Nr. 233

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Seite 3

' Tübingen» 3. Okt. (Verurteilte Betrüger.) Wegen zahlrei­cher Betrügereien hatte sich vor dem Schöffengericht eine ge­fährliche Schwindlergesellschaft zu verantworten. Der 27 Jahre alte verheiratete angebliche bömopathische Naturheilkundige und Erotzkaufmann Josef Rathgeber von Nottenburg wurde wegen eines Vergehens des fortgesetzten Betrugs zu einem Jahr 6 Mo­naten Gefängnis verurteilt. Wegen Beihilfe hierzu erhielt der

21 Jahre alte Zahntechniker und angebliche Textilwarengroke Händler Alfred Palm zwei Monate Gefängnis und der 21 Jahre alte ledige Kaufmann Herbert Sonntag aus Dresden unter Ein- rechnung einer Dresdener Strafe 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Die Mitangeklagten Textilwarenfabrikant Eugen Bob und der

22 Jahre alte Ziegeleitechniker Alfred Rohm, sämtliche in Rot­tenburg, gegen die der Staatsanwalt Geldstrafen in Höhe von Sliü bezw. 200 Mark beantragt hatte, wurden freigesvrochen.

Kleme Nachrichten aus aller Welt

" Nürnberger Dollar-Anleihe. Die Stadt Nürnberg hat mit dem Neuzorker Bankhaus Harris, Forbes u. Co. eine Anleihe über 5 Millionen Dollar zum festen Kurs von 80,8 Prozent bei löjähriger Laufzeit abgeschlossen.

Straßenbahnerstreik in Magdeburg. Da die Angestellten der Magdeburger Straßenbahn wegen Lohnforderung in de Streik getreten sind, ruht seit Samstag früh der gesamte Ctraßenbahnbetrieb.

Die gesamte Besatzung des U-Bootes S. 51 ertrunken. Nach einer amtlichen Meldung ist festgestellt worden, daß das gesunkene UnterseebootS 51" vom Bug bis zum Stern mit Wasser gefüllt ist, so daß alle, die sich an Bord befanden, den Tod gefunden haben. Bisher wurden vier Leichen geborgen. 20 Mann der Besatzung werden noch vermißt.

Geburtenüberschuß in Frankreich. Nach einer Statistik des Arbeitsministeriums sind im Jahre 1925 in Frankreich 398 503 Lebendgeburten gegenüber 385 527 im Jahre 1924 zu verzeichnen. Im Jahre 1925 starben 379 886 im Jahre 1924 381698 Personen.

Die Alkoholgewinnung beim Vrotbacken. Die Berliner Zoll­behörde bat vor einiger Zeit die Alkoholanlagen des italiem- chen Erfinders Andrusiani in der Lichtenberger Konsumgenos- enschaft versiegelt. Am vergangenen Freitag haben Vertreter >es Reichsfinanzministeriums die Andrusianischen Anlagen be­richtigt. Der Erfolg war ganz verblüffend. Der Apparat lieferte bei 140 Kilogramm verbackenem Mehl rund vier Liter 60vro- zentigen Alkohol, also rund das Doppelte der erwarteten Menge. Die Vertreter der Behörden lieben den Alkoholgehalt durch Messungen feststellen und waren von dem ausgezeichneten Er­gebnis der Probe sichtlich überrascht. Sie sicherten dem Erfinder die Förderung seitens der Behörden wiederholt zu.

Ein zweiter Neandertalschiidel. Im Ebringsdorfer Steinbruch fand der Präparator des Weimarer Museums in einer Asche­schicht einen etwa 40 000 Jahre alten Menschenschädel, der deute m das Weimarer Museum für Urgeschichte übergefübrt wird. 5

Handel und Verkehr

Amtliche Berliner Devisenkurse vom S. »nb Z. Oktober

London (1 Pfd. Sterl.)

Atewyork kl Dollar) -

Amsterdam (100 Gulden) 168,59 Brüssel llvo Franken)

Stallen (100 Lire)

Paris (100 Franken)

Schweiz (100 Franken)

Wien t100 Schilling)

Geld

Briet

20,30

20.35

4.195

4.205

168,59

169,01

18,76

18,80

16,90

16,94

19,69

19,73

80,92

81,12

59,20

59.34

Wirtschaft

Geld

20,30

4.19S

108F4

18.76

16P8

19.47

80,89

59.20

Brief! 20,35 , 4.205 169,06 18,80 16,92 19,51 81,09 59.84

Umtausch«,-Meldungen für ausznwcrtende Neichsanleibcn ^

' AS 5. Oktober 1926 können Reichsanleiben für N-l-fwertnngszwccke »um Umtausch angemeldet werdeen. Zunächst , berücksichtigt werden. 'Anträge f"'ö d-n VermM^gssteMn zuzm leiten. Hierfür kommen in Frage: Die Banken, dw öffentlich-recht lichen Kreditanstalten, Sparkassen. Kredttaenostenschaften. und dre Zentralkasscn landwirtschaftlicher Gcnostenschaften. Die Auswahl ist den Gläubigern überlassen. Die Vermittlungsstellen arbeiten m der Regel unentgeltlich. Die Antrassfrist für die Altbesitzer lauft am 28. Februar 1926 ab. Unter Reichsanleiben werden m d-Zem Zu­sammenhang anher den unmittelbaren Anleihen des Reiches, den Lorkriegs- und Kriegsanleihen, die deut-che SparprännenanleiSe von 1919 und die meisten Anleihen derjenigen deutschen Lander verstan­den, deren Staatsetsenbahnen auf das Reich übergeganaen sind. Ebenfalls an die Vermittlungsstellen sind die Anträge au, Gewäh­rung von Auslosungsrechten auf Grund von Jnhavcrfchuldveerschret« düngen zu richten. ^ ^

Konknrse und Gcschäftsanfsicktcn. Der September hat eine star« Zunahme der Konkurse und Geschäftsaufsichten gebracht. Im Angnm waren 718 Konkurse angemeldet, im September 887. In der Nach­kriegszeit ist lediglich im Juli 1924 diese Zahl überschritten worden. Die Zahl der ncuüeantragtcn Geschästsaufstchten stieg von 372 am 4M.

> Börsen

Berliner Börse, S. Okt. Die Börse «öffnete mit vorwiegend gut behaupteten Kursen, da man glaubt, mit einer Behe^na der K«- Dttschwierigkeiten beim Stumm-Konzern und Giesches-Erben rechnen können. Die Umsatztätigkeit war aber von vornherein sehr M» ring, da weitere Kreise sich scheuen, bei den ungeklärten wirtschaft­lichen Verhältnissen neue Engagements an der Börse ernzugehen. Im Verlaufe machte sich eher Neigung zur Abschwachuna bemerk­bar, da der Rückgang der Automobilwerte, wie Daimler und stta- tional-Automobile verstimmte. Daimler verloren über 4 Prozent. Deutsche Anleihen stellten sich meist um Kleinigkeiten niedriger, je­doch waren bayerische Staatsanleihe und

besser gehalten. Die Anspannung am Gellmrarkt« hielt an. Täg­liches Geld 1012 Prozent, Ultimogeld 10,5 bis 12 Prozent.

Märkte

Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt vom 3. Okt. Tafelapfel 1« dis 23: Schüttcl-, Fall- und Mostäpfel 7-10: Svalierbrrnen 40-A: Tafelbirncn 20-40: Tafeltrauben 25-35: Preiselbeeren 3o-40: Pstr- stche 50-60: Quitten 15-20: Rüste 30-40: Zwetschgen 20-26: Kar- toffeln 45: Endiviensalat 815, Wirsing 6-7: Filderkraut 34. Bohnen 20-30: Kopfsalat 812, Weihkraut rund 34: Rotkraut 6-8, Blumenkohl 20-70: Rote Rüben 7-10: Gelbe Rüben 78: Karotte« 812: Zwiebel 8-10: Rettich« 36, Sellerie 1020: Tomaten 15-80; Bvinat 15: Mangold 1012. ..

Schiveincvreise. Blaufeld«»: Milchschweine 2842 Eregttn-

«en: Milchschweine 2787 Gaildorf: Mtlchfchwerne W-55

^ Gönningen: Milchschweine 3555 Schömberg: Milchschweine

2737 das Stück.

Herbstnachrichten

Badische Herbstberichte. 3. Okt. Ans Hammer stein hört man, dag die Qualität und Quantität nicht befriedigte: eine gleiche Mel­dung kommt aus R ü m m i n g e n. In Müllbelm schenkt «van schon den erstenNeuen" zu dem annehmbaren Preise von 35 -k für das Viertele aus. Ans A u g g c n, der gröhten Rebgemarkung des Markgräfler Weingebiets berichtet man. dah der Behang nur klein ist. Etwas bester sind allerdings die Ergebniffe in einzelnen Lagen. Gut scheint die Qualität auszufallen, denn es wurden schon Most­gewichte von 6383 Grad nach Oechsle festaestellt. In K an der« selbst wird mm Montag mit dem Herbst begonnen. Aehnltch wie in Hanimerstcin. so dar? auch hier, wie überhaupt im ganzen vorderen Kandertal, das Ergebnis als überaus gering bezeichnet werden. AnS der Ortenau, aus Oberschopfheim und aus Kivvenheim meldet man, dah es in Bezug auf Quantität eine grohe Enttäuschung gegben hat. Infolge der Regengüsse der letzten Tage muhte das Herbsten be­schleunigt werden. Di« Güte des neuen ist hier bester als man er­wartet hatte. Bei einzelnen Proben betrug das Mostgewicht 60 bis 70 Grad, in bester«» Lagen sogar 80 Grad.

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Württembergischer Herbst. In Besigheim hat sie Früyieie oe- gonen. Die Hanvtlefe wird noch einige Zeit hinausgcschoben. I» Bote »heim ist die Lese im Gange. Ertrag ca. 800 Hl. Es ist ein gut trinkbarer Wein zu erwarten. Käufe wurden zu 200 Mark pro Eimer abgeschlossen.

Hopfen

Tettnang, 3. Okt. (Hopfen.) Im Hopfenkauf ist keine wesentlich« Aenderung eingetreten. Gesucht sind jedoch Frühhopfcn in nur guter Sorte für die Preise von 540570 V/ bezahlt werken. Späthopseu notieren je nach Güte 350-450

Holz

Nundholzmarkt in Württemberg «nd Hohenzollcr«. Stand ->m 30. September 1925. Die anhaltende schwierige Wirtschaftslage hat auch in den letzten Wochen den Rnndholzmarkt nicht zu belebe« vermocht. Trotz des geringen Angebots zeigten die Werke eine sicht­bare Zurückhaltung beim Einkauf, die sich da und dort in einer Preis­abschwächung auswirkte. Immerhin kann von einer umfassende« Veränderung der Marktlage gegenüber bisher nicht gesprochen wer­den. Für Hölzer guter Beschaffenheit und in günstiger Abfnhrlag« bestand nach wie vor befriedigender Absatz: besondere Beachtung fan­den Masten und Bauhölzer. Die Verkanfsergebniste für Fichten» nnd Tannenhölzer bervegten sich, von kleinen Abweichungen nach oben und unten abgesehen, nach den einzelnen Derkaufsgebieten in fol­gendem Rahmen: im Mittel-, Unter- und Nordostland zwischen 135 und 140 Proz., nn Schwarzwald zwischen 130 und 140 Prozent: in ! Oberschwaben und auf der Alb zwischen 123 und 130 Prozent der Laudesgrundvreise. An einzelnen bemerkenswert n Berkäufen ist zu nennen: das städt. Forstamt Wildbad erzielte für 1297 Fm. Fich­ten- und Tannenhölzer 140,5 Proz.: Rentamt Dotternhausen bei 306 Fm. 135 Proz.: Termine des Waldbesttzervcrbands brachten für Prt- vatverwaltung in F-rcndenstadt bei 144 Fm. 130 Proz.: gräfl. Rent­amt Schramberg bei 587 Fm. 122 bis 137 Proz. der Sandesarmrd. vreife. In andere» Solzarten sind nennenswerte Abschlüsse nicht ge­tätigt worden.

Wirtschaftliche Wochenrundschau

Börse. Die klaue Stimmung an der Börse pflanzte sich auch cn dieser Woche fort. Auf politischem Gebiet wirkte die Unsichn- beit in bezug auf die Paktkonferenz verstimmend. Die barsch« Zurückweisung der deutschen Erinnerungen betr. die Kriegs« schuldfrage und der Räumung der Kölner Zone eröffnet keinch günstigen Perspektiven für einen vorteilhaften Ausgang der Ver­handlungen. Auf der wirtschaftlichen Seite wirkten die samt« lichen ungünstigen Momente der letzten Woche weiter fort. Dich Lage war gedrückt durch neue Bankinsolvenzen besonders nr Ellddeutschland. Dazu kamen unbefriedigende Berichte über dis Arüeitsmarktlage im Rubrgebiet und Meldungen über erneut« Zahlungsschwierigkeiten kleinerer Untsrnebmungen, besonders in Textil- und Kolonialwaren und in der Baubranche, die all« die Tendenz drückten. Die Montantrustverbandlungen verlieren durch die Nichtbeteiligung der Firma Krupp einen groben Teil ihrer Bedeutung. Bei der geringen Rentabilität der Industrie« vapiere werden die bereits vorhandenen Kapitalien zu andern Einlagcmüglichkeiten gedrängt. Eine Belebung wird von dem ob 1. Oktober wieder begonnenen llltimotermin- und Prämien­handel erwartet, eine Hoffnung, die aber bei dem derzeitigen Kapitalmangel sich als trügerisch erweisen dürfte.

Geldmarkt. Zur Bewältigung des Ultimoverkebrs, der dies­mal die öffentlichen und privaten Eeldstellen stark in Anspruch uabm, waren umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden so daß die Abwicklung sich ruhig vollziehen konnte. Der Herbst­bedarf der Wirtschaft wird sich von jetzt ab noch steigern, so dah die Marktlage im Augenblick schwer zu übersehen ist. Der durch die Agraranleihe der Rentenbank eröfsnete amerikanische Geld­strom beginnt langsam zu fliehen und die Gelder kommen nächst» dem an die landwirtschaftlichen Kreditnehmer zur Verteilung. Der neueste Reichsbankausweis zeigt eine weitere Verminderung des Banknotenumlaufs.

Produktenmarkt. Die im Verlaufe der letzten Wochen erfolgte außergewöhnliche Senkung der Eetreidevreise bat angebalten. Das Angebot aus dem Ausland ist sehr stark und überwiegt die Nachfrage. An der Stuttgarter Ländesproduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 6,8 bezw. 8 Mark pro Doppelzentner un­verändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 203 ( 3). Roggen 150 ( 10), Wintergerste 174 ( 1), Som­mergerste 210 ( 3). Hafer 177 ( 3) Mark je pro Tonne und Mebl 31 ( 1,25) Mark pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Von vielen amtlichen und nichtamtlichen Stel­len war der 1. Oktober als der Beginn des Preisabbaues be­zeichnet worden. Pünktlich zum 1. Oktober gab auch die Reichs» cegierung in einem umfangreichen Memorandum eine umfastende Darstellung der Maßnahmen, die sie bisher zum Zweck der Preissenkung unternommen hatte oder die noch in Vorberei­tung stehen. Im Grunde kommt es nickt so sehr auf ein fixes Datum als darauf an, daß alle amtlichen und privaten maß­gebenden Stellen, die sich in zahllosen Beratungen geeinigt haben, nach einem festen Programm mit dem Preisabbau Ernst machen. Zunächst ist schon viel erreicht, wenn einmal das An­ziehen der Preise verhindert wird.

Vrehmarkt. Die Fleischvreise stehen unerschüttert immer noch ins ihrer alten Höbe. Die Preise auf den Schlachtviehmärkte« find unverändert geblieben

Holzmarkt. Die Lage auf dem Holzmarkt hat sich nicht geän­dert und ist still. Die Sägewerke verstärken ihre Klagen über die zu hoben Rundbolzvreise, die durchschnittlich noch 130 Proz. betragen und die kein Geschäft am Schnittwarenmarkt aufkow» nen lasten.

Heiteres

Unvollkommen. Hausfrau (zur Köchin):Warum geben Sie nicht besser acht? Immer versalzen Sie eine Speise. Mir ist das nie passiert, solange ich selbst kochte." Köchin (pathetisch):Na, dann haben Sie nie geliebt."

Modern. Sie (zu ihrem Manne):Nun bin ich wirklich neu­gierig. Im ersten Band des Romans, den ich eben lese, kriegen sich die Liebenden. Was wird nun wohl im zweiten Band ge­schehen?" Er:Da kriegen sie sich wahrscheinlich s a t t."

(Nebelsvalter".)

Klarer Beweis.Waren Sie betrunken, als Sie Ihrer Frau das volle Glas Bier an den Kopf warfen?" Angeklagter: Natürlich, sonst hätte ichs doch vorher ausgetrunken."

Schlechte Gesellschaft. In einer Gerichtsverhandlung gegen einen Gewohnheitsdieb sagte der Staatsanwalt in seiner Schluß­rede:Ein Blick auf das Vorleben des Angeklagten zeigt, daß ihm die Tat wohl zuzutrauen ist. Er verkehrte stets in der schlech­testen Gesellschaft. Schon frühzeitig machte er Bekanntschaft mit der Polizei und batte seitber ständig mit den Gerichten zu tun."

--- < .Fliegende Blätter.")

Empfang bei der deutschen Delegation in Locarno.

WTB.Locarno, 4. Okt. Wie unser Berichterstatter in Locarno meldet, empfing die deutsche Delegation heute vormittag die Vertreter der deutschen Presse im Hotel Esplanade, dem Sitze der deutschen Delegation, um die an­wesenden 40 deutschen Journalisten zu begrüßen und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß es im Interesse Deutsch­lands und des deutschen Volkes gelingen werde, gemein­schaftlich das große ernste Ziel zu erreichen, das sich die Zusammenkunft der Regierungsmitglieder steckte. Die Probleme, die hier zur Sprache kommen sollen, wurden bei dieser Gelegenheit mit dem Reichskanzler und dem Reichs­außenminister erörtert, wobei beide die Hoffnung aus­drückten, daß es nun endlich für Deutschland und Europa zu einem wirtlichen Friedenszustand kommen werde, wie ihn Deutschland, aber auch die anderen sowohl aus poli­tischen, wie aus wirtschaftlichen Gründen dringend brauch­ten.

Instruktionen für die italienische Delegation in Locarno.

WTB. Rom, 4. Okt. Die offiziöse Agenzia Volta mel­det, daß die italienische Delegierten zur Konferenz in Lo­carno präzise Anweisungen von Ministerpräsident Musso­lini erhalten haben, die ihre Tätigkeit genau abgrenzen. Die Unterschrift der italienischen Delegation wird, der Ag. Volta zufolge, davon abhängen, ob überhaupt etwas zu unterschreiben sein wird, d. h., ob die Verhandlungen zu einem verbindlichen Abschluß kommen werden. Ferner da­von, ob die italienischen Interessen dabei verteidigt sein werden.

Die erste Besprechung in Locarno.

MTB. Locarno, 4. Okt. Die erste Besprechung der Mimsterzusammenkunft findet morgen Montag vormittag um 11. Uhr im Konferenzsaal des Justizgebäudes statt. An der Besprechung nehmen die Delegierten in Begleitung ihrer engsten Mitarbeiter teil.

Ein Vortrag Dr. Eckeners.

WTB. Königsberg» 4. Okt. Dr. Eckener begann heute vormittag hier die Reihe seiner Werbevorträge für die Zeppelin-Eckener-Spende des deutschen Volkes auf Ein­ladung des ostpreußischen Vereins für Luftfahrt mit einem Vortrag im großen Saale der Stadthalle. Dr. Eckener, mit Händeklatschen begrüßt, sprach etwa 1 einhalb Stunden über alle mit der Zeppelin-Eckener-Spende zusammen­hängenden Fragen. Besonders lebhaftem Interesse begeg­nete seine Schilderung der Fahrt desZ R 3" nach Ame­rika und ihrer politischen Auswirkungen auf das Verhält­nis der beiden Völker zueinander. Lebhafte Zustimmung fand Dr. Eckener, als er bei dieser Gelegenheit erwähnte, wie notwendig es sei, daß endlich einmal die Lüge von der Schuld des deutschen Volkes am Kriege ausgelöscht werde. Der Apell, den Dr. Eckener an das deutsche Volk in allen seinen Schichten richtete, nicht zuzulassen, daß der Luft­schiffbau Zeppelin seine Pforten vollkommen schließe und daß das große Werk Zeppelins dahingehe, fand in der Versammlung einmütigen Widerhall. Auf die Schluß­worte, in denen er ausführte, daß die Erhaltung des Wer­kes Zeppelin der Ausdruck des klaren und bestimmten Wil­lens des deutschen Volkes sein würde, trotz allem was ge­schehen sei als Kulturvolk leben bleiben und Weiterarbei­ten zu wollen im Interesse der Kulturmenschheit, folgte spontaner Beifall.

Eroßfeuer in einer Papierfabrik.

WTB. Berlin, 5. Okt. Nach einer Blättermeldung aus Frankfurt/M. brach gestern nachmittag in der Oberurseler Papierfabrik E. m. b. H. von Dr. Pirath Feuer aus, das sich in kurzer Zeit über den ganzen Komplex der Fabrik­anlagen ausbreitete. Da die lokale Feuerwehr des Bran­des nicht Herr werden konnte, alarmierte sie die Frank­furter Feuerwehr. Gegen 5 Uhr nachmittags geriet das Maschinenhaus in Brand. Man versucht, die auch während des Sonntags unter Druck stehenden Kessel vor einer Ex­plosion zu bewahren.

Vom Marokkokrieg.

WTV. Paris, 4. Okt. Wie Havas aus Madrid meldet, wird in offiziellen Kreisen bekanntgegeben, daß die fran­zösischen Truppen gestern die Stellung bei Saf besetzten und mit der spanischen Stellung bei Eorra die Verbindung her­stellten. Der amtliche spanische Bericht bestätigt die Nach­richt. Die spanischen und französischen Truppen rückten ge­meinsam längs des Lukoflusies vor. Nach Artillerievorbe­reitung besetzten die französischen Truppen Saf. Auf sp anisch er Seite sind k eine Verluste zu verzeichnen.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Vertag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altenstris.

Beim Nachsüllcn von MaSLrü-s

achte man darauf, daß die Würze aus Maggi's großer Origmalstasche gefüllt wird, denn in diesen Flaschen darf gesetzlich nichts anderes als dl^6618 HVürrrs feilgehalten werden.

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