Entgegenkommen gezeigt werden, sobald das Deutsche Reich seine gute Absicht, die Entwaffnungsforderungen der Bot­schafter-Konferenz zu erfüllen, beweise.

(Die Räumung des sog. Sanktionsgebietes hat mit den Entwaffnungsforderungen nicht das geringste zu tun und läßt sich damit nicht in Verbindung bringen. Düssel­dorf, Duisburg und Ruhrort sind nicht auf Grund des Ver­sailler Vertrags besetzt worden, sondern aus Beschluß der Verbandsmächte zu dem Zwecke, um Deutschland im Jahre 1921 zur Annahme des Londoner Ultimatums zu zwingen, das von der Regierung Wirth-Simons abgelehnt worden war. Als Deutschland sich dann unter Druck den Verbands­forderungen fügte, wurde dasSanktionsgebiet" gleich­wohl besetzt gehalten und ist seitdem besetzt geblieben. D. S.)

Deutscher Reichstag

^ Tumult im Reichstag

Berlin. 9. Juli. ;

Der Ausschuß empfiehlt nämlich Entschließungen zur An«. Kahme, in denen u. a. die Beschaffung von FreifahrkatteH für die Abgeordneten für die Postautolinien und die Damp>> ferlinien auf dem Vodensee verlangt wird. Auch einen eige» nen Garten möchten die Reichsboten haben, ferner Frei» fahrkarten für die kleinen Lokalbahnen und größere Zu­schüsse als bisher für die Benutzung von Schlafwagen. Auch ein Auto muß dabei sein. Für dieseen Zweck werden' 29 900 Mark bewilligt. Viele Worte werden nicht gemacht und der Etat genehmigt. Es folgt die Beratung eines Ge­setzentwurfs betr. das Recht zum Tragen der Militärum- sormen, der dem Reichspräsidenten das Recht geben will, Personen, die schon vor Bildung der Reichswehr aus dem militärischen Dienst ausgeschieden sind, das Tragen einer Militäruniform zu gestatten. Abg. Kuhnt (Soz.) erklärt, aus der Vorlage spreche der Geist von Potsdam. Seinq Partei wende sich gegen alle Vorrechte und deshalb auch «gegen den Unfug des Zurschautragens kaiserlicher Unifor- !men. Reichswehrminister Dr. Eeßler betont, daß der «Art. 129 der Verfassung von Weimar dieses Recht schützt. sEs sei der verstorbene Reichspräsident Ebert gewesen, der Kie Regelung dieser Angelegenheit durch Gesetz gewünscht habe; der jetzige Reichspräsident habe damit noch nichts zu Stun gehabt. Nach längerer teilweise stürmischer Ausein­andersetzung und Unterbrechung der Sitzung über einen soz. Wertagungsantrag, beschließt das Haus sich auf Freitag zu vertagen.

Die Aufwertungszesetze

Berlin, 10. Juli.

Präsident Lobe schlägt dem Hause vor, die Fortsetzung der Beratung des Gesetzes über die Ausübung des Rechtes »um Tragen einer Militäruniform, die an erster Stelle auf der Tagesordnung steht, an den Schluß der Tagesordnung tu setzen, um in der Beratung der Aufwertungsgesetze keine Verzögerung eintreten zu lassen.

Abg. von Gräfe (Volk.) erhebt dagegen Einspruch. Kegen die Stimmen der Völkischen wird dieser Einspruch zurückgewiesen.

Dann tritt das Haus in die zweite Beratung des Gesetzes Kb?r die Aufwertung vou Hypotheken und andere» An­sprüchen ein.

Abg. Keil (Soz.) betont, daß beide Aufwertungsgesetze, das über die Hypotheken und das über die Anleihen in beträchtlich veränderter Gestalt aus den Ausschüßen vor das Plenum kommen. Soweit Verbesserungen erzielt seien, sei das auf das Wirken der Sozialdemokraten und des Abg. dr. Best (Völk.) zurückzuführen. Sonst sei das Gesetz mit leinen vielen Verschlechterungen gegenüber der Regierungs- »orlage nur der Ausdruck des Willens der Kompromiß- »arteien. Die Ungerechtigkeit sei in ihm nicht beseitigt. Das »inliegende Aufwertungskompromiß habe zwar kein Ver- tändnis für die Nöte der betrogenen Altbesitzer, aber um- vmehr für die Jnflationsgewinnler und Spekulanten. Die Sozialdemokraten würden die Streichung des Neubesitzes »wie höhere Aufwertungssätze beantragen.

Abg. Hergt (Dntl.) wird von der Linken mit dem Zu- iuf empfangen: Hier stehe ich; ich kann auch anders. (Hei­terkeit.) Er erklärt, daß es ohne die Deutschnationalen »eute überhaupt keine Aufwertung geben würde. (Gelächter inks.) Die sozialdemokratische Stellungnahme zur Auswer- ungsfrage erkläre sich nur aus agitatorischen Gründen. !llle vorherigen Regierungen hätten an der Aufwertungs­rage nur herumgedoktort. Wenn man die Höhe der Auf­wertung bemängele, so solle man sich der warnenden Stimme ' 7 Reichsbankpräsidenten Schacht erinnern, der es nicht für

rusgeschlossen hält, daß die schweren Zeiten von 1923 wie- »er '->mm"n würden. Erst die Deutschnationalen hätten er­rungen, daß prinzipiell die Notwendigkeit einer Aufwer- Ang von der Regierung anerkannt wurde. Niemals hätten üe Deutschnationalen 100 Prozent der Aufwertung ver­sprochen. (Gelächte und Zurufe links.) Was darüber be­hauptet werde, sei Lüge. Auch bei den Befischen Entwürfen hatten die Deutschnationalen Vorbehalte gemacht. Aber es ei z -zngeöen, daß die Deutschnationalen mehr erhofft, er­wartet und erstrebt hätte., als erfüllbar war. Was hätte « genützt, wenn man den Sparern und Gläubigern Sv Pro­zent bewilligt hätte und es wäre wieder eine Inflation zekommen? Wenn trotzdem hie und da noch etwas mehr >ür die Aufwertung hätte getan werden können, so sei es rn dem Widerstand der Regierung gescheitert und diesen Piterstand, dc flick seine Begründung hatte, hätte man ichten müssen. Es müsse die vornehmlichste Aufgabe der Regierung sein, der großen Not der Aufwertungsgläubiger «durch zu begegnen, daß sie bald Geld in die Hände be­kommen.

Abg. Dr. Scheiter (Ztr.) hebt hervor, daß die Dar­stellung des Abg. Hergt über die Vorgänge zur Aufwer- tungssrage der Historischen Wahrheit nicht ganz entsprä« Ken. (Hört! Hört! links.) Dr. Hergt .soll« die Geduld der

Partei, die mit ihm zusammen die Regierung Mtzt, nnyr auf eine zu harte Probe stellen. (Zustimmung im Zentrum.) Noch als Dr. Hergt auf der Bank der Opposition saß, bei der Liquidation des passiven Widerstandes hätten die da­maligen Regieru' ;sparteien entscheidende Schritte zur Hei­lung der schweren Wunden der deutschen Sparer unterneh­men sollen. (Sehr wahr! links und im Zentrum.) Die jetzt vorliegenden Aufwertungsgesetze seien ein Teil des Pro­blems des Gesamtaufbaues. Dieser Ausbau soll keineswegs etwa auf alleinige Kosten der Gläubiger erfolgen. Die Wirtschaft brauche aber auch zu ihrem Gesundungsprogeß eine schnelle und klare Lösung der Aufwertungsfrage, um wieder sicher kalkulieren zu können. Der Aufwertungssatz hätte nicht zu hoch getrieben werden dürfen. Die jetzige Lösung sei zwar unbefriedigend, aber es hätte nicht mehr herausgeholt wertu i können. (Beifall links.)

Abg. Dr. Wunderlich (D.Vp.) betont, daß es sein Bestreben gewesen sei, in der Aufwertungsfrage auszuglei­chen zwischen Wirtschaft und radikalen Aufwertungsverbän­den und aufzubauen. Die Wirtschaft wollte einen dicken Strich unter die ganze Sache machen. Das halte er für un« mißlich, weil es dadurch unzweifelhaft zu einer Revolution gekommen wäre. Gegenüber dem Standpunkte der radikalen Aufwertungsfreunde, daß Recht Recht bleiben müsse, betone er, daß man bei Fixierung der Quote, die der Schuldner heutt dem Gläubiger zu zahlen habe, die tatsächlichen Ver­hältnisse berücksichtigen müsse. (Zustimmung rechts.)

Aus Stad! und Land.

Mtensteig, 10. Juli 1925.

Zum Radfahrerfest.

Der Radfahrerverein Alten steig feiert am morgigen Sonntag sein 30jähriges Bestehen und hat die freudige Genugtuung, daß der Radfahrer-Landes­verband Württemberg die hiesige Einladung angenommen, sein jährliches Hauptfest hierher verlegt und mit dem Jubiläum des hiesigen Radfahrervereins verbunden hat. Dadurch geht das morgige Radsahrerfest weit über die Bedeutung der sonst üblichen Radsahrerfeste hinaus. Die­sem Umstand hat auch die hiesige Stadt Rechnung ge­tragen und der Eemeinderat hat dem hiesigen festgeben­den Verein für seine Pflichten als Gastgeber einen nam­haften Beitrag verwilligt. Eingeleitet wird das Fest durch einen heute abend stattfindenden Lampionkorso durch die Straßen der Stadt, woran sich das Fest­bankett im Gasthof zumGoldenen Stern" anschließt. Am morgigen Sonntag früh 6 Uhr finden die Rennen auf der oberen Talstraße statt und um 7 Uhr wird die Vergmei st erschuft des Radfahrerverbandes Würt­temberg auf der Straße Altensteig-Ettmannsweiler aus­getragen, bei welchem die Kraft und Ausdauer der Fahrer in Erscheinung tritt. Nachmittags wird sich ein stattlicher Festzug mit interessanten Gruppen durch die Straßen der Stadt bewegen und auf dem Festplatz wird dann Ge­legenheit geboten sein, die Radler und Rodlerinnen im Kunst- u. Schulreigen, sowie im Radballspiel zu bewundern. Abends wird ein Festball imGrünen Baum" das Fest beenden, wobei sich ein Kunstfahrer, auch aus dem Hocheinrad, produzieren wird. Da der Lan­desverband mit dem Hauptfest eine Wanderfahrt mit dem Ziel Altensteig verbindet, so sind hier morgen zahlreiche auswärtige Gäste zu erwarten. Wir begrüßen sie herzlich und wünschen, daß es ihnen hier gut gefällt. Dem Verein aber wünschen wir einen glücklichen Verlauf des Festes und ein weiteres Blühen und Gedeihen.

Eine Würdigung des Fahrrades in Vergangenheit und Gegenwart finden unsere Leser in unserem heutigen Schwarzwälder Sonntagsblatt".

Ein Personen Vorzug insgesamt 3 Abendzüge. Anläßlich des am Sonntag den 12. Juli hier statt­findenden Landesradfahrerfestes wird zur besseren Abwick­lung des Personenverkehrs von Aliensteig nach Nagold ein Personenvorzug 14 ausgeführt und zwar: Altensteig ab 6.87 Berneck 6 44 Ebhausen 6.86 Rohrdorf 7.04 Nagold- Stadt 7.18 Nagold Bahnhof an" 7.28 mit Anschluß an den Eilzug 934 Richtung Pforzheim und Stuttgart. Es wird noch besonders daraufhingewiesen, daß ein sicherer Anschluß an diesen Eilzug (Nagold ab 7.84) nur erreicht wird, wenn ab Altensteig dieser Vorzug benützt wird.

Es werden also am morgigen Sonntag abend drei Abendzüge laufen: Der Vorzug Altensteig ab 6.67 Uhr mit Anschluß an den Eilzug in Richtung Pforzheim, dann Altensteig ab 6.87 Uhr mit Anschluß in Richtung Eutingen und der letzte Zug Altensteig ab 8.47 Uhr mit Anschluß in Richtung Pforzheim. Auf den letzteren Zug sei auch bei dieser Gelegenheit ganz besonders aufmerksam gemacht, da es immer noch Leute gibt, die von seiner Existenz nichts wissen und besonders die günstige Gelegenheit der Hierher­fahrt mißachten, die der Abendzug Nagold ab lO.os Uhr bietet.

Freudenstadt, 10. Juli. (Die Kleinbrenner.) Bei der Versammlung des Vereins der Klein- und Obstbrenner vom 8. Juli im Gasthaus zur Glocke in Freudenstadt be­richtete der Vorstand des Vereins, Herr Haug zum Stutt­garter Tor, über die derzeitige Lage des Brennereigewer­bes und besonders über die Beratungen des Verbands­ausschusses in Stuttgart. Nach diesen Ausführungen sind die Aussichten für den Weiterbestand des Kleinbrennerge­werbes sehr schlecht. Wenn auch nicht anzunehmen ist, daß eine direkte Aufhebung evtl. Ablösung der Brennereirechte zustande kommt, so dürsten doch Steuererhöhungen und Verordnungen es soweit bringen, daß die Betriebe von selbst aufhören. Viel Schuld daran mag wohl das Schwarz­brennen, besonders in einzelnen badischen Bezirken, sein, dies wurde auch von der Versammlung mißbilligt, aber es wurde doch darauf hingewiesen, daß in Württemberg, be­sonders auch im Schwarzwald, solche Vergehen nur selten, jedenfalls aber in geringerem Ausmaße Vorkommen. Aber auffallend ist, daß hierunter der ganze Stand notleiden soll, wo die ganze Sache nicht entfernt heranreicht an die großen Spritschiebungen und Steuerhinterziehungen direkt am Sitz der Reichsmonopolverwaltung und anderen Or­

ten im Reich, oft unter Mitwirkung von staatlich angestell- ten Beamten. Wenn eins seine Daseinsberechtigung ver­wirkt hätte, so wäre es wohl das Branntweinmonopol.

Pforzheim, 10. Juli. In der Angelegenheit des Lohn­streites in der Pforzheim er Schmuckwarenin­dustrie hat der Landesschlichter in Karlsruhe dahin entschieden: Die Verbindlichkeitserklürung des Schieds­spruches des Schlichtungsausschusses Karlsruhe vom 22. Juni wird abgelehnt, weil die Anwendung staatlichen Zwanges angesichts der in dem Schiedsspruch enthaltenen Lohnerhöhung von 20 Prozent unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen nicht angängig erscheint. Die ! sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft rechtfertigen eine Z Lohnerhöhung. Diese muß sich aber mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse der Pforzheimer Schmuckwaren­industrie, sowie auf das Maß der Steigerung des Lebens- ! Haltungsindex in vorsichtigen Grenzen halten, soweit es i sich um die Anwendung staatlichen Zwanges handelt.

Ob sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch in letzter Stunde verständigen, oder ob von morgen an die Fabriken ruhen, ist heute noch nicht zu sagen.

Stuttgart, 10. Juli. (Der Landtag in der Jagdaus- ^ stellung.) Auf Einladung der Deutschen Jagdausstellung fanden sich die Mitglieder des Württ. Landtags heute vormittag im Handelshof ein. Der Landesvorstand des Allgemeinen Deutschen Jagdschutzvereins, Oberjägermei­ster a. D. Freiherr von Gaisberg, begrüßte die Gäste und brachte den Wunsch zum Ausdruck, daß die Abgeordneten bei der Abänderung des württ. Iagdschutzgesetzes, na­mentlich hinsichtlich der sog. 50 Morgen-Jagden, Mit­wirken möchten. Dann entbot der erste Vorsitzende der Württ. Jägervereinigung, Direktor Pflanz, den Volks­vertretern den Weidmannsgruß und bezeichnte den Be­such des Landtages als ein Ereignis für die württ. Jägerwelt. Auch er wünschte, daß die Abgeordneten ;u ihrem Teil dazu beitragen mochten, daß ein neues Jagdgesetz anstelle des veralteten vom Jahre 1855 ge­schaffen werde. Geh. Kriegsrat Dreiß, der Leiter der Ausstellung, machte Ausführungen über den Aufbau der !. Jagdausstellung und führte die Abgeordneten durch die Räume. Am Schlüsse des Rundganges brachte Land- iagspräsident Körner den Dank des Landtages für Ein­ladung und Führung zum Ausdruck. !

Streifen der Verkehrspolizei. Das Poli- ieipräsidum hat damit begonnen, durch Beamte, die im Kraftwagen und auf Krafträdern fahren, Streifen aus- !

zuführen. Bei der ersten Streife, die am 3. Juli vor- !

zenommen wurde, erfolgten 40 Beanstandungen; 15 Fah­rer ohne Führerschein wurden der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.

Marbach, 10. Juli. (Opfer der Autosahrerei.) Auf der Straße Beilstein-Auenstein wurde der 71jährige Landwitt Karl Kübler von Schmidhausen durch ein Personenauto so unglücklich angefahren, daß er rücklings fiel und sich bei ihm alsbald Bewußtlosigkeit ein stellte. Die Insassen des Autos nahmen sich sofort um den Verunglückten an und brachten ihn rasch ins Krankenhaus Marbach. Während der Fahrt starb der betagte Mann.

^ Urach, 10. Juli. (Erstickt.) Aüf tragische Weise kam das Mnd des Lehrers Kaltenbach in Erabenstetten ums Leben.

Won einer Autofahrt nach Hause zurückkommend, kehrte die Familie Kaltenbach in derKrone" ein. Das inzwischen eingeschlafene 7 Monate alte Söhnchen wurde im Neb.n- zimmer auf das Sofa gelegt. Als die Wirtin kurze Zeit «nachher nach dem Kinde sah, lag es am Boden und war tot.. Anscheinend vom Sofa herabgefallen und zwischen Tisch und Sofa eingeklemmt mußte es ersticken.

^ Hall, 10. Juli. (Jahresfeier der Diakonissenanstalt.) Am letzten Sonntag beging die Diakonissenanstalt in Schwäb.

Hall ihr Jahresfest mit einem Festgottesdienst in der Micha­elskirche und der Einsegnung von 10 Schwestern durch den Anstaltsleiter Pfarrer Weißer. 4 Schwestern konnten ihr 25jähriges Dienstjubiläum feiern. Dem Jahresbericht zufolge wurde ein eigenes Heizkraftwerk eingerichtet. In 15, auswärtigen Krankenhäusern dienen 46 Schwestern, in son­stigen Anstalten 27. In 160 Gemeinden pflegten 182 Schwe­stern. Im Frauenheim in Hall sind zurzeit 69 Frauen, im Schwachsinnigenheim 400 Pfleglinge. Für den Bau dep Feierabendhauses der Schwestern sind bisher 40 000 Mare eingegangen. Die Anstalt darf für ihren aufopfernden Dienst an unserem Volk auch fernerhin auf hilfreiche An­teilnahme hoffen. ep-

Dörrmenz OA. Gerabronn, 10. Juli. (Tödlicher Sturz.),.

Der verheiratete Landwirt und Taglöhner L. Trumpp stürzte beim Ausbessern seines Hauses so unglücklich von der Leiter, daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat.

Urach, 10. Juli. (Tödlicher Sturz.) Der bei der Stadt be­schäftigte E. Lotterer fiel beim Friedhof so unglücklich von einem Baum, daß er das Genick brach und auf der Stelle tot war.

Schwenningen, 10. Juli. (Zur Stadtvostandswahl.) Die Kommunisten haben beschlossen, den kommunistischen Land­tagsabgeordneten Karl Müller (Ravensburg) zum Stadt- su<ultheißen zu wählen.

Tannheim OA. Leutkirch, 10. Juli. (Tod durch den elektr. Strom.) Bei Anstricharbeiten an der Dachrinne des Neu­baus von Schuhmachermeister Maier kam der 18jährige Malergeselle Willi Keck aus Mooshausen, der elektr. Haus­anschlußleitung zu nahe, so daß Kurzschluß entstand, der sei­nem Leben nach einem kurzen lauten Aufschrei ein Ende

machte. ^ .

Ulm, 10. Juli. (Spatzenfrechheit.) Als sich am Sonntag der Sängerklub Ulm auf dem Münsterplatz sammelte, jeder Sänger mitgleichem Hüterl und einer Feder draus", hatte ein Sänger das Pech, daß ein Windstoß ihn seiner schönen Feder beraubte. Der Sänger wollte sie erhaschen, aber» Pech, da kam ein frecher Spatz, nahm dem Sangesbruder das Federl weg und flog mit der Beute stolz in sein Nest auf den Münsterturm.