! Kochertürn, OA. Neckarsulm, 3. Juni. (Ertrunken.) Am Samstag ist ein 28jähriges, braves und unbescholtenes, aber zu Schwermut neigendes Mädchen verschwunden. Zuletzt sah man es beim Heumähen auf einer Wiese beim Kocher. Am Pfingstsonntag fand man die Unglückliche als Leiche -im Kocher.

Heidenheim, 3. Juni. (Hauseinweihung.) Ueber die Pfingsttage wurde das Haus derNaturfreunde" auf dem Ealgenberg. erbaut durch die opferfreudigen Mitglieder des Vereins für die wanderlustige Jugend eingeweiht.

Rottrveil, 3. Juni. (Falsches Geld.) Durch einen hiesigen Landjägerbeamten wurden eine Frau und ein Mann fest­genommen wegen Verdachts der Falschmünzerei. Während die Fdau nur echtes Geld bei sich führte, wurden bei ihrem Gefährten über 100 Mark falsches Geld in 50 Pfennig-, Zwei- und Dreimarkstücken vorgefunden. Der Verhaftete 'gibt an, daß das falsche Geld in Pforzheim angefertigt wor­den sei, verweigert aber bis jetzt nähere Angaben.

Nürtingen, 3. Juni. (Vom Auto überfahren.) Gestern kam der 15 Jahre alte Mechanikerlehrling Richard Hautz- mann von Oberboihingen vor einem um die Straße bie­genden Lastauto zu Fall, so daß ihm das rechte Vorderrad über den Oberkörper ging, was seinen alsbaldigen Tod zur Kolge hatte.

Mretingen, OA. Laupheim, 3. Juni. (Unfall.) Der 67 Jahre alte Landwirt Josef Wieland fiel etwa 1>L Meter tief so unglücklich vom Heuboden, daß der Tod sofort eintrat,

Obertcuringen, 3. Juni. (TalbahnverlLngerung.) Die Talbahn FriedrichshafenOberteuringen, die vor zwei Jahren eröffnet, im vorigen Winter aber wegen Unren­tabilität den Betrieb eingestellt hatte, soll auf 10 Kilometer ins Badische hinein bis Wittenhofen verlängert werden. Mit den Arbeiten soll im September begonnen werden.

Mm, 3. Juni. (Ja, die Liebe . . .) Zwei junge Burschen gerieten wegen einer Frauensperson in der Friedrichsau hart hintereinander. Als sie sich genügend geboxt hatten und sich nach derDame" umsahen, war sie mit einem an­deren verschwunden. .Da sagte der eine ganz ruhig:So, jetzt Hot koiner ebbes!"

Ulm, 3. Juni. (Die Ortskrankenkaffe im Münsterhotel.) Trotz des Dementis von den Beteiligten ist der Kauf des Münsterhotels durch die O.-K.-Kasse Ulm abgeschlossen wor­den. Der Kaufpreis ist 350 000 Mark, dazu kommen sämt­liche Kosten, auch Wertzuwachssteuer, also zusammen etwa 450000 Mark. Als Anzahlung müssen 50 000 Mark sofort geleistet werden,_.

» ^ ^merhingen OA. Ludwigsburg, 3. Juni. (Erttun- Badeplatz des Wassersportvereins ertrank der W Jahre alte Jakob aus Eglosheim beim Tauchen vor den Augen seiner Brüder.

Dewangen -U. Aalen. 3. Jnni. (Ein Schuß ins Herz.) sxr 25 ^ahre alte ledige Landwirt Richard Mayer vom Miwhof wurde an der Straße mit einer Schußverletzung aufgefunden. Er scheint mit einem Revolver gespielt zu haben, wobei ein Schutz plötzlich losging und ihn in die Perzgegeud- traf. Der Verletzte starb kurze Zeit darauf.

Tagung des deutschen PhilologenverLandes ! Heidelberg, 3. Juni. Nach zehnjähriger Unterbrechung wresammelten sich etwa 100 Teilnehmer aus allen Teilen .sdes deutschen Reiches in der alten Neckarstadt zur Tagung des deutschen Philologenverbandes. Außer den Vertreter» der akademisch gebildeten Lehrerschaft waren die Vertreter der Unterrichtsministerien der Länder erschienen. Das Reich war vertreten durch den Leiter der Vildungsabteilung des Reichsinnenministeriums Dr. Guehrich, das preußische Kul­tusministerium durch Ministerialdirektor Dr. Jahnke, Bay­ern durch Ministerialdirektor Dr. Melber, Thüringen durch den Staatsminister Leutheußer und Baden durch den Staatspräsidenten Dr. Hellpach. Auf der Tagung will die akademisch gebildete Lehrerschaft die Fragen des höheren Schulwesens und die wissenschaftliche Weiterbildung des Standes beraten. Ein umfangreiches Programm steht der Tagung zur Erledigung. Vorgesehen sind 40 fachwiffenschaft« Rche Vorträge. Auch ist mit ihr ein Fortbildungskurs»- des Verbandes der deutschen Geschichtslehrer verbunden.

^ Das badische Staatsministerium hatte zu einem im Euro­päischen Hof abgehaltenen offiziellen Empfang den Vor­stand des Verbandes, den Ortsausschuß und die Referenten «ingeladen. Dr. Hellpach hielt die Begrüßungsansprache. Aus seinen Worten ging deutlich hervor, welche Bedeutung die badische Staatsregierung dem deutschen Bildungswesen und dieser Tagung beimißt. Der Verbandsvorsitzende Ge­heimrat Dr. Mettmann wies auf di« Gefahren hin, webhe durch ein getrenntes Vorgehen der Länder bei der Fort­entwicklung der höheren Schulen dem deutschen Bildungs- wesen drohen könnten. Die Gründung des deutschen Philo- logenverbandes-habe wesentlich zur Einheitlichkeit im Schul­wesen beitgetragen.

Heute vormittag begannen die eigentlichen Verhandlun­gen Dr. Hellpach sprach über dev jugendlichen Aktivismus, Studiendirektor Dr. Behrend-Berlin über den Umfang der modernen PädcWogrk.

Deutscher Rundflug

Stuttgart, 3. Juni FH" den deutsche« Rundflug, de, Ettwoch auf der dritten Schleife über StuttMrt kommt, sind von der Sportleitung Würtemberg Ehrenpreise für sondere Leistungen auf dieser Schleife ausgesetzt. Der Ehrenpreis des Staatspräsidenten, bestehend aus einem vollständigen silbernen Kaffeeservice im Wert von 1500 -K wird demjenigen Piloten zuerkannt, der di« längst« Gesamt- siuMit während des ganzen Rundfluges aufweisen kann Der Ehrenpreis der Stadt Stuttgart, eine große handge- Ichlagene silbervergoldet« Fruchtschale mit Tieremblemen lm Wert von 2000 Mark wird demjenigen Flugzeugführer iuerkannt, der die fünfbeste Gesamtleistung in der Gruppe E seicht. Daneber stehen 14 weitereEhrenpreise zur Ver) mgung, die für besondere Leistung auf der Bitten Schleife «"-gesetzt sind.

21. Deutscher Evangelischer Schrrlkongrcß Stuttgart, 3. Juni. Am Diensrag begannen im Neuen Vereinshaus in Stuttgart die Verhandlungen des 21. deutschen Evangelischen Schulkongreffes. Nach einer durch Prälat D. Dr. Holzinger geleiteten religiösen Feier eröfs- aete der Vorsitzende, llniversitätsprofeffor D. Bachmann rus Erlangen, den Kongreß. Zuerst richtete Kirchenpräsi- dent D. Dr. v. Merz die Grüße des Deutschen Evangeli­schen Kirchenausschusses, des Evangelischen Oberkirchenrats und des Evangelischen Landeskirchentags von Württemberg aus. Als Vertreter des württembergischen Evangelischen Oberschulrats grüßre Oberregierungsrat Knapp. Bürger­meister Dr. Ludwig überbrachte die Grüße der Stadt Stuttgart. Zuletzt grüßte Kirchenpräsident D. Würth aus Karlsruhe vom Evangelischen Oberkirchenrat in Ba­den. Dann hielt llniversitätsprofeffor D. Dr. Karl Eir - gensohn (Leipzig) den ersten Hauptvortrag über das Alte Testament und seine Bedeutung für die Volksbildung. Den zweiten Haupoortrag hielt am Dienstag nachmittag unter Heranziehung reichen Materials Oberlehrer Kühn­ste (Cannstatt) über- schulpolitische Probleme der Gegen­wart. Das Reichsschulgesetz solle der evangelischen Eltern­schaft ihre evangelischen Schulen geben wie der nichtevan- golischen die ihrigen. Bei der Neuordnung der Lehrerbil­dung sollen für die evangelischen Schulen die Lehrer auf evangelischen Aufbauschulen und evangelisch-pädagogischen Akademien gebildet werden. Privatschulen müssen, wenn auch als Ausnahmen, möglichst bleiben. Die Aussprache zeigte deutlich die Entschlossenheit des Kongreffes für die Forderungen des Berichterstatters, soweit sie das kommende Reichsschulgesetz betrafen, aufs entschiedenste auch im Weg des öffentlichen Kampfes einWtreten.

Stuttgarter 'Säuber vor dem Karlsruher Schöffengericht Karlsruhe, 3. Juni. Vor dem hiesigen Schöffengericht wurde ein umfangreicher Betrugprozeß verhandelt. Am 17. September 1924 wurden, wie erinnerlich, von zwei Burschen anfangs der zwanziger Jahre einem 15jährigen Lehrling 5000 Mark abgenommen, die er im Auftrag seiner Firma eben vom Postscheckamt abgehoben hatte. Den Nachforschun- gr der Karlsruher Kriminalpolizei gelang es, die nach Stuttgart führende Spur zu finden und dort das Nest einer siebenköpfigen Diebesbande auszuheben. Das Urteil lau­tete gegen Ernst Haas und Christian Pfeifer je 2 Jahre Gefängnis, Emil Nutz 1 Jahr 10 Monate Gefängnis. Fer­ner erhielten die übrigen Angeklagten Gefängnisstrafen von 1 Jahr 4 Monaten bis zu 1 Jahr Gefängnis

^stieme Nachrichten aus aller Weir

Zum 89. Geburtstage des Grafen Pssadorvsky-Wehner. Reichskanzler Dr. Luther hat an den Grafen von Posa- dowsky ein Glückwunschschreiben gerichtet, das die Verdienst» des Grafen Posodowsky als Staatsmann und Politiker iai warmen Worten hervorhebt. Die ganze Kulturwelt müff? das Werk des Grafen für die Wohlfahrt der arbeitendem Klaffen als vorbildlich anerkennen.

Major v. Hindenburg ins Reichswehrministerium versetzt. Major o. Hindenburg, der Sohn des Reichspräsidenten, der bisher an der Kavallerieschule Hannover tätig war, ist i« seiner Stellung als persönlicher Adjutant des Reichspräsi­denten an das Reichswehrministerium versetzt worden. ,

Ergebnis der Erforschung der Wüste Gobi. Reuter M«8 det, daß der amerikanische Forscher Andrews in Urga (Mon­golei) angekommen sei und erklärt habe, daß er während seiner letzten Expedition nach der Wüst« Gobi wertvolle Entdeckungen von menschlichen Knochen und Skeletteilen gemacht habe, die er dem Steinalter zuschreibe. Andrewsj habe ebenfalls wiederum eine Anzahl versteinerter Dino-> st urier-Eier gefunden. Die Teilnehmer an der Expedition! hätten unter sehr schweren Strapazen und der Ungunst der^ Witterung zu leiden gehabt. Zeitweise seien die Schnee­fälle so stark gewesen, daß die Kraftwagen eingeschneit' waren und nur mit vieler Mühe wieder ausgegraben wer­den, konnten. _ _

Ei« Reichswehrsoldat von Einbrechüm erschossen. In den Dorfe Hermannsburg im Kresse Celle wurden vier Ein­brecher von einem Reichswehrsoldaten des Regimentes URd einem Zivilisten bei der Arbeit überrascht. Es entstand ein Handgemenge, in dessen Verlauf der Soldat durch drei Revolverschüffe getötet wurde. Die Einbrecher flüchtete« Ln 'ein Gehöft, wo sie von alarmierten Reichswehrsoldaiev Umzingelt und sestgenommen wurden.

-Zusammenstoß zwischen Automobil und Hirsch. Rächt! kam esstder-HjB.stZ." zufolge auf der Landstraße zwsscher StWlitz und Fürstenberg m Mecklenburg durch eine selb ftinWUrDhA zu"einem schweren Autounglück. Das Auto kboM^M^Berliner Kaufmanns Breslauer, in dem sich diefer"mit'seiner Gattin befand, fuhr mit großer Geschwin­digkeit'die Straße entlaß, als der Chauffeur plötzlich mit­ten auf'der Straße einen großen Hirsch bemerkte. Das silier wurde anscheinend durch das Scheinwerferlicht geblen­det und rührte sich nicht von der Stelle. Da der Chauffeur »icht mehr rechtzeitig bremse» konnte,, kam es zu einem Zu-- strmmenstotz zwischen dem Auto und dem Hirsch, der dabei tzetötet'wurde. Das Automobil knickte einen Baum um und Mirde'ssn den Lhaussergraben geschleudert. Der Chauffeur war sofort tot. Breslauer und seine Gattin wurde» leicht verletzt.

Finanzskandal in Liebenwerda. Die Kreissparkaffe in Liebenwerda, die bereits unlängst schon einmal durch eine Affäre mit doppelten Wechseln um 500 000 Mk. geschädigt wurde, ist in Gefahr, abermals einen Verlust von einer hal­ben Million Mark zu erleiden. Der Kreksfparkassendirektor Merres hat Sparkaffenbücher in Höhe von 550 000 Marl gefälscht und sie beim Reichsknappschastsverein Tharlotten­burg und der Kranken- und Hinterbliebenenkaffe in Berlin beliehen. Das Geld hat er an kreditsuchende Jndustriefir- meu ausgÄieheu. Merres ist verhaftet worden.

Große Feuersbrunst. Das im Wilnaer Land gelegen« Städtchen Kuschenietz ist von einem furchtbaren Feuer heimgesucht worden. 100 Häuser und die Kirche wurden ein Raub der Flammen. Man vermutet Brandstiftung.

Hitzewelle in Chicago. Nach einer Havasmeldung aus Chicago sind infolge einer Hitzewelle 20 Personen umge- kommen.

Vermischtes.

! ep. Ein Feierabendhaus für die Haller Diako­nissen- Das Haller Diakonissenhaus, dessen z- Zt. 378 Diakonissen in Krankenhäusern und im Gemeindedienst alljährlich viele Zehntausende von Kranken unseres Lan­des pflegen» hat im Unterschied von seiner Stuttgarter Schwesteranstalt noch kein Altersheim- 20 Schwester» sind schon jetzt nicht mehr arbeitsfähig und bei dem schweren Dienst wird hie Zahl derer, die ihre Kraft äufbrauchen, immer größer. Die Errichtung eines Feier« vbendhaufes ist daher eine unaufschiebbare Aufgabe ge­worden- Die Allgemeinheit erfüllt eine Dankes- urfti Ehrenpflicht, wenn sie der Bitte der Anstaltsleitung um tatkräftige Unterstützung dieses Planes entgegen- kommt- Beiträge werden von den evangelischen Pfarr­ämtern, vom Haller Diakonissenhaus (Postscheck 7249), und von der Landesvereinigung für Innere Mission Stuttgart (P. Sch. 20 483, Giro 10315) gerne ange­nommen-

Dom Nüchevtijch.

Handbuch des guten Tones und der feinen Sitte von K. v. Franken. 51. verbesserte Auflage, (bisherige Auflage 265 000) 304 Seiten. Preis vornehm geb. Mk. 3.30 Max Hesfes Verlag, Berlin W 15. Zu haben in der W. Rieker'schen Buchhdlg. Altensteig.

Guter Ton und einwandfreies Benehmen sind gerade in unserer Zeit erstrebenswerter denn je. Von all dm zahlreichen Büchern der gleichen Art ist uns keines bekannt, das so viele Vorzüge in sich vereinigt wie gerade dieses. Es ist geschmackvoll gebunden und äußerst billig. Nichts von blutleeren, steifen Förmlichkeiten, überall geht Ver­feinerung der äußeren Formen mit innerer Veredelung, stets Höflichkeit mit Herzlichkeit Hand in Hand. Selbst der Erwachsene, der gesellschaftlich Feingebildete wird vieles aus dem Buche lernen. Kein Alter, kein Stand, keine Lebenslage ist unberücksichtigt gelassen. Jedenfalls möchten wir das Buch als besseres Geschenk zu jeder Gelegenheit wärmstens empfehlen. M.

Handel und Verkehr

^ Amtliche Brliner Devisenkurse vom ». Juni

I

Geld

Brief Geld

»rief

«vnLou <1 Pfund GterlJ

S0L97

20,449

20,387

20,489

Neuvork 1 Dollar)

4,195

4.L9Z

4.1SS

Amsterdam <100 Gulden)

168.49

168,91

168F4

1L8L6

Brüssel <100 Francs)

20,42

20,48

20,30

20L«

Italien <100 Lire)

16.64S

16,685

17,08

17F7

Paris <100 Francs)

20,845

20,905

2VL6

2lbS2

Schweiz <100 Franken)

81,25

81.45

81,28

81.4«

Stockholm <100 Kronen)

112,29

112,57

112,28

112«

Wien <100 Schilling)

59.054

59,194

59,084

59.1S4

Wirsschaft

Annahme der Konkurse und Gcichäftsaussichte«. Die Zahl der Konkurse im Reich hat im Monat Mai beduteuö z»genommen. Sir b-trägt insgesamt 778 gegenüber 860 im Monat Avril. Das ist der bisher höchste Stand in diesem Jahre. Die Geschäftsaufsichteu habe» ebenfalls eine starke Zunahme zu verzeichnen und zwar von 208 tnr Monat Avril anf NI im Monat Mai. Aufgehoben wurden ISS (151) Geschäftsanfsichterl.

VSrft

Berliuer Börse vom S. Juni. Der Beginn Ser Effektenbörse zeigte eine unregelmäßige Haltung» Im allgemeinen waren di« Kursor» ändernngen gegen gestern am Jndustriemarkt nur geringfügig. Dir Zeitungsnieldung, daß nach einem Antrag der Rechtsvarteien tm Anh. wcrtungsausfchutz auch bei den Pfandbriefen zwischen altem und neuem Besitz unterschieden werden soll, rief eine starke Beunruhigung, hervor, die mit einer allgemeinen Abschwächung verbunden war. Deutsche Anleihen bröckelten ab. Der Börscnvorstand beschloß, Vo» kriegsvfandbriefe vorläufig nicht zu notiereu. Die Geldsätze waren unverändert bei etwas leichterer Tendenz des Geldmarktes.

Frankfurter Börse vom 3. Jnni. Der au der Börse hervorgetreten« Stiminungsumschwung erfuhr heute bereits wieder ein« Korrektur insofern, als die Tendenz erneut unsicher und Schwankungen nute» worfcn war. Dies zeigte sich besonders auf dem Aktienmarkt, wo sich die gestern erzielten kleinen Kursgewinne nur zum Teil aufrecht e» halten konnten. Nene Äursbefsernngen waren selten, aber di« Ab­bröckelungen überwiegend.

Stuttgarter Börse vom 3. Juni. Die heutige Börse stanS wdder im Zeichen großer Geschäftsstille. Die Interesselosigkeit für Effekte» besteht weiter. Bei ruhigem, schlevvendem Verkehr waren die Umsätze recht bescheiden und die SurSgestaltung uneinheitlich, vorwiegend schwächer.

Wirtschaft

Der Stand der Welternte. Mitteilungen, die dem internatio­nalen Ackerbauinstitut in Rom zugcgangen sind, besagen, daß die Witterung im Avril allgemein das Getreide begünstigte, sodatz An­fang Mat überall der Durchschnittsstand, wie er sonst um diese Jah­reszeit war, überschritten wurde. Sehr gut ist der Stand auf de» Balkanländern, wo ergiebige Negen>-lle die Entwicklung förderte«. Ebenso in Rußland, von woher die miaat als gebessert gemeldet wird. In den Ver. Staaten Hai sich . Herbstsaat gut entwickelt, je­doch ist die Anbaufläche in diesem lwvre nicht so groß, sodatz nur eine Ernte gleich der der vorjährigen erwartet wird: Wetzen dürft« jedoch »och darunter bleiben. Neuetngegangene Meldungen aus Nordamerika besagen aber, daß die jetzige trockene Witterung die Entwicklung der Herbstsaat verlangsame. Von den Aussichten der Ernte kann man sich aber erst ein genaues Bild machen, wenn man die statistischen Zahlen über die Einsaat von Frühjahrsweizen in de» Ver. Staaten und m Canada habe. Etne mögliche Vergröberung dieser und günstiges Wetter könnten die bis jetzt angenommene Ver­minderung evtl, ausgleichen. Die Nachrichten über die Entwicklung des Srühjabrsweizens lauten durchweg gut. In Indien war die Ernte mager, aach in Nordwestafrika wird als Folge Ser Trocken­heit und heißer Winde etne schwache Erntegemeldet. Aus Aegvvte» hört man, daß die Ernte begonnen habe und ein dem Durchschnitt übersteigendes Erträgnis liefere.

Großhandelstudcrzifser. Die aus den Stichtag des 27. Mai berech- . nete Grobhandelsinderziffer des Statistischen Rerchsamts ist gegen- über dem Stande vom 20. Mai <132.8> um 0.8 v. H. auf 133,4 ge- stiegen. Bon den Hauptgruvven haben die Agrarerzeugnisse von 181,0 auf 132,4 oder «m 1,1 vom H. angezogen, während die Industrie- stofse von 13,6 ans 138,3 oder um 0,2 vom Hundert uachgegeben ba­den.