in der Heiden Jahreszeit Gelegenheit hat, die Blech­wände als brutale Wärmeleiter kennen zu lernen, erfreuen die Fachwerkbauten durch allerhand winzige Nachtgäste. Das Leben im Lager trägt ganz den Charakter einer im Galgenhumor endenden Verzweiflung aus Langeweile. Die paar Wirtshäuser, deren Benennung mitunter schon so „rauh, aber herzlich" ist, daß sie sich nicht zu Papier bringen läßt, tragen dem drasti­schen Geschmack des derben Kriegers Rechnung. Außer diesen „Erholungen" gibt es noch zwei Schießbuden und vor allem viele Photographen. Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt, wo man sich so oft photographieren läßt wie in Oberhofen, aus Lange­weile natürlich, dann kommen noch einige kleine Ge­schäftshäuser, in denen Zigarren-, Ansichtskarten- u. „Souvenir"-Händler ihre Waren anbieten. In den aus leichtem Fachwerk hergestellten Häuschen ist meist noch ein Zimmer zum Vermieten eingerichtet, das in Einjährigen und Reservesoldaten stets willige Ab­nehmer findet. Man zahlt natürlich äußerst hohe Preise, aber man hat wenigstens die angenehme Er­innerung, in einer „Villa" gewohnt zu haben. Auf Dem Schießplatz gibt es überhaupt nur „Villen"; an

jeder Bretterbaracke steht deutlich zu lesen: Villa „Nizza", „Singapur", „Astoria" usw. Das einzig Respektable, was Oberhofen besitzt, ist das Kasino, das wenigstens den Leib vor Entbehrung schützt. Daß an einem dienstfreien Tag für jeden militärischen Bewohner die Parole lautet: „Raus aus dem La­ger," ist selbstverständlich. Man fährt nach Hagenau oder Straßburg, verpaßt dann abends, in der Freude, wieder mal einen Tag in der „Welt" verbracht zu haben, einen der wenigen Züge nach Oberhofen, macht einen vergeblichen Versuch, in Hagenau einen Wagen zu bekommen, und läuft dann anderthalb Stunde Wegs durch einen langen unheimlichen Wald zurück ins Lager.

Gerkchtrsaal.

Welzheim, 10. Dez. 6 Milchproduzenten aus Lorch, Rattenharz und Schwefelhütte (darunter die Frau eines Anwalts und die eines Amtsdieners), wurden wegen Milchfälschung zu Geldstrafen von 25—50 oü verurteilt, überdies wurde die Veröffent­lichung des Urteils in der Lorcher Zeitung als Ne­benstrafe ausgesprochen. Die Betreffenden hatten der von ihnen an einen Milchhändler in Lorch geliefer­

ten, von diesem nach Stuttgart weiterverkauften und daselbst von der Nahrungsmittelkontrolle beanstan­deten Milch Wasser in Höhe von 5—25 zugesetzt.

kairb»vivtf«h«ft r»ird Märkte.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen durch Einschleppung aus Zabern i. Elf. in Vach- Altenberg OA. Oberndorf. Die Seuche ist erloschen in Aitrach OA. Leutkirch.

tk Calw, 10. Dez. Auf dem heute stattgefunde- nen Vieh- und Schweinemarkt waren zugeführt: 356 Stück Milchschweine, Preis 20—45 -N pro Paar; 118 Stück Läufer, Preis 60—120 ^ pro Paar bei schleppendem Handel. Zufuhr auf dem Vieh- markt: 5 Pferde, 5 Farren, 90 Ochsen und Stiere, 165 Kühe, 206 Kalbeln u. Jungvieh, 10 Kälber. — Verkauf: 3 Farren, 300—460 -N das Stück; 30 Paar Ochsen und Stiere, 750—1460 das Paar; 65 St. Kühe, 300—510 -N das Stück; 80 St. Kalbeln und Jungvieh, 150—560 pro Stück; 10 Kälber, 70 bis 120 >N das Stück. — Handel flau.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

kV. MgllngMiM Lai«.

Die Weihnachtsfeier

findet am 3. Advent, 14. Dezember 1913, abends 7 Uhr, im Saale des Vereinshauses statt, wozu jedermann freundlich eingeladen ist.

Eintrittskarten ä 20 Pfg. sind von Samstag ab bei Herrn Hausmeister Kärcher und abends an der Kasse zu haben.

Für Kinder findet am Montag, den 18. Dezember, abends V Uhr, eine Nachfeier statt. Eintritt 10 Pfg.

Der Ausschuß.

?8. Die verehr!. Damen werden höflichst geben, die Hüte abzunehmen.

Bad Liebenzell.

Das große

Preiskegel«

im Gasthaus „zur Krone" wird fort­gesetzt.

wozu sämtliche Kegelfreunde höflich eingeladen sind.. " '

Warnung!

Die erkannten Personen» die am gestrigen Jahr­markt bei uns im Laden gestohlen haben, sowie auch diejenige erkannte Frau» die vor unserer Tür die Herren-Weste mitgenommen hat, werden ersucht, die Sachen innerhalb 2 Tagen retour zu bringen, an­dernfalls wir sofort Anzeige erstatten.

Warkn-Ms Geschwister Klemm.

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Alle im Jahre 1873 Geborenen beiderlei Geschlechts Hk von Altburg und Umgebung, werden auf nächsten Sonn- tag, den 14. Dezember, abends 8 Uhr, zu einer ^

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sreundlichst eingeladen.

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Am Mittwoch wurde ein

Geldbetrag

gefunden. Der Eigentümer kann solchen gegen Einrückungsgebiihr ab­holen bei Gottlieb Psrommer Spindlershos.

Aus dem Jahrmarkt in Calw wurde ein

Portemonnaie

mit Inhalt gefunden. Abzuholen gegen Einrückungsgebühr bei Heinrich Henne, Neuhengstett.

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