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Amtsblatt sür den Bezirk Nagold und für Altenfieig-Lta-t. Allgemeiner Anzeiger für die Bezirke Nagold, Calw und Freu-ensta-t.

H,z,,»pri>»: Wöchentlich 40 SolLpseaniae. Die Sinze!nu««er kästet 10 »ovpfennige. Bet Nicht« > Nazei-eapret»: Die einspaltige Zeile »der de«» Slam« 1» Soldpfennige, die Reklamezeile SS Goldpf. Uchä«»» der Zeitung ins«!,« HSderer Gewalt ober Betriebsstörung bestcht Lein Anspruch aus Lieferung. I ZaMar innerialb 8 Lagen. Mir telepyoaisch erteilte Aufträge übernehmen wir keine GewLhr.

Ar. 188 j Altenflrig. Donnerstag de» 4. Inni. ^ Jahrgang 1923

Die Angst Frankreichs.

MUm selbsn Tage, an dem unlängst der Prinz von Waler. «t» TinkreisungsreHe in London antrat, versammelten ßch »Paris auf dem Pantheonplatz Siudentenoereintgungen, sich m zw« feindliche Gruppe», brüllte« ans ein« »ch« los «rd schtugen stch gegenseitig, e«thusias»rrert, w»d gi^en Daudet, dem Herausgeber derAckioo starr» «che".

^ NachrnMag, drei tk^ war es, als Me «Mbkikanifchea mck soziaWWeu Studen-te«Abzug Daudet!" tu die Wett chiaomSfchrie«, worauf die Royalisten mit einem Ms Berlin Hörbare» ^och Dmchetl" geantwortet haben. Von einer dmrkken Lkrgst wird Nachbar FWrnkreich gep«Mgt und zu Wtionen asgetrieke»; von der Augst vor einem deutschen Lederfail.

Hollands MMHer Teil M Schmerzenskind des Quai d'Orsay: er könnte ja als Emstrllstor nach Belgien diene«; als Einsalkstor in ein Mettes Einfallstor gegen Franl-- -«ich. Nicht minder beschäftigt die dortigen Gemüter der Oberlauf des Rheins, den man am liebsten zu einem fran- izöfischen Binnengewässer machen möchte. Man müßte ja Notz seinen Oberlauf zwischen Basel und Straßburg trocken 'tegell, um stch der Riche in der schwer erkämpften Sieger- steüuug htngeben zu tonnen. Ern einziger Kanal würde den Oberlauf leicht ersetzen; von einer Länge von 160 Kilo­meter; durch das französisch gemachte Elsaß führend, unter ftanzöftscher Kontrolle. Dabei würden gleichzeitig viele, viele andere lästige Fliegen mit einer wirtschaftlichen Klappe unblutig totgeschlagen werden, ohne das Militär des ganzen Erdballs in Anspruch nehmen zu muffen. Und zwar: Holland käme dann in ein Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich; die Schweiz in völlige Hörigkeit; Baden würde seines Schiffahrtsweges beraubt und vom Meere ab­geschnitten werden; die Wasserentnahme aus dem Rhein für den Kanal würde das Flußbett trocken und jegliche Rheiwschiffahrt lahm logen. Aus das Quantum von etwa AK Kubikmeter Waffermenge, die der Rhein im Durch­schnitt in der Sekunde führt, stützt stch das Kanalprojekt und nimmt es für sich ganz in Anspruch. Wie leicht könnte Frankreich von der steten Angst vor einem deutschen lleber- fall befreit werden! Und mit wie wenig Unkosten . . . Da­bei werden diese Unkosten tausend- und millionenfach durch Einkünfte ausgeglichen, die aus dem erzwungenen Absatz­gebiete Deutschland fließen würden. Frankreich wäre außer der Todesangst auch die tägliche Ernährungssorge los, denn es bekäme Abnehmer für seine Jndustrieerzeug- uiffe. And Frankreich industriallisiert sich in einem fieber­haften Tempo! Es entvölkert sogar seine Landwirtschaft treibenden Gebiete, um die Betriebsamkeit seines Jndu- striealtfierungsprozeffes zu ermöglichen und fetzt sich dev Gefahr einer Invasion fremdländischer Bauern aus! Das Absatzgebiet Deutschland müßte gleichzeitig billigen Koks str den Aufschwung französisch-lothringischer Hüttenindu­strie liefern.

Nollets Nationalangst von derSchrvertfpitze im Rhein­lands, die nur einen Finger breit vom Herzen Frankreichs entfernt ist", würde mitsamt der Nahrungssorge, die unter Erstickungserscheinunge» inmitten von aufgehäuften Jn- iwstrieprodukten eintreten müßte, beseitigt sein.

Das Ueberfallgespenst von 1912 taucht wieder auf! Das Gespenst Poincares, der zwei Jahre vor dem Kriege eine Flottenkonvention zwischen England und Rußland anregte und auf fi- hastig hinarbeitete, um eine wichtige Vertrags- lücke, i» juristischer Vorsehung, auszufüllen. Die Lücke: was ^ geschehen, wenn Deutschland stch zunächst nur gegen chUtzlcmd wendet und Frankreich, gemäß seiner Vündnis- psuht Rußland gegenüber, Deutschland angreifen müßte?

^u Gespenst,, das damals Juristen und Tiger erschauern "urchte, und das Jahr 1914 im Jahre 1912 vorbereitete!

Atzt schleicht dasselbe Gespenst aus dem Pantheonplatze und auf anderen Pariser Plätzen umher. Es haucht dies- umgekehrte Formulierung jener Frage ins Ohr einzigen Wilsonstegers:Was denkst Du zu tun im wenn sich Deutschland zunächst nur gegen Frankreich wen^n würde? Wenn keine Erschöpfung bei Tannenberg u Sedan II. verhindern würde . . Ließe stch auch diese »*uge mit einer Konvention von 1019 beantworten?

Etwa: mit einem heutigen Rußland, dem seine Verträge m^.?^?l>an und China die damaligen französisch-englischen ertrage ersetzen?

E einem heutigen England, welches aufhört, die Europas zu sein und sich allmählich in einen Aus» «User Amerikas verwandelt .. .? Dr. Katte. ,

k Neues vom Tage

! Ne Entwaffnungsnote erst am Samstag

r Paris, 3. Juni. Wie Haoas berichtet, wird die Rote der - Botschasterkouferenz an Deutschland in der Eutwaffnungs- frage erst am Samstag vormittag veröffentlicht werden.

Umbildung der preußische« Regierung?

Berlin, 3. Juni. Die bisher unverbindlich geführten Be­sprechungen über die Umbildung der preußische« Regierung ? werden in der kommenden Woche festere Gestalt annehmen, i wenn die Fraktionen wieder in Berlin versammelt find. ! Das Zentrum und die Wirtschaftliche Vereinigung werden bereits am kommenden Montag zu Fraktionssitzungen zu- sammentreteu. Die Deutfchnationalen halten ihre erste Fraktionssttzung am Dienstag. Wie dieTägliche Rund­schau" mitteilen zu können glaubt, bestehe beim Zentrum Geneigtheit, tue Dauerkrise durch den Anschluß nach rechts zu beenden. Die Verhältnisse im Reich sollten hierbei ge­wissermaßen als Muster verwendet werden. Wenn das -Zentrum im Reiche auch nach außen eine stärkere Bindung au das Kabinett Luther abgelehnt hat, so bedingt doch ge­rade die Mitarbeit eine starke innere Bindung.

Die Absatzkrise im Bergbau

Hamborn, 3. Juni. Nachdem auf der ZecheNeumühl" im vergangenen Monat trotz der schweren Absatzkrise der Betrieb mit Feierschichten aufrecht erhalten worden war, stch stch die Bergleitung jetzt genötigt, 1500 Bergleuten und einem großen Teil des Steigerpersonals zum 15. Juli zu kündigen, wenn sich die Verhältnisse nicht bessern. Es ist «Nt völliger Stillegung der Zeche, die etwa 4000 Bergleute und Angestellte beschäftigt, zu rechnen.

Russisch-japanischer Eisenbahnkonflikt?

London, 3. Juni. DieTimes" meldet aus Riga, nach Berichten aus Moskau seien die Beziehungen im fernen Osten so gespannt, daß in den nächsten Tagen ein bewaff­neter Zusammenstoß droht. Der Grund liege in Japans Plan, die Eisenbahn von Toonosu zu bauen, und darin, daß Tschangtjolin die chinesischen Beamten entschieden un­terstütze, die sich weigerten, mchtbolschewistische und nicht- chrnefische Angestellte der chinesischen Ostbahn entsprechend der Forderung der Bolschewisten zu entlassen.

Zur Schuldenkonferenz

London, 3. June. Rach Blättermeldungen aus Washing­ton wurde im Weiße« Hause und im Staatsdepartement erklärt, daß Harvys Anregung, die enzlisch-französtsch- amerikanische Schuldenkonferenz in London abzuhalten, nach Ansicht der Regierung unausführbar ist. Washington sei der geeignetste Platz dafür und Amerika beabsichtige, di« Schulden jeder Nation einzeln zu verhandele

Kanada annektiert de« Nordpol

Berlin, 3. Juni. Nc. einer Blättermeldung aus New« york wurd. im kanadischen Unterhaus ein Antrag der Re­gierung angenommen, der auf eine Annektion des Nord­pols durch Kanada hinausläuft. Der kanadische Innen­minister Srewart erklärte zu dem Antrag, daß Kanada das Land bis z-in Nordpol sür stch beanspruche, gleichgültig ob -hwmw ftnMpwHsjsT is<T 'Mu isqo ich Wsq;us sproisg rs tigl die ' nadische Regierung, von den Entdeckungsreisen» den zu verlangen, daß sie vor Antritt ihrer Fahrten stch Lizenzen von der kanadischen Regierung einholen. Stewarr ..ahm dabei ausdrücklich Bezug auf Amundsen und die dem­nächst startende amerikanische Mac Milland-Expeditio». Die Unruhen in Shanghai.

! London, 3. Juni. Reuter meldet aus Shanghai, daß der j Streik um sich greife. Der Streikrat hat Vertreter zur Kon- ! trolle der Lebensmittelversorgung ernannt. Ei« italieni- ? scher Kreuzer landete SV Mann Truppen, die mit einer von amerikanischen Zerstörern gelandeten Truppe eine Vorhut von 2000 Mann bilden und sich entsprechend den Anwei­sungen der Pekinger Gesandtschaften aus dem Wege nach Shanghai befinden. Die Lage verschlimmere sich stündlich^

Shanghai, 3. Juni. Chinesische Agitatoren haben in den Straßen Aufrufe angeschlagen, in denen zum allgemeinen r Aufstand und zur Austreibung aller Fremden aufgefordert ? wird. Die Behörden schreiben die Unruhen dem Werk rus­sischer und chinesischer Kommunisten zu.

London, 3. Juni. Einer Reutermeldung zufolge Mt dag chinesische Kabinett beschlossen, das Auswärtige Amt mit ! der Ausarbeitung einer Note an das diplomatische Korpe t zu beauftragen, um gegen das Vorgehen der Shanghais j Polizei, die auf die Streikenden geschossen hat, Einspruch zu l erheben

Aus Stad! und Land.

Altensteig, 4. Juni 1925. Der neue Fahrplan

erfährt mit dem morgigen Freitag, den 5. Juni, eine wesent­liche. Aenderung und Verbesserung. Erfreulicherweise trifft dies auch auf unsere Neb enbahn Nagol dA ltensteig zu, die seither sehr mangelhafte Verbindungen auftvies, welche nun hergestellt werden. Es verkehren im Sommer­fahrplan folgende Züge:

in der Richtung nach Nagold Altensteig ab 5vo vorm. Nagold an 58S

7.15 8

8.07 8

7.30 ^V

8.311V

9.17W,.

10.14 IV

9.468

10.33 8

10.25

11.47 1V

3.00 nachm.

351

6,57

7.48

8.47

" 9.38

in der Richtung nach Alten steig Nagold ab 7.27 VV vorm. Altensteig an 8.18'lV

8.45 8 9.34 8

9.00 W 9.58 W

12.40 nachm. 1.34

5.35 8 ., 6MZ

.. .. 5.58 VL ,, 6.4« M

gM 9.3S

10.03 " " 10. bg"

Bemerkenswert r>t dabei folgendes: Zug Alrensteig ab 7.15 8 bezw. 7.30 IV vorm, hat Anschluß in Richtung Eutingen mit Eilzug Nagold ab 8.39 und in der Richtung Pforzheim, Nagold ab 8.46. Altensteig ab 9.17 bezw. 9.46 vorm. Anschluß wie seither in Richtung Calw, Nagold ab 10.36. Die neue Verbindung Altensteig ab 10.25 IV vorm, hat Anschluß in der Richtung Eutingen, Nagold ab 12.30 nachm, und in der Richtung Calw, Nagold ab 1.51 nachm, sowie ab 1. Juli auch Verbin­dung mit dem Schnellzug in der Richtung Calw, Nagold ab 12.15 nachm. Altensteig ab 3.00 nachmittags hat wie seither Verbindung in Richtung Eutingen, Nagold ab 4.05, sowie 7.oo nachm. ^V, ausgen. Samstags, und in Richtung Calw, Nagold ab 5.25 nachm, und 6.24 >v, sowie ab 1. Juli Verbindung mit dem Schnellzug "nach Freudenstadt, Nagold ab 5.26 nachm. Altensteig ab 6.57 nachm, hat Anschluß an den Eilzug in der Richtung Calw, Nagold ab 7.54 nachm. (Pforzheim an 8.bi) und in Richtung Eutingen, Nagold ab 8.25 Uhr. Der neue Zug Altensteig ab 8.47 nachm, hat Anschluß in -er Richtung Calw, Nagold ab 9.56 nachm. (Pforzheim an 11.30) und der langersehnte und nun in Erscheinung tretende Gegenzug Nagold ab lO.os nachm, hat Anschluß an den in Nagold von Eutingen her eintreffenden Zug Nagold an 9.53 Uhr, welcher direkte Verbindung von Stuttgart her Stuttgart ab 8M. von Freudenstadt ab 8.11 Uhr, von Tübingen ab 7.5i hat. Die neu eingeführten Abendzüge Altensteig ab 8.^7 und Nagold ab 10 M sind also von größter Bedeutung, um sie auch für die Zukunft zu erhalten ist ihre fleißige Benützung von größter Wichtigkeit. Der amtliche Fahrplan ist noch nicht erschienen.

Bemerkenswert ist ferner, daß mit dem Sommerfahr­plan auf unserer Nebenbahn NagoldAltensteig auch die 3. Wagenklasse (Nichtraucher) wieder eingeführt wird.

* Beim Autoverkehr der Linie AltensteigSimmers- seld ist zu beachten, daß der erste Wagen von Simmersfeld, nach Altensteig jetzt früher fährt !und zwar Simmersfeld ab 6.30 vorm. Rückfahrt Altensteig ab 9.50 8, 10.15 ^V vormj

* Beerdigung. Unter zahlreicher Begleitung zur letzten Ruhestätte fand gestern auf dem alten Friedhof die Be­erdigung des im 75. Lebensjahr verstorbenen Privatmanns

- Fritz Faist hier statt, der an einem schweren Magen- s leiden gestorben ist. Der Verstorbene war früher Besitzer ; der oberen Mühle, die Mahl- und Schleifmühle war, und ! in welcher er im Jahr 1900 das Elektrizitätswerk einrichten ! ließ, das die hiesige Stadt mit Elektrizität versorgte und j später, samt ausgedehntem Grundbesitz in die Hände der Stadt überging. Die Kunstmühle von Fritz Faist er­freute sich des besten Rufes. Er war nicht nur als Müller, sondern auch als tüchtiger, erfahrener Landwirt sehr geschätzt und in weiten Kreisen bekannt. Seinen Lebens­abend verbrachte er auf seinem von Stadtschultheiß Welker erworbenen Ruhesitz.