Nr. 300

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

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Z Wildberg» 20. Dez. Frau Anna Proß brachte die rechte Hand in die Futterschneidmaschine, als sie ihren El­tern beim Futterschneiden helfen wollte. Dabei wurden vier Finger ohne den Daumen abgeschnitten.

Calw» 21. Dez. (Zeppelin-Eckener-Spende.) Die Samm­lung für die Zeppelin-Eckener-Spende» die nunmehr abge­schlossen ist, hat hier 1646,60 Mark ergeben.

Durrweiler, 20. Dez. Bei der am Samstag, dem 19. Dez., stattgefundenen Eemeinderatswahl, welche, nachdem keine Wahlvorschläge eingereicht wurden, nach Art. 17 EO. stattfand, haben von 181 Wahlberechtigten 38 abgestimmt, gleich 21,6 Prozent. Gewählt wurden die seit­herigen Mitglieder Adam Döttling, Jakob Kirschenmann, Alb. Schleh. Für das weiter ausscheidende Mitglied Gott­fried Schittenhelm, der eine Wiederwahl ablehnte, wurde Gottlieb Müller, Amtsstraßenwärter, gewählt.

Besenfeld, 19. Dez. (Freie Wahl.) Zu der heute stattge­fundenen Eemeinderatswahl wurden Wahlvorschläge nicht eingereicht. Es fand daher eine freie Wahl statt. Wahlbe­rechtigt waren 335, abgestimmt haben 178. Gewählt wur­den: Adam Ziefle z. Hirsch, Urnagold, mit 127 St., seith. GR., Gottlieb Finkbeiner, Straßenwart mit 119 St., seith. ER., Karl Kappler jr., Gutsbesitzer mit 111 St., seith. ER., Wilhelm Berger, Bäcker mit 111 St., Hermann Armbru- ster, Gutsbesitzer, mit 105 St., seith. GR.

Klosterreichenbach» 21. Dez. (101 Kandidaten zur Ee­meinderatswahl.) Bei der am 19. Dez. stattgefundenen Ee­meinderatswahl haben von 569 Wahlberechtigten 313 abge­stimmt. Von den aufgestellten 101 Kandidaten wurden ge­wählt: 1. Friedr. Schray, Bauwerkmeister mit 186 St., 2. Ehr. Mast, Schmiedmeister, seith. ER., mit 175 St., 3. Max Haisch, Holzhändler, seit. ER., mit 161 St., 4. Eg. Heinzel- mann, zum Schützen, mit 161 St., 6. Hermann Haisch, Kauf­mann, mit 150 Stimmen

Höfen a. d. E.» 19. Dez. (Ertrunken.) Traurige Weih­nachten muß die Familie des Straßenwarts Eottlieb Kapp­ler verleben. Gestern abend brachte man ihren zwanzigjäh­rigen Sohn Heinrich tot nach Hause. Er litt an epileptischen Anfällen und hat in einer Anstalt das Korbmacherhandwerk erlernt, welches er mit viel Fleiß und Liebe ausübte. Ge­stern nachmittag ging er an die Enz, um Weiden für Körbe zu schneiden. Nachdem er bei Einbruch der Dunkelheit noch nicht zuhause war, ahnte man Schlimmes und ließ den Ka­nal zur Pappenfabrik Lemppenau, wo er zuletzt gesehen wurde, ab. Leider hat sich die Vermutung bestätigt, dort fand man ihn ertrunken. Er scheint während eines epilep­tischen Anfalls, von dem er bei seiner Arbeit überrascht wurde, in den Kanal gefallen zu sein. Wer den Bedauerns­werten kannte, hatte ihn gern wegen seines bescheidenen und gefälligen Wesens. Der schwerbetroffenen Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Stuttgart, 21. Dez. (Zum Schutze der heimischen Land­wirtschaft.) Vüvgerpartei und Bauernbund haben im Land­tag folgenden Antrag eingebracht, das Staatsministerium zu ersuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß 1. der Absatz inländischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus dem Erntejwhr 1925 durch Bereitstellung entsprechender Reichsmittel gefördert und der Plan, in diesem Jahre aus Mitteln der Reichsgetreidestelle Getreide aufkaufen zu las­sen, in Bälde durchgoführt wird; 2. die Begünstigung der Einfuhr ausländischer Erzeugnisse der Land- und Forstwirt­schaft, des Wein-, Obst- und Gartenbaues durch Wechsel­tarife und Umsatzsteuerfreiheit sowie durch etwaige finan­zielle Unterstützung der Reichsbank beseitigt wird; 3. soweit der Durchgangstarif den Absatz land- und forstwirtschaft­licher Erzeugnisse erschwert, Abhilfe geschaffen wird; 4. eine wesentliche Beschränkung der Einfuhr von Südfrüchten, Wein, Obst, Gemüse und Tabak im Interesse unserer Han­delsbilanz angeströbt wird; 5. bei den HaNdelsvertragsvsr» Handlungen nicht wie bisher dem Ausland unter Miß­achtung der Lebensinteressen der Landwirtschaft zu weit­gehende Zugeständnisse gemacht werden; 6. die Rückzahlung der aus öffentlichen Mitteln gegbenen Kredite auf sin« längere Reihe von Jahren verteilt wird.

Demonstration. Die Kommunisten veranstalteten Sonntag mittag in der Stadt eine Demonstration durch einen Umzug. In dem Zug wurden zahlreiche Plakate mit. geführt mit Aufschriften gegen die Abfindung der Fürsten. Sowjetfahnen, Trommeln und rote Mützen bei Verbuchen Zugteilnehmern fehlten natürlich auch nicht. Die Veran­staltung ging ohne Störung vor sich.

Festgenommener Wechselfälscher.^lich wurde der 33 Jahve alte verheiratete Kaufmann Wilhelm Strobel wegen umfangreicher Betrügereien zur Anzeige ge­bracht Er betrieb in der Blumenstvaße in Stuttgart unter der Firma Wilhelm Strobel u. Co., Kommanditgesellschaft, sine Sattler- und Polsterwarengroßhandlung und arbeitete im den letzten Monaten mit Wechseln, di« er fälschlich an- fertigte und in Umlauf setzte. Bis jetzt sind über 50 ge­fälschte Wechsel hergebracht. Zur Ablösung seiner Wechsel­verbindlichkelten nahm er unter gewissenloser Ausnützung des Arbeitsmangels über 50 000 Mark Darlehen von den beschäftigungslosen Leuten auf, denen er mündlich oder in entsprechend frisierten Inseraten gegen Gewährung des Geldes Arbeit mit guten Einkünften in Aussicht stellte. De« Darlehensgebern übereignete er in betrügerischer Weise vielfach ein und denselben Personenkraftwagen und bracht» sie so um Hab mrd Gut.

Bernftadt, OA. Ulm, 21. Dez. (Brand.) Die Schoner der Witwe Nuss« ist nachts bis auf den Grund medergebrannt. Die Entstehungsursache de» Brande» ist auf Kurzschluß zu« «ückzuführen- -

«rossingen. 21. De». (Gekündigtes Lohnabkommen.) Der Antevnchmeroerband hat das Lohnabkommen für die Har« moaika-Jndustvie auf 1. Januar 1928 gekündigt.

Hülben OA. Urach, 21. Dez. (Rauchvergiftung.) In der Fabrik der Firma Eebr. Groß zog sich der Nachtwächter Buck eine.Rauchvergiftung zu. Er wurde tot aufgefunden.

Reutlingen, 21. Dez. (Tot aufgefunden.) Eisenbahnschaff­ner Schillinge!, der sich letzten Samstag vor acht Tagen nach einem Gang zum Arzt von zu Hause entfernt hatte mit dem Bemerken, er wolle sich wieder zum Dienst melden, und seit dieser Zeit vermißt wurde, ist nunmehr beim Ha- nickelhaus tot aufgefunden worden. Eine Frau und vier Kinder trauern um den Toten.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Thronoerzicht des Königs von Hedschas. König Ali hat auf den Thron von Hedschas verzichtet.

Annahme der Abkommen von Locarno in Belgien. Der Kammerausschuß für auswärtige Angelegenheiten hat dis Abkommen von Locarno sowie den Gesetzentwurf betreffend den Beitritt Belgiens zum Internationalen Gerichtshof im Haag einstimmig gebilligt.

Zusammentritt des französischen Obersten Kriegsrats.

Nach demEcho de Paris" wird der Oberste Kriegsrat am Mittwoch zusammentreten, um mit der Ueberprüfung der Heeresreform zu beginnen, die bekanntlich eine Herabset­zung der Dienstzeit auf 1 Jahr vorsteht.

Ein gestrandeter deutscher Dampfer in schwieriger Lage. Nachts ist an der Westküste von Gotland infolge schwerer Echneestürme der deutsche DampferPoseidon" aus Königs­berg gestrandet. Die Lage des Dampfers ist sehr kritisch. An Bord befindet sich noch die ganze aus 17 Köpfen beste­hende Besatzung.

Drei Raubmörder verhaftet. Am Abend des 5. Dezem­ber wurde auf der Landstraße bei Pyritz ein Viehhändler von 3 Männern beraubt und durch mehrere Schüsse so schwer verletzt, daß er am nächsten Tage starb. Die Krimi­nalpolizei stellte fest, daß als die Täter drei polnische Schnitter in Frage kamen, von denen zwei entsprungene Zuchthäusler sind. Der Kriminalpolizei ist es nunmehr ge­lungen, die drei Räuber zu verhaften. Auf ihr Kerbohlz kommt auch die Beraubung und Erschießung des Rechnungs­führers Virchow bei Sallentin am 17. Oktober.

Grotzfeuer in van au. In dem während des Krieges errichteten provisorischen Vekleidungsamt für das damalige 21. Reserve- armeekorps brach Grotzfeuer aus, das etwa 100 elsah-lothringi- schen Flüchtlingsfamilien in grobe Gefahr brachte. Die Nachricht von dem Grotzfeuer erreichte die FMchtlingsfamilien bei einem Weihnachtsfest. Sie eilten zu ibren gefäbrdeten Wohnungen und begannen aus den mit Rauch erfüllten Räumen ihr Besitz­tum zu retten. Infolgedessen sind mehrere Frauen an schwerer Rauchvergiftung erkrankt und mutzten dem Krankenhaus zuge­führt werden. Eine halbe Stunde nach der Entstehung des Feuers war das Lager bis auf den Grund nicdergebrannt.

83 Stück Vieh und 12 Pferde verbrannt. Nach Blättermeldun­gen aus Kolberg entstand auf dem Gute des Barons v. Albe- dyll tu Domitzew ein Grotzfeuer, durch das der gesamte Viehstall mit 53 Stück Rindvieh und 12 Pferden vernichtet wurde. Auch sämtliche Leu- und Futtervorräte sind verbrannt. Als Ursache des Feuers wird Brandstiftung angenommen.

Rund 150 voo Arbeitslose in Berlin. Nach einer Mitteilung desAchtubr-Abenvülattes" waren Ende der letzten Woche bei den Arbeitsnachweisen 141000 Personen eingetragen (gegen 118 000 in der Vorwoche). Auf dem Arbcitsmarkt entfällt im Durchschnitt auf 54 Bewerber eine offene Stelle.

Gerrchtssaal

Eine verhäng« olle Pfändung

Stuttgart, 21. Dez. Mit einem ganz eigentümlichen Fall hatte sich das Grobe Schöffengericht in seiner letzten Verhandlung zu beschäftigen. Wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt stand ein bekannter Stuttgarter Motorradfahrer unter Anklage. Ihm sollte am 12. Mai ds. Js. wegen rückständiger Gewerbesteuer ein Motorrad gepfändet werden. Dieses war jedoch gar nicht sein Eigentum, sondern nur für die Teilnahme an dem Solitude- Rennen, das an jenem Tage stattfand, von einem Bekannten zur Verfügung gestellt worden. Trotz anfänglichen Widerstands er­klärte sich der zu Pfändende bereit, das Rad von der Stratze weg in einen Hof zu stellen, wo es zur Verfügung des Gericht-Vollziehers zunächst verbleiben sollte. Während dieses Transportes erhielt der an der Seite des Motorrads mitgehende Gerichtsvollzieher Diener durch plötzliches Drehen der Lenkstange einen Stotz in die Leistengegend. Späterhin stellte der Arzt einen Leistendruch fest. Kurz nach der Operation des Bruches starb der Gerichts­vollzieher, da sich noch Komplikationen eingestellt hatten. Staats­anwalt Kirn beantragte 4 Monate Gefängnis; das Urteil lau­tet auf drei Wochen Gefängnis und Tragung der Kosten; da der Angeklagte wegen einer ähnlichen Angelegenheit schon vorbe­straft ist, wurde von einer Geldstrafe abgesehen.

Wendung im Berufungsprozetz der Gräfin Bothmer

Berlin, 21. Dez. In der heutigen Verhandlung des Berufungs- vrozejses der Gräfin Bothmer belastete Landgerichtspräsident Rieck, der in der ersten Verhandlung bekanntlich zugunsten der Gräfin ausgesagi batte, diese schwer. Letztere hat in einem Schriftstück, das als Unterschriften den Vornamen der Frau des Zeugen Rieck und der damals in dessen Hause tätigen Kranken­schwester Hieronyma trägt, den Namen der Schwester, die ihre Unterschrift niemals gegeben haben will, wahrscheinlich gefälscht. Auf Zureden des Staatsanwalts, doch endlich zu sagen, ob sie den Namen der Krankenschwester nicht gefälscht habe, erklärte die Gräfin in sich zusammsnsinkend:Ich weib es nicht »"ehr", was -trotze Bewegung im Verhandlunsssaal auslöst.

Kandel und Verkehr«

Konkurse.

Jul. Leipholz u. Co., Schloß- und Metallwarenfabrik GmbH., Schlierbach .

Ed. Eisenmenger, Kaufmann, Möckmühl Strickwarenfabrik Niedernball, Paul Gram GmbH., Niedernhall. Emil Jacobi, Ingenieur, Ludwigsburg Friedrich Becker, Maschinenfabrik, Ludwigsburg Alfred Murmann, Hafnermeister, Mergentheim Brückenwaagen und Maschinenfabrik Neubronn, Menold u. Leitz, Neubronn

Leo Öetzel, Hotelbesitzer, Mergentheim Schwäbische Blechwaren GmbH., Pfedelbach Friedrich Haag, Weingroßhändler, Winnenden.

Eeschiiftsaufsichten:

Schwäbische Präzisionswerzeug- und Maschinen AG. Stuttgart. Württ. Zieh- und Hammerwerke GmbH, in Obertürkheim

Amtliche Berliner Devisenk rse

vom 19. und

Geld

Brief

London (1 Pfund Sterl.)

20.352

20,402

Nenyork (1 Dollar)

4,195

4,295

Amsterdam (100 Gulden)

168,44

168,86

Brüssel 100 Francs)

19,025

19,065

Italien (100 Lire)

16,925

16,965

Paris (100 Francs)

16,26

16,30

Schweiz (100 Franken)

81.00

81L0

Spanien (100 Peseten)

59,45

69,59

Stocktzolm (100 Kronen)

112,44

112,72

Wien (100 Schilling)

59.18

59.32

Getreide

LI. Dezember

Geld

«rto

20,34»

30,89«

4,195

4.2«

168,51

168,9«

1SH2S

19.9«

16,92

16,99

15,61

15,65

81,03

81,3«

59,33

59,47

112,46

112,74

59.21

59.SS

Berliner Produktenbörse vom 21. Dez. Weizen märk. 240_248,

pomm. 240248: Roggen märk. 137145: vomm. 137146: Sommer, «erste 185212: Wintergerste neu 154168: Hafer märk. 150157: Wet- zenmebl 31.7535.25: Roggenmebl 21.25-23.25: Weizenkleie 11.25 dt« 11.50: Roggenkleie S.75-10.20: Raps 3603SS: Tendenz: befestigt.

Stnttgarter Landcsvrodukt-nbörse vom 21. Dez. Infolge besserer Erntcberichte von Argentinien, die aber von anderer Seite schon wie» der bestritten werden, ist auf dem Getreidemarkt eine ruhigere Stim- mung eingetrctcn. Die Forderungen, sowohl für Auslandswar« al» auch für inländische sind niedriger. Der Geschäftsgang ist schleppcnd und erstrecken sich augenblicklich die Umsätze nur ans Deckung de» notwendigsten Bedarfs.' Es notierten je 100 Klgr.: Weizen 2224.28 (letzter Markt: 22.5024.75), Sommergerste 1922 (unv.), Roggen 17.5018 (1818.50), Hafer 1719 (unv.j, Weizenmehl 4243 <43 bi» 44). Brotmehl 3435 (35-36), Kleie 9.25-9.75 (unv.), Wiesenbeu 6 . 5 Ü bis 7.50 (unv.), Kleeheu 7.50-8.50 (unv.), drahtgeprebies Stroh 4.75 bis 6L5 (unv.) Mark.

Mannheimer Produktenbörse vom 21. Dez. Tendenz: ruhig: Preise >« 100 Kilo: Weizen 2434.25, Roggen 18.2521.50, Braugerste 22.28 bis 25.25, Fuitergerste 1919.75, Hafer 1822.75, Mais 21, Weizen- mehl Spezial 0 41, Noggenmchl 2728.50.

Sruchtvrcise. Balingen: Haber 99.50 Erolzheim:

Weizen 1111.30, Roggen 8.30, Gerste 9.90-10, Haber 88.50

Giengen a. Br.: Kernen 13.20, Gerste 9.70-10.10, Haber 8.50 bis 8.80, Weizen 1012.30 Tübingen: Dinkel 8.50, Haber

69.50, Weizen 12.5013, Gerste 910.50 Pfullendorf:

Kernen 12, Roggen 88.50, Gerste 99.30, Hafer 88.60, Spelz 8.90 bis 9 Winnenden: Weizen 11.2011.50, Haber 88.20.

Dinkel 8. Gerste 10. Roggen 9.50-10 ^ der Zentner.

Märkte

Mannheimer BieSmarkt vom 21 . Dez. Dem heutigen Mehmarkt waren zugcfahren: 272 Ochsen. 108 Bullen, 80l Kühe und Rinder. 8S4 Kälber, 72 Schafe und 2213 Schweine. Die Preis« verstehen sich tu Reichsmark per 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen 2252: Bullen 365S: Kühe 1224: Jungvieh 2856: Kälber 4875: Schafe 2737: Läm- mer 2426: Schweine 7492. Marktverlauf: mit Großvieh schleppend, grober Ueberstand, mit Kälbern mittelmähig, geräumt, und mit Schweinen lebhaft, ausverkauft.

Mcrgeutheimcr Schafmarkt vom 19. Dez. Aufgetrieben wurden 8000 Stück. Preise pro Paar Lämmer 50-60 Jährling« 80 ^7, Hämmel 7480 ^ und Schafe 6075 Handel zu Beginn sehr flau, später etwas lebhafter. Der Absatz hat unter der gegenwärtig ungünstigen Witterung sehr notgelrtte».

Fruchtschranne Nagold. Markt am 19. Dezember 1925. Zu­fuhr: 41,74 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 12 bis 12,50 -4l; 6,20 Ztr. Dinkel, Preis pro Ztr. 9 8,58 Ztr. Mischfrucht, Preis pro

Ztr. 10 bis 11 -4l; 10 Ztr. Gerste, Preis 9,20 bis 10 -4l; 10,50 Ztr. Haber, Preis pro Ztr. 8.50 -4l; 3,15 Ztr. Ackerbohnen, Preis pro Ztr. 8.50 -4t. Handel anfangs getrübt, allmählich auflebend. Markt gut befahren, alles verkauft. Nächster Fruchtmarkt am 2. Januar 1926.

Zur Erhöhung der württ. Grundpreise für Laubholz.

In einer Landesausschußsitzung des Verbands Württ. Holz­industrieller e. V. am 18. Dezember in Stuttgart ist, wie wir er­fahren, unter anderem auch die Preispolitik der württ. Forstver­waltung im Zusammenhang mit der allgemeinen Wirtschaftslage lebhaft erörtert worden. Von den zahlreich anwesenden Vertre­tern der holzverarbeitenden Industrie (Möbel-, Klavier-, Holz­waren- usw. Industrie) wie auch des Handwerks wurde überein­stimmend zum Ausdruck gebracht, daß die Neufestsetzung der Grundpreise für Laubholz seitens der Forstverwaltung weder mit der allgemeinen Wirtschaftslage und insbesondere derjenigen der Holzindustrie noch mit den regierungsseitigen Preisabbaumaß- nahmen in Einklang zu bringen sei. Es wurde deshalb beschlos­sen, zusammen mit der holzbearbeitenden Industrie nachdücklich gegen die Preispolitik Stellung zu nehmen. Die Auffassung der Anwesenden kam in einer einstimmig angenommenen Entschlie­ßung zum Ausdruck, in der gesagt wurde, daß die neuen Holz­grundpreise der Forstverwaltung 50 bis 220 Prozent höher seien als im Vorjahr. Die ohnehin großen Absatzschwierigkeiten der Holzindustrie werden dadurch ins maßlose gesteigert und es werde erwartet, daß die Forstverwaltung sich zu einer Aenderung der Preise herbeilasse, andernfalls trage sie die Hauptschuld daran, wenn breite Volksschichten im kommenden Jahr arbeitslos blieben.

Vom Büchertisch.

Sonne und Regen im Kinderland betitelt sich eine Jugend­schriftenreihe, die bei D. Eundert Verlag Stuttgart er­schienen ist und je Bändchen, hübsch gebunden und illu­striert, 80 Pfennig kostet. Uns liegen vor:

Helene I. Zeller, Vom kleinen Konrad und seinem gro­ßen Kürbis.

Charlotte Wörner, Die Männlein vom Mummelsee. Helene Berthold, Luana Frida Schuhmacher, Klein-lllli Wer einem Kind mit einer kleinen Gabe eine Freude machen oder sich selbst in sonniges Kinderland zurückversetzen will, der greife zu diesen Büchlein.

Letzte Nachrichten.

Aufnahmesperre für die faszistische Partei.

Rom, 22. Dez. In einer Versammlung in Salerno er­klärte der Generalsekretär der faszistischen Partei die Auf­nahme in die faszistische Partei sei für 1926 gesperrt. Die Zahl der Mitglieder dürfe nicht mehr als 1 Million betra­gen. Die Partei muffe weiter auf revolutionärem Voden verharren. >

Flüchtige Strafgefangene.

Brandenburg a. d. H., 22. Dez. Aus der Strafanstalt Brandenburg, in der in den letzten Jahren wiederholt Me» vollen und Ausbrüche von Strafgefangenen stattgefunden haben, sind gestern wiederum mehrere Strafgefangene unter waghalsigen Umständen aus dem dritten Stockwerk des Ar­beitsgebäudes unter Benutzung der Drähte der Lichtleitung entflohen. Trotz des Eingreifens der Polizei, die das Ge­bäude umstellte und mehrere Schreckschüsse abgab, sind die Gefangenen anscheinend in der Richtung Eenthin ent­kommen.

Für die Schriftlettun- »erantwortlich: Lndwig Laak. Druck und Verlag der S. -lieker'sche» vuchdruckerei, Altensteig.