Unerhörte Leichenschändung. Im Krem«rorv rm ' 7 ' ^e r Stadt Dresden, das im Vorort Tolkewitz errichtet ist, hat sich ein ungeheurer Skandal zugetragen. Die Beamten des Krematoriums, die städtische Angestellte sind, haben seit Jahr und Tag den Leichen, die zur Verbrennung eingelie­fert worden sind, die Goldplomben aus den Zähnen gebro­chen und verkauft. Als Abnehmer fanden sie hauptsächlich einen aus dem Osten zugewanderten Juwelenhändler, der es in der Inflationszeit in besonderer Weise verstand, in Not geratene Dresdner Familien zum Verkauf wertvoller Familienstücke zu bewegen. Die Beamten des Krematori­ums haben sich aber nicht mit dieser Leichenschändun g,all ein begnügt, sondern haben auch die Toten der Kleidung be- Ulubt und für diese Totenkleider Käufer gefunden. Da die­ses furchtbare Geschäft gute NebeneinkünM abwarf und außerdem unentdeckt blieb, so haben sie sogar'dis-Fvechcheit besessen, in vielen Fällen zwei Leichen in einen Sarg zu legen und zusammen zu verbrennen. Die so ersparten Särge haben sie dann ebenfalls verkauft. Sie waren schließlich-ge- wissenlos genug, die Asche von zwei Leichen in zwei Teile zu teilen und so den Angehörigen auszuliefern. -'

Kurze Nachrichten aus dem Laude

Der 82jährige Landwirt Johann Jäger aus Dimbach OA. Weinsberg wurde von einem Radfahrer so schwer an- Zefahren, daß der Tod alsbald eintrat.

Zn Talheim OA. Rottenburg ist der Zimmermann Haug in der Holz Warenfabrik vom Gerüst des Kamins ab- qestürzt, was seinen Tod zur Folge hatte. Haug ist Vater von drei kleinen Kindern.

Vermischtes.

Aus Karlche« Mißnicks Aufsätze«

Karlchen Mißnick hat einen Aufsatz über den Sport ge­schrieben, der manchem zu denken geben wird:

Es gibt viele Spördte, am häufigsten is der Möbeltrans- pordt, aber nur in der Zihzeit, sonst ist das Automobil be- libter, wells feiner is. Die meisten Automobihler findet man in den Straßengraben und polizeihligen Strahfver« fiigungen, indem sie zu schnell fahren und nicht getutet haben, was Hupe genannt wird, weil alles beiseite hupt, wenn ein Auto tutet. Es gibt auch Radsarspordt, der is billicher, aber nicht fein, indem das doch die Radfarer sogar die Lufft pumpen missen. Die Farreder sind vernickelt, mein grohser Bruder aber hat seines versilberd un nu ist er radlos. Zur Ruhderspordt gehört Wasser un ein paar rich­tige Arme. Wenn sie ruddern, daß sie Trenen schwitzen sind sie im Trening un dann faren sie Regatte, wo sie sich Preihse holen, mannigmal auch bloß nen Schnuppen. Ein schöhner Sport ist auch der Kleterspordt, wenn man nicht abstürtzt, was aber auch nichts tut, weil man da gleich tod is oder wenigstens bald. Me Kleterer haben Eispickel aber nicht ins Gesicht, sondern blohs in der Hand, indem daß sie Stuhfen damit haften. Sie werden von Fürern an kurzer Leine gefürt, aber wenn eine Alwine kommt, sin sie futsch. Der Turnspordt is gesund, dabei kann nicht bassieren, dar­um rufen sie auch egal gut heil, indem es gut gegangen is un sie heil gebliben sin. Di Turner sind immer sehr lustig und haben vier F in einem Gürtel, das heißt fergnugt, for- sichtig» follkommen und filigant. Sie verloben sich auch Mannigmal und das nenn si Freiübungen. Außerdem gibt M noch Futzballspordt, wo sie Belle rumschleudern un wie ierrickt laufen. Mannigmal sietzen sie auch auf Ferden, dann ß» aber in Brasilien un Heist Polo. Der Reitspordt is auch sehr beliebd, sbeziell beis Rennen, wo aber mancher sich

Todt stürzt, wttchalb sie gleich einen Todtlisator dorr

--

UMlttche BenanntrnachUWM«

Aufnahme in die Gartenbauschule in Hohenheim.

Die im Bezirk wohnhaften Gärtner werden auf die Bekanntmachung der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim (Staatsanzeiger Nr. 172) betreffend die Auf­nahme von Schülern in die Eartenbauschule zu einem ein­jährigen Kurs, beginnend am 1. Oktober 1928, hinge­wiesen.

Die näheren Bedingungen können auf den Rathäusern eingesehen werden.

Nagold, den 28. Juli 1925.

Oberamt:

Dr. Merkt, Amtmann.

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Attevsteig.

Bekanntgabe.

Ab Freitag, den 31. Juli befindet sich unsere seitherige Verkaufsstelle beim Schlachthaus

-ei Herrn Georg Uolfrch

(gegeuüber dem Gasthaus z. Löweu).

Konsum- uub Sparverein und Umgegend e s. m. b. H

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Kandel und Verkehr.

Börse«

Srauksurter Börse. 23. Juli. Dr Rückschlag, der gestern einseÄ«. erfuhr bei der Eröffnung d«S heutigen Börsenverkehrs eine ganz v«. deutend« Verschärfung, sodab die Lenden, ein« ausgesvrochene Be» slaunng zur Schau trug.

Stuttgarter Börse. 38. Juli. Lustlose und schwache Tendenz b«. herrschte auch die heutige Börse und der Al-schwächnngsprozch setzte sich aus fast allen Marktgebieten fort.

Getreide

Berliner Produktenbörse von» SS. Jnli. Weizen mark. 248-249. Roggen märk. 1S2197, Suttergerste 199213: Wintergerste 187 btS 2 tzk>- MatS loco Berlin 313314: Weizenmehl SS35: Roggenmehl 27,528,5: Weizenkkeie 18,70: Roggenklei« 18,80-13.90: Raps 350 bt»

Srnchtvrrts«. «laten: Weizen IS14, Mischling 11, Roggen 10.80 btS 11. Gerste I2MIS, Haber 1011 Heidenheim: Weizen IS.

Haber 10-12 Riedlingen: Weizen 11,20-12,20: Gerste 1010.50, Haber 11,50-11.80: Reps 1818 Urach: Weizen 11.5014, Gerst«

1112.50, Roggen 811, Alber Dinkel 311, Haber 913, Mischling

S TN. ^

Schießpreise am Bauer«- und Iuugbauerutag in Nagold.

Bei dem Preisschießen des Schützenvereins Nagold am 25. und 26. Juli errangen die Schützen folgende Preise:

1.

Preis Bruno Fuchs, Nagold mit 80 Ringen

2.

Gottlieb Hauser, Bösmgen

77

3.

Gustav Ebinger, Bösingen

77

4.

Christian Mast, Bösingen

76

5.

Wilhelm Sattler, Nagold

76

6.

Rudolf Holländer Nagold

76

7.

Friedrich Röhm, Effringen

75

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8.

Wilhelm Reichert. Alienried

75

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9.

Ludwig Höpfer, Kuppingen

74

10.

Jakob Nestle, Nagold

73

11.

Martin Egeler, Nebringen

73

12.

Johs. Kapp, Mötzingen

73

13.

Manfred Kaundinya, Nagold

72

14.

Ernst Dieterle, Durrweiler

72

15.

Johs. Müller, Nagold

72

16.

Friedrich Breuning, Nebringen

72

17.

Friedrich Lenk, Durrweiler

72

18.

Karl Frey, Durrweiler

72

19.

Gotthilf Sindlinger, Mötzingen

72

20.

Albert Hiller, Dornstetten

72

21.

Vorst. Müßigmann.Vollmaringen

72

22.

Karl Schäfer, Spielberg

71

23.

Johs. Graf, Haiterbach

71

24.

Fritz Walz, Rotfelden

70

25.

Karl Sauter, Rotfelden

70

26.

Martin Kübler, Gaugenwald

70

27.

Hans Holländer jr., Nagold

69

28.

Gottlieb Brösamle, Mötzingen

69

29.

Schultheiß Metzger, Simmersfeld

69

30.

Elias Keppler, Rotfelden

69

31.

Adam Kübler, Meistern

69

32.

Gottlieb Wagner, Mötzingen

69

33.

Wilhelm Scheichweiler, Nagold

69

34.

Friedrich Ziegler, Nagold

69

35.

Franz Kehle, Unterschwandorf

68

36.

Gottlieb Harr, Mötzingen

68

37.

Ferdinand Bürkle, Gündringen

68

38.

Ernst Bauer, Mötzingen

68

39.

k,

Gottlieb Helber, Haiterbach

67

40.

k,

Georg Großhans, Gaugenwald

66

41.

Philipp Schübel, Bösingen

66

kk

42.

Julius Wagner, Mötzingen

66

k,

43.

Matths. Mast, Bösingen

66

kk

44.

Motzer, Nebringen

66

45.

Erhard Kübler, Meistern

66

46.

G.Kirschmann.Pfalzgrafenweiler

65

47.

Karl Frey. Pfalzgrafenweiler

//

65

48.

Wilhelm Kaiser, Haslach

65

Ge NachrichlM

Volksbegehr wegen der Aufwertungsgesetzgebung?

WTV. Berlin, 30. Juli. Die Arbeitsgemeinschaft der Aufwertungsorganisationen hat in ihrer heutigen Tagung im Hinblick darauf, daß die vom Reichstag angenommenen Aufwertungsgesetze vom Reichspräsidenten am 16. Juli verkündet worden sind, einstimmig beschlossen, eine neue Regelung der Aufwertung im Wege des Volksbegehrs herbeizuführen. Die Vorarbeiten hierzu sind von der Ar­beitsgemeinschaft bereits in Angriff genommen und wer­den mit möglichster Beschleunigung durchgeführt werden.

Aufhebung der Paßvisa zwischen Deutschland und Oesterreich.

TU. Berlin, 29. Juli. Heute nachmittag ist das Abkom­men zwischen Deutschland und Oesterreich über, die Aufhe­bung der Paßvisa unterzeichnet worden. Das Abkommen tritt mit dem 12. August ds. Is. in Kraft. Von da ab wird der Reiseverkehr zwischen beiden Staaten sich so voll­ziehen, daß die beiderseitigen Staatsangehörigen nur mit gültigen Jnlandspässen versehen sein müssen.

Räumungsvorbereitungen in Mühlheim TU. Mühlheim, 30. Juli. Die Räumungsvorberei­tungen sind in vollem Gange. Täglich verlassen Züge mit Kriegsmaterial den Bahnhof. In den letzten Tagen wur­den allein 17 Tanks mit der Bahn abtransportiert. Die französischen Verkaufsstellen find bereits aufgelöst worden.

Verständigung im Saarbergbau.

TU. Paris» 29. Juli. Die Saardelegation hat Paris verlassen. Man glaubt, daß mit einer Beendigung des Bergarbeiterstreiks im Saargebiet zu rechnen sei, da in der letzten Besprechung der Arbeitsminister eine Lohnerhöhung von 6 Prozent zugesagt hat.

Sturz des polnischen Zlotys.

TU. Prag, 29. Juli. Aus dem hiesigen Devisenmarkt herrschte heute große Aufregung über den Sturz des polni­schen Zlotys. Die stabile polnische Valuta war vorgestern bereits um 10 Punkte auf 630 gefallen. Heute fiel der Zloty auf 570. Wegen des deutsch-polnischen Wirtschafts­krieges werden an der Börse große Zlotybeträge abgege­ben, sodaß für das große Angebot keine Nachfrage besteht.

Erhöhung der Beamtengehölter.

WTB. Berlin, 30. Juli. Das Berliner Tageblatt mel­det, daß gestern im Reichstag Gerüchte gingen, wonach die Regierungsparteien beabsichtigen würden, durch einen be­sonderen Antrag den Reichsfinanzminister zu ermächtigen, eine Gehaltserhöhung für die Beamtenschaft vorzunehme» und zwar für die Gruppen 16 eine solche von 12 Prozent, und für die Gruppen von 6 aufwärts eine 10-prozentige Erhöhung.

Neue Erfolge Abd el Krims.

WTB. Berlin, 30. Juli. Mehrere Blätter wissen aus Madrid von neuen Erfolgen Abd ^el Krims zu berichten. Die Lage der Stadt Taza soll bedrohlich sein. Die Rifka- bylen befinden sich 3 Kilometer vor der Stadt. Bei Fe; ist das Fort Dkeich mit seiner gesamten Besatzung» die aus Franzosen und Eingeborenen bestand, in die Hände -er Rifleute gefallen.

Mutmaßliche» Wetter.

Der Luftwirbel im Norden beeinflußt die Wetterlage und läßt auch für Freitag und Samstag rvechsend bewölktes und aufheiterndes, jedoch in der Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten.

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