Amtsblatt für den Bezirk Nagold und für Men-eig Sta-t. Allgemeiner Anzeiger für die Bezirke Nagold, Lalw und Zreu-ensta-t.

EchwaMvälöer Tageszeitung

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Ue 811^Allrusteig Mittwoch de« 9. September_I Jahrgang 1923

«MieMlln-UM-SM!

Gaben nimmt die Schwarzw. TageszeitungA.d.T." entgegen.

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^ Maadebnes, 8. Seot. Einer der K««» de» Berliner Bütt» tzber Magdebursische» Zeitnns batte Gelegenheit, De Eckeser per, PEch davon Mitteilung M machen, bah die Zevvetrn-Eckeneo- stende der Magdeburger Zeitung die erste« 10000 Mark über- --ritten habe uud dcch «ach der augenblickliche« Gedeireudigkeri !« sthlietzen sei. datz das Ergebnis der Sammlung sich weitetti» günstig gestatten würde Eckener äutzerte seine grobe Freude die» ^Kber, betonte aber auch, daß er auch noch sehr viel Geld brauche, l«n das Werk zu erhalten und iortführen z» können. Mindestens 4S Millionen seien notwendig, um die Werft und ihr geschul­tes Personal zu erhalten. Die Gefahr ist akut, daß unsere beste« Ingenieure und Mechaniker fortgehe«, wenn wir ihnen garnichtst Uder nicht soviel geben können, wie sie verdienen müssen. Wa» wir von Deutschland fordern, geschieht nicht aus persönliche« !lKsenn«tze. Wir fordern von ihm, datz es seinen Lebenswillen beweist. Der Untergang der Sheaandoah bewies wieder, wie sehr das Luftschiff »och geistiges Eigentum Deutschlands ist. Selbst der deutschfeindlicheHerald" und die .Tribüne" hat bei diesem Anlab feststellen müssen, daß fett ES alle LuttschiMata. strolchen mit Todesopfern, die nicht auf Kriegsmatznahmen zu- rilckzuführen sind, außerhalb der deutschen Grenze« vafperten mit Besatzungen, unter denen fich kein geschultes deutsches Personal bckmd. Ich selbst Lin bei sehr schwerem Wetter gefahren. Ecke- «r hob bei diesen Worten die Stimme. Aber es ist mir doch im­mer gelungen, das Schiff in der Hand ru behalten. Und ich geh« ihnen hier die Versicherung, unter deutscher Führung und unter deutschem Personal wäre das Unglück nicht passiert. Ich hoffe, daß das deutsche Volk die Erhaltung des Werkes Zeppelins als nati­onale Frage erster Ordnung anfieht. Man hat mich in den letzte« Wochen häufig gefragt, warum wir zur Zevvelin-ELenerspend« ' schon jetzt aufgerufen haben, wo wir doch noch garnickt die Bau- s rllaubrns für das Rordpolschiff erhalten Hades und wo es noch ! garmcht erwiesen sei, ob wir sie überhaupt bekommen würden, ? Linen Grund habe ich ihnen schon gesagt: Wir sind in einer wirt, S ßhaftlichen Notlage und wir müsse« das Werk schließe«, wemi r wir keine neuen Mittel bekomme«. Der zweite Grund aber isi s der entscheidende: Wir wolle» der ganze» Wett reise«, dich das ranze deutsche Bott de» Wille« hat, die Luftschiiiahrt so« dev törichten Feste!« einer Begriffsbestimmung zu befrei-s uud d« kLelt die kulturelle Idee von einer derartige» Bedeutung r» er­halten. Wenn jeder Deutsche nur 10 Pfennig gibt, sind wir übe, den Berg. Nicht der Polarflug, der gewiß ernster Forschung die- «n soll, ist Hauptsache, sondern die Erhaltung und Fortfiihrnns «ng des Werkes, das die Völker untereinander verbindet uni damit dem wahrhaften neuen Frieden dienen soll.

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Genf, 7. Sept. Die Völkerbundsversammlung wurde am Montag vormittag von dem französischen Ministerpräsi­denten Painleve in seiner Eigenschaft als derzeitiger Vor­sitzender des Völkerbundes mit einer großangelegten Rede eröffnet, in welcher er sich besonders gegen den Pessimismus i» der Welt wandte und brachte den Wunsch zum Aus­druck, daß Deutschland an dem Völkerbund teilnehme.

' T, 8, Sept. Am Schüuß seiner Genfsr Rtte Wer M Abrüstung betonte Painleve, datz das Ächercheitsproblem ^der Abrüstung gevegett wetten müsse. Jede Lnttehrung «^er Reihenfolge müsse große Gefahren für de« Frieden ^sich bringen. Painleve gab die Anregung, daß die dies- AHrige Wlkettundsverfaurmlung deck VWerbundsrat zur ^rbereitung einer Konferenz zur Herabsetzung der Rii- M^en auffottern möge, fobM> nach der Auffassung des ^Es genügende Garantien für die Sicherheit vorhanden ^en. Painleve gab dir feierliche ErSSrung ab, datz der AAettund auf di« unbedingte vorbehaltlose Mitarbeit ovrnkreichs rechne« Wime. Frankreich Kleide dem Geiste Völkerbundes treu urtt verwerfe mit ErrHchrederchest I«de Auwenbung von Gewalt.

Aach einem Bericht der MaNdatsprufungskommWo« find A^der 6. MlkerÄattsverfaMmLWg von den W VöÜer- Dui«>Eaateu ^7 vertreten. Unter den fehlenden 8 Staa- eu fft besonders Argeutinieu zu nennen, das seinerzeit ^ Delegation Wrüctzog, weil fein Postulat auf sofortig- T^lluug der Universalität des Völkerbunds nicht bs- worden, und das Zither aus keiner Bersamm- vertreten war. Außer Argentinien fehlen noch ^«rde DdamerKanische Staate«: Bolivien, Cvftaricv. ^«emala, Haiti, Amdura«, Peml «nd Sm Dominso.

Hilferuf der Deutsche« r« Polen

Eeuf, 8. Sept. Eine partrmleutarische Abordnung der deutsche« Minderheiten in Pole« übergab dem Ge»eroj-- sekretariat des Völkerbundes eine dringli - e Denkschrift,

worin sie den Schutz des Völkerbundes gegen die Mindsr- heitsfeindlichen Bestimmungen des pcsiuischen Agrarreform- gesetzes anrrkst. Die deutschen Minderheiten in Palen, die, wie die meisten Minoritäten in Pole», unter dem Schutze des Völkerbundes stehen, haben in den letzten 6 Zähren zah­lenmäßig drei Viertel ihres Bestandes verloren. Di« Aus­nahmebestimmungen des polnischen Agrarreformgesetzos be- drcche den letzten Rest di^er Minoritäten. Es handelt fich um 300 000 Deutsche mit Verlust ihrer Existenz und Hei­mat.

Rote Danzigs an de« Völkerbund

Danzig, 8. Sept. Die Regierung der Freien Stakst Dau- M richtete sin« Rote an de« Völkerbundsrat t» der Ange­legenheit des polnischen Postdienst«« i« Danzig, m dsrste beantragt: Der Rat des Völkerbundes möge ia Abweichung von dem durch den Ausschuß der Sachverständige« erstatte­ten Bericht entscheiden:

«H Ws Haßen von Danzig ist das Verwattungsgebfst a»-- WstHe«, innerhalb beste« der Ausschuß für Hasen- uüd Wch- ^aovge d« Verwaltung der Hafens vou Danzig M Mrsw

. H Jeurerhalb Ä^es HasenverwakttnWsgeöietes sind Me- WÄgW TeSe kmrch «MMche AbMenMrwg ««zMoMe«, ÄmsHlM deren wirMche polstaKfche Zirtevesten für d«l Verkehr mit Pole» vorhanden find.

ch Z« «gel« P die KlMtrrck^ und Arnehaltung der Grenzen das pokrHche» KMr«nstes, sowie dbe Fragen der WcMmrg, Sprache, Anwendung der Dmyiger Gesetze, der ^MvpWht, der poln-ffchen PostverwlMnng «tt Sie Aa-

G«rf Bewstvvst über den WMettmtt

Genf, 8. Sept. Graf Bernstorff, der frühere dsrkfche Botschafter i» Washington, gewährte einem Vertreter der Schweizerischen Depeschenagentur ein Znterrüsw, kn well- chem er stch besonders über die Schwierigkeiten Lntzertt, weiche einem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund «och im Wege stehen. Wenn heute eise statte Bewegung r» Deutschland für de« Eintritt M den VAkerbund bestehe, so sei man süh benmtzt, daß dies m« möMH ftt, wen n Deutsch- krnd als vMig gleichberechtigt« Staat ansttannt wette. Heute sei man zu der Hoffnung berechtigt, daß die « Aus- äch genommene Konferenz zu einer Einigung «tt damit zu einem Eintritt Deutschlands in den BMettund f ühre« wette. Deutschland wette aber nicht um feinen Eintritt nachsuchen können, bevor nicht das knie Rhernufer ver­tragsmäßig geräumt motte« sei. Sobald die Zusage der Räumung vorliege, werde Deutschland um seinen Eintritt nachsuchen können und dann könne auch der Sicherheitspakt zum Abschluß kommen. Deutschland habe das größte In­terest« an einem Sicherheitspcckt, da seine Grenzen infolge der Abrüstung wenig geschützt seien. Wen« jemals in Eu­ropa ein wahrer Friede herrschen solle, so müßte« die Ver­einigten Staate« von Europa «ach dsm VottLd der Schweiz im großen ausgebaut wetten.

Die Offensive der Rifleute.

Madrid, 8. Sept. Sm Tommrmique Wer See Lage M Marokko besagt: Der feindliche Druck auf die spanische Front i» der westlichen Gegend dauert an. Dt« spanHchmr pen halten überall die Stellungen.

Daily Mail" berichtet ans Hendayd an der sranzosisch- spanischen Grenze, daß 40 000 Spanier ihre Garnisonen verließen, um a» der große» Offensive im Rrfgebiet teil- Mnehmen. Spanien führe damit die letzte unter de« Waf- fen befindliche Sskdatenklaffe ins Feld.

Daily News" berschtet ans Tanger, datz trotz der Sperre der Straße TetuanTanger Eingeborene Gerüchte brach­ten, daß die Schlag bei Beni Karvich weiter andauer«. Die Rif- und Dscheballakrieger unternehmen einen Angriff ans die Eisenbahn CentnTetuan, die für den Personen­verkehr gesperrt sei.

Daily Telegraph" meldet aus Tanger, «m Tetuan wüte ei« schwerer Kampf. Aus der französischen Zone werde be­richtet, daß eise gewisse Zahl der Angehörigen des Tsuls- Staw-mes wieder M Abd el Krim Lbergetreten feien.

Parks, 8. Sept. 'Rach einer vomEcho de Patts" witter- gegebeue Meldung aus Tanger macht sich der Feind an dev Messanfront lehrst bemerkbar. Am Lukofluff« wetteq statte Abteiluugen der Dscheballas, unterstützt vou Rtftrup^ pen und Chomaras, gemeldet. Zn der westlichen Zone steht die Stellung von Da-ben-Kattch seit drei Tage« mit dem Feinde im Kampf, beste« Zahl sich täglich vergrößert. Di«! beiden spanischen Stellungen «m Fondak und Regaja schei­nen ebenfalls vom Feiäd bttroht zu fern.

Patts, 8. Sept. Havas meldet aus Tetuan: Spanische Flieger haben über der Rifgegend Tausende von Exempla­ren eines in arabischer Sprache abgefaßten und von Gene­ral Primo de Rivera Unterzeichneten Flugblattes abgervor- fen. In dem Ultimatum wird de« Rifleuten zur Unter­werfung eine Frist von drei Tagen gewährt. Wes» st« weiter in ihrer jetzigen Haltung verharrten, würde« sts ihrem Untergänge zusteuern, ebenso die Ausländer, Ae bef­ielen seien.

Der mißlungene Laudungsoersuch der Spanier

Patts, 8. Sept. WieChicago Tribüne" aus Madrid meldet, ist der Vers«ch der Spanier, cm der Küste der Bb> Hucemas-Bucht zu lauden und von dort auf Ajdir M mar­schieren, am 7. Sept. unternommen worden. Er ist ab«, zunächst gescheitert. A« zwei Punkten der Küste und zwar' bei Sidi Zdris, IS Kilometer westlich von der Alhucemas- bucht, und an der Mündung des Lauflusses sollte eine Scheinstrnduug übernommen werden, während deren die Schiffe mit den LanduMstruppe« u«ter dom Schutze eine» frauzSsifch-fpanischeu Gefchützfouers rasch in die Alhucomas- s kqM «ndttugen sollte». Wd el Krim war jedoch sehr g»L I vorbereitet. Das Feuer der Rifleute war überrafchendsv» weife so wirkungsvoll, daß z. B. auf dem spanische» Schlacht- ! schiffAlfonso XNl" eine derattige Verheerung angerichtet > wurde, daß General Primo de Rivera mit seinem Stabe ! fich zum KreuzerZaine I." übersetze» Letz. Dt« spanische« s Verluste solle« schwer sein. Man zweifelt aber m-cht dar- s a«, daß Generell Primo de Rsvera, der diese Operatione»

! persönlich leitet, de« A»griH aufs »«ue versuche« rmtt. Eine intensive Befchi^rmg der feiudLchen Stelbcwgs« hat beverte lreaonme».

Neues vom Tage.

Di« E Ma ck LM Meiq ge sichert

Peking. 8. Sept- Alle Mächte, die das WaWngtEr Wst Imnmen unterzei^ret haben, haben nunmehr ihre Bereit­willigkeit erklärt, an der auf Einladung Chinas am 28. Ot» tober in Peking Mammeutreteuden Tattflaufereaz PU« Amehmen

Deutschenverfolgung i« Oberschlesien Berlin, 8. Sept. DasBerliner Tageblatt" meldet aus Breslau, daß die Drangsalierungen, denen die Deutsche« in Oberschlesien neuestens wieder ausgesetzt find, auf ei« systematisches Vorgehen der Polen gegen alles, was deutsch ist, zurückzuführen find. Täglich lausen Meldungen übe, Baudeuüberfiille auf deutsche Siedlungen, Mißhandlungen deutschsprechendere Einwohner und Demonstrationen gege« die i« Oberschlesie« vertriebenen Deutsche« ei». Auch die Behörde« beteilige« sich a« diese« Drangsalierungen. S» fordert der Bürgermeister von Königshütte, Dornbeck, zum Boykott aller deutsche« Waren und Fabrikate auf. Di« Sutlasssuge» deutscher Arbeiter u«d Beamter nehmen un- iaufhaltbar ihren Fortgang. Am 6. September, an welchem

> Tag i» ganz Oberschlesien polnische Demonstrationen gegen

> die Lostrennung Ostoberschlesiens von Polen veranstaltet ! wurden, wurde die deutschgesinnte Bevölkerung gezwun- - gen, cm de« Umzügen teilzunehmen. Die Umzüge wurden ! photographiert und die Aufnahmen cm ausländische Zei- ^ tungen gesandt.

* Abreife des Reichspräsidenten aus Bayer«

München» 8. Sept. Der Reichspräftedent von Hnrde«- ' Furg traf Dienstag vormittag von Dietramszell kommend, i in München ei«. Von einem offiziellen Empfang in Mün- j chen war «uff ausdrücklichen Wunsch des Reichspräsidenten i abgesehen worden. Am Bahnhof hatten sich der Vertreter der Reichsregierung in München, Gesandter von Hauiel, i der Präsident der Reichsbahndirektion München, von VA- cker eingefunden. Mit dem fahrplanmäßigen D-Zug, dem ! der Salonwagen augehängt wurde, verließ der Reichsprä- s stdent München, um fich über Ingolstadt nach Berlin z« be- r geben.