Angst vor den Augen der Eltern und Geschwister sine solche Blöße gegeben, daß er von seiner Prahl sucht gründlich kuriert worden wäre.

Was hat nun aber der Vater zu tun, um ein gutes, segensreiches Verhältnis zwischen sich und seinen Kindern herzustellen? Er muß sich gestützt auf die Mutter, di« ihm hierin mehr als irgendwo treulich zur Seite zu stehen hat ein Band der Liebe um sich und die Kinder schlin­gen; er muß es lernen, sie zu verstehen, ihr Interests zu dem seinigen zu machen, ihr echter und wahrer Freund zu fein. Er sollte nicht zu dem Vorwand greifen, er brauch« seine ganze Zeit, um für seiner Kinder Notdurft und Nah. rung zu sorgen; ihnen weitere Aufmerksamkeit zu schenken, erlauben ihm Amt und Beruf nicht. Eine solche Entschul­digung genügt nicht und beweist nur seinen Mangel an Pflichtgefühl. Der Vater muß doch wissen, so gut wie die Mutter, daß die ersten fünf Jahre im Leben des Kindes die wichtigsten für seine ganze Entwicklung sind. In dieser Zeit ist es am bildsamsten und biegsamsten; da bedarf es der ernsthaftesten und sorgsamsten Pflege seitens beider Eltern, und wenn es während dieses Abschnittes seines Daseins richtig ungefaßt und behandelt wird, so hat das Kind di« künftigen Schlachten des Mannes schon halb gewonnen.

Nichts wird den Vater mit dem Kind enger verknüpfen, nichts ihm einen tieferen Einblick in seinen Charakter und sein ganzes Wesen geben als die tätige Teilnahme an des Kindes Arbeit, d. h. am Spiel.Ich kannte und schätzt« mein Töchterchen gar nicht, bis wir zusammen einmal einen Drachen fertigten und aufsteigen ließen", versicherte mir einst der Vater. Dieses Zusammenarbeiten brachte ein ge­genseitiges Sichverstehen, schuf ein gemeinsames Interesse und befestigte das Band der Liebe zwischen Vater und Kind. Bis dahin war er ihm nur eine Art Alltags-St. Niklas ge­wesen, der ihm täglich ein Spiel oder irgend welche Lecke­reien brachte aber das Band, das diese Dinge zwischen ihnen knüpfte, war so schwach und wesenlos wie die Kur­bel an einem Spielzeug bder der Kandiszucker in ihrem Munde. Seitdem aber dieses neue Verhältnis sich entspan­nen hat, sieht das kleine Mädel der Rückkehr des Vaters als dem wichtigsten Ereignis des Tages entgegen. Sie hat immer eine große Neuigkeit für ihn, die ihr eigenes Dasein betrifft, und ist darauf erpicht, ihm irgendwelche lieber- raschungen zu bereiten: bald ist es eine aus Ton geknetetes Figiirchen, oder eine Zeichnung, eine Näharbeit oder ein mit Hilfe ihres Baukastens errichtetes Landhaus. Das Le­ben des Kindes war bereichert und auf einen breiten Grund und Boden gestellt worden dadurch, daß sie in ihrem Vater einen Freund gefunden hatte, und sein eigenes Leben hatte reichen Gewinn davongetragen durch den innigen Verkehr mit der sich entfaltenden Knospe seines Kindes, durch die vollkommene Erfüllung seiner Vaterpflichten.

Solche segensreichen Beziehungen kann jeder Vater, der rvicht die eingefleischte Selbstsucht ist, zwischen sich und sei­nen Kindern Herstellen, auch wenn die Geschäfte drängen, selbst wenn Länder und Meere ihn von den Seinen trepnen. Ich kenne einen Vater, der berufs halber von Stadt zu Stadt reist und jedem seiner Kinder täglich eine Postkarte schickt mit einer Ansicht, die sie besonders interessieren mutz, nebst einigen erklärenden Worten und der Bitte, auch seiner nicht zu vergesse«. Wenn dieser Vater vielleicht nach mona­telanger Abwesenheit nach Hanfe zurückkehrt, so findet er keine zerrissenen Fäden, die wieder angeknüpft werden müssen. Jeden Tag ist er den Seinen, sind die Seinen ihm nahe gewesen, haben sie sich als Kameraden und Freunde gefühlt. Da er die Weisheit des erfahrenen Mannes mit der Liebe des Vaters verbindet und auch die Kinder es so oft zu verspüren bekommen, wie herzlich gut er es mit ihnen meint, so wird dieses ideale Verhältnis nur selten durch ein Mißverständnis oder eine Reibung anderer Art getrübt.

Wie sich dieses Verhältnis gestaltet, hängt also keines­wegs von dem Mehr oder Weniger von Zeit ab, die der Beruf dem Vater für seine Kinder übrig läßt, sondern mm der Auffassung, die er von seiner Pflicht als Erzieher hat. Wenn die Zeit, die er darauf verwendet, mit seinen Klei­nen närrisch zu tun, sie als ein eigenes Spielzeug zu behan­deln, sie zu hänseln oder sie zu unterdrücken nnd »u züch­tigen wenn all diese Zeit ««gewendet würde, ein herz­liches und sruchtschaffendes Verhältnis zu begründen und »emr er sich ernstlich bemühen würde, in die Seele der Kin­des einzudringen und sein innerstes Wesen zu begreifen, dann würde das Kind mit Lieb« Ehrfurcht zu seirler Bater- wiirde emporsehen, die Erziehung durch die Mutter würde «ine wertvolle Ergänzung erfahren und vor Einseitigkeit bewahrt werden, und all die kleinen und kleinsten Anlässe di« zu Zank und Streit zwischen den Eltern führen, würde» durch diesen Geist de» herzlichen Einvernehmen« und der einmütigen Zusammenarbeit beseitigt.

Ja» Allste Schillerüenkmal der Welt

Das älteste Schillerdenkmal wurde im Jahre 1813 auf dem Gute Werder auf der Insel Pucht an der estländischen Küste von Wilhelmine v. Helvig dem Gedächtnis des Dich­ters gewidmet. Die hundertste Wiederkehr von Schillers Todestag am 9. Mai 1908 gab Anlaß zu seiner Erneue­rung und zu einer photographischen Aufnahme, die das Ausschußmitglied des Schwäbischen Schillervereins, Vaurat Alfred Stapf, für das Schiller Nationalmuseum in Marbach machen ließ. Die Abbildung, die seitdem ein besonders in­teressantes Stück in der Reihe der dort zur Anschauung ge­brachten Schillerdenkmäler aus aller Welt bildet, zeigt das Denkmal, eine mit einem Pinienzapfen gekrönte Rundsäule von 1,28 Meter Höhe, vor einem mächtigen Baum stehend. Eine Tafel enthält die Inschrift, eine mit einigen Aende» rungen auf Schiller selbst gewidmete Stelle aus seinem Ge­dichtDas Mädchen von Orleans":

Die Dichtkunst reicht dir ihre Eötterrechte,

Schwingt sich mit dir den ewgen Sternen zu,

Mit einer Glorie hat sie dich umgeben,

Du schufst fürs Herz, du wirst unsterblich leben?

Auf der entgegengesetzten Seite ist zu lesen:Dem An­denken Friedrichs von Schiller, Teutschlands erhabene« Dichter und Liebling der Musen gewidmet 1813".

Wie die Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Gutes Wer­der, das der freiherrlichen Familie Uxkull-Eyldenband ge­hörte, ist auch dieses Eedächtnismal fanatischer Zerstörungs­wut zum Opfer gefallen. O. G.

Heber den heutigen Zustand des Denkmals und die es umgebende Landschaft ging dem Deutschen Ausland-Institut in Stuttgart von einem Freunde inDorpatdie folgende stimmungsvolle Schilderung zu:

Im Sommer 1923 wohnte ich in unmittelbarer Nähe der Insel Pucht. Von dem Easthause, in dem ich ein Unter­kommen gefunden hatte, war eine größere Bucht zu über­queren, um nach einer halben Stunde Bootsfahrt über den Sund an der Südspitze von Pucht zu landen. Eine eigen­artige und üppige Vegetation empfängt einen. Pflanzen, wie ich sie im übrigen Estland nie gesehen, wuchern aus dem Kalksteinschotter, der die Küste bedeckt, hervor. Ileppi- ges Brombeergerank liegt auf dem Gestein, in dem auch kein Körnchen gewöhnlicher Erde zu finden ist.

Wir betreten den Wald, der sich an den Wiesengürtel der Insel anschließt. Uralte gewaltige Stämme aller ein­heimischen Baumarten umgeben uns. Kiefern, Fichten, vor allem aber Laubbäume die knorrige Eiche neben dem mit gelblich-grünem Moose bedeckten Eschenstamme, die üp­pig ausladende Linde neben den Ahornen nnd mächtige« Ulmen geben diesem einzigartigen Walde ihr Gepräge. Da­zwischen ein mächtiger Wachholderbaum, den andern Bäu­men an Höhe kaum nachstehend, als auffallende Seltenheit. Zwischen den Bäumen das verschiedenartigste Buschwerk, darunter vor allem auch Haselnußsträucher, aber auch Ze« renen und Jasmin bis hart an das Meer. Uns umschwirrt eine Mückenmenge, die an Schilderungen aus dem Urwalde tropischer Gegenden erinnert, wie die ganze Landschaft in ihrer üppig wuchernden Fülle überhaupt mehr tropisch als nordisch anmutet. Verwachsene Wege führen durch das Dickicht. Man sieht ihnen noch zur Not an, daß sie einst von der schützenden Hand des durch die Agrareform vertriebenen Gutsbesitzers sauber gehalten worden sind. Bald wird bei der neuen Wirtschaft wohl nichts mehr von ihnen übrig sein, und der Urwald wird dann den Zutritt zu den einst bewohnten Plätzen des Innern der Insel kaum mehr ge­statten.

Denn einst hat sich ein reiches und frohes Leben im Som­mer hier abgespielt. Einstige Zeugen besten sind die Ruine« der acht Sommerhäuser und des Kurhauses, welche die Be­sitzer des Gutes Werder hier erbauten und unterhielten. Die Häuser sind aber alle von russischen Soldaten nieder­gebrannt worden, ebenso wie der Herrensitz der Besitzer von Pucht, das Gut Werder, von dessen Wohn- und Wirtschafts­gebäuden nur noch die verkohlten Trümmer zeugen, in de­nen einige neue Ansiedler in einzelnen Ecken unter trau­rigen Notdächern ärmliche Behausungen für sich und ihr Vieh eingebaut haben. Schon jetzt sind einige Ruinen der einstigen Sommerhäuser, die der frühere Besitzer an Be­kannte und Verwandle für den Sommer zu erfrischenden Aufenthalte zu vermieten pflegte, kaum mehr aufzufinden. So steht es auch mit dem Hause, neben dem das älteste Schillerdenkmal der Welt sein fast unauffindbares Dasein fristet.

lieber Aeste und umgestürzte Baumstämme muß man sei­nen Weg nehmen, um vom Hauptwege der Insel dahin zu gelangen. Nur durch Zufall stießen wir darauf» nachdem wir zuerst vergeblich danach gesucht hatten. Der Sockel allein ist erhalten; was darauf stand, ist abgebrochen. Die Inschrift ist nur zum Teil noch zu lesen, denn irgendein Vandal hat die eine Ecke der Schrift durch einen Flintenschuß zertrüm­mert. So steht dieses merkwürdige Zeugnis einstiger Teil­nahme am geistigen Leben Deutschlands und der jetzt hier eingerissenen Verständnislosigkeit dort am Westrande der einsamen Insel, auf der nur noch ärmliche Heumacher ihr kümmerliches Leben fristen, am Westrand« der eiüjMeM nnd eigenartig schönen Insel am Sunde. "'

Mürrtag

Arber schneebedeckter Erde

»kaut der Himmel, hancht der Föhn>

^wig jnng ist nur die Sonne!

Sie «Sein ist ewig schön!

" Heute steigt sie spSt a« Himmel, und «« Himmel finkt sie bald »ie das Glück und »i« di« Liebe hinter dem «»Lachten Wald.

^ V Lqmr«ch Lkerdinaav Meve«^