nungssahr erwies es sich im Interesse der Festigung Nr Währung vielfach als unerläßlich, durch starke Eingriffe in die Substanz selbstverständlich auch der Wirtschaft zunächst einmal die öffentlichen Haushalte ins Gleich­gewicht zu bringen. Eine Fortsetzung solcher Eingriffe ist angesichts der Lage der Wirtschaft ausgeschlossen. Daraus folgt mit eiserner Notwendigkeit, daß es nun­mehr weniger darauf ankommt, die eine oder die andere nickt unbedingt lebensnotwendige Aufgabe, cylch wenn ihre Erfüllung der Gemeinde oder der Amtskörperschast aus örtlichen Gründen noch so wünschenswert erscheinen mag, sofort durchzuführen, als die steuerlichen Lasten .fühlbar zu mindern: insbesondere sollten Pläne, für beten Ausführung eine dringende Notwendigkeit nicht besteht, bis zur Wiederkehr günstigerer wirtschaftlicher Verhältnisse zurückgestellt werden.

* Freudenstadt, 24. Juni. (Volkszählung. -- Flugverkehr. Die Volkszählung vom 16. Juni wies für Freudenstadt mit Christophstal und Kniebis eine Bevölkerung von 5023 männlichen und 5986 weiblichen Personen nach, also ins­gesamt 11009. Darunter befinden sich etwa 1010 Kurgäste. Die Zahl der in Freudenstadt Wohnenden beträgt also rund 10100. Die Zählung am 8. Oktober 1919 ergab 8456 Einwohner. Wiedie Südd.Zeitung erfährt, beabsichtigt die Daimler-Motorengesellschaft, gestützt auf ihre außerordent­lichen Erfolge mit den Mercedes-Daimler-Leichtflugzeugen im Deutschen Rundslug, noch im Laufe des Sommers einen Flugnabverker zwischen Böblingen und Fr enden st adt einzurichten. Die Linie ist als Zubringer­linie an die großen internationalen Flugverbindungen ge­dacht.

* Schrambexg, 23. Juni: Die Sonnwendfeier auf dem Fohrenbühl nahm einen erhebenden Verlauf. Obcramtsgeometer Linkenheil richtete Worte der Begrüßung an die große Schar der Schwarzwaldfreunde. An seine Rede schloß sich der Gesang von Volks- und Valerlandsliedern und ein Umzug um das Gedächtnishaus mit Lampions. Der Turm des Hauses war bengalisch be­leuchtet.

Stuttgart, 24. Juni. (Wohnungsbaufrage«.) Die Ar­beitsgemeinschaft für gemeinnützige Wohnungsbestrebun­gen, der zahlreiche Verbände angehören, beabsichtigt eine rege Propaganda, um die Regierung zur stärkeren Förde- derung des Wohnungsbaues zu veranlassen. Die Arbeitsge­meinschaft stellte in dieser Hinsicht folgende Forderungen auf: Im Etat 1926 müssen für den Wohnungsbau Mittel mindestens in dem Umfang vorgesehen werden, daß die Wiirtt. Wohnungskreditanstalt in der Lage ist, aus die bis 15. Mai 1925 bei ihr eingelaufenen kreditwürdigen Ge­suche einen zusagenden Bescheid zu erteilen. Der Einwand, daß diese Mittel nicht aufgebracht werden können, beruht aus einer Verkennung der unmittelbaren Lebensnotwendig­keit des Wohnungsbaus und ist daher nicht stichhaltig. So­lange und soweit die Gebäudentschuldungsfteuer erhoben oder durch eine ähnliche Abgabe auf die Wohnungswirt- schast ersetzt wird, ist deren Ertrag restlos dem Wohnungs­bau zuzuführen. Sobald wie möglich, spätestens im Zusam­menhang mit der aus 1. April 1926 zu erwartenden Neu­regelung der Mietzinsfteuer, muß ein württ. Bauprogramm mit Finanzierungsplan für die nächsten 5 Jahre aufgestellt und die Deckung des hierzu erforderlichen öffentlichen Bank­kredits gesichert werden. Die Arbeitsgemeinschaft kündigt ferner an, daß sie nötigenfalls gegenüber einem ferneren Widerstand der Regierung und des Landtags die letzten Mittel anzuwenden, sich nicht scheuen wird.

Sulzbach a. Murr, 24. Juni. (Brände.) Nachdem erst vor acht Tagen das Anwesen des Gutsbesitzers Karl Strohmaier in Berwinkel vollständig niedergebrannt ist, brach vor eini­gen Tagen in einem Nebengebäude des Hauses der Frau Christian Künzlen, Fabrikanten Wwe. hier wieder Feuer aus. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr gelang es, das Wohnhaus zu retten, obwohl die abgebrannten Neben­gebäude an das Haus angebaut waren. Trotzdem ist der verursachte Schaden ganz bedeutend.

Tettnang, 24. Juni. (Schadenfeuer.) Dienstag nachmit­tag brach in der Besitzung des Landwirts Joseph Vau mann in Flockenbach, Gde. Tannau, Feuer aus, kurz nachdem der Besitzer von der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Stutt­gart nach Hause gekommen war. Der große, mit der gesam­ten neuen Heuernte gefüllte Stadel brannte vollständig au». Es sollen über 2000 Zentner Heu vernichtet worden fei». Als Ursache des Brandes wird Kurzschluß in der elekttt- sa-: Leitung angenom men.

Rottenbürg, 24. Juni. (Zum Bischofssubiläum.) Vis letzt haben sich vier Kardinäle und 12 Bischöfe zu den Jubi­läumsfeierlichkeiten angemeldet.

^ Nöhrwangen OA. Biberach, 23. Juni. (Schadenfeuer.) dn der Nacht auf Montag brach im Oekonomiegebäude des Landwirts Christian Müller auf bis jetzt unaufgeklärte Weise Feuer aus, dem außer der Stallung das ganze Ge­bäude zum Opfer fiel.

Cmiind, 24. Juni. Am Montag, als die Mutter um die Mittagsstunde in der Küche mit der Zubereitung des Essen» beschäftigt war, fiel das 2 Jahre alte Kind Anton der Fa­nnie Anton Rupp in einen mit heißem Waer gefüllten ^>ps. Hiebei erlitt das Kind schwere Verbrühungen, so

trotz sofortiger Inanspruchnahme des Arztes das junge "ben nicht mehr gerettet werden konnte.

Vom Württ. Landtag

k.^Ellttgart, 24. Funi. Der Finanzausschuß beriet ^rn den Kultetat und lehnte einen Antrag Schees (De ""en Oberrechnungsrat der Gruppe 10 zum Rec .MM dieser Gruppe zu ernennen. Kultminister § N>n»^E luit, dich die Vorbereitungen für die Einglie ki-n °br Oberschulbehörden ins Ministerium im Gm diese Frage in Verbindung mit der Staa ^nnsachung im Lause des Winters dM L andtag hesch

Werft werde.' Bei den Kapiteln 41^-47 übör dle LekMn- gen aff die Kirche erklärte der Minister auf die Ausfüh­rungen von verschiedener Seite, daß die Klarstellung der Rechtslage schwierig sei. Man müsse die bestehenden Be^ stimmungen in der Praxis loyal anwenden. Beim Kap. 48, Universitäten, wurde ein Antrag Heymann (Soz.) auf stärkere Berücksichtigung des Genossenschaftswesens in der Wirtschaft angenommen, desgleichen ein Antrag aller Parteien auf Berücksichtigung der Auslandskunde an der Universität und an der Technischen Hochschule. Bei den Kapiteln 55 und 56, höhere Schulen, wurde ein An.rag Scheef-Dr. Hieber (Dem.) mit 8 gegen 6 Stimmen abgelehnt, im Haushaltplan für 1925 die Stel-- lenanforderung auch bezüglich der höheren Lehrer nach, dem Grundsätze der Sechstelung zu gestatten und dabei mn volles Sechstel der Gesamtstellenzahl in Gruppe 12 einzustufen. Der Finanzminister Dr. Dehlinger hatte darauf hingewiesen, daß der Antrag finanzielle unmög­lich sei. Man könne auch nicht Lehrer an kleineren An­stalten in Gruppe 12 einstufen, während andere Beamten­kategorien am gleichen Ort tiefer eingestuft seien.

Das Ende der Deutschen Landwirtschaft»- Ansstellung

' Stuttgart, 23. Juni. Me 31. Wanderausstellung d« DLG. ist Dienstag abend 8 Uhr geschlossen worden. Dia Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft schreibt zum Ab­schluß der Ausstellung:

Der allgemeine Verlauf der Ausstellung kann dank dem Entgegenkommen und der opferfreudigen Mitarbeit aüer Stellen und Personen, die für den Aufbau uüd di« Durchführung der Ausstellung in Bettacht kamen, als günstig bezeichnet werden. Besondere Hervorhebung ver­dient die rege Mitarbeit der ländlichen Hausfrauen an der Ausstellung, und an den während der Wanderver­sammlung gepflogenen Beratungen. Wir dürfen mit Genugtuung hervorheben, daß die Ausstellung in allen ihren Zweck, die deutsche Landwirtschaft zur Förderung der Technik anzuregen und auch dem Städter einen Ein­blick in die Produktionsverhältnisse der Landwirtschaft zu verschaffen, voll erfüllt hat. Sie gab ein fast voll­ständiges Bild von der Entwicklung und dem hohen Stand der deutschen Landwirtschaft und der ihr nahe­stehenden Industrie- und Handwerkszweige.

Es muß besonders lobend erwähnt werden, daß die Reichsbahn die schwierige Aufgabe der Massenbeförde­rung der Personen, Tiere und sonstigen Ausstellungs­gütern bislang glänzend erfüllt hat und daß sich auch die übrigen Verkehrseinrichrungen der Stadt Stuttgart als d urchaus leistungsfähig erwiesen haben.

Dank der günstigen Witterung verspricht der Besuch die Höhe der letzten Stuttgarter Ausstellung im Jahr« 1908 mit etwa 230000 Besuchern zu erreichen. Leider reicht dieser Besuch nicht aus, die Kosten der Ausstellung voll zu decken, sodaß die Deutsche Landwirtschaftsgesell­schaft mit einem Abmangel von 100 bis 130000 Mark rechnet. Die Gesellschaft wird diesen Zuschuß gerne tra­gen in der Ueberzeugung, daß die Ausstellung in dem Heimatlands ihres Gründers, Max Eith, ihren gemein­nützigen Zweck erfüllt und reiche Anregung zur Förde­rung im ganzen Reich gegeben hat. Die DLG. scheidet von Stuttgart mit herzlichem Dank für die allseitige Unterstützung und Förderung, die ihr Unternehmen im schönen Schwabenland erfahren hat, und hofft ein glück­liches Wiedersehen in Stuttgart nach weiteren 12 Jahren.

Sindlingen, b. Herrenberg, 24. Juni. Die Gebrüder Adlung haben sich überaus erfolgreich an der 31. Land­wirtschaftlichen Wanderausstellung in Stuttgart beteiligt. Die folgenden Preise sprechen für das hervorragende Adlungsche Gestüt: In der Klasse 29 für Stuten, 1922 ge­boren, einen 2b-Preis 150 Mk. und einen 3. Preis 100 Mk.; in Klasse 34 für Stuten, vor dem 1. Januar 1922 ge­boren, nachgewiesen gedeckt oder mit 1925 geborenem Foh­len den Staatsehrenpreis des preußischen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten: Bronzenes Staatsehrenschild und la-Preis 200 Mk., ferner einen 2b- Preis 150 Mk.; in Klasse 36 für Stutfohlen, 1923 geboren, einen 1. Preis 120 Mk.; in Klasse 37 Sammlungen jüngere Zuchtgebiete den Siegerpreis des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 500 Mk, den Ehrenpreis der Württ. Zentralstelle für die Landwirtschaft, eine Schreibgarnitur und 1. Preis 120 Mk. 1. Sammlung in Klasse 38 b einen 2b-Preis 500 Mk. und in Klasse 39 a den Ehrenpreis des Westfälischen Pferdestammbuches e. V. Münster und 1. Preis 90 Mk. Sämtliche hier ohne die Stifter genannten Preise stammen vom Württ. Pserde- zuchtverein. Auch in der Rinderausstellung holten die Gebr. Adlung in Klaffe 1: Bullen, sprungsähig, vor dem 1. Juni 1921 geboren, eine^ 2 a-Preis 160 Mk. vom Fleck- vieh-Zuchtverband für den Württ. Schwarzwaldkreis, Rottweil a. N.

Kleine Nachrichten aus aller Welt.

Abschluß des Schissbeker Kommunistenprozesses. Der Tchifsbeker Kommunistenprozeß, der am 26. Februar vor der politischen Strafkammer des Landgerichts Altona be« sgvnn und in sieben Staffeln insgesamt 191 Personen auf die Anklagebank brachte, hat heute vormittag mit der Ver- .urteilung von 13 Angeklagten zu Festungsstrafen von drei Jahren und 6 Monaten bis zu einem und 5 Monaten und - Geldstrafen von 2001000 Mark seinen Abschluß gesunden.

3 Persoue« vom Blitz erschlage«. Bei einem schweren Ge« rvitter, das gestern nachmittag über der Prignitz nieder- verging, wurden in der Näh« des Dorfes Lässlich bei Perle­sberg drei beim Heue« beschäftigte Männer von einem Blitz/ fttahl getroffen und sofort getötet.

" Das Urteil im Mordprozeß Jom«. Im Mordprozeß Jo- Aas (Mecklenburgische Tscheka) wurde vom Staatsgerichts» Hofe zum Schutze der Republik das Urteil gesprochen. Der Spruch lautete gegen Zeutschel auf 8 Jahre Zuchthaus und 600 Mark Geldstrafe, gegen Winkel auf 3 Jahre Zuchthaus «ttd 300 Matt Geldstrafe, gegen Warnke aus 2)4 Jahr« Zuchthaus und 300 Mark Geldstrafe, gegen Schmidt auf 2)4 Jahre Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe.

Die Verhältniswahl in Griechenland. Die Nationalver­sammlung stimmte mit 182 gegen 42 Stimmen dem Grund­satz der Verhältniswahl zu.

Handel und Verkehr

Amtliche Berliner Devisenkurse vom 24. Juni

London (1 Pfund Sterl.)

20,388

20,440

20,386

20,481

Reuvork sl Dollar)

4,105

4,205

4.105

4.265

Amsterdam (100 Gulden)

168.31

168,73

168.36

168,68

Brüssel (100 Kranes)

19.55

19,59

19,37

18,41

Italien (100 Lire)

15,68

15,67

15.52

15,66

Paris (100 Kranes)

19.72

19,76

18,58

19,57

Schweiz (100 Franken),

81,46

81,66

81,45

81,65

Spanien (IM Peseten)

60,87

61,03

60,95

61,11

Stockholm (IM Kronen)

112.20

112,48

112,24

112,58

Wien (IM Schilling)

59,057

59,197

59,M7

59.197

Wrrtschaft

Der deutsche Außenhandel im Mai IMS Berlin, 24. Juni. Die deutsche Eiusnhr im Mai 1025 beläuft sich anf 1,084 Millionen gegenüber einer Ausfuhr von rund 732 Millionen Reichsmark. In der Zeit vom Januar big Mai 1025 betrug di« Ein­fuhr ruitd 5.785 Millionen Reichsmark uud di« Aussuhr rund 3444 Millionen Reichsmark. Die reine Wareueinsubr zeigt im Mai gegen­über dem Bormonat eine Abnahme von rund IS Millionen Reichs mark. Die Warenausfuhr ist dagegen um rund 58 Millionen Reichs­mark gestiegen. Die Passivität der Handelsbilanz beläuft sich im Mai anf 20« Millionen Reichsmark gegen SS7 Million«» Reichsmark im Bormonat.

Börsen

Berliner Börse vom 24. Juni. Die Ankündigung der Räumung des Ruhrreviers zur vereinbarten Zeit bat zu einer etwas freund­licheren Beurteilung der politischen Lage als bisher Veranlassung ge­geben uud die stark nach unten engagierte Spekulation zur Vornahme von Deckungen io gröberem Umsange sowohl auf dem Aktien- als auch auf dem Anleihemarkt veranlaßt. Einen günstigen Eindruck machte auch die Besserung der deutschen Handelbilanz im Mat bere« Passivität infolge von vergrößerter Ausfuhr weiter zurückgegangen ist. Bei leichten Kursschwankungen nach oben und unten vermochte sich später die festere Veranlagung der Börse zu behaupte«. Di« Ver­hältnisse am Geldmarkt sind unverändert geblieben.

Stuttgarter Börse vom 24. Juni. Die heutige Börse bracht« «t»e kleine Besserung der Tendenz. Die Beschlüsse des französischen Mini» sterrates ließ es die Spekulation für geboten erscheinen, Deckung«» ihrer gestrigen Blankoabgaben vorzunehme».

Getreide

Berliner amtl. Prodnktennotiernnge« vom 24. Jnni. Wetze« »ürt.

366260 GM. Roggen märk. 218322, Gerste, Wintergerste 206316, Sommergerste 226245, Futtergerst« 200216, Haser, mark. 381 Äs 289, Mais loko Berlin 211215, Weizenmehl 3436,2ki, Rogoesmehl 29,7531, Weizenkleie 18,213,8, Roggenkleie 1414,2, RavS 860870.

Krnchtvreise. Aalen: Kernen 18, Weizen 12,5014, Roggen 12 ,Ä vis 12,80 H schch e » heim : Weizen 12,50, Haber 12

Leutkirch: Roggen 12, Haber 12,25 ^4. Niedling«»: Gerste 10,40 je der Zentner.

Märkte

Ul«. 28. Juni. (Schlachtvtehmarkt.) Zugetrieben: 8 Ochse«, 1« Ja», »en, 4 Kühe, 16 Rinder, 144 Kälber, 186 Schweine. Erlös aus P 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochse» 1. Sorte 5256, Karren 1. 44-46, 2 . 88-42, Kühe 2. 3883, 8. 1836, Rinder 1. 52-56, 2. 46-50, «älbv 66-70, 2. 60-64, Schweine 1. 84-68. 2. SOW MaeÜv«rt«H

In ^allen -Katt»««». .

Letzte Nachrichten»

Die Vertreter der Forstwirtschaft bei Hindenburg.

TU. Berlin, 25. Juni. Der Reichspräsident empfing, wie die Morgenblätter melden, gestern den Vorstand des Reichsforstwirtschaftsrates zur Entgegennahme ihrer Glück­wünsche und zur Besprechung der Lage der deutschen Forst­wirtschaft.

Zweiter Rathenau-Prozeß.

WTV. Leipzig, 24. Juni. Vor dem Staatsgerichtshof begann heute der zweite Rathenau-Prozeß. Die Anklage lautet auf Beihilfe zum Mord und richtet sich gegen den ehemaligen Oberleutnant z. S. Günther Brandt aus Kiel und den Fabrikbesitzer Küchenmeister aus Freiburg i. S. Die Beteiligung der beiden an dem Unternehmen Kerns, Fischers und Techows soll in der Beschaffung bezw. Her­gabe des zum Mord''benutzten Kraftwagens bestehen. Ge­genüber der Darstellung der Angeklagten, von denen Brandt erst nach und nach zugab, daß ihm der Mordplan an sich durch Kern und Fischer bekannt geworden sei, steht die Anklckge auf dem Standpunkt, daß beide sich der Be­teiligung am Rathenaumord schuldig machten.

Französische Erläuterungen zu der Antwort. Der um­getaufte Sicherheitspakt.

TU. Berlin, 25. Juni. Die Morgenblätter melden aus London: Reuter meldet, daß die französische Regierung in Beantwortung von Anfragen der deutschen Regierung Erläuterungen zu der französischen Note über den vorge­schlagenen Sicherheitsvertrag gegeben habe. Die Erläu­terungen seien nicht zahlreich und offenbar nicht von weit­gehender Bedeutung. Sie seien der britischen Regierung mitgeteilt worden. Reuter fügt hinzu, daß jetzt in der offiziellen Sprache nicht mehr von einem Sicherheitspakt sondern von einem Vertrag gegenseitiger Garantien die Rede ist, da das Wort Pakt in Frankreich eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit dem Völkerbundspakt besitze.

Kabinettssitzung über die französische Sicherheitsnote.

WTV. Berlin, 25. Juni. Wie derBerliner Lokalan­zeiger" meldet, sind die Reffort-Besprechungen über die Antwortnote Briands in letzter Zeit so weit gefördert worden, daß das Reichskabinett gestern abend in einer Sitzung über die Note beraten konnte. Irgendwelche Be­schlüsse wurden nicht gefaßt.

Aufwertungskundgebung im Reichstag.

WTB. Berlin, 25. Juni. In der Wandelhalle des Reichstags erschienen gestern nachmittag Vertreter der Ar­beitsgemeinschaft der Aufwertungsorganisationen, die den anwesenden Abgeordneten gegenüber in sehr lebhafter Weise ihrer Enttäuschung über die bisherige Behandlung