Nachträgliches zu Macdonalds Rede. I

Die Bemerkung Maciwnalds in seiner Rede über de» Irrtum, den der Völkerbund in Oberschlesien beging - rief eine starke Ansr gung in der Polnischen Abordnung Herbor und in den andern ihr nahestehenden Abord, nunaen. was die enattsckw Abordnung veranlagte, ach Nachmittag fo'gende Erklärung unter den Pressev ttrs, l tern zn verteilen:Zu dem Absatz seiner Rede übe, - Oberschichten bemerkt der Ministerpräsident, daß sein« > Worte zu einem Mißvrr-äudnis Anlaß geben könno t ten. Er erwähne den Fall Oberschichten als einen von t den Fällen, die in der Presse eine heftige Kritik her- i dorriefen, während nützliche, worüber die öffentliche l Meinung einstimmig denke, selten erwähnt würden. I

Wie die Wendungen über Oberschlesien haben auch ; kie Ncnß rungen Macdonalds, daß die Gcschichtsschrci- j ber erst in Fahren feststellcn könnten, wer der An- ! greiser in einem Kriege sei, bei gewissen Abordnnn- i gen einen Peinlichen Eindruck hervorgcrnfen. Macdo­nald teilt nun Pressevertretern mit, daß die Aus­legung, als habe er zur Krieqsschnldfrage Ttelkurro nehmen wollen, irrtümlich wohl durch einen lieber- setzungssehler hervorgerusen wurde. Es habe sich ein­fach um einen Hinweis gehandelt zur Bekräftigung der Behauptung, daß das im Sicherheitsvertragsent­wurf vorgesehene System zur Feststellung des Angrei­fers unzulänglich sei.

Aus Slod! und Land.

Alteufteig, 6. September 1924.

* Uebertragen wurde das evangelische Bezirksschulamt Stuttgart-Amt dem Bezirksschulrat Strehle in Freu­den st a d t.

Württ. Handwerkerkrankenkaffe Sitz Stuttgart.

Wie aus dem Inseratenteil unserer heutigen 'Nummer er­sichtlich ist, macht der Gewerbeverein darauf aufmerksam, das; nicht nur die Mitgliedschaft bei der Handwerker! anken- kasse in Stuttgart erworben werden soll, sondern daß ins­besondere vor der Regensburger Kasse, die neuerdings in würtlembergis'ches Gebiet eingedrungen ist, ^die warnende Stimme erhoben wird, weil der einheitliche Ausbau der Württembergischen Krankenkasse des selbständigen Mittelstandes in seiner Entwicklung lediglich gestört wird. Wie wir vom Verband der Gewerbevereine unterrichtet sind, übertreffen zudem die Leistungen der Württ. Hand­werkerkrankenkasse diejenigen der Regensburger Kasft. Daher möchten wir im Interesse des selbständigen Hand­werks nnd des Mittelstands die ihm ungehörigen Kreise aufmuntern, die Mitgliedschaft bei der württ. Kasse zu er­werben. Ortskassiere sind fast in allen Bezirken. Wo solche heute noch fehlen, wende man sich direkt an die Hand­werkerkrankenkasse Stuttgart, Heusteigstr. 27 p., oder

an den Vorstand des Gewerbevercins.

- Calw, 5. Sept. Die Stadt läßt gegenwärtig um­fangreiche Straßenbewalzungen. und Pflasterungen vorneh­men. Die Bahnhosstraße wirsf wieder neubewalzt und die s Bischoffstraßs neu gepflastert. , Letztere Straße wird durch l den Autoverkehr sehr stark mitgenommen und ist stets den Gefahren des Hochwassers ausgesetzt. Die Pflasterung soll j nach neuester und solidester Art erfolgen. Zuerst wird eine j Vorlage von Kalksteineneingelegt, hierauf kommt eine Be- l tondecke, dann eine Lage Rheinsand und auf diesen das i Graniipslaster, die Fugen werden mit Asphalt ausgefüllt. ! Es handelt sich um eine Fläche von 1750 qm. Von den! Offerten seien erwähnt, um den Unterschied darzulegen, ! das von Bauwerkmeister Alber hier mit 15 737 Mk., von ; Maurermeister Walz hier mit 18 343 Mk. und von der j Vereinigung Altensteiger und Calmbacher Pflästerer mit - 19 711 Mk. Elfteres Offert erhielt den Zuschlag. r Für Minderbemittelte werden aus amerikanischen Militär- z schuhbeständen einige Dutzend Schuhe zu dem billigen I Preis von 5 Mk. das Paar bestellt. Eine alte Sitte, s das Fakeln auf dem hohen Felsen, wird in diesem Monat - wieder neu aufleben. Der Gemeinderat hat seine Geneh- ! migung hiezu gegeben. Der Gebrauch hängt jedenfalls j mit der Sonnenwendfeier der alten Deutschen zusammen. > Bei den Obstverkäufen in den Bezirksorten werden mittlere Preise erzielt; der Zentner stellt sich im Durch- » schnitt auf 4 bis 5 Mk. Die Gemeinden haben mit we- l nigen Ausnahmen eine sehr reiche Obsternte zu erwarten, s Die Nachfrage nach Obst ist bis jetzt nicht stark; Fallobst s wird mit 2 Mk. 50 Pfg. pro Zentner bezahlt. >

Stuttgart, 5. Sept. (Fleischpreiserhöhung.) Die Stuttgarter Metzger-Innung hat entsprechend den er­höhten Preisen für Kälber den Preis für Kalbfleisch 1. Güte auf 11.10., für 2. Güte aus 8595 Pfg,' : mit sofortiger Wirkung festgesetzt. §

Ernteurlaub für Schulkinder. Die lang­anhaltende sehr schlechte Witterung hat die Erntearbei­ten in der Landwirtschaft bisher in erschwerendem Maße verzögert. Um einen beträchtlichen Teil der Ernte noch retten zu können, ist es ein unbedingtes ! Erfordernis, daß bei eintretender besser Witterung i alle Arbeitskräfte auf dem Lande, so auch die arbeits- ! fähigen Kinder voll ausgenützt werden. Die Württ i Landwirtschaftskammer hat daher an das Württ. Kult- ? Ministerium die Bitte gerichtet, die Schulvorstände in den Lanlm meinden zu ermächtigen, den Schulklassen sofort bei Eintritt besserer Witterung in weitestgehen­dem Maße Ernteurlanb, insbesondere durch Einschal­tung einer Reihe schulfreier Tage, zu erteilen. Diese ist notwendiger als je und wird überall dankbarst begrüßt w rden.

Obcrstcrifclo, OA. Marbach, 5. Sept. (Verbrannt.) Die Frau des Berliner Professors Tr. O. Mangold, der hier zu Besuch weilte, wollte Spiritus in den Schnelli- kocher nachsüllen. Das Gefäß explodierte und die Frau stand sofort in Hellen Flammen. Mit schweren Brand­wunden wurde sie ins Heilbronner Krankenhaus ver­bracht, wo sie inzwischen nach entsetzlichen Schmer- j zen gestorben ist. -

In Baiersbronn geriet der 64 Jahre alte Bauer B. Braun auf einem geschäftlichen Gang nach Mrt- telbal abends beim Postamt infolge der Dunkelheit von der Straße ab, stürzte die steile Böschung hrnab und fiel mit dem Kopf auf ein Wasserleitungsrohr. Nach vergeblichen Suchen in der Nacht wurde er am an­dern Morgen erst tot aufgefunden.

Im Hüttenwerk in Königsbronn ist der Ge­schäftsgang -zurzeit so schlecht, daß der gesamten Ar­beiterschaft und den Angestellten gekündrgt wurde. _/

Das Unwetter vom Donnerstag.

lieber dem Rems- und Filstal ging Donnerstag abends zwischen 7 und 8 Nhr ein Gewitter nieder, das mit einem unaew^bnftch starken Wnftenbrnck, ver­bunden war, dessen Wasser vielfach großen Schaden anrichtete. In Waldstetten fuhr einer der ersten Blitz strahle ins Transformatorenhaus und sosorS war der Ort in Dunkel gehüllt. Von den Hängen zwischen Stuften und Rechberg strömten große Wassermassen herab. Der Waldttetter Bach und Rhaitbach rissen alles mit sich, was ihnen in den Weg kam und bald war die ganze Ortschaft einen Meter tief mit reißendem Was­ser bedeckt. Keller und Wohnungen standen alsbald unter Wasser. Besonders schwer geschädigt wurde der Taglöhner Jakob Teininger, dessen 84'ährige Großmut­ter gerade noch rechtzeitig in den oberen Stock gerettet werden konnte. Tie ganze Hauseinrichtung ist vernich­tet. Auch in dem Hause des Fabrikarbeiters Silvester Weber sieht es fürchterlich aus. Der große Schuppen des Gall"nbauers Karl Krieg wurde vollständig zusam- Mengerftftn. Ein SOrähriges Mädchen wurde vom Hoch- vasser erfaßt und konnte nur mit Mühe gerettet wer­den. Einem Bauern, der mit Mehl unterwegs war, wurde das Mehl mit samt dem Fuhrwerk weggerissen, so daß er nur die Pferde heimbrachte. Von Gmünd aus wurde die Weckerlinie zu Hilfe gerufen. Der Scha­den an Gebäuden, Gärten und Feldern ist sehr groß. Fn Gmünd selbst wurde namentlich in der Kla- cenberqstraße Schaden angerichtet. Die meisten Kel­ler stehen dort unter Wasser. Bei der Rosensteinstraße »nd beim Margrithenheim mußten die Uebergänge gesperrt werden. In Reichenbach drang das Wasser in eine große Zahl von Ställen und Gebäuden, die teilweise geräumt werden mußten. In Göppingen ist kr der Unterstadt Schaden angerichtet worden. Das Wasser drang in die Keller. Im Schlachthaus stand Säs Wasser ziemlich hoch; dort sind sieben Geißen wtrunken. Zwischen Tonzdorf und Wcißcnstein schwoll sie Lauter unheimlich an. In Süßen mußten die lieber gelegenen Häuser und Stallungen geräumt wer­den. Durch den im Tonzdorfer Tal niedergegange- aen Wolkenbruch wurden die Gleisanlagen des Bahn- jofs Süßen und die Strecke SüßenSalach über­schwemmt und der Bahndamm an einer Stelle unter- vaschen, so daß die beiden Hauptgleise außer Be­trieb gesetzt werden mußten. Mit der Wiederherstellung wurde sofort begonnen. Nach 11 Uhr nachts konnte ser Zugverkehr wieder ausgenommen werden.

R.Z. 3 Aber Mecrsburg. Der humorvolle Schrift­leiter desGemeindeblatt" weiß darüber folgendes zu sagen: Das AmerikchsuftWisf kam am Mittwoch, zum erstenmal über die Stadt gefahren und wurde von alt und jung wie ein alter Bekannter begrüßt. Alles rannte zur Haustüre heraus und glotzte den großen Silberfelchen im Regenwetter an, in den man das Rathaus hineinstellen könnte, ohne anzustoßen.» die Fremden, die bei der miserablen Witterung ohne­hin eine Eselsgeduld haben müssen, war das eine Will­kommens Abwechslung. Auf dem Schloßplatz sah man eine Kellnerin herumfurren: sie suchte einen unbekann­ten Brillennatze, der dem Zeppelin zu Ehren mit der Zeche durchgebrannt war. Jetzt wird das Luftschiff bald über das Meer fliegen. Könnte man da nicht hundert ausgewählte Reichstagsabgeordnets mftneh- men und sie im rechten Augenblick am Seil herunter­lassen. .

Handel und Verkehr.

Amtliche Berliner Devisenkurse vom Freitag, de« 5. September.

Dl« Kurie verstehen

frck in

Billionen

Paviermark.

4. Geld

4. Brief

6. Geld

5. Brief

Amsterdam 100 Gulden

161,89

162.41

161,20

162,00

Buenos Aires 1 Pesetas

1,448

1.483

1,435

1,448

Brüssel 100 Kranken

20,88

21,03

20,00

21,00

Christiania 100 Kronen

67,66

67.94

57,36

37,64

Kopenhagen 100 Kronen

60,48

69.77

' 69.48

60,77

Italien 100 Lire

18,48

18,65

'' 18,30

18,40

London 1 Pfund Sterling

18.73

18,82

- 18,688

18,77.'

Rcnnork 1 Dollar

4.18

4,21

M 4.18

4.31

Paris 100 Kranken

22,80

22.37

7?" 22.14

22,80

Schweiz 100 Franken

78,96

79.85

- 78.80

79,20

Svanien 100 Pesetas

88.11

85,39

'' 64,86

85,14

Wien 100 000 Kronen

8,01

8.83

" .8.91

6.03

Prag 100 Kronen

12,37

12.63

12,58

13.61

Berliner Börse, 8. Sept. Das amtlicke Dementi der bet Schluß der Börse im Umlauf befindlichen Gerückte in der vielbestrittenen lluswertungsiragc bat -ebenfalls den bisherigen Eifer der Svckula- !ion etwas abgckühlt. so datz das Geschäft in Vorkiieasanleihcn we­ltlich stiller geworden ist. Erhebliche Rückgänge find aber bis auf ve für alte Reichsanleihe und Consols nickt einaetreten und auch diese waren nnr geringfügig. Die bekannten Liebiingsvaviere der Svekulation. nämlich Kriegsanleihe, K-Schütze und IwangSanleihe behaupteten die gestrigen bereits stark ermäßigten Scklustknrse und konnten im Verlauf foaar eine Benerung erzielen. Der Rückgang erstreckte fick auch auf die anderen Anleihen der Provinzen. Städte »nd Gemeinden, ohne datz es aber auch hier zu bedeutenden Rnck- ichlägen gekommen wäre. Die Spekulation betätigte sich bet mäßiger Anteilnahme des Publikums stärker auf dem Aktienmarkt, wo für die führenden Montanwerte Kursaufbesserunaen bis 3 Billionen «rozent eintraten.

Frankfurter Börse, 6. Sept. Ti? ans Grund der Erklärung des Reichsfinanzamts, daß norläuing an eine Aufwertung der Anleihen nicht gedacht werden könne, etnaetretene Abwärtsb-weanng der Kurie in heimischen Anleihen kann beute bereits als überwunden bezeichn net werden. Am Aktienmarkt ist ein Umschwung der Stimmung er­folgt. Die zuversichtliche Auffassung spiegelt lick hier in der Kurs» btldung wieder, die mäßig nach oben wies.

Stuttgarter Börse. S. Sevt. Am Freitag lag der Markt der seit» verzinslichen Werte schwächer, der Aktienmarkt war hingegen gut behauptet.

Amtliche Berliner Prod«kte«no1ierungen vom 8. Sevt. Weizen Mark. 212-220, fest: Roaaen märk. 180-186. sehr fest: Sommergerste Mark. 210388, ruhig: Futtergerste 100107: Saber märk. 168-174, fest, je 1000 Kilo: Weizenmehl 80,882,78. lest: Roagenwehs 20.2828. sehr fest: Weizeukleie 18 . fest: Noggenkleie 12. fest: Ravs 830340. fest: Leinsaat 418-423, fest.

BftMelm, 8. Sevt. iWetnverstetgeruug.f Die von der Wetugärtnergenostenichait Flein abgehaltene 8. Weinverstciacrnna hatte ein glänzendes Ergebnis und war ans allen Teilen des Lan­des stark beinckt. Es kamen zirka 100 Hektoliter naturreine erstkkas» stae Oualitätsweine in Not und Weiß iWcitzrieslinai zur Versteige­rung, die durchweg schlanken Absatz fanden. Für Rotweine wurden erzielt 180180 .<7 vro Hektoliter, für Wcißrieslina 140170 .//.

Obsterlöic. Beim Obstverkauf in Gomaringen wurden bei der Gemeindeobstversteiaernng bei einem Ertrag von 44 Ientner 08 ^ erlöst, Dnrchschnittsvreis vro Itr. 2,10 .//. Der Verkauf des ans 860 Atr. geschätzten itzemeinkeobites in Löwenstein ergab eine« Erlös von rund 2200 .77: der Ztr. 8,8 ^7. Der städt. Dbsterirng in Pin Hin gen war geschäht zu 800 Simmrl: Erlös 1828 ,//. 1 Simmri stellt sich bienach durchschnittlich auf 2.68 V/: der Ztr. aus etwa 8 >7.

Vieh- nnd Schwcincvreise vom 8. Sevt. In Bietigheim kostet« ein Paar Stiere 600 und 860 ,<7 ein Paar Ochsen 000 und 1200 ein Rind 220480 .<7, eine Kalbt» 800 >7. eine ältere Kuh 880 ^ eine trächtige Kuh 480 V/. In Erailsbetm kosteten Stiere 10« bis 820 V/, Kühe 148-480 V/. Rinder 180-680 >7, in Ebingen Farren 280-800 V/. Kühe 280-800 >7. Kalbeln 400-480 . 77 . in Giengen a. Vr. ein Paar Ockien 0201200 .77. Stiere 4M 74 g -7, eine Knh 200-800 .77, eine Kölbel 800-828 .77. ein Stück Jung­vieh 00280 .<7, in Farren 180640 . 77 . In Viberach kosteten Lanier 40-60, Milchschweine 1824 .77, in Vönnigheim 8888 bzw, 1221 .<7, in Erealinaen Milchickweine 1727 .77. in Ge­ra b r 0 n n 1827 ^7. in L a 1 « H h e i m 1822 .77 in Tuttlin­gen 1426, Läufer 8088 in W e t l d e r st a d t Mischschweine 1880 ^7, in Winnenden 2430, Läufer 4060 .7: je das Stück.

Letzte Nachrichten.

Aufstieg des ft 2 III am Samstag.

* Friedrichshafen, 5. Sept. Der Aufstieg zu der auf morgen geplanten Probefahrt des ft 2 II! über Süddeutsch­land ist auf 9 Uhr festgesetzt. Bei der Fahrt wird zuerst München, dann Stuttgart berührt werden. Um 5 Uhr soll das Luftschiff wieder in Friedrichshafen sein. An de. Fahrt nehmen als Passagiere Regierungsvertreter, einige Herren vom Generalstab mit Herren der amerikanischen Kommission, sowie deutsche und amerikanische Pressevertreter teil.

WTB. Berlin, 5. Sept. Nach Meldungen aus Friedrichshafen wird das für Amerika bestimmte Luftschiff Z.R. 3 morgen früh seine Probefahrt über Süddeutschland beginnen. Es sollen die Städte München, Augsburg und Stuttgart überflogen werden. Die Rückkehr ist für nach­mittags vorgesehen.

Eine Kundgebung der Oberschlesier.

WTB. Berlin» 6. Sept. Der oberschlesijche Hilfsbund und die vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier er­lassen eine Kundgebung, in der sie unter Hinweis auf die Bemerkung Macdonalds über Oberschlesien erneut auf das schwere Unrecht aufmerksam machen, das Oberschlesien durch die Genfer Entscheidung angetan wurde. Oberschlesicn werde an dem Fehler und Irrtum von Genf zugrunde gehen, wenn nicht eine Wiedergutmachung dieses Unrechts erfolge.

Hai Polen das Recht?

WTB. Genf, 6. Sept. Der Präsident der freien Stadt Danzig, Sahm ist gestern in Genf eingetroffen.

Auf der Tagesordnung des Völkerbundsrats stehen fol­gende Fragen: Hat Polen das Recht, Danziger Staats­angehörige aus besonderen Gründen auszuweisen, obgleich Danzig den polnischen Staatsangehörigen gegenüber in einem besonderen Vertrage auf das unbedingte Ausweisunos- recht verzichtet? Ferner steht zur Verhandlung die Streit­frage, ob Polen berechtigt ist, das. Eigentum von in Polen ansässigen Danziger Angehörigen zu liquidieren, wie dies in mehreren Fällen geschehen ist. Der Rat wird sich mit diesen Fragen am Dienstag zu beschäftigen haben.

Ein Attentat gegen den polnischen Präsidenten.

WTB. Warschau, 6. Sept. (Poln. Tel.-Ag.) Während des Aufenthaltes des Präsidenten der Republik, Wojciechowski, in Lemberg anläßlich der Eröffnung der Lemberger Ostmeffe wurde gegen das Auto des Präsi­denten eine Petarde geschleudert, welche nur schwach unter dem Auto explodierte. Das Attentat hat keine Opfer ge­fordert. Ein Beteiligter wurde verhaftet, zwei andere fürchteten.

Große Ueberschwemnmngen in der Dobrutscha und Nordbulgarien.

Bukarest, 5. Sept. In der ganzen Dobrutscha sowie in. Nordbulgarien herrschen große Ueberschwemmungen. Do­brutscha ist infolge der durch die Ueberschwemmungen her- vorgerufenen Störungen im Telegraphen- und Eisenbahn­verkehr vorn übrigen Rumänien getrennt. Durch die starken Regengüsse wurde großer Schaden in Braila und Galatz angerichtet.

Amundsen in Konkurs.

WTB. Christiania, 6. Sept. Paoul Ram Amundsen, der bekannte Polarforscher, beantragte die Einleitung des Konkursverfahrens gegen sich.

Mutmaßliches Wetter.

Der Hochdruck im Norden behauptet sich, doch wirken immer noch Störungen aus dem Süden ein. Für Sonntag und Montag ist wenn auch vorwiegend trockenes, so doch mehrfach bedecktes, nur zeitweilig aufheiterndes Wetter zu erwarten. _ .

Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Lank.

Druck und Vettag der W. Rieker'schen Duchdruckeret Altensteig.

GeschüMche MMeilimgerr.

Die Gründüngung. Die Gründüngung ist der beste , Ersatz für Stallmist, da diese dieselben physikalischen Eigen­schaften besitzt wie dieser, den Boden lockert und erwärmt. Außerdem führt man durch sie dem Boden Nährstoffe zu und zwar, wenn man Leguminosen anbaut, auch bedeutende 'Mengen an Stickstoff. Es kommt jedoch bei der Grün­düngung darauf an, möglichst viel Blattmasse zu erzeugen, um den Boden genügend anzureichern. Dazu ist es aber nötig, den Gründüngungspstanzen eine reichliche Ernährung zukomnien lassen, also dieselben reichlich mit Kali und Phos- phoriäure zu düngen. Alan gibt pro Morgen am besten 5 Ztr. Kainit oder I V« Ztr. 40 proz. Kalisalz neben 2 Ztr. Thomasmehl oder Superphosphat.