Nr. 299

SchwarzwSlder TageszeitungAus den Tauneu"

Seite 3

Aus Baden.

Vom Schwarzenbachwerk.

Eine Landtagspetition der Gemeinden und Industriel­len des Murgtals hat bekanntlich ein Sondergesetz begehrt, über die Haftung der Badenwerk A.-G. für Katastrophen­schäden des Speicherbeckens der Schwarzenbachanlage. Der Hauptinhalt dieser Petition war der Wunsch nach Aufstel­lung einer Vorschrift über die Haftungsfrage, die entgegen dem sonstigen geltenden Recht sich ausdehnen sollte auf Haf­tung für höhere Gewalt. Der zweite Punkt der Petition betraf eine Garantie des Badischen Staates für Schadens­stiftung im Murgtal durch die Schwarzenbachanlage. Diese Staatsgarantie wurde begehrt mit der Begründung, daß der Badische Staat im vorliegenden Fall Inhaber sämtli­cher Aktien der Badenwerk AE. sei.

Unterm 3. November hat der Bezirksrat Rastatt als zu­ständige Lokalbehörde die Schwarzenbachanlage konzessio­niert mit dem Wunsche, daß die Petition Gesetz werde.

Das Staatsministerium hat jedoch unterm 30. Novem­ber entschieden, daß die ihm vom letzten Landtag empfeh­lend überwiesene Petition abzulehnen sei. In der Erklä­rung des Staatsministeriums heißt es, daß es als eine selbstverständliche Pflicht des Staates gelte, zu Gunsten der Geschädigten helfend einzugreifen, wenn jo wider Erwar­ten infolge Bruchs der Sperrmauer oder eines ähnlichen Vorkommnisses beim Schwarzenbachwerk ein katastrophaler Schaden entstehen sollte.

Kleine Nachrichten aus ai r Wett

Valentini gestorben. Der langjährige Leiter des Zr»N- kabinetts des ehemaligen Kaisers, Eeheimrat von Baien- tini- ilt in Hameln a. W. im 70. Lebensjahre verschieden.

Tschttscherin in Berlin. Der russische Volkskommissar des Aeußern, Tschitscherin, traf von Paris kommend in Berlin ein und will in den nächsten Tagen nach Moskau fahren.

Deutsch-französisches Abkommen über Anleihefragen. Die deutsche und die französische Regierung haben Abkommen über dis Durchführung des deutschen Gesetzes betreffend die Ablösung öffentlicher Anleihen und über die Behand­lung der Mark-Anleihen elsaß-lothringischer Gemeinden sowie über die nach dem Vertrage von Versailles seque­strierten deutschen Anleihen vereinbart. Die französischen Ctaatsang»chörigen werden für ihre deutschen Anleihen die gleicht Vorteile erhalten, wie die Angehörigen einer jeden anderen Nation.

Durch eine Schneelawine verschüttet. Zwischen Specht­brunn und lguchbach bei Gräfenthal ging eine große Schnee­lawine mir gewaltigem Getöse zu Tal. Auf einem Erif- felschieserbruch wurden 5 Aufräumer verschüttet. Um 2 Ahr gelang es, den ersten Verschütteten aus dem haushoch liegenden Schnee zu bergen. Im Laufe des Nachmittags wurden die weiteren Verschütteten zutage gefördert. Zwei konnte mau tot, und drei lebend bergen.

Allgm. Ais- Miks-s KmklMjsk KW».

Bekanntmachung.

Nach den Erfahrungen in den letzten Jahren und im Hinblick auf die gegenwärtigen Arbeitsverhältnisse wird folgendes bekannt gegeben:

1. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre versicherungs­pflichtigen Beschäftigten Lehrlinge in der Regel ausge­nommen innerhalb 3 Tagen bei der Krankenkaffe abzu­melden, wenn der Betrieb entweder auf unbestimmte Zeit stillgelegt wird und eine regelrechte Entlassung der Arbei­ter stattgefunden hat oder, wenn die zum voraus festgesetzte Zeit der Arbeitsunterbrechung von verhältnismäßig langer (mindestens 14tägiger) Dauer ist.

2. Demgemäß sind z. B. die Versicherten abzumelden, in deren Betrieb länger als vom 21. Dezember 1925 bis 2. Januar 1926 nicht gearbeitet wird.

3. Die Abgemeldeten haben zur Aufrechterhaltung ihrer vollen Krankenkassenansprüche die Möglichkeit, sich entweder beim Bezirksarbeitsamt als erwerbslos zu melden die Erwerbslosen werden vom Bezirksarbeitsamt als solche zur Krankenkasse angemeldet oder bei der Krankenkasse die freiwillige Weiterversicherung zu beantragen. Letzteres als­bald nach dem Arbeitsaustritt zu bewerkstelligen, liegt im Interesse des Arbeitsnehmers.

4. Bei Kurzarbeit müssen die Arbeitgeber, die nicht nach dem wirklichen Arbeitsverdienst die Beiträge bezahlen Betriebe mit weniger als 10 Arbeiter die neuen Durch­schnittswochenlöhne auf dem vorgeschriebenen Formular an- zeigen.

Nagold, den 17. Dezember 1925.

Die Kassenverwaltung:

Lenz, Rechn.-Rat.

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59,45

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112.41

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112,72

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59,32

59,18

59,3?

Gerichtssaal

Ein Wechselfälscher

Stuttgart, 19. Dez. Der Weinhändler Wilhelm Dochtermann von Lauffen a. N., mit dem sich die Gerichte schon Liters zu be- ichäitigen batten, wurde vom Schöffengericht wegen Wechselfäl- -chungen in Höhe von 34 000 Mk. zu 1 Jahr und 8 Monaten und ä Jahren Ehrverlust verurteilt.

Handel and Verkehr

Amtliche Berliner Dcviscnknrse vom 18. nnd 19. DezemVer

London (1 Pfu:,d Steril Neunork (1 Dollar)

Amsterdam <100 Gulden)

Brüssel <100 Francs)

Italien (ivO «ire»

Paris <106 Francs)

Schweiz <166 Kranken)

Spanien <166 Peseten)

Stockholm <166 Kronen)

Wien <160 Schilling)

Börsen

Berliner Börse vom 19. Dez. Bei hochgradiger Gcschäftsstille, Sic sich auch auf die jogenannten Kreigabewcrie, vor allem auf Schif- sabrtsakiien erstreckte, nahm die Börse bei verschiedentlich eintretenöen Schwankungen einen recht lustlosen Verlaus. Anscheinend im Zusam­menhang mit den fortgesetzt recht ungünstig lautenden Berichten aus Handel und Industrie über die Einwirkungen der Wirtschaftskrise und namentlich den steigenden Arbcltslosenziffern erfolgten zu Beginn überwiegend Abgaben, jodatz bei uneinheitlicher Kursbildung die Stimmung zumeist etwas schwacher war. Am Rentenmarkt und in der flüssigen Verfassung des Geldmarktes sind Veränderungen von Bedeutung nicht eingetreten.

Pforztzcimer Edelmctallvreise vom 18. Dez. 1 Kilo Gold 2795 ^ Geld, 2869 ^ Brief: 1 Kilo Silber 94,56 Geld, 9596,50 .// Brief: 1 Gramm Platin 14,25Geld, 14,5:5 ^ Brief.

Obst, Gemüse, Kartoffeln

sinttggarter Obst- und Gcmüsemarkt vom 19, Dez. Edeläpfel 25 bis 35: Tafeiävsel 1525: Tafeldirnen 26-40: Wallnüsse 3545: Kar­toffel 34: Endiviensalat 1018: Wirsing 88: Filderkraut 45: Weißkraut 48: Rotkraut S8: gelbe Rüben 88: Karotten, Zwiebel 716: Rettiche 36: Sellerie 1025: Schwarzwurzel 3545 0.5 Klgr.: Spinat 36-46: Mangold 16-15: Kolraben 3S.

Konkurse.

Curt Mundorff E. m. b. H., Likörfabrik in Stuttgart Eeschiiftsaussichten.

Spindel u. Deutscher in Stuttgart

Gustav Binder, Schuhfabrik in Neuhausen_

Letzte Nachrichten.

Schweres Autounglück.

Lübeck, 20. Dez. Heute morgen ereignete sich bei der ? Herrenbrücke ein schweres Automobilunglück. Es herrschte starkes Schneetreiben, sodaß der Chauffeur eines Autos mit Lübecker Herren, die sich auf der Rückfahrt von Travemünde befanden, zu spät die rote Signallaterne an der Schranke der Herrenbrllcke sah, die eine Doppeldrehbrücke ge­rade wegen eines durchfahrenden Dampfers geöffnet war. Der schwere Benzwagen konnte infolge der Glätte nicht

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schnell genug zum Stehen gebracht werden. Er durchfuhr die Schranke, llberschlug sich und fiel auf die etwa 10 Me­ter tiefe Kanalböschung hinab. Der Wagen wurde völlig zertrümmert. Als Hilfe herbeikam, waren die drei Wa­geninsassen bereits tot. Der Chauffeur liegt mit einem schweren Schädelbruch hoffnungslos danieder.

Die Debatte über Syrien in der französischen Kammer.

Paris, 21. Dez. Im weiteren Verlauf der Debatte in der Kammer über die Interpellationen betr. die Lage in Syrien erklärt auf Anfrage Briand, daß jetzt der Aufstand wesentlich zurückgehe. Hierauf ergreift Kriegsminister Painleve das Wort und spricht sich im einzelnen über die militärische Lage und über die Ursache des Aufstandes in Syrien aus. Er erklärt, nicht die Anwesenheit dieses oder jenen Generals habe den Aufstand unter den Drusen her­vorgerufen. Diese Stämme revoltieren periodisch, schon un­ter der Türkenherrschaft. Frankreich habe auch schon zu Zeiten des Generals Eouraud ernste Stunden in Syrien durchmachen müssen. Außerdem herrsche im Dschebel-Drus- Gebiet die Feudalherrschaft. Die großen Familien machten einander den Vorrand streitig. Painleve erklärt weiter, General Sarrail sei durch die Ereignisse gezwungen worden, einige Schüsse auf Damaskus abgeben zu lassen, um sehr ernste Ereignisse zu verhindern, die hätten eintreten kön­nen. Jeder, der etwas von islamitischer Politik verstehe, erkenne an, daß die durch General Saraill befolgte Politik die Mehrzahl der Einwohner von Damaskus veranlaßt habe, Frankreich treu zu bleiben und ihm zu helfen, die Plünderer zurückzuwersen. Auch Briand rechtfertigt die Beschießung von Damaskus. Die Stadt sei dadurch vor einer Feuersbrunst und Plünderungen bewahrt worden. 65 armenische Unglückliche seien massakriert worden. Wenn jene Plünderer auf das Land losgelassen worden wären, würden sie nicht mit der weißen Fahne gekommen sein. Zn den Kommunisten gewandt erklärt Briand: Soll etwa Frankreich vor dem Völkerbund erscheinen und sagen: Ich, das ich den großen Krieg überstand, ich, das ich von Völ- hern überfallen wurde, deren Macht unwiderstehlich er­schien, ich, das ich mit dem Edelmut meiner Vergangenheit kämpfte, ich hatte nicht den Mut, meine Pflicht zu erfüllen! Soll Frankreich diese Rolle spielen? Niemals!!! Nach dieser Rede wird die Beratung um 1 Stunde vertagt. Um 9 Uhr beginnt eine Nachtsitzung.

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