tzrücklichst vorgegangen werden. Der Stadtvorstand erklärt noch, daß in diesem Jahr außerordentlich viel für den Straßenbau getan worden sei, die Ausgaben sich rentieren aber die Aufbringung der Kosten der Stadt große Sorgen bereiten» zumal aus dem Ausgleichsstock eine Unterstützung nicht erwartet werden dürfe. Zur Aufbringung von Bau- bnrlehen, zur Abtragung von Schulden für den Schulhaus­neubau und zur Begleichung der Staatssteuern ist eine Darlehensaufnahme von 120000 Mk. erforderlich. Die Landesversicherungsanstalt hat sich bereit erklärt 40000 Mk. zu einer Verzinsung von 6 Proz. zur Verteilung von Zu­schüssen an Versicherte auszuleihcn. Von der Girozentrale stehen weitere Darlehen in sicherer Aussicht.

* Schömberg O/A.-Freudenstadt, 17. Juni. (Tödlich verunglückt.) Gottfried Kilgus, Gutsbesitzer hier, fuhr am Sonntag morgen geschäftlich mit dem Motorrad nach Loß- burg. Auf dem Rückweg beim Pfarrhaus in Schömberg fuhr ihm ein junger Radfahrer ins Vorderrad, sodaß Kilgus stürzte und sich leichtere Verletzungen zuzog. Heute nacht s/.2 Uhr starb der Verunglückte im Alter von 30 Jahren infolge Blutvergiftung.

* Oeschelbronn, OA. Herrenberg, 16. Juni. Als ein 35 Meter hoher eiserner Hochspannungsmast errichtet wurde, waren auch die Lehrer mit der Schuljugend zugegen, um die interessanten Arbeiten anzusehen. Kaum war das Werk vollendet, als sich ein Anker löste und der Mast wieder umstürzte. Es darf als großes Glück bezeichnet werden, daß niemand zu Schaden kam.

* Ergenzingen» 17. Juni. Am vergangenen Sams­tag zog auch über unsere hiesige Gemeinde ein schweres Gewitter. Rosenwirt Müller mit Frau und Sohn, der mit Heuschochen auf einer Wiese beschäftigt war, wurde dabei vom Blitze getroffen. Die Frau und der Sohn kamen mit leichteren Verletzungen davon, während der Mann schwer verletzt nach Hause gebracht werden mußte. Daher Vor­sicht bei Feldarbeiten während eines Gewitters.

* Eutingen OA. Horb, 17. Juni. Die Hühner­pest wütet in der hiesigen Gemeinde unter den Hühner- bestanden in geradezu erschreckender Weise. Es gibt Häuser, in denen 10, 20, 25 und 30 Stück innerhalb weniger Tage verendet sind.

Stuttgart» 17. Juni. (Der Arbeitskampf in der Holz­industrie.) Nach den bis Dienstag früh bei der Holzarbei- terorganisation in Stuttgart eingegangenen Meldungen umfaßt die Aussperrung in Württemberg 37 Prozent, in Stuttgart 40 Prozent der in Frage kommenden Beleg­schaften. In Baden kommt etwa der gleiche Prozentsatz in Frage.

Versuchter Totschlag. Vom Schwurgericht wurd« der öljahrigs Lchuhriemenschneider Friedrich Stickel von Zindelfingen wegen versuchten Totschlags zu vier Monaten ' Gefängnis verurteilt. Er hatte aus einen Mitbewohner einen verheirateten Hilfsarbeiter, mit dem er in Streit geraten war, drei Schüsse abgegeben, die diesen in Arm» Brust ud Rücken schwer verletzten.

Dapfen OA. Münsingen, 17. Juni. (Sturz aus dem Fen­ster.) Die beiden Kinder des Bauern und Fuhrmanns W. Schmelcher vergnügten sich mit Hinausschauen zum Fenster. Plötzlich stürzte das 1 ^jährige Söhnchen Karl zum Fenster hinaus auf den gepflasterten Hofraum, wo es von der Mut­ter-aufgehoben wurde. Es gab noch schwache Lebenszeichen non sich, verschied aber sogleich in den Armen der Mutter.

Kirchheim u. T.» 17. Juni. (Fern von der Heimat ge­storben.) In Brasilien, wohin er mutig und entschlossen ausgewandert war, ist Albert Beck, Sohn der Frau Maria Beck in der Guttenbergstraße, einer Typhusepidemie zum Opfer gefalle»

Ueberwachung des Schafverkehrs in Süddeutfchland

Auf Anregung des süddeutschen Schäfereiverbandes haben sich die zuständigen Ministerien in Württemberg, Bayern, Baden, Hessen, und der Regierungspräsident von Sigma­ringen darüber verständigt, einheitliche Vorschriften über die Ueberwachung des Wanderschafverkehrs zu erlassen, die in einer im Staatsanzeiger erscheinenden Verordnung des Ministeriums des Innern über die Ueberwachung des Schaf­verkehrs zusammengefaßt sind. Der wesentliche Inhalt die­ser Verordnung ist, daß das Treiben von Wanderschafher» den der Genehmigung des Oberamts (Kreisamts, Bezirks­amts) bedarf, in dessen Bezirk das Treiben beginnt. Die Genehmigung ist von dem Führer der Herde vor Beginn des Treibens unter Vorlage eines Kontrollbuches, eines amtstierärztlichen Gesundheitszeugnisses und eines Nach­weises einzuholen, daß die Schafe am Bestimmungsort auf längere Zeit eine Weide oder einen Stall beziehen können. Das Oberamt hat den Triebweg unter möglichster Berück­sichtigung etwaiger Wünsche des Führers der Herde und un­ter Angabe der täglichen Triebzeit so festzusetzen, daß das Treiben ohne Berührung von Maul- und Klauenseuche- Sperrbezirken und -Veobachtungsgebieten erfolgt. Das amtstierärztliche Gesundheitszeugnis hat die Gültigkeits­dauer von 5 Tagen, gleichgültig, ob es in Württemberg, Bayern oder Baden usw. ausgestellt ist, sodaß nach Heber- - schreiten der Landesgrenze eine neue Untersuchung erst nach ^ Ablauf der fünftägigen Frist notwendig ist. Wenn die Triebgenehmigung nicht erteilt werden kann und der An­trag auf Abtransport aufrecht erhalten wird, so ist die Be­förderung mit der Eisenbahn oder mit Wagen vorzuschrei- öen. Am Bestimmungsort ist die Ankunft der Wanderschaf­herde vom Führer binnen 24 Stunden unter Vorlage der Kontrollbuchs anzuzeigen. Beim Eintritt einer außerwürt- tembergischen Schafherde in das Land hat der Führer un- ^rZüglich dem zuständigen Oberamt das Kontrollbuch zur

ochtnahme, Genehmigung des Weitertriebs und Bestim­mung des weiteren Triebwegs vorzulegeen. Am Bestim­mungsort unterliegt die Herde nach Ablauf von 5 Tagen m jedem Falle einer amtstierärztlichen Untersuchung, wo- die für Schafe außerwürttemberigscher Herkunft bis letzt angeordnete polizeiliche Beobachtung entfällt.

Von der D.L.G.-Ausstellung

Der Ausstellungsstand des Deutschen «atiioudikat»

Bereits beim Ueberschretten der Karlsbrücke bemerkt der Bes*ch«H »er D.L.G.-Ausstellung die riesige Kalipyramide. welche das gesamt» Uusstellungbttd beherrscht. Dem -mvosamen Aeußeren dieses Baues «ltivrichi das Innere: Es wird hier ein Kalibergwerk in natürlicher Grütze gezeigt, was sür den Süddeutsche», der wenig Gelegenheit hat. ein Kalibergwerk,u besichtigen, sicher von grobem Interesse sein -ürlte.

Bon dem alten Bergmannsgrutze:Glückans" empfangen, steht fi­ter Besucher nach Ueberschretten Ser Pforte zur Unterwelt plötzlich SM Meter lies in den Schotz der Erde versetzt. Er befindet sich rn rtnem Kaliabbau und erblickt rings umher die mächtigen buntge- getiten Kaltiager. Von der abgebauten Strecke aus. in -er er sich «uibätt. eröffnen sich Durchblicke nach benachbarten Abbaustrecken: diese benachbarten Strecken find sedoch nicht tn Natura dargestellt, sondern im kinemathographilchen Bilde. Dies bai '"arteil, das der Besucher ein lebenswahres Bild von den ve- r Arbeiter

bekommt welche im Kalibergbau Vorkommen. So wird gezeigt, wie die Betegschan mir dem lausenden Kürderkorb tu der Tieie antommt: qn einem anderen Orte sieht man die Häuer damit beschäftigt. Bohr­löcher anzusetzen, mit deren Hilf« die Satzmafseu mit besondere» Sprengstoffen tosgeschofsen werden, a» einer anderen Stelle wiese, siebt man. wie die Schlepper die losgeschossenen Kaliblöcke auf Kör- be-wagen verladen, um sie nach dem Schachte zu bringen.

Die Nachbildung des Kaliwerkes vermittelt ein klare« Bild von -er komplizierten Anlage und der schwierigen Arbeit, welche nöng ist, um die Kaliialze zu gewinnen: sie gibt aber auch gleichzeitig ein Bild von den geologischen Lagerungsverhültnissen der deutschen Kali- pergwerke. Die Katilager sind bekanntlich durch Verdunstung eines Meeresleiles entstanden, der sich srüher in Mitteldeutschland befand. !s schieden sich zunächst die schwertöslichcn Salze aus. nämlich An­hydrit und Steinsalz, darüber dann die leichtlöslichen Kalisalze.

Die sualisalze finden i re Verwendnug hauptsächlich in der Land- Lirtschail als Kunstdünger. Das Kali gehört nämlich zu den Pstan- zenhauptnährstofsen, ohne welche die Pslanze nicht gedeihen kann. Das Kali Hubert seine Wirkung besonders in der Erzielung guter Qualität: also stärkemetzlreicher Körner, nährstoffreichen Futters. Mckerbaliiger Rüben und schmackhaften Gemüse und Obstes. Eure -Ate Bauernregel sagt:Ohne Kali keine Körner." Die vortetlhaste Wirkung der Kalidünger wird aus dem Ausstellungsvlabe des Kali- syndikates durch eine Reibe von Ausstichen von Düngungsversuchen gezeigt, welche von praktischen Landwirten zur Feststellung der Ncn- '.'.bilitüt der Kalidüngung durchgeführt werden. Ein Blick genügt, -m zu erkenne», wie vorteilhaft-bei diesen Versuchen das Kali die Söhe der Erträge und die Beschaffenheit der Früchte verbessert. Eine Anzahl von bildlichen und statistischen Darstellungen ergänzt diese praktische Vorführung nach der theoretischen Seite hin und zeigt uns vor allem den großen volkswirtschaftlichen Vorteil, den die Verwen- inng der Kalisalze mit sich bringt. Millionen von Tonnen von Ge- lreide bezw. Kartoffeln werden jetzt bereits von unseren Landwirten infolge der Anwendung von jährlich durchschnittlich etwa 6 Millio­nen Doppelzentner Reinkalt mehr geerntet als ohne Kali erzielt wer» -Z-en könnten. Da der Kaliverbrauch der deutschen Landwirte noch '-mindestens aus das 2- vis Rache gesteigert werden wird, wenn erst alle Landwirte die Vorteile der intensiven Kalidüngung sich zunutze ««macht haben werden, io ist damit zu rechnen, daß das Kali auch weiterhin »och zu einer wichtigen Rolle bei der Lösung der schwieri­gen Nmgave vermen ist, welche unsere Landwirtschaft unbedingt lösen mutz, nämlich vom deutschen Grund und Boden so viel an Nahrungsmitteln zu erzen-ree». Sab Deutschland in seiner Ernährung vom Auslande unabhängig wird.

Sondcrausstelluna der Württ. Landwirtschafiskammcr

Die Württ. Laiidwjrtschaftskammer hat ihre Ausstellung auf dem Cannstatter Wasen in einer besonderen, über 1080 Quadratmeter groben Halle untergebracht. Der Aufbau ist nach den einzelnen Ab­teilungen der Kammer gegliedert. In der Volkswirtschaftlichen Ab­teilung sind statistische Darstellungen ausgestellt, die hauptsächlich die württ. Besitz- und Anbauverhälinisse, die Verteilung der landwirt­schaftlichen Bevölkerung in Württemberg, sowie Witterungs- und geologische Verhältnisse Württembergs in übersichtlicher Weise vor­führen. Die beiden landw. Frauenschulen der Württ. Landwjrt- fchastskammer tzl Blaubcuren und Kupferzell stellen in getrennten Abteilungen Arbeiten aus ihrem Tätigkeitsgebiete aus. Von der Betriebswirtschaftlichen Abteilung sind interessante Ergebnisse aus Buchführungen landwirtschaftlicher Betriebe Württembergs in an­schaulicher Weise dargestellt. Die Bauberatungsstelle zeigt verschie­dene Pläne und Skizzen von ausgefiihrten Hofanlagen, Oekonomie- jebäuden, Feldscheunen usw.

In der Tierzuchtabteilung fällt dem Beschauer zunächst die große Tafel über die Entwicklung des Tierbcstandes in Württemberg von 18->l bis 1824 in die Augen. .

In anschaulicher Weise wird auf einer Karte die Eigenart des wiutteinbergischei! Schäsercibeiriebs, der zum allergrößten Teil ein Wanderichüserbetrieb ist, gezeigt.

In der Karte über die Verbreitung der Schweinerafsen in Würt­temberg kommen deutlich die beiden Hauvtzuchtgebiete des deutschen veredelten Lanüschwcincs und des schwäb. hält. Schweines zum Aus­druck. Gin Teil der Maßnahmen, die von der Württ. Landw. Kam­mer zur Förderung der Kleintierzucht durchgcführt werden, sin- in verschiedenen Tafeln über die Ergebnisse von Leistungsprüfungen bei Ziegen und Geflügel, sowie in Mustern dev von der Württ. Lanöwirtschaftskammer eingeführten Herdbuchführungen in übersicht­licher Wesse ausgestellt.

Es folgt die Ausstellung vom württ. Hackfruchtbau. Die in Würt­temberg angebauten Sorten und Formen sind in natürlichen Proben dargestellt. Anschließend kommen die Handelsgewächse, Hopfen, Ge­spinstpflanzen, die Kotonisierung des Hanfes nach Gminder, Oel- irüchte. Tabak und Korbweiden. Dje in Württemberg zur Anerken­nung kommenden und meist gebauten Sorten sind als wachsende Pflanzen ausgestellt. Ein Plan veranschaulicht die Lage der aner­kannten Saatzucht- und Saatbauwirtschaften.

Einen breiten Rum nimmt die Ausstcllungsgruvve des Württ. Saatbauvereins ein. Die einzelnen Züchter und Saatbauern zeigen ihre Züchtungen und Leistungen.

Die Maschinenberatungsstelle hat eine Gutschmiede und Repara- turwerkstätte errichtet.

- Aus ihrer im Auftrag Ser Landw.-Kammer ausgeführtcn Arbeit ruf demGcbiet des Pflanzenbaues stellen die landwirtschaftlichen Winterschulen reiches Material zur Schau. In ähnlicher Weise gaben die 9 Bersuchsringe ihre Ausstellung aufgebaut. In der Tabakhalle liegen die Prvben auf- von 38 Teilnehmern am Preisbe­werb von Rohtabak, sämtliche Mitglieder des Landesverbands württ, Labakpflanzer, die sich hier zur gemeinsamen Ausstellung vereinigt saben. Die Abteilung für Obst-, Gemüse- und Gartenbau zeigt die Stärke des Obstbaus tn Württemberg und sein Verhältnis zum Obstbau im übrigen Deutschland.

Die Forstwirtschaftliche Abteilung (Korstwirtschaftsrat) gibt ein Bild vomSchwäb. Bauernwald". Es ist das ein erstmaliger Ver­such, gewia« Eigentümlichkeiten dieser Besitzart zur Darstellung zu bringen.

Der Staatshaushalt im Finanzausschuß Gesundheitspflege

Der Finanzausschuß des Landtages setzte am Diens­tag seine Beratung beim Ministerium des Innern Kap. 22 Staats- und Privatirrenanstalten fort. Berichterstat­ter Dr. Schermann sprach sich für den Kostenerfatz für bedürftige in Privatirrenanstalten untergebrachten Pfleglinge aus. Der Minister des Innern weist da­raus hin, daß im Jahre 1924 für das Pfegepersonai 11 neue und in diesem Jahr 10 neue Wohnungen geschaf- '-en worden seien. Die Regierung beabsichtige die Er­richtung einer Kinderheilanstalt. Das Finanzministerium habe jedoch Widerspruch erhoben.

Min. Rat Scheurlen teilte mit, daß der Milzbrand beim Menschen zugenommen habe. Die Krankheit geh« im wesentlichen von Backnang aus, seit die Zufuhr von sogenannten Wildhäuten wieder möglich ist. Das Mini­sterium des Innern habe Verhandlungen mit der Stadt Backnang und mit den dortigen Industriellen betreffend Reinigung des Abwassers geführt, aber leider nicht das erwünschte Entgegenkommen der Industrie erfahren. Be­züglich der Krebskrankheilen ist bekannt, daß im Ober-

Und Per Krebs häufiger vorkommt als im Unterland. Frühzeitige Erkennung und Operation sind bis setzt dM einzige Heilmittel. (

Ein Bauernbündler weist auf die ungünstige Lage dM Lederindustrie,in Backnang hin, die die Kosten zur Rei­nigung des Abwassers nicht aufbringe. Ein Kommunist kritisierte die Vorschriften son Friedrichshofen und Tett- pang über das Baden in öffentlichen Badeplätzen des Bodensees. Ein Abgeordneter des Zentrums erklärt, daß neben der Volksgesundheit es auch eine Volkssitt» tichkeit gebe. Bei Kap. 24 (Veteriuärwesen) teilte Mi­nisterialrat Ostertag mit, daß zurzeit 35 Gemeinden durch Maul -und Klauenseuche verseucht seien. Auge* stammen wurde ein Antrag des Berichterstatters, voü Landeswegen die Möglichkeit der Bekämpfung der Fallt» brüt der Bienen und anderer übertragbarer Bienenseuchen gesetzlich zu schaffen. Bei Kap. 27 Straßen- und Was­serbau teilt der Minister mit, daß Württemberg wegen, der Donauoersickerung den Rechtsweg beschritten habe. Der Berichterstatter spricht sich für erhöhte Zuschüsse zur Unterhaltung der Nachdarstraßen aus. Präsident Euting gibt die Pläne über Straßenverbesserungen bekannt. Geplant ist zunächst eine Verbesserung der Staatsstraße StuttgartHeilbronn auf Markung Feuerbach, ferner der Strecke KornwestheimLudwigsburg, ebenso zwi­schen Cannstatt, Fellbach und Waiblingen. Auf diesen Straßen soll eine Asphaltdecke angebracht werden. Klein- pflasterung der Straßen auf 2 Kilometer langen Strecker soll dprchgeführt werden namentlich im Filstal zwischen Plochmgen-Göppingen-Geislingen, dann zwischen Ülm- Söflingen-Ravensburg-Weingarten. Die Abstimmung über die zu diesem Kapitel gestellten Ayträge wurde zurückgestellt.

Kleine Nachrichten aus aller Wett

Einführung der deutschen Einheitskurzschrift in den österreichischen Schulen. Wie die österreichische Regierung dem Reichsministerium des Innern mitteilt, beabsichtigt das österreichische Bundesminifterium für Unterricht, die deutsch« Einheitskurzschrift in dem dortigen Schulunterricht einzu- führen, sobald die notwendigen Uebergangseinrichtungen und llmstellungskurse beendet sein werden.

General v. Deimling wegen Beleidigung verurteilt. Vor dem Kasseler Amtsgericht wurde eine Beleidigungsklage des Jungdeutschen Ordens gegen General von Deimling verhandelt. Dieser hatte im Reichstagswahlkampf im November 1924 in einer Versammlung zu Kassel behauptet, der Jungdeutfche Orden sei eine von der Reaktion bezahlte Organisation., Das Urteil lautete gegen General von Deimling auf 100 Mark Geldstrafe oder 10 Tagen Gefäng­nis.

Besuch italienischer Kriegsschiffe in deutschen Hiife«. Di« italienischen ZerstörerPanters" undTigre" werden, nach Blättermeldungen, vom 28. Juni b-s 7. Juli Bremen und Wilhelmshafen anlaufen.

Sin tschechisches Ausreiseverbot. Nach einer Meldung desVorwärts" wurde dem Obmann des Deutschen Lehrer- bundes in der Tschechoslowakei die Teilnahme an der Ta­gung des Deutschen Lehrervereins in Hamburg verboten mit der Begründung, daß die Tagung für das tschechische Schulwesen «wegen der veränderten Verhältnisse keine Be­deutung" habe.

Theaterzwflchensall durch ei« Pferd. Bei der Erstauf­führung des FestspielsDer Stadtschreiber von Ems" an­läßlich der 600-Jahrfeier von Bad Ems, ka mes kurz nach, Begin zu einem Zwischenfall. Die Aufführung fand auf dem freien Platz vor der katholischen Kirche statt. Als der Koblenzer Schauspieler Brück hoch zu Roß den Vorspruch sprach, wurde das Pferd unruhig und sprengte in die erst» Zuschauerreihe, wo es zwei Vertreter der Koblenzer Presse unter sich begrub. Di« Koblenzer Pressevertreter kamen Mit einige« Verletzungen an Armen und Beinen davon.

Handel und Verkehr

Amtliche Berliner Devisenkurse vom 17.

Ju«i 1928

Geld

Br-e'

Geld

«riet

London (1 Pfd. Stert.)

20.377

20,429

20.388

90.440

Ncuvork tl Dollar»

4.198

4.298

4.198

4.20«

Amsterdam (100 Gulden)

188.54

168,93

168.54

168,9«

Brüssel (100 Franken-

19.91

19,95

19.84

19,88

Paris (IM Franken»

20.03

29.09

20.08

90.14

r-chweiz (IM Kranken)

81,43

81,63

81.47

81.S» -

Wien (IM Schilling»

59.087

59.197

59.007

89.107

Wirtschaft

An« der Reckar-A.G. Im Sitzungssaal der frühere« Ersten Kam- -ner fand heute die vierte ordentliche Generalversammlung der Nek- lar-Aktiengesellschaft unter dem Vorsitz von Geheimrat Bruckman». Heilbronn statt. Bei Punkt 1. Geschäftsbericht, erstattete Ministe­rialdirektor Hirsch den Bericht über die finanzielle Lage der Ge­sellschaft. Strombaudirektor Dr. Co», Le» Bericht über die Ban- arbeiten am Neckarkanal und Direktor Landwehr den Bericht über die Arbeiten der Elektrizitätsvcrsorgungswerkc. Stroinbauonetwr Conz teilte mit, daß bis zum Sabre 1935 der Kanal bis Heüblvnn scrtiggestellt sein soll. Die Erhöhung des Grundkapitals um 4 160 00 Reichsmark auf 8 380 900 Reichsmark wurde einstimmig au­genommen. Ferner bewilligte die Generalversammlung Acnüeruug« des Gesellschaftsvertrags von nebensächlicher Bedeutung.

Bor»?

Verliuer Börse, 17. Junt. A» der Effektenbörse herrschte von wenigen Schwankungen abgesehen eine entschieden feste Haltung. DaS noch immer bestehende starke Deckungsvdürsniö und Kausauttrüge von außerhalb hatten zur Folge, daß am Montanmarkt die maß­gebenden Papiere Stetgrungen von l2 Prozent auswtesen. Die Auswärtsbewegung erstreckte sich aus alle Gebiet« der Industriewerte. Bvn Bakaktien profitierten hauptsächlich Reichsbank bet einer Stei­gerung um etwa 2,8 Prozent. Kerner zogen Darmstädter und Deutsch« Bank etwas an. Deutsche Anleihen wnrden lebhaft zu ansehnlich »-besserten Kursen umgesetzt. Die Zinssätze blieben unverändert.

Frankfurter Börse. 17. Juni. Der Tendenzumschwuug, der vor- ,esterii zu einer allgemeinen Befestigung führte, erfuhr heute et»« Steigerung tu verschärftem Umfang«. Die Fortsetzung der Befesti­gung findet zunächst ihre Begründung tu der opttmtfttscheu Auffas­sung der Wirtschaftslage, die dt« Zuversicht der Börse wesentlich M stärke» imstande ist.

Stuttgarter Börse, 17. Junt. Der Grundton war auch heute M »ns di« Kursaufbefferunacn fetzte« sich bei der Mehrzahl der Werte fort. Nur bet einige» gestern stärker g«steta»rt«n Papiere» ergäbe» Ach leichte Abschläge.