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Amtsblatt sür den Bezirk Nagold und für Altenstetg Stadt. Allgemeiner Anzeiger für die Bezirke Nagold, Lalrv und Freudenstadt.
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Attensteig Donnerstag Len 6. August
Jahrgang 1923
Zur OpLarttenftage
Ne«»» 4. Aug. Nur verschiedene Unklarheiten, welch» Prosseerörterung« der letzten Tage znr Opt an te n f rag e feu haben, zu beseitigen, wird van zuMrdig« lse folgendes festgestellt:
Nekchsreslern», hat, sobald bekannt seworde« war. bat f» Ausübung d« ihm i» Wien« Vertrag vom Kl. Ana. rngeftanbenr» Rechtes, di« darin vorgesehene« Anffordo» « nur» per Ubvxmbernng de» dentsche» Optant«» in Pole» rm Mß«A batte, entsnrechend, Mahuahme» de» polnischen Optan« ae sentb», i» Reich bnrchgchührt. Di« Reichsregiernna bat sob al d di« Sn o rbnan g der B«schlaa»a-«r b«r rvohnun» de» dent s che« Optanten in Pole» rn» 1. Angnp bekannt « i rderma di« gleiche Mab» ad me «genLbrr de» polni» Op tanten in DentManb in di« Weg« geleitrt. Sowett nach de » l^vasaft bi« innerhalb sei«, Grenze» verMo» dentsche» Optanten zwangsweise abschiebe» sollt«, wo» ebbe« ßchere Nachricht«« «och nicht oorlieaea, wird di« Reicho- o eg ie eo aa hinsichtlich der polnische» Optant« in Drnt sch l an » Da» bleiche vermttasse«. Dabei P r« beachte», dab der geSbte Teil der de nts che » Votant« infolge de« drohend« Zwange» Pole» schon vor de« 1. August verlieb »nd dab umgekehrt et» bchr groter Teil der polnisch« Optant« in Deutschland di« r» b ir s eu» Termin da» Reichssedret bereit« freiwillig gerSnmt hatte. T» übrig« hat da» Auswärtig« Amt in der ganr« Be» «mdknng der Optantenfrag« weder der polnisch« Regieruu^ »ach der Weltöffentlichkeit gegenüber Zweifel darüber gelassen, Ach Dentschland seinerseits die A»«veis»n« der Optant« al» »l tnrfeindl iche Tewoltmabnahme betracht«, bi« »nter all« Am» vermied« werden sollt«, dab di« Reichsreglernn» aber sek» würde, anf dir Mchnahm« der polnisch« Re» Zag «»Znanttt W ei ch « Anorbnnog«, «
Umerivmische N^esgabr» für die an» Pal« Vertrieb«« vchneidemühl, 8. Aug, Der amerikanisch-deutsche Liebes- gab en di enst in Nervyott hat dem Kommandant« des Dnrchgangslager» Schneidemnhl telegraphisch mitgeteilt, haß sich in Zkmoyott Hilfsquellen gebildet haben, die an lafo^e« bedürftige vertriebene Optant« Liebesgabe«, Pocket« absendeu wollen. Die gewünscht« Adressen werden h«« genannten Komitee sofort Mi Verfügung gestellt wer den. -
Ein Kompromiß zum Finanzausgleich
' Berüa, 8. Aug. Der amtliche preußische Pvessedkeirst Weibk I« der Fmanzausgletchsfrage versuchten die Re, gtermtgspartei« ein ««es Kompromiß, indem sie bean- kargt«, de» Länder« «nd Gsmeffrden eine Gesamtbeteili, Prag a» dem Ernkormn-en der KSrpevschaftssteuer und der «rchrtzstewer in Höhe von 2100 Millionen Mark zu garan- ibrven. Z« der von den Regierungspartei« vorgesehenen Form hat die Garantie den Mangel, daß sie nur eine Ge- Mmtgarantie für das Aufiommen der beiden Steuern zusammen ist. Dies Hütte zur Folge, daß wenn aus den Tin, komm« der Körperschaftsfteuer als einer immerhin noch entwicklungsfähigen Steuer mehr als 2100 Million« im Reiche herauskommen, ein Mehr auf ein« etwaig« Fehlbetrag der Umsatzsteuer, der namentlich bei einer etwaigen «eiteren Senkung der Steuer eintret« kann, angerechnet würde. Den Länder« würde «Ho die Hoffnung anf ein« Mchrertrag aus der Entwicklung der Einkommensteuer genommen. Ferner würde eine derartige Gesamtgarantie bte Abrechnung zwischen Reich «nd Lände« und vor allem bkr Auseinandersetzung der Lander mit den Gemeind« völlig unklar machen. Die kürzlich in Berlin versammelt Gewesenen Landesfmanzminister stellt« sich deshalb auf b» Standpunkt, daß das Kompromiß nur dann annehm, bar wäre, wenn den Lände« bis zum 1. April 1927 35 Prozent des garantiert« Aufkommens an Umsatzsteuer von A00 Million« Mark zugesagt würden. Rechnet man dazu A Prqz des Aufkommens an Einkommens- «nd Körper, »HPssteuer von 2100 Million«, anf dessen Garantie di« ^udor kern« «bedingten Wort lege«, so würde das auch Wrr «i»« GlHamÜbetrag von 210V M i ll ionen Mark aus- wache«. Dich« BeiMittlikngsoorschlag dürfte daher auch A die Antragsteller annehmbar sein. Wie die Landes- Lmntzminifterkonferenz, so betr ach tet auch das preußische btaatsmin ifterrum dies« BevmWdmgsoorfchkrg eck» letz» w» Schritt, «m doch noch zu «tu« Mntgung über den Fi» wrazmchgkchch z» ko m me n .
^Berkn, 8. Ang. TÄr Lokalanzoiger will erfahr« Hab«, ^ der Retchsftwanzmnvrst« nicht boabstchtigt, auf d« ^«VvomHoochNag der prerch. Regierung in der Frage Kw gsmLnza»Wsich« «inKugeh«.
Neues vom Tage
BlEgaLn S efch lq gnah mt« dentsche« « g enrm a » kn Mache»»
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verN», s. Sng. Die Regierung RachookaUd» ist berM, Mnträge deutscher Staatsangehöriger anf Freigode ihre« hesMagaahnrt« Vermögens ans Gründ« der Menschlichkeit t« den Fälle« in Erwägung zu zichen, wo da» frag, Ache Eigentum «och nicht anf Grund von Artikel 297 de» Friedensoertrag« von Versailles de« deutsch« Signüia» Gomckont» gutgeschrseben ist. Falls die Gutschrift auf A» qrndationskonto bereits stattgefund« hat, kan« eine Frei», gab« nttch «ehr in Frage komm« Die Schlußfrist für dich Annahme solcher Anträge ist anf de« tt. O k tob er d ich«» Lahre» festgesetzt ward«
M Di» spanisch-französisch« FriedensVedingnng«
r " Paris, 5. Aug. Die von Spanien nnd Frankreich festge- Dqft« Friedensbedingung« für Abd el Krim sind heute veröffentlicht worden. Es heißt darin «. a.: WSHr«d sich !vbd el Krim unter die religiöse Oberhohheit des Snltan« von Marokko stellt, erkennen Frankreich »nd Spanien die Verwaltungsautouomie des Rifgebiete» an. Die Mächte gestatt« dem Rifgebiet» eine genügende Polizeitrnppe zu »nterhalten. Die Zonen von Genta »nd Melitta werde» vergrößert und Spanien als Eigentum Anerkannt. Di« Äoae von Tanger soll durch ein« KSsteuzorr« am Atlanti- sch« Ozean vergrößert werde«, von der Frankreich de« südliche« Teil erhält. Diese Renordnnng, ebenso wie di« endgültige Festsetzung der Grenz« de» antons«« Risge» biete» werd« »ater die Kontrolle de» Völkerbunds gesteift.
Professor vom» über dir dentsche Dem o kr at ie
London, L Aug. Der Sonderberichterstatter der »Daily Mail" schreibt aus Cambridge, die glänzendste Rede, die jemals anf einer der liberalen Eommerschul« gehört worden sei, habe gestern Professor Bon« gehalten, als er über di« Geschichte der Deutsch« Demokartischea Partei gesprochen habe. Dorm habe u. a. gesagt, der Liberalismus sei ein natürlicher Protest gegen die geistige, militärische und wirtschaftliche Unterdrückung. Er trat mit volle« Ernst für ein Zusammenarbeit« der Liberal« aller Länder ein. Professor Bonn habe auch der Amtstätigkeit des Reichsprä« stdenten von Hindenburg hohe Anerkennung gezollt und betont, daß viele Wähler für Hindenburg gestimmt hätten, die sonst ihre Stimme nicht abgegeben hätte«; denn sie hätten ihn Äs einen Mann mit rein« Händen angesehen, bei dem »an sich darauf verlass« könne, daß sie rein bleiben.
»Eee Ronvclle über die Lage i« Saargebiet
Pari», 5. Aug. „Ere Ronveüe" beschäftigt sich im Leitartikel mit der Lage im Saargebiet und schreibt: Die Saarländer sind Deutsche, llm unser« Aufenthalt im Saargebiet erträglich zu machen, hätte man einen guten Ver- walter, der Takt besitzt, die deutsche Sprache kennt und von einem ausgewählten und intelligent« Personal umgeb« gewesen war, wählen sollen. Statt dessen hat man unter dem Regime des Nationalen Blocks den ehemalig« Rhone- Präfekt« Rault dem Völkerkunde zur Wahl aufgezwua- ge«. Dieser Beamte, der die deutsche Sprache nicht versteht, hat ein minderwertiges Polizeiregime angewandt. Er hat eine mißliebige und unfähige Umgebung. Ms die Matt »och ihr« Papierwert hatte, hat der saarländische Arbeiter ganz gern de» Frankenlohn genommen. Jetzt aber hat sich die Lage gegen den Frank« gekehrt. Die tiefere Ursache der jetzt beendet« Streikbewegung war wirtschaftlicher Art; doch die Bewegung hat auf die Schwerindustrie über- gegriffe». Mit gutem Will« könne man ein Mittel finde», um diese Gefahr M beseitig«; aber man dürfe eine «ein wirtschaftliche Frage rächt in eine FnM politischer Stt verwandeln.
Generalversammlung der Deutschen Rentenbank
Berlin, 5. Aug. Zn der heutig« Generalversammlung der Deutsch« Rentenbank wurde die Tagesordnung erledigt und nach kurzer Erörterung der Errichtung der Deutschen Rentenbankkreditanstalt zugestimmt. In einer Entschließung wurden die Bedenk« gegen ein« Gründung in ihrer jetzigen Form nochmals hervorgehob«. Aus der Erwägung jedoch, daß für die Landwirtschaft die unbedingt not- wendi^e Realkreditbeschaffung zu erträglich« Bedingungen im Auslande durch die Rentenbankkreditanstalt ermöglicht werde, wurde deren Errichtung gntgeheiß«.
England droht mit der B lo ckade ch i nes is cher HSf« London, 8. Aug. »Datty Mail" berichtet an» Hongkong, kn dortig« amtlich» Kreis« werde «»gekündigt, daß im ,Falle der Fortsetzung der antibrrtisch« Derbrech« und des -Boykotts «ine Blockade von chinesischen Häsen durch England Dattftnden werde, bv Zerst örer und ein Flugzeugmutter« Phiff würde« von Matt« erwartet. Der Berichterstatter pigt Hinz», «ine Aktion gegen Kanton würde wahvschein- Lch Zustimmung « Peking find«.
Französischer A«cha» de» Sys tem » der Sachliesernnge»
( Paris, 8. Aug. Gestern vormittag fand unter dem Dos» sitz Painleves eine Besprechung statt, an der der Minist« dev Auswärtige», der Finanzminister, der Handels min i st er, der Minister der öffentlich« Arbeit«, der Innenminister »nd verfchiedone höhere Beamte und Staatssekretäre teil- »ahme». In der Sitzung wurde der Ausbau des Systems der Sachkieferunge» im S i nne der Erzielung eines größtmöglichen Ertrages und Ausnutzung aller Hilfsquell« des Daroesplane» ohne Beeinträchtigung der einh eimi sche n Wirtschaft besprochen. Rach längerer Erörterung wurde beschlossen, daß der Unterstaatssttvetär beim Ministerpräst« deute», Rennet, möglichst bald mit dem Vertreter de« Fi» Mmzministers, Labeyrie, «nd de« Vertreter des Außenministers, Seydour, «me» Entwurf für die Verwaltung»« technische Orgawstatio» der Eachlleßonmg« oorbereiten soA
Minister Severing beim Reichspräsidenten > Berlin, 5. Aug. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den preußischen Minister des Innern Severing. der ihm über seinen Besuch im Optantenlager in Schneider mühl und über die von der preußischen Regierung für di» Optant« getroffenen Maßnahmen berichtete.
Die französisch-englischen Kriegsschuldenverhandlungen London, 5. Aug. Auf «ine Anfrage betreffend die Unterbrechung der englisch-französischen Kriegsschuldenverhandlung« erklärte in der heutigen Unterhaussttzung der Fi» jnanzsekretär des Schatzamtes, Enineß, die britische Regierung sei der lleberzeugung, die Zeit werde kommen, daß dies« Frage zum Abschluß gebracht werden würde. Guineß gezeichnete die Nachricht« von einem schroff« Abbruch der Verhandlung« als falsch.
Deutscher Reichstag
tf Berlin, 4. Aua. s
In der gestern erfolgt« »weit« Beratung des SesetzentwnO. ,fes ,ur Erhöhung der Weinstener» Zündwarensteuer» Sattsten« ZnSersteuer und Sviettarteustener wurden die Anträge der S« »ialdemokraten, Kommunisten und Demokraten abgelehnt uns die Regierungsvorlage in den Abstimmungen angenommen. Dit Weinsteuer beträgt demnach 20 Prozent, für Schaumweine 3» Prozent. Ein Komvromibantrag, der diesen Steuersatz für di< Zeit vom 1. 8. 192S bis »um 30. 9. 1927 um einViertel ermäßigt« »und außerdem ein Drittel des Ertrages der Steuer in der Zeit vom 1. 7. 1925 bis zum 30. 9. 1927 zur Behebung der Not deL Winzerstandes verwenden will, wurden angenommen. Auch dit Zündwarensteuer und Zuckersteuer, sowie die Svielkartensteuer fanden Annahme. Damit sind die Verbrauchssteuern in zweiter Lesung bewilligt.
Das Saus wandte sich dann der Besprechung des Gesetzentwurfes über di« gegenseitige Besteuerung des Reiches und der Länder z«. Abg. Senke (Soz.) lehnte die Besteuerung de? öffentlichen Betriebe ab und meinte, die Versorgungsbetrieb^ müßten alle in öffentliche Sand gegeben und steuerfrei belassen ^werden. Abg. Kublenkamv (D. Vv.) wandte sich gegen di« Ausführungen des Abo. Senke. Staatssekretär Popitz trat dafür ein, die Ausschubfassung zu erhalten, di« die Bersorgungs- betriebe in öffentlicher Sand steuerfrei Mt.
- In der Mittwochssttzung bewilligt das Haus zunächst wn? weiteren Abgeordneten die nachgesuchten längeren Urlaube unh etzt die zweite Beratung de« Gesetzentwurfes über die gegem eitige« Besteuerungsrechte de« Reiches, der Länder und der Gemeinde« fort.
Abg. Könen (Komm.) lehnt den Entwurf ab, wegen seiner Tendenz.
Abg. Dr. Fischer-Köln (Dem.) beantragt, das Steueraufkommen aus den Gas-, Wasser« und Elektrizitätswerken de» Ländern und Gemeinden, die sie betreiben oder auf dem Weg» der Konzessionierung betreiben zu lassen, zu überweisen. Damit schließt die Aussprache.
Ein Antrag Kulenkampff (D. Vv.) der auch die öffentc 'lichen Versorgungsbetriebe, die lebenswichtigen Bedürfnissen detz Bevölkerung dienen, der Körperschaftsfteuer unterwerfen wilh wird in namentlicher Abstimmung mit 224 gegen 148 Stimmen abgelebnt.
Der Antrag Dr. Fischer lDem.) wird dann mit 346 gegen 28 Stimmen abgelehnt. Die Vorlage wird unter Ablehnung der übrigen Aenderungsanträgr in der Aueschubfassung angenommen.
. Es folgt dann di« rweitr Boratnns de» Finanzausgleich»««»