er, Bad Voll, 16. Oft. (Christliche Mademirer- Taniinq.) Vom 14.16. Oktober fand hier unter der Leitung von Ministerialrat Dr. Fischer-Stuttgart und Dekan 'Vöhringer-Mm die jährliche Tagung christlicher Akademiker statt. Im Mittelpunkt standen Vorträge der Tübinger Universitätsprosessoren v. Schlatter und 0 z)eim über grundlegende Fragen des christlichen Glaubens und Lebens, an die sich anregende Ausspra­chen anschlossen. Tie inhaltreiche Tagung, die auch aus das Gebiet der Kirchenmusik und der ärztlichen Mis­sion führte, war von etwa 150 Akademikern der ver­schiedensten Berufe aus allen Landesteilen besucht.

LauterSach, OA. Oberndorf, 16. Okt. (Brand.) Mitt­woch nacht 12 Uhr brach in der Schreinerei Haber­stroh Feuer aus^ das sich mit rasender Schnelligkeit ver­breitete. Die Fabrikfeuerwehr Junghans und die Mo­torspritze wurden alarmiert. Als die Feuerwehr am Brandplatz eintraf, hatte bereits die Westfront des Schützen Feuer gefangen und Flugfeuer auch den neben dem Hauptgebäude stehenden großen Bretterlagenschops Haberstrohs in Brand gesteckt. Bald darauf fing auch der anstoßende Wald zu brennen an. Das Sägewerk ist vollständig niedergebrannt, der Bretterlagerschopf zur Hälfte. Ein im Haberstroh'schen Hauptgebäude woh­nender alleinsteheneder Mann konnte nur mit Mühe gerettet werden und liegt an einer Rauchvergiftung im Krankenbaus.

Fricd-ichshafei», 16. Okt. (Tie Freude in der Stadt.) Hriedrichsbafen ist zur Triumphstadt geworden. Mit Tannengrün und Herbstblumen prächtig geschmückte Flaggen wehen von der großen Zeppelin-Halle, dem Mayback-Motorenbau und grüßen aus den Giebeln aller Straßen. Mit Windeseile hatte sich die freu­dige Kunde von der glücklichen Landung des L. Z. 126 in der Stadt verbreitet. Im Gelände des Luftschiff­baues wurden 126 Böllerschüsse abgegeben, von den Türmen der beiden Kirchen ertönte feierliches Glocken- qeläute und Fahne um Fahne entrollte sich in den be­lebten Straßen. Abends brachten die Angestellten und Arbeiter des Luftschiffbaues ihrem verehrten technischest Direktor Tr. Dürr einen glänzenden Fackelzug. Nach einer Kranzniederlegung vor dem Standbild Zeppe­lins im Zeppelin-Museum bewegte sich der Zug, ast dessen Spitze die Stadtkapelle schritt, zu der Wohnung von Dr. Dürr in der Zevvelinstraße. Chefkonstrukteur Dr. Arnstein entbot die Glückwünsche der Angestellten, Betriebsratsvorsitzender Schöb die der Arbeiterschaft. Dr. Türr dankte mit herzlichen Worten. Ter Fackelzug bewegte sich sodann durch die Friedrich- zur Ufer­straße, wo die Fackeln zusammengeworfen wurden. Eins Ungeheure Menschenmenge aus allen Kreisen der Bür­gerschaft hielt die Straßen besetzt. Abends versam­melten sich die Angestellten und Arbeiter des Luft­schiffbaus und des Maybach-Motorenbaus im Saal­bau zu geselligem Beisammensein. Direktor Tr. May­bach gedachte im Verlauf des Abends des glänzenden Erfolges der Maybach-Motoren bei dem Amerika-Flug. Die Stadtverwaltung hat an Generaldirektor Komm.-Rat Colsmann, Direktor Tr. Dürr und Direktor Dr. Maybach Glückwunschschreiben ergehen lassen. Bei der heutigen Sitzung des Gemeinderats wurde vor dem Wild des Grafen Zeppelin im großen Sitzungssaal des Rathauses ein Kranz niedergelegt, l Friedrichs-Hafen, 16. Okt. (Postbeförderung mit dem Z.R. 3.) Verschiedene Zeitungen brachten die Nach­richt, daß Z.R. 3 sich bereit erklärt habe, etwa 800 Kg. >Post nach Amerika mitzunehmen. Hier liegt ein Irr­tum vor. Für private Post ist von der Flugleitung mit Rücksicht aus die sonstige Ladung anfangs nur ein Ge­wicht von 100 Kg. eingeräumt worden. Dieses konnte schließlich noch um die Hälfte erhöht werden. Darüber hinaus mußte aber vom 12. September ab die Annahme von Sendungen zur LuftschiWeförderung eiuu-Hcllt werden.

Aus dem Eerichtssaal.

'HM, 16. Oft. (Schöffengericht.) Der schon wegen Betrugs vorbestrafte 32 Jahre alte Klaviertechniker Eugen Schluchter von Heilbronn wurde wegen vier Ver­gehen der Preistreiberei und zwei des Betrugs zu der Gesamtgefängnisstrafe von 0 Wochen und zu der Geld­strafe von 160 Mark verurteilt. Er hatte in Crailsheim. Creglingen, Mergentheim ünd Oberstetten Reparatu­ren an Klavieren vorgenommen und sich hiefür über­mäßig hohe Arbeitslöhne bezahlen lassen. Außerdem hat er in Mergentheim mehrere Kameraden zechfrer ge­halten und dann die Kellnerin um die Zeche von 25 Mark betrogen.

Buntes Allerlei.

ev. Wn evangelischer Kirchentag im Rheinland. In Köln fand dieser Tage unter der Leitung von Ge- '"raksuperintendent O. Klingemann ein evang. Kir­chentag für das besetzte Gebiet statt,

. an. Eine Wohunitgsfürsorge-Gesellschaft. Auf Grund »er von jedem Wohnunasinhaber erhobenen Haus- Hrssteuer hat die Stadt Groß-Berlin eine Woh- wnasfürso-'ge-Geselrschast gebildet, die zu gerinnen mvsen Kapital für Wohnungsbauten verleiht. So sind jetzt mehr aks 4000 Neubauten begonnen w^den; vrs Ende ds. IS. dürsten etwa 7000 neue Wohnun­gen geschaffen sein.

Mn Feuerftnicker. Ein etwa 17jähriger Bursch« bon Ravensburg sah bei einer Vorstellung im letzten Zirkus, der dort war, daß man auch Feuer spucken kann und dachte. Probieren geht über Studie» Er nahm vor einigen Tagen einen ordentlichen --chknck Spiritus in den Mund, zündete denselben an «Nd ftne ihn dann brennend aus. Dieses gefährliche Grperiment glückte ihm einigemal. Seine Kamera­den. die bei ihm waren, bewunderten natürlich gebüh­rend diesen Fsuerküustler. Bei einem weiteren Versuch scheint der Bursche die nötige Vorsicht nicht beachtet 5u haben. Einige Tropfe« Spiritus scheinen neben Mund gekommen zu sein und als er den Spiritus -w Mund wieder anMndete, brannten auch die Trop­en, die er neben den Mund brachte. Die Folgen Aren, daß der Künstler sich buchstäblich den Mund Airanute und Brandwunden im Gesicht erlitt, so daß er mr längere Zeit seinen Kameraden keine Vor» Peilung Mer Feuerspucken mehr geben kann. __^

Eine furchtbare Bluttat wird aus Weiher bei Kulmbach gemeldet: Ter Maurer Masel, seine vor der Entbindung stehende Frau, sein dreijähriger und zehn­jähriger Sohn wurden durch Berlhiebe im Schlafzimmer ermordet aufgefunden. Zwei weitere Söhne schliefen im Nebenzimmer und bemerkten von den blutigen Vor­gängen nichts. Von dem Täter fehlt jede Spur. Ein Raikbmord kommt nicht in Frage. Man glaubt, daß es sich um die Tat eines Wahnsinnigen handelt. ^ ,

Verbreuuungstov. Aus Szeged in wird gemeldet: In der Gemeinde Leszt, in der Nähe von Szegedin, ist die Witwe des Barons Geza Fejervarh, eine 80jährige Matrone, verbrannt. Nachdem sie sich Air Ruhe be­geben hatte, zündete sie sich im Bette eine Zigarette an. schlief ein und die Zigarette steckte die Decke in Brand. Tie unglückliche Greisin erlitt schivere Brand­wunden, denen sie alsbald erlag.

Ein Unglück ist selten allein. Aus Rovigno wirst berichtet: Ein Wasserflugzeug, bas von Pola kam, stürzte auf die Terrasse eines Hauses und verwundete drei Mädchen schwer. Ter Flieger erlitt einen Schädel­bruch. der Mechaniker verbrannte. Durch die Explo­sion des Motors entstand e le Fenersbrunst, die das Haus vollkommen zerstörte und sich auf die Nachbar­häuser ausdehnte.- - ----

Handel und Verkehr«

Amtliche Berliner Devisenkurse vom Donncrsias. de» 18. Oktober.

! Die Kurse verstehen

sich in

Billionen

Paviermark.

!

16. Geld

15. Brief

16. Geld

16. Brief

i Amsterdam 100 Gulden

164,44

165.26

164.09

164,91

! Buenos Aires 1 Peso

1.55

1,56

1,54

1,55

Brüssel 100 Franke»

20,17

20.27

20,15

26,25

^ Ehristianta 100 Kronen

59,56

69,85

58,60

58,90

' Kovenhaaen 100 Kronen

72,57

72,93

71,72

72.08

: Italien 100 Lire

18,33

18,43

18,32

18,42

London 1 Pfund Sterling

18,845

18.935

18,82

18.91

! Ncunork 1 Dollar

4,1«

4,21

4.1«

4.21

l Paris 100 Franken

21,96

22,08

21,84

21,94

Schweiz 00 Franken

86,35

80,75

80,40

80,80

s Spanien 100 Pesetas

56,26

56,54

65,96

56,24

> Wien 100 000 Kronen

6.915

5,945

5,915

6,945

! Prug 100 Kronen

12.48

12,54

12,49

12,55

! Herbstnachricht«».

! Stntlgari. An Gross-Stuttgart bat die Lese des FrühgeivächseS i«

- aller Stille begonnen. Die allgemeine Weinlese wird sich unmittel­bar ««schlicken. Das Gesamterzeugnis ist z« rund 900 Hektoliter ge»

s schätzt gegenüber MM Hektoliter im Vorjahr, 15 000 Hl. t. I. 192>

- und 7500 Hl. i. I. 1021. Bon der heurtgen Schätzung entfallen auf Alt-Stuttgart lein sch!. Gablenberg und Gaisbura) und ans Cann­statt je 200 Hl., aus Untertürkheim 850 HI., aus Obertürkheim (so»

. wett seine Weinberge aus Grok-Stnttgartcr Markung ltegens 70 Hh,

l ans Wangen 66 Hl., auf Sedelsinaen 80 und auf Degerloch 10 Hl.

l Bei sorgfältiger Auslese und der günstigen Herbstwttterng ist ei»

! gutes Erzeugnis mit Bestimmtheit zu erwarten, wenn auch auanttta»

! tiv das Erträgnis gering ist.

Weinsberg. Der Beginn der Weinlese wurde auf SO. Okt. festgesetzt. Der Ertrag wird auf 1200 Hl. geschätzt. Bei verschiedenem Wein­bergstande, stehen Trollinger gut. Das Ergebnis ist der Menge nach bescheiden, dagegen verspricht der Heurige an Güte den 1923er z« erreichen, wenn nicht gar zu übertreffen.

Reisach, OA. Weinsbcrg. Wider Erwarten kann Reisach noch eine« Herbst ernten, der alle Hoffnungen übertrifft. Der Behang der Wein- stöcke ist zum Teil sehr reichlich.

Sontheim a. N. Es wird mit einem Ertrag von etwa 400 HI. Wein gerechnet, der an Güte dem letzten Jahrgang nicht nachstehen dürft«. Staufenberger Weikriesling verspricht, die Hoffnungen der Wein­gärtner nach Menge und Güte zu befriedigen. Lesebeginn: 20. Okt,

Großgartach. Nach den Ergebnissen der Weinlese schlägt das er­hoffte Quantum zurück, doch sind auch hier Weiugärtner, die einen guten halben bis Drittelsherbst haben.

Badische Wclnvreise. Am östlichen Kaiser st «hl wurden einige Verkäufe, das Ohm s150 Liter) zu 5060 abgeschlossen. In Hei- tersheim aalt das Ohm 60 .4-, In Sugginaen bestehen die Winzer auf 80 >/. In Ballrechten bei Staufen wurde für bas Qhm 100 ^ erlöst. In Laufen sind die ersten Käufe zu ISO ab­geschlossen worden.

Vermittlungsstelle für Weinoerfteigerungen. Der Verband land«. Genossenschaften in Württemberg e. B.. Stuttgart, JobanneSstrasse 86- hat im Einvernehmen mit dem Württ. Weinbauveretn e. V. eine Ver­mittlungsstelle für Wetnverstetgerungen eingerichtet.

Grotzhandelsindcr. Die auf den Stichtag des 14. Oktober berech­nete Grotzhandclsindexzisfer des Stat. Neichsamts ist infolge des Rachgebcns der Preise für Getreide, Fleisch und Zucker gegenüber dem Stand vom 7. Okt. <138.7) um 1,1 Prozent auf 132,2 zurück­gegangen. Von den Hauvtaruppen sanken Lebensmittel von 133,0 aus 130,7 oder um 1,7 Proz., davon die Gruvve Getreide und Kar­toffel von 124,6 auf 122,0 oder um 2,1 Proz., wogegen Jnduftricstoffe von 134,8 auf 135,1 oder um 0.2 Proz. anzogen. Die Gruvve Koh­len und Eisen blieb mit 121.9 unverändert. Jnlandwaren gaben vou 128,2 auf 126,4 oder um 1,4 Proz. nach. Einfuhrwaren dagegen stie­gen von 160.9 aus 161,5 oder um 0,4 Proz.

Berliner Börse, 16. Okt. Lustlosigkeit, Zurückhaltung und infolge­dessen hochgradige Geschäftsstille kcnnzeichnetcn nach wie vor die Börse. Die Kurse wurden dabei namentlich für Kriegsanleihe und 3,5proz. vreutztsche Konsols etwas hinaufgesetzt, wobei die Möglich­keit einer Umbildung der Regierung von der Deutschnationalen Bolksvartei bis zum Zentrum wieder eine gewisse Rolle spielte. Die .Lage am Geldmarkt ist unverändert slüssia-

'Srankknrter Börse. 16. Okt. In den Stillstand des Börsen««- Ichäfts vermag auch das von der Börse mit Bestimmtheit erwartete starke ZcichnungScrgcbnis der neuen Anleihe keinen irischen Zug zu bringen. Mit Ausnahme einiger weniger Spezialitäten trug der ganze Markt wieder das Gevrügc grober Lustlosigkeit und Zurückhaltung bei kaum veränderten Kurien.

Stuttgarter Börse. 16. Okt. Die heutige Börse bot bei verhältnis­mässig ruhigem Geschäft kein einheitliches Bild. Während der An­leihemarkt leicht schwächer lag, konnten sich die meisten Aktienwerte gut behaupten.

Allgäuer Butter- nnd Käfcbörfe. 15. Okt. Die Preise sind bei grü­nein Weichkäse und ausgehciztem Rundkäse Erzeugerpreise, bei But­ter. koniumreifem Weich- und Rundkäse Grossverkaufsvrcise. also Er- lengervreise zuzüglich aller Handelszuschläge ab Station des Bvrien- gebicts ohne Vervackung. Marktlage: Butter 1.781.92. gut; Weich­käse, grüne 7580, gut, konfumreifc 9098, gut: Rundkäse, ausae- heizte 1,11,3, ruhig, kosumreife 1.251.55 ruhig.

Amtliche Berliner Produktenbörse, 16. Okt. Weizen märk. 229237; Roggen märk. 230237; Sommergerste 240270: Futteraerste 215 bis S-M; Haber märk. 187194; Haber pomm. 177184; Weizenmehl 32 bis 35,5; Roaaenmehl 31.535.5: Weizenkleie 13.8; Roggenkleie 13; Navs 385-395: Viktortaerbsen 44-48 ^

Landesvrodnktenbörsc Stuttgart, 16. Okt. Es notierten 100 Kilo: Weizen 22.5-25,5: Gerste 23-26.5; Roggen 22-24,5; Haber 17,5 bis 20; Weizenmehl 39,5-41; Brotmehl 35,5-37: Kleien 1212,5; Wie­senbau 6,58: Kleeheu 89,5: Stroh 45,5

Produktenbörse Mannheim, 16. Okt. Es notierten 100 Kilo bahn- frei Mannheim: Weizen 24,2529,75: Roggen 2426,25: Gerste 26,5 bis 29,5: Haber 18,25-25.75: Mais 20,75-21; Weizenmehl Svez. 0 3889: Noggcnmclil 8738 Tendenz fett.

Produktenbörse Karlsruhe. 15. Okt. Nach vorübergehendem Ab­flauen ist der Markt wieder sehr fest. Der Konsum greift jedoch nur zögernd ein. Weizen neue Ernte handelsüblich 24,525: Roggen neu« Ernte gesund 2424,5: Sommergerste 27.529; Haber neue Ernte 20,622: ausgesprochen minderwertige Ware entsprechend billiger. Mais mit Sack 21.5; Weizenmehl (Mühlenforderung) 38.539: Rog. genmehl 3838,5: Mehl zweithändig nur wenig billiger: Weizen- und Roggenfuttermehl 16,516.75: Weizen- und Roggenkleie 1313,75; Svezialfabrikate entsprechend teurer: Biertreber 18: loses Wiesenheu. aut, gesund, trocken 8,59: Luzerne 10,2510,5: Weizen- und Rog» genftroh (drahtgepr.) 55,5 >/, alles ver 100 Kilo, Mehl, Mühlen» fabrikate und Mais mit, Getreide ohne Sack: Frachtparität Karls» ruhe.

Nürnberger Hovfe«, 16. Okt. Zufuhr 200 Ballen, Umsatz 50 Bal­len; Preis unverändert. Tendenz: Stimmung lest.

Hovsen. In Obernau wurde der Zentner Hopfen zu 300 ^ verkauft. In Wurmlingen ist im Sovfengeschäft grosse Ruhe; «S ist noch kein Berkauf abgeschlossen worden.

Stuttgart. 16. Okt. Dem Schlachtvtehmarkt am Donners­tag waren zugefiihrt: 107 Ochsen, 42 Bullen. 125 Jungbullen, 13L Lungrinder, 87 Kühe, 893 Kälber 494 Schweine. 144 Schate. Unver­kauft: 26 Ochsen, 7 Bullen. 10 Jnngbullen. 10 Jungrinder. 1 ».sitz«. Preis pro Zentner Lebendgewicht: Ochsen erste Qualität 404», zweit» 8038: Bullen erste 4043. zweite 8238: Jnngrtnber erste 4851. »weite 8845, dritte 3036: Kühe erste 3137. zweite 1829. dritt« 12-17: Kälber erste 76-78, zweite 70-75, dritte 62-68: Schwein« berste 8386, zweite 7690, dritte 6573: Hammel (geschlachtet) 6b bi7 68: Schafe (geschlachtet) 4058 Verlauf: langsam.

Ellivangen, 16. Okt. Der Pferdemarkt war mit über 20k Pferden befahren. Handel zurückhaltend und flau. Verlangt bzw. bezahlt wurden für Fohlen, einjährige 350400. etnelnhalbsährig 400, zweijährig 700800. für bessere Arbeitspferde 8001000, für aut« schwere Händlerpferde 15002000, Banernvferde 10001500

Stuttgart, 16. Okt. Auf dem Kartosfelsrohmarkt betrug die Zu­fuhr 1500 Kilo: Preis vro Zentner 4,55 >/. Dem Mostobstmarkt waren 8000 Kilo ,»geführt: Zentncrvreis 5,56.5 Auf dem

Ntlderkxantmarkt betrug die Zufuhr 300 Kilo: Zentnerpreis 4,55

! Letzte Nachrichten.

Ansprachen in Washington.

! WTB. Washington, 17. Okt. In seiner Ansprache , bei dem Essen zu Ehren der Offiziere des Luftschiffs ! Z. R. 3 sagte der Marinesekretär Wilbur, er wünsche, s daß das Luftschiff ein Friedenssymbol werde zwischen Deutschland und den Ver. Staaten und allen anderen Mächten der Welt. Als der Friedensfürst in Bethlehem geboren wurde, sangen die Engel:Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!" In Erinnerung an diesen Engelsgesang will ich Z. R. 3Los Angeles" nennen. Dr. Eckener sagte in Erwiderung darauf, dieselbe Hoff­nung, daß das Schiff ein Friedenssymbol werde, sei auch von hervorragenden deutschen Persönlichkeiten vor seiner Abfahrt zum Ausdruck gebracht worden. Wilbur brachte beim Beginn des Essens einen Trinkspruch auf den Prä­sidenten der deutschen Republik und den Präsidenten der Ver. Staaten aus.

Der Stand der Regierungskrise.

WTB. Berlin, 17. Okt. In den Berichten der Blätter über den Stand der Regierungskrise taucht heute der Be­griff desKabinetts der Persönlichkeiten" auf. DerBer­liner Lokalanzeiger" will sogar wissen, daß man sich in der gestrigen Kabinettsbesprechung mit diesem Gedanken be­schäftigt hat. Während das genannte Blatt annimmt, daß in den Kreisen der Reichstagsabgeordrketen, insbesondere bei den Deutschnationalen, sich keine großen Schwierigkeiten gegen die Bildung eines solchen Ministeriums unter der Kanzlerschaft von Marx ergeben würden, erklärt dasBer­liner Tageblatt", daß eine derartige Zwischenlösung keinen Anklang im Reichstag gefunden habe.

Verschoben.

WTB. Berlin, 16. Okt. Die Parteiführerbesprechungen mit dem Reichskanzler, die heute Abend stattfinden sollten, wurden abgesagt und sollen erst morgen Freitag stattfinden. Die Deutsche Volkspartei vertagte daraufhin ihre Frak­tionssitzung, die seit 5'/, Uhr im Gange war, auf morgen Freitag Nachmittag. Die Demokraten, die morgen Vor­mittag zusammentreten wollten, verschoben ebenfalls die Sitzung auf den Nachmittag. Die Deutschnationalen vertagten sich nach kurzer Sitzung ohne besondere Beschlußfassung.

Großfeuer in Bamberg.

WTB. Berlin, 17. Okt. In der Bamberger Kaliko- Fabrik brach, demBerliner Tageblatt" zufolge, Großfeuer aus, das die Fabrik und die Lagerräume mit 200 000 Metern Seidenstoff vernichtete. Die wertvolle Rezeptkam­mer konnte gerettet werden. Der Schaden beträgt unge­fähr 1 Million Goldmark. Man hofft, den Betrieb in einigen Wochen wieder aufnehmen zu können. Als Brand­ursache wird Kurzschluß angegeben.

Raubtierdompteur Helios schwer verletzt.

WTB. Frankfurt a. M., 17. Okt. Bei der gestrigen Abendvorstellung in Zirkus Krone wurde der Raubtier­dompteur Helios, welcher eine Gruppe von 4 Tigern und 8 Löwen vorführte, von einer Tigerin bei der Ausführung des Kopfsprunges durch einen wuchtigen Prankenhieb schwer verletzt. Der Zirkusarzt leistete die erste Hilfe. Der Zu­stand des Helios ist besorgniserregend.

Gewaltige Feuersbrunst in Kanton.

WTB. Hongkong, 16 . Okt. Ein an die hiesigen See- beyörden gelangter Funkspruch aus Kanton besagt, daß daselbst eine gewaltige Feuersbrunst ausgebrochen sei, die den ganzen gestrigen Tag über gewütet habe. Der Ma­terialschaden werde auf 7 Millionen Dollar geschätzt. Zahl­reiche Personen sollen dem Brande zum Opfer gefallen sein.

Mutmaßliches Wetter.

Die Wetterlage wird von einem hohen Luftdruck in Ost- und Mitteleuropa beherrscht. Für Samstag ist viel­fach nebliges, aber trockenes Wetter zu erwarten.

Für dt« Schrtftlettmig veranlwortlich: Ludwig Lmck.

Druck und Verlag der W. Rteker'schen Buchdruckerei Ab-niteig

auf Kirchweihfonutag

erbitten wir uns rechtzeitig!