Die Tagung des Dölkerbundsrats.

Eens, 5. Sept. Der Volkerbundsra ^ . rmmstag vor­mittag zum ersten Male unter dem Larsitz des französi­schen Ministerpräsidenten Painleve. Zu der Frage des Schutzes von Frauen und Kinder« im nahen Orient gab Painleve die Erklärung ab, datz Frankreich die Arbeit der betreffenden Völkerbundskommisston in Aleppo in jeder Hinsicht unterstütze, datz jedoch die Ausführung der ein­schlägigen Kontrolle in den Mandatsgebieten dem betref­fenden Mandatsstaat überlassen bleiben müsse. Ein wei­terer Bericht über die polnischen Minderheiten kn Littane« gab dem littauischen Vertreter Anlatz, dem Rat für die Behandlung dieser Frage zu danken und daran zu erinnern, datz die polnische Frage immer noch nicht geregelt sei, wor­auf Painleve erklärte, datz der Rat sich eine Würdigung der Angelegenheit Vorbehalten müsse. In Bezug auf einen Antrag der Waffenhandelskonferenz wurde auf Vor­schlag von Dr. Benesch beschlossen, bis zur Annahme und Ratifikation des Protokolles über die internationale Kon­trolle des Waffenhandels keinen Schritt in dieser Richtuno -u tun.

Aus Slad! und Land.

Altensteig, 7. September 1935.

Das Landesgewerbeamt veranstaltet im November ds.. Fs. in seinem staatlichen Ausstellungsgebäude in Stuttgart wieder eine Landesausstellung von Lehrlingsarbeiten, bei' welcher hervorragende Arbeiten mir Preisen bedaä" wer­den sollen. Die Bestimmungen über diese Ausstellung mit einer Zusammenstellung von Vorschlägen der Ausstellungs­stücke für die verschiedenen Handwerkszweige unter Bei rücksichtigung der Dauer der Lehrzeit sind im Druck er-,, schienen und durch das Sekretariat des Landesgewerbeamts' unentgeltlich zu beziehen,

Der Felderstand. Das Statistische Landesamt teilt über den Saatenstand in Württemberg zu Anfang Sep­tember mit: Landesdurchschnitt (1 gleich sehr gut, 2 gut, Z mittel, 4 gering, 5 sehr gering): Haber 3,1, Kartoffeln 2,3, Hopfen 3.2; Zuckerrüben 2,2; Runkelrüben 2,4; Klee 2,6; Luzerne 2,3; Vewässeiungswiesen 2,4; andere Wiesen 2,5; Aepfel 4^; Birnen 4,7; Weinberge 2,4. Die Einheim- sung des Getreides ist durch die unbeständige Witterung vielerorts einigermatzen gestört und beeinträchtigt worden, i« der Hauptsache aber, ausgenommen den Haber, der zu einem großen Teile noch auf dem Felde steht, als vollendet anzusehen. Nur in manchen rauheren Gegenden stand zu Anfang September auch sonstiges Getreide (Weizen, Din­kel, Gerste) noch auf dem Halme. Der Ertrag des Getrei­des befriedigt im allgemeinen sowohl nach Menge als nach Güte. Dann und wann hat allerdings die Sorte durch schlechtes Einbringen norgelitten. Der Ertrag an Haber bleibt infolge der rorausgegangenen Trockenheit teilweffe unter dem Mittel. Den Hackfrüchten sind die Niederschläge sehr zu statten gekommen und sie versprechen eine gute Ernte. Mancherorts ist jedoch an den Kartoffeln die Kraut­fäule ziemlich stark aufgetreten rnü> vereinzelt sind bereits Ansätze zur Naßfäule an den Knollen zu beobachten; an den Runkel- und Kohlrüben zeigt sich mitunter die Erd­raupe in so ausgebreitetem Matze, datz die Felder große Lücken aufweisen. Am Hopfen ist vielfach Auftreten pflanz­licher und tierischer Schädlinge wahrzunehmen. Die Folge ist, datz die Ausreifung der Dolden verhindert wird und ein« erhebliche Ertragsminderung entsteht. Das Wachstum der Futterpflanzen ist durch die vielen Niederschläge de» Monats August sehr gefördert worden und der zweite Fut­ter: hnitt liefert wie der erste einen recht befriedigenden Ertrag. Die Obsternte wird bekanntlich Heuer mager aus- fallen; immerhin gibt es, während in Birnen fast aller- wärts eine fast völlige Fehlernte zu verzeichn«« ist, « A-W»,

felnGlücksernken". Für die Weinberge war im allge­meinen die Augustwitterung zu feucht und nicht selten ist Schaden durch den SaueKvurm zu verzeichnen. Wenn die Hoffnungen auf einen befriedigenden Ertrag des heurigen Weinherbestes in Erfüllung gehen sollen, mutz der Monat September das hereinholen, was der Monat August ver­säumt hat. Häufig macht sich in den Feldern starke Aus­breitung der Mäuseplage bemerkbar.

Walddorf» 4. Sept. (Vom Schlltzenverein.) Mit raschen Schritten geht der Bau unserer Schießbahn seinem Ende zu. Am Sonntag, den 20. September ds. Zs., findet das erste Preisschietzen auf dieser Schießbahn, die sich mit zu einer der schönsten zählen darf, statt.

Enztal-Enzklösterle, 5. Sept. (Weihe der Kriegerge­dächtnisanlage.) In ernster würdiger Weise ehrte am ge­strigen Sonntag die Einwohnerschaft der Gemeinden Enz- tal und Enzklösterle seine im Weltkrieg Gefallenen. In freundnachbarlicher Weise haben die beiden Gemeinden auf der Anhöhe vor Kirche und Pfarrhaus eine schöne Ee- dächtnisanlage mit einem großen Findling als Denkmal für die im großen Krieg gefallenen Ortsangehörigen er­richtet und gestern die Weihe vollzogen. Zwar war das Wetter ungünstig, denn immer wieder gingen kalte Re­genschauer nieder, aber die Nachbarvereine ließen es sich nicht nehmen, der Einladung Folge zu leisten und der Ge­dächtnisfeier beizuwohnen. Nachdem schon in der Frühe des Sonntags durch das Abblasen von Chorälen und dem GesangMorgenrot" dem Ernst und der Bedeutung des Tages Rechnung getragen war, sammelte sich nachmittags bei der Enztallust der Trauerzug, der dann unter dem Vorritt von zwei Trauerreitern in ernster, würdiger Weise sich zum Denkmal begab, wo dann eine recht eindrucksvolle Gedächtnisfeier für die Gefallenen gehalten wurde und die Gedächtnisanlage ihre Weihe erhielt. Nach der Einleitung ! durch einen Choral, den die hiesige Musikkapelle vortrug, hielt Schultheiß S t i e r i n g e r-Enztal die Begrüßungs­ansprache, gedachte der Gefallenen und wies die Lebenden auf das letzte Ziel unseres Lebens hin. Hierauf sprach Bildhauer Kübler, Stuttgart-Oberhaugstett, der die Namen der Gefallenen in den Gedenkstein gehauen hatte, und nahm die Enthüllung des Denkmals vor, das er der Obhut der Gemeinde übergab. Nach dem GesangWer sind die vor Gottes Throne" hielt Pfarrer Reger eine eindrucksvolle Weiherede, in welcher er besonders der Ta­ten der 47 Gefallenen und ihres Heldentodes, aber auch der großen Opfer der Hinterbliebenen gedachte, die ihr Lieb­stes fürs Vaterland dahingegeben haben. Nach dem Ge­sangWir liebten uns wie Brüder" hielt Schultheiß K e p p l er-Enzklösterle den Gefallenen einen markigen, ehrenvollen Nachruf und nach dem MusikstückDer Herr ist mein getreuer Hirte" hielten unter Niederlegung von Kränzen Nachrufe: der Obmann der Kriegervereine des Bezirks, Postinspektor S ch u r r-Neuenbürg, zugleich im Auftrag des Präsidiums des Württ. Kriegerverbandes, Schultheiß Stieringer im Namen der Gemeinde Enz- tal, Schultheiß Keppler für die Gemeinde Enzklösterle, Kriegervereinsvorstand Eisenhut für den Kriegerver­ein Enztal-Enzklösterle, Forstwart Hollweger für den Schwarzwald-Bezirksverein Enzklösterle, Friedr. Reiser für den RadfahrervereinWanderlust", Säger Wur­ster für den Gemischten Chor Eompelscheuer-Poppeltal. Die Schlutzansprache mit der eindringlichen Mahnung, die teuren Gefallenen nicht zu vergessen, hielt Hauptlehrer Laukenmann. So verlief der Weiheakt in würdiger Weise und man schied in ernster Stimmung von der Stätte, die immer Zeugnis geben soll von der Treue und dem Opfermut der Gefallenen, deren Namen hier verewigt sind.

Dornstetten, 5. Sept. Die Reichsbahndirektion Stutt­gart hat gegen die Einrichtung einer Kraftpostlinie von Sulz nach Dornstetten oder Freudenstadt Ein­spruch erhoben, da die Linie einen der Reichsbahnstrecke SulzEutingenFreudenstadt schädlichen Wettbewerb bilden würde. Die Oberpostdirektion betrachtet jedoch die Kraftpostlinie als Zubringerlinie für die Eisenbahn­

strecken EutingenFreudenstadt und HorbRottweil und ist bereit, wegen der Zurückziehung des Einspruchs mit der Reichsbahndirektion ins Benehmen zu treten.

Freudenstadt, 5. Sept. (Unglücksfall.) Am Dienstag kam das 2jährige Kind des Landwirts Christian Schnitzler von Unteriflingen in einem unbewachten Augenblick auf dem Felde der Mähmaschine zu nahe, so datz ihm der linke Fuß abgeschnitten wurde. Das Kind wurde ins hiesige Bezirkskrankenhaus verbracht.

Calw, 6. Sept. Nachdem die beiden Siedlungen erstellt und berechnet sind, konnte die Auseinandersetzung zwischen der Stadtverwaltung und dem Siedlungsverein stattfinden. Die Stadt hat dem Verein während der In­flationszeit verschiedene Darlehen gegeben, die nun zur Umrechnung kamen. Die Auseinandersetzung geschah bei­derseits in liberalster Weise, so datz Stadt und Siedlungs­verein zu ihrem Rechte kamen. Die Stadt hat von dem Siedlungsverein im ganzen noch 28 000 Mark zu fordern, welche zu 6 Prozent zu verzinsen und in 10 Jahren abzu­zahlen sind. Der Siedlungsverein hat den Wunsch ausge- drllckt, es möchte die Forderung der Stadt nicht auf die Ä Siedler mit ihren Häusern, sondern auf den Siedlungs­verein im ganzen eingetragen werden; dadurch wird der Einzug der Zinsen und Abzahlungen bei den Siedlern ein­facher. Die Stadt ist durch Hypothekeneintragung genü­gend gesichert, da die Siedlungen einen Wert von etwa 300 000 Mark darstellen. Der Kaufpreis für das Gelände wurde von der Stadt auf 1 Mark für den Quadratmeter festgesetzt. Der Meinung, als ob die Steuerzähler zu den Siedlungshäusern beigetragen hätten, wurde energisch entgegengetreten und nachgewiesen, daß die Siedler selbst mit Ausnahme der Stratzenanlagen und Kanali­sation alles selbst bezahlen mutzten. Der Bau der Häuser geschah gerade noch zur richtigen Zeit, die Kosten stellen sich für den Siedler sehr nieder und es wäre gegenwärtig nicht daran zu denken, derartig gut gebaute Häuser mit solch geringen Mitteln auszuführen. Die Siedler aner­kennen deshalb auch durchaus die Handlungsweise des Siedlungsvereins, der für sich selbst keinen Gewinn ge­macht und deshalb auch jetzt kein Geld hat, um eine neue Siedlung in Angriff zu nehmen. Er wird wieder bauen, sobald Geld zu geringerem Zinsfuß aufzutreiben sein wird; vielleicht ist es auch möglich, von der Landesver­sicherungsanstalt Gelder zu erhalten. Schwieriger als die Geldbeschaffung ist aber bei den sehr hohen Zinsen die Verpflichtung der Bauenden nach dem Vau, denn die Ver­zinsung eines kleinen Hauses erfordert immerhin 1200 ttl, Die Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und dem Landesfinanzamt wegen Verlegung des Fi­nanzamtes Hirsau nach Calw haben zu kei­nem Ergebnis geführt. Die beiderseits getrof­fenen Abmachungen wurden vom Reichsfinanzministerium in Berlin, das die letzte Entscheidung hatte, nicht geneh­migt. Das Finanzamt bleibt also in Hirsau. Die Stadt hätte die Verlegung hieher zwar gerne gesehen, aber nun braucht sie auch nicht die angesonnenen sehr großen Opfer zu bringen, die der Einbau des Bezirkskommandos und die 10 neuen Wohnungen erfordert hätten. In das ehemalige Bezirkskommandogebäude auf dem Schloß kommt nun das Zollamt, das seither in der Beckerstratze in einem Privathause mietweise untergebracht war. Die Unter­bringung des Zollamts in das Bezirkskommando wird von der Geschäftswelt bemängelt, da das Gebäude ziemlich außerhalb der Stadt und von dem Bahnhof sehr weit ent­fernt liegt. Im Frühjahr soll das Zollamt die neuen Räume, die gegenwärtig leer stehen, beziehen. Die Unterbringung der Frauenarbeitsschule ist um einen Schritt weiter gediehen. Es ist geplant, die Ge­werbeschule um ein Stockwerk zu erhöhen, so daß die ganze Gewerbeschule in dem Gebäude auf dem Brühl un­tergebracht werden könnte. Dadurch wird ein Lokal der Gewerbeschule im alten Realschulgebäude frei. Sobald die Stadt die nötigen Mittel auftreiben kann, soll an das neue Schulhaus für die höheren Schulen ein schon im Plane vorgesehener Seitenflügel angebaut werden, damit sämt­liche Klassen der höheren Schulen im neuen Schulhaus un­tergebracht werden können. Dann wird für die Frauen-

Manon Linders

Original-Roman von Marie Harling.

- 31) (Nachdruck verboten.)

Dagobert ist zum Fenster getreten. Er blickt lange hinaus M die Pracht des sonnigen Morgens. Es wird ihm schwer, Mum weiß er, wie er beginnen soll. Er fühlt oen Blick der Mutter fragend auf sich ruhen, er mutz ja auch einen Grund Mir seinen ungeahnt frühen Besuch angeben.

Mutter, höre mich an, ich mutz dir ein Geständnis machen."

:Du ein Geständnis, Dagobert?"

Lächelnd blickt sie zu ihm hin; von diesem Sohne ist sie 'Mn Geständnis gewöhnt.

Za, Mutter, es befremdet dich wohl. Es wird mir auch snicht leicht, aber die Ereignisse dieser Nacht zwingen mich . dazu. Sahst du Frau Seefeld schon?" i Frau Hergenthof schüttelt den Kopf.

Heute noch nicht. Aber was hat denn Frau Seeseld mit deinem Geständnis zu tun?" fragt sie verwundert.

Direkt nichts, Mutter, nur indirekt." "

: Er macht eine Pause, dann sagt er unvermittelt:Mutt -te: ich bin, ich habe eine Frau!"

)Dagobert!"

st Frau Hergenthof hat laut aufgeschrien.

k' Zn unbeschreiblicher Verwirrung blickt sie auf den Sohn,

i dem sogleich die Ruhe wiederkehrt.

:Du bist bestürzt, Mutter, und das mit Recht. Meine (Heirat erfolgte unter solch autzergewönlichen Verhältnis- ssen, datz ich es vorzog, darüber zu schweigen. Ich würde : auch jetzt vielleicht noch geschwiegen haben, wenn nicht Um- i stände eingetreten wären, die mir ein längeres Schweigen unmöglich machten."

Die Mutter atmet erleichtert auf, unsicher blickt sie auf i Dagobert.

.. rserd« dri a lles rllLülen. Mutter, dann kannst du

dir ffn Urteil bilden. Karl Heinz hatte Schulden, enorme Schulden. Das Geld, das er leichtsinnig ausgab, wurde ihm von einem Makler, namens Linder, immer wieder vor­gestreckt. Und Karl Heinz nahm, was er so leicht erreichen konnte. Der alte Fuchs aber hatte den Plan, Karl Heinz mit seiner Tochter zu vermählen. Durch sie wollte er .ich Eingang in die Kreise verschaffen, die ihm verschlossen wa­ren. Als der Alte mit diesem Plan herausrückte und Karl Heinz sich nicht mehr zu helfen wußte, da kam er zu mir. Die Schuldenlast war leider derartig angewachsen, datz an eine Deckung nicht zu denken war. Karl Heinz aber hatte sein Herz schon verschenkt, er konnte und wollte nicht mehr zurück. So trat ich denn für ihn ein. Der Alte war zufrie­den. Und nun weißt du wie Manon Linders meine Frau wurde."

Bei dem Namen Manon zuckt Frau Hergenthof zusam­men. ^Za, Mutter, es ist so, wie du bereits ahnst, Manon ist meine Frau. Doch laß mich weiter reden. Natürlich ging ich von der Voraussetzung aus, datz Vater und Tochter die gleiche Absicht hätten. Datz ich mich über die Tochter nicht informierte, ist meine große Schuld. Und das rächt sich nun bitter. Am Morgen nach unserer Hochzeit machte ich die furchtbare Entdeckung, datz Manon von den Plänen des Vaters nichts gewußt, datz sie ahnungslos nur seinem Ge­bote gefolgt war. Ich glaubte, ein Recht zu haben, ihr meine Verachtung ins Gesicht zu schleudern. Das ist es, was Ma­non mir nicht verzeiht. Als ich dann gegangen war, wurde sie sehr krank. Und später nahm sie ahnungslos die Stelle einer Gesellschafterin bei Frau Seefeld an, um mir nichts zu danken zu haben. Gestern nun, während des Balles, drang ich wieder in sie, dabei überraschte uns Frau See­feld, was natürlich zu einem ganz falschen Schluß führte. Nun blieb mir keine Wahl, ich mutzte notgedrungen beken­nen, datz Manon meine Frau sei.

Heute früh wollte Manon entfliehen; ich ahnte es und wachte über sie. Zm Gartensaal trafen wir auf Charlotte, sie beleidigte uns maßlos, so mutzte ich auch ihr Mitteilung j macken. Nun weißt du alles, Mutter, rate und hilf mir!"

Dagobert machte wieder eine Pause. Frau Hergenthofh aber ist zu ihm getreten. Beide Hände auf seine SchulterAr legend, blickt sie ihm üef in die Augen. E

Dagobert, ich bin überzeugt, du tatest niemals etwEk dessen du dich zu schämen brauchst. Was du getan, du tatest: es für Karl Heinz!" , .

Mutter, kannst du mir die Gedanken von der Sttrn ab»

ablesen?" , i

Rein, Dagobert! Aber ich weiß, datz Karl Heinz, bevor, er um Lucie warb, in einer bösen Klemme steckte. Er sagte mir damals, du habest großmütig alle seine Verlegenheiten beseitigt und ihm eine Heirat mit Lucie ermöglicht. Sein Leben würde nicht hinreichen, dir den Dank für deine Ttcki abzutragen. Jetzt weiß ich, auf welche Art du das möglich gemacht hast. Das war nach alledem nicht schwer zu er-/ raten. Aber du hast dein Lebensglück Karl Heinz zu« Opfer gebracht! Ach, ich schäme mich für meinen Sohn» wie konnte er ein solches Opfer von dir annehmen!"

Aufschluchzend sinkt Frau Hergenthof in einen Sessels Dagobert aber kniet vor ihr nieder, mit sanfter Gewalt die Hände vom Gesicht nehmend. !

Ruhig, Mutter, Karl Heinz ist nicht so schuldig, als vT: glaubst. Er folgte nur meinem Rat, er konnte gar nicht anders handeln. Nein, Mutter, leichtsinnig war dein Sohn wohl oft, aber schlecht niemals." ''

Frau Hergenthof legte beide Hände auf die Schultern des Sohnes.

Armer Dagobert, arme Manon! Wie frevelhaft hat man euer Lebensglück zerstört! Warum seid ihr denn nicht zu mir gekommen, als du die Entdeckung machtest, datz non schändlich betrogen worden war? Ich würde vielleicht einen Ausweg gefunden haben. Was mag das arme KiA gelitten haben, was mag sie noch leiden! Wir werden viel,, sehr viel an ihr gut zu machen haben, Dagobert." j

Za, Mutter, aber sie weigert sich, mit mir zusammenzu» ^ leben. Sie kommt nicht darüber hinweg, daß ich ihr einst: meine Verachtung ins Gesicht schrie."

^Fortsetzung folgt-LM