einem Straßenwärter keinerlei Vorbildung, auch nicht hand­werksmäßiger Art, verlangt wird. Diejenigen beamten­rechtlich angestellten Straßenwärter, die nicht auf einen Taggeldsatz von 4.50 Mk. kommen, erhalten eine Aus- gleichszulage. In den Genuß dieser Zulage kommen 14 Straßenwärter. Dem Beschlüsse des Bezirksrats wird Ge­nehmigung erteilt. Der Bezirksrat hat beschlossen, für die Realschule mit Lateinabteilung künftighin einen jährlichen Beitrag an dem Aufwand für Lehrkräfte, Lehrbetrieb ohne Baukosten nach dem Verhältnis der die Schule besuchenden Kinder aus dem Bezirk zu leisten. Dieser Beitrag beläuft sich für 1924/1925 auf 12 500 Mk,, M die Frauenarbeitsschule und die Gewerbeschule wurde der Beitrag auf je 1000 Mk. festgesetzt. Der Vorsitzende hebt das große Interesse des Bezirks an dem Ausbau der Realschule hervor, das den verhältnismäßigen. Anteil an dem Abmangel des Lehrbetriebs rechtfertige. Der Vor­anschlag der Amtskörperschaft sieht eine GesaNrtaus- gabe von 776810 Mk. (auf die Bezirksfürsorgeverwaltung kommen allein 204600 Mk. Ausgaben, die Verzinsunqder Krankenhausbauschuld erfordert den Betrag von 31500Mk., der Straßenbauetat ergibt 102500 Mk., als erste Rate zur Aufwertung der Sparkasseneinlagen der Oberamtsspar­kasse sind 50000 Mk. in den Etat eingestellt) und eine Gesamteinnahme von 317972 Mk. vor, verzeichnet also ein Defizit von 458838 Mk. Die Umlage wurde auf 460000 Mk. festgesetzt. Angenommen wurde ferner ein Antrag von Schultheiß Decker-Pfalzgrafenweiler, der lautet, die Amtsversammlung möge beschließen, 1. die württemb. Staatsregierung zu ersuchen, in aller Bälde einen Gesetz­entwurf vorzulegen, wonach die Kraftfahrzeuge zugunsten der Amtskörperschaftskasse besteuert werden dürfen, 2. die übrigen Verbände zu ersuchen, sich diesem Beschluß an­zuschließen.

Eine Debatte gab es noch über die Abfindungdes technischen Direktors beim Bezirksver­band Heimbachkraftwerk dem bei der Verbands­versammlung im Frühjahr ds. Js. ein Mißtrauensvotum ausgesprochen wurde, dieser aber die Konsequenzen nicht zog und nicht zurücktrat. Eine Kündigung war lt. Vertrag erst auf 1. April 1931 möglich, so daß er, wollte man ihn sofort entlassen, abgefunden werden mußte. Der Verband erwarb sein Wohnhaus um 70000 Mk. und zahlte ihm außerdem einen Betrag von 40000 Mk. Abfindung, ein empfindliches Schmerzensgeld für den Bezirksverband.

* Oberjettingen, 18. Juni. (Schulausflug und Empfang bei der Kaiserin.) Die Oberjettinger Schule machte heute einen Ausflug nach Wildbad. Die Schülerkapelle brachte aus diesem Anlaß der z. Z. dort in Kur weilenden Kaiserin ein Ständchen. Sichtlich erfreut hörte die hohe Frau vom Balkon des Badhotels den Weisen der jugendlichen Musi­kanten zu. Nachher wurde der begleitende Lehrer, OL. Wagner, mit den kleinen Spielern von ihr empfangen, wo sie den herzlichsten Dank für die spontane Huldigung aus­sprach. Sie wolle auch dem Kaiser Mitteilung davon ma chen, der sich gewiß darüber freue. Auch das zahlreich anwesende Kurpublikum spendete den kleinen Leuten war­men Beifall.

Stuttgart, IS. Funi. (Bon der Wanderausstellung.) Die frühere Königin Herzogin Charlotte und die Für­stin Wied mit ihren beiden Söhnen haben Donnerstag nachmittag die Ausstellung der DLG. besucht.

Ein Messerheld. Das Schwurgericht hat den aus Wayern gebürtigen Stallschweizer Karl Schwarz wegen Totschlags zu 3 Fahren Gefängnis verurteilt. Schwarz Gatte am 24« Mai in Renningen den Waldhüter Rudolf Blaich erstochen. *

Einigung über die Arbeiterlöhue bei der Reichsbahn. Die Lohnverhandlungen zwischen d« Hauptverwaltung- der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft -wrd den vertragschließenden Arbeiterorganisationen haben W einer Einigung geführt, deren Ergebnis sofort m Kraft gesetzt wurde.

Deutsche Jagd-Ausstellung im Stuttgav- ter Handelshof.) Die große deutsche IagdausstÄ- «wg im Handelshof am Schloßplatz erfreut sich bei E Oesfentlichkeit eines sehr regen Interesses. Am Eröffnungstag besuchten etwa 1000, am zweiten Tag der Ausstellung bereits 2000 Personen die große Fagd- ichou. Sehr großen Beifall findet bei den Besuchern

Re Sammlung der Tag-Raubvögel von Oberpräparator Haag und die Darstellung der Falknerei von Oberpra- parator Gerstner. Allgemeines Erstaunen erregt der Ri«, fenelch im Balkonsaal, der stärkste, der jemals aus der Weit zur Strecke kam. Ganz besonders wirken auf Re Frauenwelt die schönen Fagdgemälde, die prächtigen Zagdbronee« und nicht zuletzt die Iagdschmuckstucke der Sold- und Silberschmiedekunst. Am Samstag und Sonn- rag (20. und 21. Funi) finden abends V-8 Uhr Ml Eürdtgartensaal aus Anlaß der Jubelfeier des Allgemei­ne« Deutschen Fagdschutzvereins Unterhaltungen statt mrt glänzende« dramatischen und musikalischen Darbietuv- gW erster Künstler. Jedermann ist Gelegenheit gegeben, «l diesen Veranstaltungen teilzunehmeu. Die Eintritts- Rwte dazu berechtigt auch zum Besuch der Ausstellung »Dos Schwäbische Land". . ^ ^

Metzingen, 16. Juni. (Unfall mit Todesfolge). Auf der Straße mm Riederich nach Metzingen fuhren drei Schutzpolizeiautos. Ein Stuttgarter Personenwagen wollte diese überholen und fuhr vor. Zu gleicher Zeit kam von Mittelstadt her der ledige 34 Fahre alte Lehrer Erwin Thumm, der sein« Mutter in Metzingen besuche« wollte, mit dem Motorrad. Wegen der starken Staub­entwicklung konnte er den Personenwagen nicht sehe» und stieß mit ihm zusammen. Er wurde in hohe« Dogen über das Auto hinausgeworsen, erlitt einen dop­pelten Schenkelbruch und eine Gehirnerschütterung. De« Verletzungen ist er im Bezirkskrankenhaus Reutlingen

Crailsheim, 18. Juni. (Zwischen den Puffern ) Nachts verunglückte auf hem hiesigen Bahnhof der Weichen­wärter Friedrich Ludwig von Altenmünster beim Zu­sammenstellen des Güterzuges tödlich. Beim Ueberschrei- ten des Gleises geriet er zwischen die Puffer zweier Wagen, die ihm den Brustkorb eindrückten. Er war sofort tot. Der Verunglückte ist 40 Fahre alt und hinter­läßt eine Witwe mit acht Kindern

Ellwangen, 18. Fuin. (Zwei Brände.) Fn Wört brach nachts in der Dorfmllhle, Besitzer Anton Mayer, ein Brand aus, dem d ie Mühle zum Opfer fiel. Zu dem bereits gemeldeten Brand in Bühlertann wird noch be­achtet: Am Mittwoch früh ist in dem Anwesen des Landwirts Otto Wengert ein Brand ausgebrochen, dem das ganz« Gebäude und zwei Nebengebäude zum Opfer fielen. Das Feuer sprang vom Hause des Wengert auf das Haus des Schlossers Dereth und des Polizei­dieners Lenzerer über. Sämtliche drei Häuser sind bis auf den Grund niedergebrannt.

Osterburken, 18. Juni. (Opfer des Berufs.) Beim Ran­gieren geriet der verheiratete Bahnarbeiter Günther zwi­schen die Puffer und wurde schwer verletzt.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Russisch-holländischer Konzesfionsvertrag. Die Sowjet­regierung hat einem Konzesfionsvertrag mit einem hollän­dischen landwirtschaftlichen Syndikat über die Zuteilung von 1200 Hektar im Gouvernement Jekaterinoslaw zur Ein­richtung einer Musterwirtschaft zugeftinrmt. Der Vertrag wird auf 12 Jahre abgeschlossen.

Die Expedition Nansens. Nansen ist i« Eriwa« einge­troffen und von Mitgliedern der armenischen Regierung empfangen worden. Die Kommission, an deren Spitze Nan­sen steht, wird die Möglichkeit einer Ansiedlung armeni­scher Flüchtlinge in der Nähe von Sardar-Abad unter­suchen.

Verderben bringender Orkan in Rußland. In mehreren Bezirken des Gouvernements Altai richtete ein Orkan außerordentlichen Schaden an. Bisher fiiÄ 28 Tate gemel­det. 130 Häuser wurden zerstört.

Senator La Follette fi. Robert Marion La Fotette, Se­nator für den Staat Wisconsin, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. La Follette entstammte einer alten französisch- kanadischen Familie.

Ein sranz. Vlaubuch über die Sicherhcitspaktfrrrge. Die

französische Regierung veröffentlichte ein Blaubuch, in dem sie 9 Noten wiedergibt, die seil dem 9. Februar zwffchen der französischen und der deutschen Regierung, sowie zwischen der französischen und der englischen Regierung aussetauscüt worden sind.

Die Opfer des Eisenbahnunglücks in Amerika. Die Zahl der Toten bei dem Eisenbahnunglück in der Nähe von Hackftettstown beträgt jetzt 42. Es wird befürchtet, daß von den Schwerverletzten noch 12 kaum mit dem Leben davonkommen werden. 6 Untersuchungen über die Ursachen des Unglücks sind eingeleitet.

Der Deutsche Bankbeamtenverein im Gewerkschaftsring. Der Deutsche Vankbeamtenverein, der mit 54 000 Mitglie­dern 63 Prozent aller kaufmännischen Angestellten km Vankgewerbe umfaßt, hat sich mit dem Gewerkschaftsring deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände vereinigt. ^

Wegen Beleidigung der ReichsfarLen verurteilt. Der frühere völkische Reichstagsabgeorhnete Fahrenhorst wurde vom Quedlinburg«! Schöffengericht wegen einer beleidi­genden Aeußerung über die Farben der Republik, die er im Wahlkampf am 1. Dezember vorigen Jahres getan hatte, unter Zubilligung mildernder Umstände zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt.

Bluttat eines IKjahrigenI " Jn"Vederkesa^(Oldenburg) schoß ein 16jähriger Schüler der dortigen Aufbauschule seine Geliebte, eine 13jährige Schülerin nieder, weil diese das Verhältnis zu lösen beabsichtigte. Ter Täter sSoß sich dar­auf selbst eine Kugel in den Kopf.-- -. Dq

Hingerichteter Mörder. Hingerichtet wurde in Coburg im Hofe des Landgerichtsgesängnisses der -19jährige Max Schneider aus Neufang bei Steinwiesen, der am Osterfeste in Neufang seine Geliebte, die Filetstopserin Barbara Si­mon, ermordet hattL. -- " -

Evangelisch« Gemeinschaft. Dom 3.-7. Juni ds- Js tagte die Süddeutsch« Predigerkonferenz der Evang. Gemeinschaft. Dieselbe stand im Zeichen des 75jährigen Jubiläums der Evang. Gemeinschaft in Deutschland. Von geringen Anfängen hat sich das Werk derselben in Württemberg und Baden zu einem beachtenswerten Faktor im kirchlichen Leben dieser Länder entwickelt. Heute stehen in Württemberg und Baden 100 Prediger ln 166 Gemeinden mit über 12 000 erwachsenen Mit­gliedern an der Arbeit. In 211 Sonntagsschulen werden gegen 16 000 Kinder religiös beeinflußt, und der Südd. Fugendbund sucht in seinen 280 Iugendvereinen- und Abteilungen mit gegen 8000 Mitgliedern unsere deutsche Jugend zu sittlich-religiösen Menschen heranzubilden. Die soziale Arbeit geschieht in der Diakonissenanstalt Dethesda mit ihren 470 Schwestern und ihren 8 Kran­kenhäusern und Kliniken. Bei den Beratungen wurden namentlich auch den brennenden Gegenwartsfragen, wie Bekämpfung des Alkoholelends, Sonntagsheiligung, Schule und Erziehung eingehende Beachtung geschenkt und aufs Neue wieder als Hauptaufgabe erkannt, un­serem Volk mit den Kraft«« des Evangeliums zu dienen.

Mutmaßliches Wetter.

Die Depression im Norden zieht weiter östlich. Die Wetterlage wird durch den Hochdruck im Westen bestimmt, unter dessen Einfluß auch noch für Sonntag und Montag vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten ist.

Handel und Verkehr

Wirtschaftliche Wochenrundschau

Börse. Unter de» zurzeit obwaltenden Umständen kann die Börse kaum mehr als Wtrtschaftsbarometer betrachtet werden. Die Kurs­abschläge stehen tu gar keinem Verhältnis mehr zu dem herauskom- menden Material und schon das kleinste Angebot führt zur Kurs­rückgängen. Die Notlage unserer Industrie, besonders der Montan­industrie, zwingt immer neue Firmen, ihre Efsektenbestände auf den Markt zu bringen, um flüssige Mittel zu erhalten. Arbeiterentlassun­gen und Betriebsetnschränkungen sind an der Tagesordnung und neue Lohnkämvfe stehen uns bevor. Di« leider durch viele haltlose Gerüchte verstärkte Auswirkung der Stinnes-Angelegenheit machte sich auf den Märkten stärker fühlbar. Das war zu viel für unsere aus schwachen Küsten stehend« Börse, aber nicht nur das Geld fehlt, sondern vor allem das Vertrauen aus eine durchgreifende Besserung der Verhältnisse. Dazu kommt noch die Zuspitzung unserer austen- politischen Lage durch die Ententenote zur Entwafsnungs- und Sicher- hcitsfrage. Solange die Börse weiter unübersichtlich bleibt und d:e Aussichten auf Erträgnisse minimal sind, fehlt an der Börse tedcr Anreiz für das Kapitalistenpublikum.

Geldmarkt. Infolge der Vorgänge im Stinueskonzern bat sich das Ueberangebot von Tagesgeld und das Unterangebot von längere::, Geld noch verschärft. Die Geldsätze für Tagesgeld stnd billiger ge­worden und betragen 7S Prozent. Zeitgeld dagegen ist noch knap­per: die Sätze haben sich versteift und betragen 1011.8 Prozent. Die bereits jetzt einsetzenden Ultimovorbereitungen ans Ende Juni, das zugleich Ouartalsnltimo ist, machen Fortschritte.' Die Finanzen des Reichs wiesen im Mat erstmals ein Defizit von 17 Millionen aus, nachdem der Uebexschutz im Avril schon aus 1.2 Millionen zurück- gegaugeu war.

Produkteumarkt. Aus di« Meldungen von gute» Eruteausfichteu « Kanada waren die amerikanischen Produktcnmörkt« wieder matt. Die Weltmärkte blieben für jede Meldung empfindlich. Auch auf »eu deutschen ProduktenmäÄten wären die Preise sehr gedrückt. An der Stutgarter Landesvroduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 7 bezw. 5 Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Ber­liner Produktenbörse notierte Weizen 267 <3». Roggen 240 l 8>, Sommergerft« 242 iunv.s. Winter- und Futtrrgerfte 216 l2>. Haber 241 <5» Mark je pro Tonne und Mehl 36 <0,8» Mark pro Doppel­zentner.

Wareumarkt. Die Grotzhandelsindexzifser ist um 1 H Prozent aus 134,5 ge stiege«. Höher sind vor allem die Preise für Lebensmittel infolge der Steigerung der Kleischvreise. Auch aus den Häuteauktio- nen konnten die Preise leicht anziehen. Auf dem Metallmarkt ist ein Stillstand eingetreten: infolge des Rückgangs des Konsums und in­folge der Geldknappheit habe» die Umsätze bedeutend nachgelassen. Auf de» Textilmärkten gingen die Preise für Rohwolle zurück, wäh­rend auf den Baumwollmärkten stabile Tendenz herrscht«. Di« all­gemeine Wirtschaftskrise blieb weiterhin fühlbar.

Holzmarkt, Die Verhältnisse auf dem Rohholzmarkt sind nicht ein­heitlich. Auf den großen Versteigerungen in Württemberg-Badee« u»d auch tu Ostpreuste» i» den lebten Wochen konnten die Preise ««der leicht arrziehcn.

Amtliche Berliner DeViseuknrs« vom IS.

S««i t«

Geld

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20,88

20,44

20,88

20.4»

Neunork ll Dollar»

, 4.ISÜ

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4.2«

Amsterdam (Ivo Gulden-

168,47

168.88

168.2«

168,71

Brüssel <100 Kranken»

18,88

19,92

19,8»

19.87

Paris <100 Kranken»

20.08

20.09

20.08

20.1«

Schwel, (10V Kranke«»

81,47

81,67

81,46

81,66

Wie« <W0 Schilling»

59.087

59.1S7

SL007

80.U»

Wirtschaft

Stuttgart, 17. Jüui. lKonknrse nud Geschäftsa u s st chte u Z Neue Konkurse: Rudolf Heidemau«, Händler tu Buch, Gd«. Sulzdors OA. Hall: Ka-rfmau« Friedrich Binder, Weinhandlung, Kolontalware» und Südfrüchte i« Ebingen: Schneidermeister Alfred Messing, Bie­tigheim: Fa. Kranz Spiegel jun., Papier- und Pavvengrostoandlung und Fabrikation sämtlicher Pavierware» und Büroartikel t« Ulm- Söflinge«. Geschäftsaufstcht: Fa. I. Wendling. Schuhfabrik tu Göppingen: Kfm. Willi Dietrich tu Lndwigslmrg, Inh. der Ktrmo Rad «zentral« r» Stuttgart.

Börse«

Berliner Börse, ist. Juut. Die französische Sicherheitsnote wird vo» der Börse nicht gerade ungünstig kommentiert und die Meldun­gen über einen glate» Verlauf der deutsch-sranzöstlche« Jndusir,«- verhaudlunge» trugen weiter daz« bei, die Stimmung zu festigen. Anch wirkte der erst jetzt wetteren Kreise» bekannt gewordene Mo­natsbericht öer Deutschen Bank »och nach, sodatz die Börse ziemlich sieft eröffnet«. Aber das Geschäft war ruhiger als bisher.

Stuttgarter Börse, IS. Juni. Die vorbörslich unsicher« Haltung und Neigung zur Abfchwächung war zu Beginn der heutigen Börse schon wieder überwunden. Der Verkehr setzte sogar recht fest et« »ad »ahm eine» anregenden Verlauf bei lebhafter UmsabtSigkett. Der Haupiträger der heutigen AufwärtSbewegung war wieder««

P n-bt tknm , da« fern« Länse sorrsetzte.

Märkte.

Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 17. Juni. Auf­trieb : 2 Ochsen, ein Farren, 93 Kälber, vier Schafe, 62 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Kälber 7686, Schweine 7579.

Pforzheimer Schweinemarkt vom 17. Juni. Zufuhr: 15 Stück Läuferschweine. Verkauft wurde das Stück zu 3545 Mk. Der Handel bewegte sich in ruhigen Bahnen.

Letzte Nachrichten-

Beratungen über die französische Antwortnote.

TU. Berlin, 20. Juni. Wie dieTägliche Rundschau" aus diplomatischem Kreise erfährt, wird sich der auswär­tige Ausschuß erst im Laufe nächster Woche mit der Note beschäftigen können. Dessen Einberufung wird voraus­sichtlich für nächsten Mittwoch erfolgen. Diesen Berat­ungen folgen Besprechungen in einer Länderkonferenz, die voraussichtlich am Ende kommender Woche stattfinden dürfte. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß nach Abschluß dieser Verhandlungen und der Beratungen im Reichskabinett auch die diplomatischen Vertreter im Auslande nach Berlin berufen werden.

Verschärfung der Lage in Schanghai.

TU. London, 20. Juni. (Telunion.) Infolge des Fehlschlages der Schanghaier Unterhandlungen zwischen den Vertretern der Mächte und China über den Streik in Schanghai hat sich die Situation in Schanghai bedeutend verschärft. Ein allgemeiner Streik in ganz China gegen die Engländer soll geplant sein. In Kanton, wo die Kommunisten am Ruder sind, ist ein Boykott britischer, japanischer und amerikanischer Waren erklärt worden. Die Streikenden haben von .der Sowjetregierung gestern eine weitere Summe in Höhe von 10000 Pfund empfangen. Die von der britischen Arbeitergewerkschaft an die chinesischen Streikenden gesandten Gratulationstelegramme haben die Chinesen zu der Auffassung gebracht, daß die britische öffentliche Meinung mit ihnen sei. Den verbreiteten Flug­blättern zufolge soll der Generalstreik am 25. ds. Mts. beginnen. In Peking ist die Lage ruhig.

IFremdenmißhandlungen in China.

TU Paris, 20. Juni. (Telunion.) Aus Peking wird gemeldet, daß nach einem Bericht des amerikanischen Vize- konzuls in Chunqking ein Engländer, ein Schwede und ein Pole von der wütenden Menqe schwer mißhandelt wurden.

Druck »nd Verlag der W. Rteter'schen Buchdruckerei, Ältenstett.

Für die Schriftteitung verantwortlich: L»d«i> L«»I.