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Amtsblatt für den Bezirk Nagold und für Altenfieig-Stadt. Allgemeiner Anzeiger für die Bezirke Nagold, Calw und Freudenstadt.

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Ar. 141

Alte«steig» Freitag de« 19. Juni.

Jahrgang 192S

Amundfen zurückgekehrt.

Amundsen in Spitzbergen eingetroffen.

WTB. New-Pork, 18. Juni. (Durch Funkspruch.) Me hier berichtet wird, ist in Spitzbergen eine Nach­richt von Amundsen leingetroffen, in der er erklärt, daß er wohlauf sei,

WTB. New-Pork» 18. Juni. (Durch Funkspruch.) Reuter kabelt nach London eine Meldung derAsso­ciated Preß", der zufolge Amundsen in Spitzbergen tingetroffen ist.

Die Amundsenexpedition in Spitzbergen.

WTB. New-Pork, 18. Juni. Prentiee, der Schwager des Teilnehmers an der Amundsenexpedition Ellsworth, er­hielt eine Nachricht, wonach sämtliche Mitglieder der Ex­pedition unversehrt in Spitzbergen angekommen sind.

Den Nordpol nicht erreicht.

Kopenhagen, 18. Juni. (Telunion). Nach hier vorlie­genden Meldungen soll Amundsen nach seinem Eintreffen in Spitzbergen in einem Telegramm erklärt haben, daß er zwar wohlbehalten mit seinen sechs Begleitern mit den beiden Flugzeugen zurückgekehrt sei, den Nordpol aber nicht erreicht habe.

New-dork, 18. Juni. (Telunion.) Nach einem Funk­bericht sind Amundsens Flugzeuge durch Nebel zu weit westwärts geflogen und mußten mach einer Kursänderung ostwärts eine Notlandung vornehmen. Die beiden Flug­zeuge waren darauf zwischen Eismassen eingeschlossen. Amundsen ist vermutlich wegen dieser Schwierigkeiten zum Rückflug gezwungen worden.

TU. Kopenhagen, 19. Juni. Tel.-Union.) Nach letzten Meldungen hat Amundsen am 88. Grad infolge Maschinendefekt notlanden müssen. Er hat dann mit Schlitten die Eisbarrkere erreicht, wo man ihm zu Hilfe gekommen

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^ Nahe bei Stuttgart an den Ilfern des Neckars und if Anem prächtigen Panorama von Rebenhügeln und bewab Heien Höhen, wurde in monatelanger Arbeit die Wunder Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft aufge­baut. Sie steht nun fertig da und wurde am Donnerstag in feierlicher Weise eröffnet. Die Deutsche Landwirtschafts« 'zesellschaft ist eine Gründung Max Eyths, dessen Denk­mal den Eingang der Ausstellung ziert. Vor 40 Jahren ivurde die Gesellschaft ins Leben gerufen und hat nach dem > Willen seines Gründers, eines der großen Schwaben, die in her Geschichte eine Rolle spielen, die Aufgabe übernommen^ her deutschen Landwirtschaft Wege und Ziele zur fortschrei­tenden Verbesserung ihrer Arbeitsmethoden und zur Stei­gerung der Produktion zu weisen. Welch gewaltiges Werk daraus entstanden ist im Lause von 40 Jahren, das zeigt die Stuttgarter Wanderausstellung, die eine der größten und schönsten ist, die je veranstaltet wurden.

, Eines vor allem macht diese deutsche Schau der Landwirt­schaft jedem Besucher eindeutig klar: Die Verknüpfung der 'Landwirtschaft mit der Industrie. Man kann nachgerM don einer völligen Industrialisierung der deutschen Land­wirtschaft sprechen. Und daneben die Erfolge der Wissen­schaft und Technik auf tausenderlei Gebieten des landwirt­schaftlichen Berufsstandes und seiner Arbeit!Wissen und Können" der alte Wahlspruch der D.L.G. hat beredt«» Äusdruck gefunden. Die Ausstellung soll nach dem Wille«' chres Gründers Eyth nicht ein Fest der Erholung, sondern ein Fest der Arbeit sein. Das ist sie denn auch geworden. Rastlos vorwärts drängende Arbeit aus allen Gebiete» ber Landwirtschaft, und das gerade in einer Zeit, da uns feindlicher Uebermut ein Stück deutschen Landes um das andere rauben will.

Schwere und harte Zeiten hat auch die deutsche Land­wirtschaft zu bestehen und in vielen Reden ist in den letzten ^agen bereits mit Nachdruck darauf hingewiesen wordeM » es höchste Zeit ist, der Landwirtschaft eine Hilfe teil Morden zu lassen. Wirtschaftsfragen von enormer Bedeu- ü>ng stehen mit der Zollfrage auf der Tagesordnung, nicht Weniger drücken die Steuerlasten und die Kredit- und Geldes «argen. Es ist mchrfach auf der D.L.G.-Ausstellung nach-

gewiesen, daß vir deutschen Tanbwkrte heute eine fünf- Ns sechsfache Steuerlast gegen der Vorkriegszeit zu tragen haben, während die Einahmen sich höchstens um 25 Prozent gesteigert haben. Es ist statistisch dargestellt, daß die Eeld- und Kreditnot bereits zu umfangreicher Verschuldung der Bauern geführt hat, und es ist leicht erkennbar, daß noch schwerere Tage bevorstehen.

And doch ist eines erfreulich: Die deutsche Landwirtschaft will keine Sonderbehandlung, sondern will gleiche Lebens- cechte, wie die anderen Zweige der deutschen Volkswirt­schaft. Und so ist auch in der ganzen Veranstaltung kein Mißklang aufgetreten, keinerlei Agrarhetze, sondern der hei­lige Wille im Dienste des deutschen Volkes, Arbeit für das Ganze zu verrichten.

Das hohe Ziel, das deutsche Volk aus eigener Scholle zu ernähren, das in den letzten Jahren wiederholt angestrebt wurde, findet in der D.L.G. beredten Ausdruck. Das Stre­ben der deutschen Landwirtschaft, das eigene Brot dem deutschen Volk zu schaffen, verdient die vollste Unterstützung »Her Verantwortlichen. Die Führer der deutschen Land­wirtschaft erklären angesichts der weit vorangeschriltenen Technik und Wissenschaft, daß es möglich ist, das deutsche Volk bei richtiger Förderung der Landwirtschaft und rech­ter Gesetzgebung aus eigener Scholle zu ernähren. Ein hohes Ziel, wenn man die große Masten der deutschen Jn- dustriebevölkerung in Betracht zieht! Aber ein Ziel, das »es Schweißes der Edelsten wert ist und das rücksichtslose Förderung verdient. Denn unsere gesamte Wirtschaftslage reutet mit Eindringlichkeit darauf, daß wir uns nur durch rigene Arbeit herausschaffe« können, durch Produktion, tichr durch Einfuhr. St möge denn die Schau der deut­schen Landwirtschaft dazu beitragen, daß der landwirt­schaftliche Betrieb weiter gefördert wird und alle Teile des Lölkes von dem Segen nehmen, den ein so gewaltiger Be­rufsstand, wie die deutsche Landwirtschaft, aus der heim!- chen Erde zieht!

Die Eröffnung der Wanderausstellung

Ein Meer von Fahnen weht über der neuerstellten Stadt a« rechten Ufer des Neckars aus dem Eannstatter Wasen und am Eröffnungstage selbst drängt seit den frühen Mor- zenstunden die Menschenmenge zum Einlaßturm. Masten, Türme, Hochbauten aller Art, mit Flaggen in allen Farbe» -er deutschen Länder geben einen überwältigenden Ein­sruck und wie eine Lichtfigur erhebt sich auf der Ausstel­lungshalle der deutschen Superphosphatindustrie die Ko- lossalfigur dessäenden Bauer" aus Gips, deren Erstellung illein 30 000 -4t gekostet haben soll. Dieses Sinnbild gibt dem Besucher den rechten Geist beim Eintritt in die Aus­stellung. Man mag wohl einen halben Tag in der Aus­stellung umherwandern, von Zelt zu Zelt, von Gebäude zu Halle, von den 10 000 Maschinen zu den 4000 Tieren gehe« und am Ende wird man gestehen, daß man nicht die Hälfte gesehen hat.

Im großen Vorführungsring, in dem auch die großen Turniere, die Deutschland je gesehen hat, ausgetragen werden, fand am Donnerstag um die Mittagsstunde di« Eröffnungsfeier statt, zu der sich mehrere tausend Personen und zahlreiche Gäste aus allen Teilen des Reiches eingefun­den hatten.

Der zweite Vorsitzende der D.L.G., Graf Rechberg, hielt die Begrützungs- und Eröffnungsansprache. Er erin­nerte an Max Eyth, der schon vor vierzig Jahren erkannt^ daß ohne eine Technisierung der Landwirtschaft nicht vor» roärts zu kommen sei. Sein Meisterwerk habe sich bis heut« in den D.L.G.-Ausstellungen förtentwickelt. Er erinnert« an die Sorgen der Landwirtschaft, die in ihren Grundfesten bedroht sei und doch müsse sie, wie zu allen Zeiten, der, Rückgrat jeden Volles bleiben Alles diene dem Zwecke der Förderung der landwirtschaftlichen Produktion. Mit einei^ Hoch auf das geliebte deutsche Vaterland schloß der Redner. Stehend wurde das Deutschlandlied gesungen. >

Der württ. Minister des Innern Bolz brachte die Eru^e und Wünsche des württembergischen Volkes, der Regierung Württembergs und des Reichsernährungsministers. Er wies auf die Verbundenheit von Bauern und Nichtbauern im Schwabenland hin, auf die gesunde Mischung zwischen Industrie,,und Landwirtschaft. Mit Stolz schaue man auf Ke BeistMgWAuKdeuWev. Landwirtschaft und der ^ueWsMMsWlch ^ die'Tat umsetzen, daß jeder als tüchtjger?Landwirt seinem Vaterland helfe. Bolz schloß Mt einem Hoch auf die D.L.G. §

Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager übervrachte die Grüße der Bevölkeruus der Stadt Stuttgart und wies

»uf das einigende Moment der Ausstellung hin, das au» allen Teilen Deutschlands Menschen zusammenführe. Er schloß mit einem Hoch auf die deutschen Landwirte.

Präsident Adorno von der Württ. Landwirtschafts­kammer übermittelte die Grüße der Kammer und zeichnete die Notlage der Landwirtschaft in bewegten Worten. Noch erkenne das deutsche Volk die Gefahr nicht, die ihm drohe. Er erinnerte an die Worte des württembergischen Staats­präsidenten in Friedrichshasen, der so klar und eindeutig die Lage der Landwirtschaft erkannt habe. Die städtische Bevölkerung müsse die Notlage der Landwirtschaft erkenne«.

Der Borstand der D.L.G., von Websky sprach Dankes­worte und schloß mit einem Hoch auf Stuttgart und das Schwabenland.

Hierauf folgten Vorführungen prächtiger Pferde und Ge­spanne, die größtem Interesse begegneten.

Kundgebung des Reichspräsidenten

Berlin, 18. Juni. Der Herr Reichspräsident hat aus Anlaß der heutigen Jahrtausendfeier der Rheinlande an di« rheinische Bevölkerung nachstehende Kundgebung ge­richtet:

Den Brüdern und Schwestern am deutschen Rhein ent­biete ich den Gruß des Reiches zur Tausendjahrfeier. Der Gedanke, die tausendjährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Reiche festlich zu begehen, ist im Kreise der rheinischen Bevölkerung entstanden. In allen diesen Erinnerungs­feiern fühlt sich das gegenwärtige Geschlecht als verant­wortlicher Träger der großen Errungenschaften der Ver­gangenheit. Die ganze lebendige Kraft in Wirtschaft und Kultur entfaltet, gründet sich auf die Leistungen der Vor­fahren während eines Zeitraumes, der länger als ein Jahr­tausend gewährt hat. In all dieser Zeit hat das Rheinland als Grenzmark immer wieder die Stürme der Weltgeschichte über sich hinbrausen laste» müssen So ist das Volk entstan­den, das trotz aller Hingabe an die Güter der Kultur und an eine gesunde Fröhlichkeit doch den besten vaterländischen Ernst und die politische Stärke in sich entwickelt hat, die auch die schweren Nöte der Gegenwart zu bestehen vermag- Kraftvoll und treu hat das Rheinland in schweren TageE an seiner geschichtlich gewordenen Verbindung mit Preußen und seinem Zusammenhang mit dem ganzen deutschen Va-- terland festgehalten. Das ganze deutsche Volk dankt den RheinläiMrn für die Ausdauer und Hingabe an die große Sache des Vaterlandes. Bleiben alle Deutsche diesen Tu­genden getreu, dann wird, das ist mein unerschütterlicher Glaube, die heilige Stunde der Freiheit bald für die Rhein» länder schlagen. Wir geloben all«, daß wir nicht raste» werden, bis dieses Ziel erreicht ist. Gott, der in der Vers gangenheit bei schwersten Bedrückungen immer wieder g« Holsen hat, wird aus diesmal helfen.

gez. von Hindenburg, Reichspräsident.

Der Neichsbankpräsident über die Inflation

Im Aufwertungsausschutz des Reichstages beantwortet«. Reichsbankpräsident Dr. Schacht die an ihn durch den Abg- Dr. Questel (Soz.) gerichtete Anfrage, ob die Reichsbank eine Auswertung der in der Inflationszeit gewährten kurz­fristigen Darlehen für möglich halte. ReichsbankpräsidenL Dr. Schacht verneinte dies. Was zunächst den Umfang der Inanspruchnahme von Krediten durch die Privatwirtschaft betreffe, so habe es sich gezeigt, daß die von der Privatwirt­schaft beanspruchten Kredite bis Mitte 1922 nicht erheblich waren, und daß sie selbst bei ihrem höchsten Stande nur ge­ringfügig gewesen sind gegenüber den Krediten, die das Reich durch die Ausgabe kurzfristiger Schatzwechsel ausge­nommen hat. Das veranschauliche deutlich, wie sehr das Reich, das durch die außerordentliche Vermehrung sein«? schwebenden Schuld die Hauptquelle der Inflation geschah fen hat, zugleich daraus den größten Nutzen gezogen Hab- und zwar in einem Maße, daß die von der Privatwirtschaft etwa auf Kosten der Allgemeinheit erzielten Gewinne hem» gegenüber als unbedeutend erscheinen. Diese Feststellung sei von größter Bedeutung, denn sie lasse klar erkennen, wie außerordentlich klein der Ausschnitt wäre, den eine et­waige Jnflationssteuer von den VermögensverschiebungeU innerhalb der Privatwirtschaft überhaupt zu erfassen verf möge. Nun seien namentlich im Jahre 1923 von der Reichst dank Kredite an Kommunen und andere öffentliche Stellet gewährt worden, insbesondere zur Sicherstellung der Be« sorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln oder zur BU schaffung von Rohstoffen zur Fortführung lebenswichtig^ Betriebe, wie zum Beispiel von Kohlen für di« Gas-, EhK