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Schwarzwälder Tages-Zeitung „Aus den Tannen"
Nr. 300
Aus Skadt und Land. I
Altensteig» den 22. Dezember 1922. !
Amtliches. Uebertragen wurde eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Asperg OA. Ludwigsburg dem Hauptlehrer Wizenmann in Obertal OA. Freudenstadt unter gleichzeitiger Ernennung zum Rektor. ^
Weihnachtsfeier. Am vergangenen Sonntag hat der Ar- ! beitergesangverein »»Sängerlust" seine wohlgelungene Weihnachtsfeier abgehalten. Nach einer herzlichen Begrüßungs- ansprache des Vorstandes, Herrn Georg Schweizer» wurde j durch den allgemeinen Gesang des Liedes „O du fröhliche" - die Feier eingeleitet. Dem Programm entsprechend waren schöne, ansprechende Silcher-Volkslieder zu hören, außerdem zwei Theateraufführungen und Couplet-Vortrag. Trotzdem die Sängerlust erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit in den Händen des begabten Dirigenten, Herrn Haupt- ; lehrer Leuze, liegt, konnte man erfreulicherweise feststellen, ' daß er den sangesfreudigen Chor auf eine Höhe bringen i konnte, die alle Erwartungen übertroffen hat. Das einen ! wahren Sturm der Begeisterung auslösende Lied „Rosestock, ! Holderblüt" ist mit viel innerer Wärme vom Quartett ge- ! sungen worden; gerade bei diesem Lied konnte man so ^ recht sehen, daß die zartesten Winke des Dirigenten berück- j fichtigt wurden. Die beiden Theater-Aufführungen, wovon ^ die erste die Tragik einer verstoßenen Tochter und die Ver- ; söhnung am Christfest behandelte, die andere dagegen einen j merkwürdig angelegten Schlossermeister Hauderer mit seiner ! energischen und spitzfindigen Frau, sowie deren verliebte ! Tochter schilderte, sind dank der bewährten Spielleitung - und der erfolgreich Mitspielenden glänzend gelungen. Be- j sonders beim letzten Stück konnte man Lachsalven auf Lach- ! salven hören. Der harmlose Couplet-Vortrag „Die beiden ^ Zwillingsbrüder" wurde ebenfalls begeistert ausgenommen, i Auch die originellen Schattenbilder unter Herrn Leuzes Regie waren sehr schön und bildeten mit der Eabenverlo- z sung, bei der die Gemüter noch einmal ordentlich in Span- ^ nung versetzt wurden, einen würdigen Abschluß der Feier. ^
Neuregelung des Kraftfahrzeugverkehrs. Durch Ber° - ordnung vom 5. Dezember 1925 hat der Reichsverkehrs- minister die Verordnung über den Kvaftfcchrzeugoerkehr in - emer Reihe von Punkten abgeändert und darunter Bestimmungen getroffen, die im Interesse des Publikums freudig i begrüßt werden müssen. Bisher galt die Vorschrift, daß die ! Kraftfahrzeuge so gebaut, eingerichtet und ausgerüstet sein j müssen, daß jode vermeidbare Belästigung von Personen und Gefährdung von Fuhrwerken durch Geräusch, Rauch. Dampf oder üblen Geruch ausgeschlossen war. Wie wenig durch die Vorschrift die Allgemeinheit geschützt wurde, weiß jeder Stadt- und Landbewohner. Die neue Vorschrift verlangt, daß die Kraftfahrzeuge jo gebaut, eingerichtet und ausgerüstet sind, daß jede solche Belästigung oder Gefährdung ausgeschlossen ist. Die Anbringung von Auspuffklappen ist in Zukunft verboten. Nach den bisherigen Vorschriften war der Führer eines Kraftfahrzeuges verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß eine nach der Beschaffenheit des Kraftfahrzeugs vermeidbare Entwicklung von Geräusch, Rauch und Dampf oder üblem Geruch in keinem Falle eintrat. Jetzt ist er dafür verantwortlich, daß eine Belästigung von Personen oder Gefährdung von Fuhrwerken durch Geräusch, Rauch und Dampf oder üblen Geruch in keinem Falle eintritt. Der Führer kann sich also in Zukunft nicht mehr darauf berufen, daß der Rauch usw. nicht vermeidbar war — Die Mistel. Daß die Mistel sich im Volksglauben zu allen Zeiten und bei allen Kulturvölkern besonderer Be- ! achtung erfreute, hängt nicht damit zusammen, daß aus »
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„Die Brandstifterin"
Roman von Erich Eben st ein
(Nachdruck verboten.)
uis der Eroßreicher, an diesem Tage aus einer Gemeinde- ratsfitzung heimkommend, noch einen Blick auf die Arbeit an der Teichwiese wirft, wo das letzte Grummet eingefahren wird, sieht er Peter hoch oben am vollen Heuwagen aus Leibeskräften ha* G l WNiMet festtreten und die Stange darüber befestigen.
Sprachlos ficht er ihm zu.
Abends sagt dann Brigitte: „Ich Hab ihm halt gut zugeredet, Bauer. Wißt, mit ein paar guten Worten kann man den Buben ja um den Finger wickeln —"
Am nächsten Tag läßt es dem Eroßreicher keine Ruhe mehr daheim. Immer muß er an die Rosel denken. Ohne Liebe im Herzen — hochmütig, ja vielleicht feindlich von seinen Verwandten behandelt — muß sie doppelt schwer tragen an der Last, die das Schicksal ihr aufgeladen.
Vielleicht sehnt sie sich nach einem der Ihren von daheim. Vielleicht brauch: sie Geld — denn alles dies würde ja viel kosten. Und das muß sich auch an diesen Tagen entscheiden ob Beidlers zweiter Fuß gerettet werden kann —
So steckt der Eroßreicher ein paar Tausender in seine Brieftasche und führ: nach Graz. Da er aber durchaus mit niemand von der Familie Beidler zusammentreffen will, schickt er durch einen Dienstmann einen Zettel an Rosel in di« Wohnung hinauf, daß er da sei und wißen möchte, wie es ihrem Mann« gehe, und sie sollte ihm durch einen Boten sagen lasten, ob er sie nicht eine Viertelstunde lang sprechen könne, entweder im „Goldenen Roß", wo er logierte, oder sonst irgendwo?
Statt der erwarteten schriftlichen Antwort kommt sie selbst, . blaß und verstört, die Treppe herabgelaufen. Und er merkt , es wohl an dem krampfhaften Druck ihrer zitternden Hände daß sein Kommen ihr wie Erlösung ist.
; „Komm mit hinauf, Vater," stammelt sie aufgeregt, „ich ganz allein und weiß nit wo aus und ein vor lauter
ihren Leeren und Stengeln Dogelleim gewonnen 'wird. Vorkommen und Lebensweise der Pflanze, die nach Volksanschauung scheinbar ohne Samen gezeugt ist und ohne Samen sich fortpflanzt, und die nach alter Ansicht durch ihr immer grünendes Aussehen besondere Lebenskraft äußert, haben begreiflicherweise das ganze Gewebe der Sagenbil- § düng, das die Mistel umspinnt, in erster Linie verursacht. ! So konnte der Glaube entstehen, daß sie unmittelbar vom> Himmel auf die Bäume gefallen sei, wo sie ihr schmarotzendes Leben führt. Mit Mistelzweigen in den Händen be- s glückwünschen sich in Frankreich bisweilen noch in unserem ! Tagen die Landleute zum neuen Jahr. In England werden ! unter der auf Weihnachten an der Decke des Zimmers auf- ' gehängten Mistel Glückwünsche ausgetauscht, unter ihr darf : auch die sprödeste Schöne ohne alle nachteiligen Folgen für , sich selbst dem Jüngling den Kuß nicht verweigern; denn ! die Pflanze war in alter Zeit der Liebesgöttin heilig. Ein« s ähnliche Rolle spielt der Mistölzweig in Niederösterreich ' beim sogenannten Silvesterschlagen. Der Tiroler gebraucht ihn als „Hexsbese" gegen Hexen, in Baden wird die Mistel mancherorts noch „Hexenescht" gerannt und damit ihr: Zweckbestimmung im Volksbrauch angedeutet. In den letzten Jahren hat sich die Mistel in unseren Städten mehl und mehr Eingang verschafft. !
— Geld nicht in gewöhnlichen Briefen versenden! Das ? Publikum wird erneut gewarnt, Geld oder Geldeswert iv gewöhnlichen Briefen zu versenden, da die Post bei einen Verlust des Brieses keinerlei Ersatz leistet. Auch bei Einschreibebriefen wird nur im Falle des Verlustes des Briefes eine auf 40 Mark begrenzte Vergütung gewährt, nicht aber, wenn der Wertinhalt der Sendung abhanden gekommen ist.
— Erhöhung der Zeugen-, Sachverständigen-» Schöffen- »nd Eeschworenengebühren. Durch ein am 1. Januar in Kraft tretendes Gesetz erfahren die Zeugen- und Sachverständigengebühren eine wesentliche Erhöhung. Zeugen erhalten für Zeitversäumnisse nunmehr eine Entschädigung bis zum Betrage von 1.50 Mark und Sachverständige eine Vergütung bis zu 3 Mk. und bei besonders schwierigen Leistungen bis zu 6 Mk. für jede angefangene Stunde. Vom . gleichen Zeitpunkt an erhalten auf Grund einer soeben vom Reichsrat beschlossenen Verordnung Schöffen, Geschworene und Vertrauenspersonen eine Entschädigung bis zum Be- , trage von 1.50 Mk. für jede angefangene Stunde.
— Weihnachtsverkehr. Zur Bewältigung des stärkeren Verkehrs werken über die Wsihnachtsfeiertage zu den fahrplanmäßigen Schnell- und Personenzügen nach Bedarf Vor- und Nachzüge ausgsführt. Am hsiilgen Abend verkehren di« Personenzüge wie Samstags, während di« im Aushangfahrplan mit „Werktags ausg. Samstags" bezeichneten Züge ausfallen. An Sylvester verkehren die Psrsonenzüge wie an einem gewöhnlichen Werktag. In der Zeit vom 28.. bis 31. Dezember 1925 und am 2. Januar 1926 fallen wegen Arbeitsruhe in vielen Fabrikbetrieben eine größere Anzahl; hauptsächlich dem Berufsverkehr dienende Züge -xus.
— Kein- Verlängerung der Aufwertungsfrlste«. Von
zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das Reichsjustizministe-' rium weist darauf hin, daß eine Verlängerung der Fristen des Aufwertungsgesetzes nicht stattfinden wird. Die Frist für die Anmeldung der Aufwertung von Hypotheken, Grrudschulden, Reallasten auf Grund des Vorbehalts der Rechte oder kraft Rückwirkung läuft also am 31. Dezember endgültig ab. Für diese beim Amtsgericht des belasteten Grundstücks einzureichende Anmeldung ist Angabe des Eigentümers, des persönlichen Schuldners und der Forderungshöhe nicht unbedingt erfordern. Vielmehr genügt, daß aus der Anmeldung hervorgeht, um welche Hypothek es sich handelt und daß ibre Aufwertung gewünscht wird.
Vangsein — vor einer Stunde haben sie ihn fortgeführt ins Spital zur Operation —"
Der Eroßreicher lohnt den Voten ab, dann folgt er der Tochter schweigend in die Wohnung hinauf. In der Küche lasten sie sich nieder.
„Warum bist denn nit mit ins Spital?" fragt der Eroßreicher.
„Sie haben mich ja nit lasten! Die Mutter ist mit und die Plattschen — ich wäre nur im Weg, haben sie gesagt — auch wie er noch daheim war, haben sie mich nur einen Augenblick hineingelassen jeden Tag-"
„Dich — wo du doch die Frau bist?"
Rosel bricht in Tränen aus. —
„Oh Vater — Ihr wißt ja ntt, wie sie sind mit mir! Nit als Frau haben sie mich kommen lasten, sondern weil sie eine Magd brauchen für die Arbeit! Die Rest ist ihnen ja damals gleich nachdem ich fort bin, davongegangen, weil die Mutter so garstig war mit ihr. Nachher haben sie das Esten aus dem Gasthaus holen lasten und die Mutter har halt ein bissel aufgeräumt in den Zimmern. Wie das Unglück geschehen ist, und weil sie nit schnell eine Magd gefunden, haben sie mir telegraphiert. Und wie eine Magd hat sie mich behandelt vom ersten Augenblick an! Vom Krankenpflegen verstund ich nichts, hat sie gesagt, und Frau war ich nimmer da, weil ich ja selber davongelaufen war. Ueberhaupt wollt ihr Sohn auf Scheidung klagen mich deswegen —"
Der Eroßreicher fährt auf.
„So — das hat sie gesagt?"
»»Ja — und noch viel anderes, Vater, was bitter weh getan hat. Aber das mag ich gar nit wiederholen. Oft war ich drauf und dran, davonzugehen-"
„Warum hast du es nit getan?"
„Weil ich es doch zuletzt nit übers Herz gebracht Hab, denn was hätten sie dann anfangen sollen ohne mich? Die zwe sind doch nie für eine richtige Arbeit gewesen — und er drin in seinen Schmerzen hat doch alleweil was braucht. Umschlag und Esten, dann wieder was aus der Apotheke — gestöhnt und gebrüllt hat er Tag und Nacht vor Schmerzen - Ihr
Die Unterlassung dieser Anmeldung hat in den genannten Fällen den Rechtsverlust zur Folge.
— Ein vierter BauernhochschuUehrgang ist für Januar 1926 in Aussicht genommen. Der Lehrgang wird fünf Wochen dauern und findet ebenfalls wie der dritte auf dem Vogllhof, OA. Münsingen statt. Anreisetag 4. Januar 1926. Die Kosten des Lehrganges betragen für den Tag 2.50 -R. Mädchen sind ebenfalls zum Lehrgang erngeladen. Als Grundlage für den erfolgreichen Besuch der Bauernhochschule ist der Besuch der Winterschule erwünscht, aber nicht Vorschrift. Dagegen ist entscheidend, daß alle, die kommen, das ernste Suchen nach Einführung in die Grundfragen des Lebens auf allen Gebieten herführt. Als Mindestalter soll das 20. Lebensjahr in der Regel eingehakten werden. Ausnahmen bei besonders geistiger Regsamkeit sind nicht ausgeschlossen.
Spielberg, 21. Dez. (Eemeinderatswahl.) Bei der am 19. d. Mts. stattgefundenen Eemeinderatswahl wurden gewählt: Stickel, Eemeindepfleger, mit 151 Stimmen, Kienzle, Steinhauer, mit 82, Vurghardt, Steinhauer mit 100 und Schneider, Schmied, mit 89 Stimmen. Auf die übrigen Kandidaten entfielen folgende Stimmen: Knäußler 48, Keller 76, Eottfr. Faißt 67, Kienzle Fr. Sohn 33, Matth. Kolmbach 62 und Karl Burghardt 36.
Böfingen, 19. Dez. (Eemeinderatswahl.) Bei der am Samstag vorgenommenen Eemeinderatswahl haben von 293 Wahlberechtigten 162 abgestimmt. Gewählt wurden: Ehr. Rothfuß, Bauer, mit 115 St.; Adam Rentschler, Eemeindepfleger, mit 105 St.; Matth. Koch, Bauer, mit 80 Stimmen; Michael Koch, Küfer mit 68 Stimmen. Die drei elfteren gehörten seither dem Gemeinderat an, letzterer wurde neu gewählt.
- Calw, 21. Dez. Die früheren Stiftungen, von denen Arme und Bedürftige unterstützt wurden, sind verschwunden. Diese leidige Tatsache macht sich besonders an Weihnachten sehr unliebsam bemerkbar, da um diese Zeit die Zinsen aus einer großen Zahl von Stiftungen verteilt werden konnten. Um den Bedürftigen die seitherigen Zuweisungen wieder verabreichen zu können, hat der Eemeinderat den Betrag von 500 Mark der Fllrsorgeabteilung auf Weihnachten überwiesen. Mit diesem Betrag und noch anderen Zuweisungen können Bedürftige erfreut werden. Auch der Kirchengemeinderat hat für diesen Zweck erhebliche Mittel ausgeworfen und sie besonders an alte und gebrechliche Personen verteilen lassen. Der Christliche Verein junger Männer führte am Sonntag das Trauerspiel „Glaube und Heimat" des österreichischen Dichters Karl Schönherr auf. Das Stück wurde von den Darstellern sehr gut gegeben und machte großen Eindruck. Man kann aber geteilter Ansicht darüber sein, ob sich dieses Stück für eine Weihnachtsaufführung und namentlich für Jugendliche besonders eignet.
Zwerenberg» 21. Dez. (Weihnachtsaufführung.) Wie im Vorjahr lies es sich auch diesmal Herr Hauptlehrer Müller nicht nehmen, durch zwei gut gelungene Weihnachtsaufführungen am gestrigen Abend durch seine Schüler, diese selbst und die ganze Gemeinde zu erfreuen. Während die erste sich in Jerusalem und Bethlehem abspielte und sowohl die Freude der Weisen aus dem Morgenland über den endlich gefundenen neugeborenen König der Juden, der Frieden auf Erden bringen sollte, als auch den teuflischen Haß und Neid des Herodes zum Ausdruck brachte, führte uns die zweite in den Wald zu Knecht Ruprecht und den Zwergen, die zuerst betrübt über den Undank der Menschen durch eine Abordnung der dankbaren Kinder überrascht werden. Auch solche Zuhörer, die mehr heitere und ergötzliche Momente lieben, kamen auf ihre Rechnung.
könnt es nit glauben, Vater, was das für ein Jammer war! die Tage! Nachher, wenn es zum llmbetten kommen ist, haben sie sich keinen Rat gewußt, da hat er nach mir ge- schrien. Ich hätt ja starke Arme, ich sollt ihn aufheben und anders legen, er könnte es nimmer aushalten so — da Hab ich halt an nichts anderes denkt, als daß es meine Pflicht ist ihm beizustehen — und drum bin ich geblieben!"
„Arms Kindl — arms Kindl!" murmelt der Eroßreicher erschüttert, dem bei diesem Bericht das Blut in den Kops gestiegen und die Zornesader auf der Stirn angeschwollen ist. „Das muß eine harte Pflicht gewesen sein, die dir da unser Herrgott aufgeladen hat! Und zum Dank dafür haben sie dich jetzt allein da sitzen lasten mit deiner Angst!"
„Ja — und das war das Härteste, Vater! So sehr bang war mir — bin wohl rechtschaffen froh, daß Ihr gekommen seid!" '
„Ws sagt denn der Doktor? Werden sie ihm den Fuß erretten können?" :
„Der Doktor sagt gar nichts, aber die Mutter hofft es' — ich selber verstehe ja nichts davon — aber ich habe wenig Hoffnung. Wenn Ihr ihn gesehen hättet, Vater, wie er lei-; det und wie der Fuß ausschaut — ganz schwarzblau — schrecklich ist es! Ich meine, er könnt gar keine Kraft mehr! haben für die Operation."
Draußen im Vorzimmer schrillt die Telephonglocke/ Ross springtauf.
„Das ist sicherlich der Doktor aus dem Spital! Ich habe ihn mit aufgehobenen Händen gebeten, er soll mir gleich Nachricht geben, wie es steht, und er hat mir es versprochen
Sie fliegt hinaus. §
Der Eroßreicher starrt in finsterem Schweigen vor sich! hin. So Tochter vom Erotzreicherhof — ausgenützt, mißach»! tet, wie die letzte haben sie sein Kind behandelt hier in d« I Stadt! Die einzige Magd- !
Draußen im Vorzimmer ist es still geworden. Nach ein«! Weile kommt Rosel zurück, bleich wie der Tod und ganz ver« ' stört.
(Zsirrffetzuna