MirLschaft^cherWocherrüberblick

Unstete Effektenbörsen. Erleichterung am Geldmarkt.

Lebhaftere Bautätigkeit

Die EfftitcuSörsen hatten nicht die ganze Wocge hindurch Ue zuversichtliche und feste Haltung, welche sie am Wochen­ende zeigte, obwohl das Geschäft sich, abgesehen von Spe­zialitäten, auch da in Grenzen hielt. Das Ausland und das kleinere Publikum fehlt eben ganz. Die Spekulation ver­hielt sich auf den meisten Gebieten zurückhaltend, obwohl das Börsengcld schließlich wieder wesentlich leichter zu hauen war. Die Woche schließt in unsicherer Haltung.

Am Devisenmarkt hatte das Geschäft keine sonderlichen Bewegungen aufzuweisen. Die europäischen Devisen lagen gegenüber dem Dollar mit Ausnahme von Prag, das seine Abschwächung weiterhin fortsetzte, kaum verändert. Die Mark notierte in London meist 20,10, in Amsterdam 0,5907bis 0,6909, in Zürich 1,2395. Die Anforderungen an Devisen hielten sich auf der Höhe der Vorwoche. Der asfene Markt gab vielfach nur kleine Beträge ab.

Am Geldmarkt scheint die Krise überwunden zu sein. Die Sätze waren am Schluß der Woche eine Kleinigkeit nieori­ger, auch war die Nachfrage nicht mehr so stark. Tagesgeld bedang 1013 Prozent, ebenso Monatsgeld; Privat­diskonten waren mit 8 Prozent gesucht.

An den Produktenbörse« herrschte fast die ganze Woche durch eine flaue Stimmung Lei geringer Lust zu Auf­nahmen. Gegen den Schluß der Woche wurde die Haltung aber wieder befestigt, trotz der Unsicherheit über die vor­aussichtlichen Maßnahmen der Reichsgetreidestelle und die Entwicklung der amerikanischen Preiskurve. Das Auftreten der Reichsgetreidestelle ist vielfach verschleiert, so daß deren Abgaben den Markt relativ doch wenig beeinflussen. In Amerika ist die Tendenz nach der eingetretenen Baisse noch nicht entschieden, doch wird durch den weiterhin großen europäischen GeUeidebedarf mit steigenden Preisen gerech­net, was dadurch verstärkt wird, daß im Augenblick die früheren Ausfuhrländer, wie Rußland und Rumänien, nicht mehr in Betracht kommen. Die deutschen Mühlen haben die Mehlpreise nicht geändert. Die Lage des Ge­treide- und Mehlmarktes bleibt jedoch auch weiterhin recht unübersichtlich, da die Auslandsmärkte jederzeit Ueüer- raschungen nach der Hausse- oder Vaisseseite bringen können. '

Am Metallmarkt ist zweifellos ein starker und unvermit­telter Preisfall eingetreten, welcher fast alle Gebiete des­selben umfaßt. Diesen Rückschlag, welcher auf manchen an­deren Rohstoffmärkten Parallelerscheinungen zeigt, fehlen eigentlich die zureichenden Gründe, da noch im Januar die Berichte über die Beschäftigung der Industrie und deren Verbrauch an Metallen anhaltend gut, in Amerika sogar sehr gut, lauteten. Es scheint aber doch, daß die Industrie sich bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit eingedeckt hat, welcher besonders in Deutschland angesichts der Kapital­armut der kleineren Werke enge Grenzen gesteckt sind. Für Gold kommt noch besonders in Betracht, daß der Weltgold­preis Ende Januar der tiefste seit dem Kriege war. Gold notierte 2,80, Platin 14,75 pro Gramm, Silber 44 pro Kg.

Am Baumarkt setzte sich infolge der überaus günstigen Wetterlage des Winters die Bautätigkeit in reger Weise fort. Die Vaustoffpreise zeigen aber immer noch ein Stei­gen. Der Bauindex steht bereits auf über zwei Drittel über den Friedenspreisen. De Bauvorhaben des Reiches, der Einzelstaaten, der Gemeinden und größeren Gesellschaften, wie sie jetzt bekannt geworden sind, steigern die Hoffnungen auf eine gute Konjunktur im Frühjahr.

, Auf dem Holzmarkt sind die auf den amtlichen und prl- ! vaten Holzverkäufen erzielten Preise andauernd sehr hoch s und stehen in gar keinem Verhältnis zu den augenblicklich - erzielten Schnittholzpreisen. Besonders gefragt sind Nadel- j rundholz und gute Eichenware.

Die allgemeine Wirtschaftslage Deutschlands machte nach ^ . den jetzt vorliegenden Berichten der Handelskammern rm i Monat Januar weiterhin langsame Fortschritte. Die Eisen- > Industrie verbesserte ihre Lage und der Absatz der Kohlen- » zeche« war befriedigend. Bemerkenswert ist, daß sich die Aufwärtsbewegung in den Großhandelspreisen sich gegen ^ Monatsschluß verlangsamte. Schlimm sind allerdings dre Nachwirkungen der Handelsbilanz Deutschlands für das Jahr 1924, welche mit 2,7 Milliarden Mark passiv blieb. Die Ausfuhr ist nahezu auf die Hälfte der Vorkriegszeit gesunken, wogegen die Einfuhr von 11 nur auf 7 Milliar­den Mark zurückging. Dabei kommt belastend die Steige­rung in den Fertiglagern in Höhe von 20 Prozent gsgen- üver der Vorkriegszeit in Frage.

Die Lage der Reichsfinanzen ist günstig. Das Etatsjahr 1924 schließt erstmals ohne Defizit ab und kann noch einen kleinen Ueberschuß buchen. Die Schulden aus der Infla­tionszeit sind endgültig gedeckt. Auch das Defizit des deut­schen Außenhandels 1924 mit 2,7 Millionen ist ohne Be­einträchtigung der Währung in der Deckung inbegriffen. Der Goldbestand der Reichsbank zeigt eine ständig anstei­gende Kurve. Während der Goldbestand Ende 1923 450 Millionen Mark betrug, ist er heute auf über 800 Millio­nen gestiegen. Auch ihren Devisenbesitz hat die Reichsbank beträchtlich vermehrt. Erfreulich ist die langsame Zunahme der Ausleihungen auf Goldmarkbasis und entsprechende Abnahme auf der Sachwertgrundlage.

Kandel und Verkehr

London 1 Pfund Sterling Heuyork 1 Dollar ll msterd.-Rotterd. IM Gulden iirüssel-Antwerp. IM Franken Kbrtsttania 100 Kronen Rallen IM Lire Eopenhagcn IM Kronen Paris IM Franken Prag IM Kronen Schweiz IM Franken Spanien IM Peseten Wien 100 009 Kronen

Börse

Berliner Börse, ö. Febr. Infolge der Mitzstimmung. die überall Iber die unerauicklichen Vorgänge im Zusammenhang mit der Rar- mat-Affäre herrscht, will an der Börse keine rechte Unternehmnngs- !ust aufkommen. Da überdies neue Käuferschichten fehlen, nram die Spekulation auf allen Gebieten Realisationen vor. wodurch c:ne Senkung des Kursstandes um 1. vereinzelt 3 Prozent, letztere für gewisse bevorzugte Papiere, eintrat. Während die Geschäftstätigkeit somit auf den Aktienmärkten bet schwankenden Kursen sehr ruhig war, lagen doch heimische Anleihen bei zeitweise grösseren Umsätzen ziemlich fest. Am Geldmarkt sind die Verhältnisse unverändert ge­blieben. ^ , ...

Frankfurt, 6. Febr. Unter der Lustlosigkeit, die heute umso empfind­licher zum Ausdruck kam, als es an Anregung gänzlich mangelte, litt nur der Aktienmarkt, wo durch starke Abgaben die Kurse weiter rückgängig waren. Verstimmend wirkte auch die neue Anziehung des Geldmarktes, die beute zum Ausdruck kam.

Stuttgart. 0. Febr. (Börse.) Heute gab es an der Börse erneut einen Rückschlag und die Kurse bröckelten in der Mehrzahl leicht ab Die Umsätze waren sehr mur.m ck.

Märkte

Heilbronn, 5. Febr. (Pferdemarkt.) Die Vorbereitungen für den am 23. und 24. Februar stattfindenien Heilbrunner Pferdcmarkt, verbunden mit einer Ausstellung . i-idw'rtsch.utl'cher Maschinen, Wa­gen usw., sind in vollem Gange. Es .iezen schon >ür einige hundert Pferde die Meldungen vor. Als neueste Ausüattuilg der /Veranstal­tung darf aber der Nestzug angesvrohen werben, zu dem bisher zwölf Festwagen, zum Teil von gewerblichen Unternkhmungeil, dann auch von den landwirtschaftlichen Organisationen gemeldet sind.

Ulm. 6. Febr. (Landesschafschau.) Am 11. März wird hier die württ. Landesschafschau mit einer Prämierung in den stüdt. Aus- stellungsbaracken auf der Gänswiefe abgebalten. Am zweiten Tag findet, eine Zuchtbockversteigcrung statt.

Mcvinärkte. Der Auftrieb zum Lichtmekmarkr M «ransycim hielt nch in mühigen Grenzen! der Ve.'kens ging anfangs sehr lang­sam. Fm ganzen waren 84 Stück Vieh angeführt. Verkauf: winden zwei Stiere um 440 und 470 ./d, zwei Kühe um SSO und 360 F7 und 14 Rinder um 140340 pro Stück. Dem Markt in Ebingen waren 11 Narren, 9 Kühe. 30 Kalbeln und 8S Stück Fuugvieh nige- fübrt. Preise bei Narren 460600, bei Kühen 280300, bei Kalbeln 450800, bei Jungvieh 190280 ^ pro Stück. In Metzingen waren im ganzen 280 Stück Rindvieh zugeführt. Preis für Ochsen 600-600 Kühe 300500, Kalbinnen 300-050 Handel: Mittel- mäbig.

Schnieincvrcise. In Biberach kosteten Läufer 5075, Milchschweine 2535 in Ebingen Ferkel 2535, Läufer 4060, Mutter- schwcinc 200270 .//, in Hemigkosen Ferkel 2739, in Metzin­gen Milchschweine 2535, Läufer 70120 je das Stück.

Landwirtschaftliche Produkte

Berliner Produktenbörse vom l>. Febr. Weizen, mark. 248- 252: Roggen, mürk. 247250: Sommergerste 250265: Futrergcrste 219 bis 235: Hafer, märk. 185192: Mais, loco Berlin 228230 je 1000 Kilogramm, Weizenmehl (feinste Marken über Rotiz bezahlt) 8537: Roggemnehl 84,2537: Weizenkleic 16.2016.30: Roggenklcie 16.20 bis 16.30: Raps 395400: Leinsaat 400405. Tendenz: matter.

Holz

- Holzprcise. In Ellwangen wurden aus Allmandcn in näch­ster Rübe der Stadt erlöst: für Hartholz (Ahorn und Eschen) 14.50H laichen 16, Birken 17 ^7, Pappeln 9, Linden 14 ^7 je Rm. gemischte Scheiter und Prügel. Das sind 200 Prozent der Taxe, um welchen Preis auch das zugehörige Reisig verkauft wurde. In Ent­gingen kostete 1 Rm. buchene Scheiter bis 28 ^7, buchene Priia»- dis 20 1 Nieter Nadelholzprügel bis 18 ^7.

20,098

20,146

20,072

20,125

4,195

4.295

unverändert

169,04

169,46

168,99

169.41

21,69

21,75

21,56

21,(L

64,19

64,35

64,15

64,31

17,47

17,51

17,42

17.46

74,96

75,14

74,91

75,09

22,73

22,79

22,60

22,66

12,38

12,42

12,37

12,41

80,96

81,16

80,94

81,14

59,97

60,13

59,91

60 07

5,906

5,926

5,907

5 927

M6KI' würze

Letzte Nachrichten«

Sein Mandat niedergelegt.

WTB. Berlin, 6. Febr. Der soz.Reichstagsabg.B auer, Reichskanzler a. D., der im Barmalskandal komprominert wurde, hat sich gezwungen gesehen, sein Mandat niederzu­legen.

WTB. Berlin, 7. Febr. Als Nachfolger des sozial­demokratischen Reichstagsabgeordneteu Bauer, der, wie ge- ' meldet, sein Mandat niedergelegt hat, kommt der sozial­demokratische Bezirksparteisekretär Gustav Ferl-Magdeburz in Betracht. Da Ferl jedoch ein Landtagsmandat inne hat, wird er sich entscheiden müssen, ob er das Reichstagsman­dat annehmen, oder das Landtagsmandat behalten will. Im ersieren Fall würde Nitsch-Magdeburg in den Land­tag nachrücken.

Der englische Abbau im besetzten Gebiet.

WTB. Berlin, 7. Febr. DasBerliner Tageblatt" meldet aus Köln, daß der Abbauder englischen Verwaltungs­behörden im besetzten Gebiet in der letzten Zeit rasche Fort­schritte gemacht habe. Nachdem vor einigen Tagen der englische Ziviikommissar in Köln, Piggott, seinen Posten aufgegeben habe, werde nunmehr auch der Kreisdelegierte in Bergheim seinen Posten verlassen. Der Kreis werde von nun an von Köln aus verwaltet werden. In der brinschcn Besetzungszone sei außerhalb Kölns nur noch ein einziger Kreisdelegierter tätig und zwar in Solingen.

In den Bergen verunglückt.

WTB. Wien, 7. Febr. Wie die Blätter aus Innsbruck melden, gerieten am 3. 2. bei einer Skitour im Tannheimer Tal mehrere deutsche Touristen, darunter der Kaufmannssohn Joseph Büttner aus Aschaffenburg, sowie die Gattin des Regurungsbanrats Schall und des Eisenbahninspektors Gnann ans Ulm, in eine Lawine. Während die Frauen un­verletzt blieben, stürzte Büttner 100 Meter in eine Tiefe und konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Freigegeben.

WTB. Berlin, 7. Febr. Nach einer Meldung des Berliner Lokalanzeigers" aus Frankfurt a. M. ist die seit Jahren von der alliierten Besatzungsbehörde beschlagnahmte Fernsprechleitung Frankfurt-Rotterdam freigegeben worden und wird vom 8. 2. ab von dem Frankfurter Fernsprech- amt wieder in Betrieb genommen werden.

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