Aus SlaN und Land.
Altensteig, 10. September 1925.
Amtliches, llebertragen wurde je eine Lehrstelle ander evangelischen Volksschule in Aach OA. Freudenstadt dem Unterlehrer Georg Kalmbach in Reinerzau OA. Freudenstadt, Mitteltal OA. Freudenstadt dem llnter- lehrer Richard Ebing er daselbst, Pfalzgrafenweiler dem Unterlehrer Karl Hirzel in Mössingen OA. Rottenburg.
Garrweiler, 9. Sept. (Abschluß der Saison.) Der heurige Sommer brachte wieder zahlreiche Gäste hierher, so daß im bekannten Easthof z. Hirsch immer Hochbetrieb war. Die Beendigung der Kursaison wurde durch eine hübsche Abschlußfeier unter den Kurgästen gefeiert, wobei das zufällig anwesende Quartett des Ludwigsburger Werkmeistervereins sein Bestes gab und mit seinen Darbietungen den reichen Beifall der Gäste fand.
Freudenstadt, 9. Sept. (Drei Alte.) Die hiesige Stadt kann drei Neunzigjährige aufweisen. Es sind dies Frau Postverwalter Luz, geb. Eschwindt, Tochter des Posthalters Eschwindt von Nagold, die mit 19 Jahren hierher heiratete, Frau Gl auner, Gattin des f Kaufmanns Elauner am Markt, Tochter des Löwenwirts Köbel von Alpirsbach und Malermeister Mast, der sich als angesehener und geschätzter Handwerksmann einen guten Namen geschaffen hat. Alle drei arbeitsgeübte Jubilars sind noch rüstig und gesund und betätigen sich alle noch in der Hauswirtschaft. Herr Mast läßt es sich nicht nehmen, sein Holz noch selbst zu machen.
Freudenstadt, 9. Sept. (Deutscher Eenossenschaststag.) Hier tagt z. Zt. der 62. Deutsche Genossenschaftstag, zu dem ca. 1100 Teilnehmer aus ganz Deutschland hier Zusammenkommen. Die Einleitung gab gestern ein wohlgelungener Begrüßungsabend in der Turnhalle, bei welchem Direktor Rath von hier die Begrüßungsansprache hielt, seine Tochter, Frl. Hildegard Rath, einen von ihrer Mutter gedichteten Prolog vortrug und Kurkapelle, die Sängerin Lilly Buoh, die Schwab. Liedergruppe Kromer und August Lämmle für Unterhaltung sorgten. Heute begannen die geschäftlichen Verhandlungen, die sich hauptsächlich mit der Auswertung und den Steuerfragen befassen.
- Calw, 9. Sept. Unsere Imker haben mit ihren Bienen diesmal ein Fehljahr. Der Ertrag an Honig ist ganz gering. Während andere Gegenden Württembergs eine gute Ernte zu verzeichnen haben, hat der nördliche Schwarzwald ganz versagt. Die Gegend zwischen Calw- Neuenbürg und Wildbad hat die schlechteste Honigtracht im ganzen Lande. Schon das Frühjahr war für die Bienen ungünstig. Die Völker kamen in ganz schwachem Zustand aus dem Winter heraus und konnten somit die Frühjahrstracht nicht ganz ausnützen. Die Völker erholten sich zwar bald, so daß es im Juni nicht an Trachtbienen fehlte. Dagegen war nun Mangel an Honigpflanzen. Der Schwarzwaldimker verläßt sich in der Hauptsache auf den Wald. Die Hoffnungen schlugen aber vollständig fehl. Der Wald honigte nur 2 Tage und dann war alles aus. Die Bienen waren genötigt, ihren Blüten- honig aufzuzehren. Neuer Honig konnte nicht eingetragen werden, die Stöcke waren schon Ende Juli von Honig leer. Schon im August mußte gefüttert werden, da manche Stöcke keinen Tropfen Honig enthielten. Die Ausbeute des Heidekrauts, auf die der Imker die letzte Hoffnung setzt, war sehr gering; das naßkalte Wetter hat den Ausflug der Bienen beeinträchtigt. Nun gilt es den Bienen soviel Zucker zu füttern, bis ein genügender Wintervorrat vorhanden ist.
Birkenfeld, 7. Sept. Die Bienenzucht steht hier in schöner Blüte. Wohl kein Ort des Oberamtsbezirks birgt so viele Bienenzüchter wie Birkenfeld. Drum besteht hier auch ein eigener Ortsverein für diesen Zweig der Landwirtschaft. Leider aber hat der heurige Jahrgang auf einen Ertrag vollständig versagt. Kein Tropfen
Marron Linders
Original-Roman von Mark Harling.
3-".) (Nachdruck verboten.)
Manon weiß wohl, daß sie auch dem Sohne ein Zugeständnis «acht, wenn sie bei der Mutter bleibt, aber die Sehnsucht nach Liebe und Teilnahme trägt doch den Sieg Aber ihre Bedenken davon.
„Darf Dagobert kommen?" frug Frau Hergenthof leise.
Manon schüttelt den Kopf.
»Dagode-r kennt meine Absicht. Ich ändere sie nicht. Warn« ihm und mir neue Unannehlichkeiten be
reiten?"
Seufzend ergibt sich Frau Hergenthof in das Ilnvermeid- kche. Sie sucht Dagobert auf, um ihm Manons Antwort «itzuteilen. Wohl zieht ein Schatten über sein Gesicht, als Ke ih« Manons Weigerung, ihn zu empfangen, berichtet, »der seine Stimme klingt doch um vieles froher, als vorhin.
»Ich danke dir, Mutter, daß du Manon bewogen hast, wenigstens mit dir zu leben. Nun weiß ich doch das arme Kind in guter Obhut, wenn ich wieder in der Fremde bin."
»Du willst wieder fort, Dagobert?"
»Ja. Mutter, wenn auch nicht so lange wie das erstemal. Uber ich will Manon Zeit lassen, sich an den Gedanken zu gewöhnen, Laß sie später doch mit mir Zusammenleben «ntz. Ich denke, wenn sie bei dir lebt, wird sie auch lernen, nach und nach mich ein wenig Reb zu haben. Ich weiß, du tust für mich, was du kannst, und dir wird sie nicht widerstehen!"
»Aber d» brauchtet deswegen nicht wieder in die Fremde Hu gehe», Dagobert. Bleibe in Hohenfriedberg so lange, und wenn es Zeit ist, werde ich dich rufen."
„Du kanM mich jederzeit rufen, Mutter, ich werde Euch meine Adresse immer rechtzeitig Mitteilen. Laß Manon nu-. erst zu sich selber kommen. Sie kann ietzt noch keinen Lntschluß faßen."
Honig konnte geerntet werden. Im Gegenteil mußten die Völker, um sie vor dem Hungertod zu bewahren, gefüttert werden. Die Hoffnung auf Tannenhonig, die bei dem herrlichen Wetter im Juni und Juli erstand, hat sich als trügerisch erwiesen.
Stuttgart, 3. Sept. (Ein waghalsiger „Betrüger"!) Vom Amtsgericht wurde der 21jährige Schlosser Jmo Lzengeri aus Budapest zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt und zwar wegen Betrugs. Er ist als „blinder Passagier" mit dem Orient-Expreß, auf der Querachse eines Personenwagens liegend, von Budapest nach München gefahren. Bei München wurde er erwischt. Er hatte die Absicht, nach Paris za reisen, da er keine Arbeit fand und wäre zur Fremde«, legion gegangen. Rach Verbüßung seiner Strafe wird der waghalsige Ungar voraussichtlich wieder per Schub nach Ungarn zurückbefLrdert werden.
Cannstatt» 9- Sept. (Vundeskonferenz der Blaukreuzvereine.) Vom 5.—7. September fanden sich in Cannstatt au» den verschiedensten Gegenden Württembergs wie aus Vay- ern und Baden gegen 400 Teilnehmer zu einer Bundeskou- ferenz des deutschen Südbundes der Blaukreuzvereine zusammen, mit der auch die 2Sjährige Jubelfeier des Cann- statter Blaukreuzvereins unter der Leitung «m Dekan Kübler-Cannstatt verbunden war. Die Festgottesdienste, öffentlichen Versammlungen und Arbeitsberatungen wäre» stark besucht; als Redner traten namentlich die Führer de» Blauen Kreuzes, Pastor Fischer-Esseu» der Vorsitzende des Hauptvereins, Pfarrer Keupp-Gunzenhausen, der Vorsitzende des Südbundes und Generalsekretär Seinsch-Siegen hervor. Die Eigenart der Blaukreuzarbeit, die die Opfer der Trunksucht durch christliche Nächstenliebe zu retten sucht, trat bei der Konferenz deutlich heraus als eiu Dienst, der im Kampf gegen die Volksschäden des Alkohoüsorus «neut- behrlich ist.
Lkttnang, 9. Sept. (Schlechter Rat.) Ein hiesiger Schwer, Kriegsbeschädigter spielte in der Klassenlotterie mit demselben Los schon bald 2)4 Jahre. Auf einen guten Rat seiner Frau setzte er vor kurzem nicht mehr ein — und welch ein Mißgeschick! Das ganze Los aewann bei der letzte» Ziehung 500 000 Markt
Mrchheinr «. L. 8. Sept. (Zigeunerrazzia.) Zum gestri- gen Markt hatten sich auch zahlreiche Zigeuner in Marsch gesetzt. Ihnen galt der Besuch von Beamten des Landeskriminalpolizeiamtes Stuttgarts. Was an Zigeunern in der Gegend umherstreifte — etwa 60 an der Zahl — wurde ins Amtsgerichtsgefängnis gebracht. Es ergab sich jedoch von einem Fall abgesehen, keine Beanstandung.
Ebingen, 9.'Sept. (Wieder ern tödlicher Motorradunfall.) Der 22jährige Albert Haasis, Sohn des Bauunternehmers Carl Friedrich Haasis, wollte geschäftlich mit dem Motorrad nach' Onstmettingen, stürzte aber zwischen Ebingen und Truchtelfingen so unglücklich, daß er, in losem Zustande aufgefunde», nach dem werden mußte, wo er nach wenigen Stunden verstarb.
Truchtelfingen OA. Balingen, 9. Sept. (Vom Anto über- fahren.) Abends wurde ein Radfahrer, der vor einem Auto über die Straße lenkte, überfahren und schwer verletzt.
Reckarsulm, 9. Sept. (Der Neckarkanal in Betrkb.) Ein bedeutsamer, markanter Tag für Neckarsulm, für die Industrie, für den Neckarkanal und die Schiffahrt auf dem Recka, war der gestrige, wurde doch die Schiffahrt auf dem neuerbauten Reckarkanal für die Zwecke der hiesigen Industrie eröffnet.
Roricheim OA. Brackenheim, 9. Sept. (Schwerer Rad- Unfall.) Der verh. Schlosser Votzenhardt fuhr mit dem Rad nach Klingenberg. Dort wollte er einem Hindernis ausweichen, kam jedoch zu weit ab und rannte auf ei« Haus. Schwerverletzt mußte Votzenhardt ins Heilbronuer Krankenhaus übergeführt werden.
X.
Auf Schwarzenau ist es recht still geworden, nachdem alle Gäste abgereist sind. Lugenie ist als glückstrahlende Braut zu ihren Eltern zurückgekehrt. Von Manon hat sie bewegten Abschied genommen. Die beiden Freundinnen gelobten sich ewige Freundschaft und Eugenie hat unter Lachen und Weinen Manon gebeten, die erste zu sein, die sie besucht, wenn sie verheiratet sein wird. Charlotte hat die Erkenntnis, daß Dagobert ihr für immer verloren sei, in maßlose Erregung versetzt. Nach einer heftigen Szene mit Lucie ist sie Hals über Kopf abgereist, ohne Dagobert oder Manon, die beide ihr Zimmer nicht verließen, noch einmal gesehen zu haben.
Karl Heinz blickte dem Wagen, der Charlotte zur Bahn bringt, mit einem Seufzer der Erleichterung nach. Auch Lucie ist froh und lächelnd wendet sie sich an ihren Mann mit den Worten: „Die wird so bald nicht wieder nach Schwarzenau kommen."
„Das tut nichts; deshalb wollen wir uns nicht grämen, mein Liebling. An Charlotte haben wir nichts verloren." Manon ist dann mit der Mutter nach Hohenfriedberg gereist, nachdem sowohl Karl Heinz als auch Lucie sie herzlich als Schwägerin willkommen geheißen hatten. Nur Frau Seefeld weilt noch auf Schwarzenau.
Dagobert hat eine Reise nach Italien unternommen, da er Manon seine Gegenwart nicht aufdrängen will, und andererseits doch froh ist, daß sie wenigstens nach Hohenfriedberg geht.-
Der Winter ist gekommen mit Schnee und Eis. Still und zurückgezogen leben die beiden Frauen in der ländlichen Einsamkeit. Sie haben es sich gemütlich gemacht am traulichen Kamin. Manon fühlt sich so wohl, wie noch nie in ihrem Leben. Die Mutetr ist voll Zärtlichkeit gegen sie, jeden Wunsch liest sie ihr von den Augen ab. Immer enger schließen sich di« beiden aneinander an.
Aber oft denkt Manon mit langem Zweifel, wie es werden wird, wenn Dagobert zurückkehrt. Immer kann er doch nicht in der Fremde bleiben. Er schreibt der Mutter wohl
Langenau, 9. Sept. (Brand durch zündelnde KindeL) Im Schuppen des Georg Junginger auf dem Rudelberg brach Feuer aus, das durch Kinder gelegt worden war. Glücklicherweise konnte der Brand auf seinen Herd be- schränkt und gelöscht werden.
' Schnaitheim a. Vr„ 9. Sept. (Unfall in der Mühle.) Der Monteur Franz Veha stürzte im Fahrstuhl der hiesig«, Mühle 6 Meter hoch herunter, indem die Gurt brach. Er erlitt schwere innere Verletzungen.
Vom Bodensee, 9. Sept. (Wem gehört das Kind. — Lv bensrettungen.) In Stefansfeld, Amt Ueberlinge», wurde im Wartfaal des Bahnhofs, einsam und verlassen auf ein«, Bank fitzend, ein Kind von etwa 2)4 Jahren von dienst, tuenden Vahnbeamten aufgefunden, lieber die Herkunft des Kindes, das sich noch in der Obhut des Stationsvor, standes befindet, konnte bis jetzt nichts festgestellt werden — Im Eondelhafen lleberlingen stürzte beim Einsteige« j, ein Mietboot ein Kurgast aus Unvorsichtigkeit ins Wassq und geriet dabei, da er des Schwimmens unkundig war, unter das Boot. Ottmar Beurer von lleberlingen könnt« den Verunglückte« von einem Nachbarboot aus wieder an» Land ziehen. — I« Konstanz rettete der PolizeioberwachK meister Reimuth «wen 3 ) 4 jährige« Knaben vom sichere«! Tode des Ertrinkens,
BrmSeSMerlÄ
2 deutsche Gelehrte an der schwimmenden Universität. Dir Universität Reuyork sendet, wie gemeldet, etwa 450 Student« und 50 Dozenten auf einen als Hochschule eingerichteten Schiff aui eine Weltreise. Eine Anzahl von Regierungen sind etW»-' laden worden, Gelehrte zu Vorträgen an der Universität dm schwimmenden Universität zu entsenden. Die deutsche Regierung bat M Gastprofessoren der schwimmenden Universität die Not »ralökonomen Wiedenfeld-Leipzig und Weber-Heidelberg erno,
Ei» entsprungener Mörder «ach 7 Jahren verhaftet. Lra März I960 wurde am Teufelssee in der Nähe der Ravensberg« bei Potsdam eine junge Schneiderin namens Luise Bergner tot aufgefunden. Sie war durch Strichnin vergiftet worden. Dm Täter, ein Möbelträger, Jäneke, hatte die abergläubige Schnri- derin dazu veranlaßt, ein weißes Pulver einzunebmen unter d«j Vorgehen, daß er sie dadurch steinreich machen würde. Er haW darauf die Wohnung der Ermordeten ausgevlündert. Der Mörder wurde zwar zum Tode verurteilt, jedoch auf Grund eines Reichsgerichtsbeschlusses als gemeingefährlicher Geisteskranker in eine Irrenanstalt gebracht, aus der er im November 1918 entwich. Seitdem war er spurlos verschwunden. Jetzt ermittelte >h«j die Berliner Kriminalpolizei in einem kleinen, in der Lüu» burser Heid« gelegenen Dorfe, wo er sich als Landarbeiter verdungen und sich als vertriebener und verarmter Graf von Wab ges polizeilich gemeldet batte.
Amundse» kauft ei« italienisches Luftschiff. Die Blätter den, daß Amundsen für seine nächste Nordpolfabrt im komme» den Frühjahr das halbstarre Luftschiff Nr. 1 zu den für den italienischen Fiskus günstigen Bedingungen angekauft bat Di» neue Nordpolfabrt soll im nächsten Frübiahr wobl unter nor-' wegischer Flagge, aber mit italienischem Personal erfolgen. Dte-> ses Luftschiff ist 106 Meter lang, besitzt 3 Motoren von 245 PS,, die ihm eine Geschwindigkeit von 77 bis 105 Kilometer in der! Stunde gebe» und hat «inen Aktionsradius von 3570 Kilometer.
Reue Eiseubahnunfalle in Frankreich. Wie „Matin" meldet, find infolge von Nachgebens der Schienen in der Nähe des Dorfes Fermerie (Oise) drei mit Material beladene Wagen ein« Güterzuges entgleist. Der Sachschaden ist bedeutend. Nach eiu« Meldung desselben Blattes aus Metz ist ein nach Hagenau fahrender Personenzug nahe des Bahnhofs Saargemüvd von ein« Lokomotive angerannt und schwer beschädigt worden. 7 Per- fone« wurden verletzt, davon zwei ziemlich schwer. Nach »m« Meldung des ,Matin" aus Rouen stieß in Valentin eine raugierende Lokomotive mit e«em ZW zusammen. Der Lokomott» führer wurde getötet. !
Erdstöße in der Türkei. Nach einer Agenturmeldung au» Ko»! strmltnovel sind in der Gegend von Tinor heftige Erdstöße verspürt worden, durch die 3 Dörfer völlig zerstört wurden.
Zur Aufhebung der Cinreisebeschriiukungen «ach Indien. D»! Beschluß der Regierung, die Einreisebeschränkungen für ehemal»! feindliche Ausländer aufzuheben, ist eine Folge des english! deutschen Vertrages und der Aufhebung aller Einreisebeschrä» owsen^für „ehemals feindliche Ausländer Großbritannien
oft und immer fügt er Grüße bei an Manon. DK junge, Frau muß oft an Charlotte denken. Ob Dagobert sie wohl! wiedergesehen? Aber sie wagt doch nicht, der mütterlich«»« Freundin davon zu sprechen. So quälte sie sich allein mit ihren schweren Gedanken.
Nach Weihnachten, als Hohenfriedberg tief vergrab»; liegt in Eis und Schnee, klagt Frau Hergenthof ganz plötz-, lich über Unwohlsein.
Manon sitzt am Bette der fiebernden Frau, die sich un-r ruhig hin- und herwirft. In banger Angst verbringt ft«? die Nacht. Als kaum der Morgen graut, sendet sie den? Schlitten nach der nächsten Stadt, um den Arzt herbeizu-! rufen. Das Leiden verschlimmert sich zusehends, Frau Her«! genthof kennt niemand mehr. Verzweiflungsvoll steht Ma»: non am Fenster und schaut in das dichte Flockengeriesel hi« s naus. Angestrengt lauscht sie, ob sich das Klingeln der, Schlittenglöckchen noch immer nicht vernehmen lasse. Alle« ! bleibt still. Nur die Kranke redet leise im Fieber. Endlos lange ist es schon, daß der Schlitten sott ist.
Nun aber hört man ein fernes Klingeln. Manon atmet, aus. Nach kaum fünf Minuten tritt der Arzt ins Zimmer.! Mit ängstlichen Augen forscht Manon in seinen Miene»., Er sieht recht bedenklich drein, nachdem er vorsichtig di» Kranke untersucht hatte.
„Was ist's?" flüstert Manon.
„Eine heftige Lungenentzündung!"
„Gefährlich?"
Er zuckt die Achseln. »Man kann nicht sagen, wie so wa» s ausgeht."
Der Arzt ist gegangenzund Manon kämpft mit sich, ot, sie Dagobert herbeirufen soll. Es scheint ihr doch zu ver- z antwortungsvoll, allein bei der Mutter zu bleiben. Roch? einige Stunden wartet sie, dann telegraphiert fk: „Mutter s schwer erkrankt, bitte, kommen Sie rasch!"-
Nun stehen Manon und Dagobert sich am Krankenbett» s der Mutter gegenüber. Rur das Notwendigste hat Manons ihm bei seinem Kommen mitasteilt.
(Fortsetzung folgt^