Regierung wegen Verletzung des Bundesstrafrechts Vorgehen. Eine richterliche Voruntersuchung wird erst dann stattfinden, wenn sich das Vorhandensein einer auch gegen die Schweiz gerichteten Spionage ergeben hat. Die Genfer Blätter bemühen sich wei­ter, das Vorhandensein eines angeblichen deut­schen Spionagebureaus in Genf nachzu- weisen. Offenbar liegt ihnen daran, dadurch die Be­deutung des Falles Largnier herabzusetzen.

Entsprungene Fremdenlegionäre._

Drei Fremdenlegionäre sind am Montag mit dem DampferWinfried" in Hamburg eingetroffen. Die Leute sind im Jahre 1912 freiwillig in die Legion eingetreten; sie wurden nach Oran geschickt, wo man sie einstellte. Im Oktober dieses Jahres sollten sie nach Tonking kommen. Im Suezkanal sind 10 Deut­sche und ein Italiener über Bord gesprungen. Die Deutschen stellten sich in Port Said dem deutschen Konsul, der sie nach Hamburg sandte. Mit dem näch­sten Dampfer kommen die übrigen sieben an.

München, 20. Nov. Um herauszubringen, wer die Kosten des Kelheimer Befreiungsfestes gezahlt habe, (siehe Nr. 272), fragten einige Zeitungen bei verschiedenen Finanzgrößen an. Die meisten ant­worteten verneinend; nur Reichsrat v. Lramer-Klett erwiderte, daß er schweigen müsse, weil ihm der Spen­der bekannt sei. Hieraus wird vielfach geschlossen, v. Cramer-Klett selbst sei der Spender.

Oswiecin, 20. Nov. Am Dienstag abend wurde der Geldwechsler Israel Siegmann zu einem angeb­lichen Abschluß eines Geldgeschäfts in das Bureau der Firma Mendelssohn gerufen, in dem sich, da das Personal der Firma bereits das Bureau ver­lassen hatte, zwei Gauner, die mit Nachschlüsseln ein­gedrungen waren, aufhielten. Diese überfielen Siegmänn und versetzten ihm mehrere Axthiebe auf dn Kopf und raubten ihm 25 000 Kronen. Ein zum Nachtdienst antretender Angestellter der Firma Men­delssohn fand Siegmann schwer verletzt auf. An dem Aufkommen Siegmanns wird gezweifelt. Der Ver­dacht der Täterschaft richtet sich gegen den Bureau­diener der Firma Mendelssohn, Burck, der verhaftet wurde.

Rio de Janeiro, 20. Nov. Die beiden deutschen Stewards des DampfersLutetia", die wegen an­geblicher Sabotage verhaftet worden waren, sind wieder freigelassen worden.

vermischtes.

Hermann Kurz sein Name vor und nach dem Tode.

Der erzählende Heimatkünstler rang zu Lebzeiten vergebens um Beachtung und Anerkennung; viele seiner Volksgenossen hatten ihn nie kennen gelernt, manche verwechselten ihn mit dem Aarauer Literar­historiker Heinrich Kurz (geb. 1805), der 9 Mo­nate vor ihm aus dem Leben geschieden war (24. Februar 1873), und mehrere Zeitungen brachten im Anschluß an den Bericht der Beisetzung, wo Jo­hann Georg Fischer so treffliche Worte über den Dich­ter Hermann Kurz sprach, nach irgend einem Nach- schlagebuch biographische Mitteilungen über den Ähweizer Professor. So war Hermann Kurz fast ganz in Vergessenheit geraten; aber seine Auf­erstehungsstunde schlug, als vor einigen Jahren der

Sinn für Heimatkunst plötzlich erwachte und die Be­strebungen eines berechtigten Heimatschutzes weitere Kreise erfaßte und begeisterte. Auf einmal war auch sein vergessener Name etwas wert. In Basel lebt ein Schriftsteller, der genau so heißt und sich auch buchstäblich so schreibt. Bald gab es im Buchhandel Irrungen und bei Bücherfreunden Wirrsale; denn unter dem gleichen Autornamen wurden in Antiquariatskatalogen die Werke beider Dichter durcheinander aufgezählt und angeboten. Von berufener Seite wurde der jüngere Hermann Kurz auf diese Mißstände hingewiesen, damit er nach schriftstellerischem Brauch sich einen Beinamen gebe. Als solches erfolglos war, gab es auf anderer Seite Verstimmungen. Nun hat der Volkswitz einen Ausweg gefunden: er be­stätigte unserem Kurz seinen alten Namen und nannte den zweiten Hermann Kurz in lustiger Anwandlungden Gernekurz" (nicht Gernegroß).

11.

An die deutschen Jünglinge. Es gibt ein treff­liches Mittel, die vogelmordende Sitte der Voael- hüte aus der Welt zu schaffen. Das Mittel hilft sicherlich, wenn es angewandt wird. Der launige Johannes Trojan hat es in guter Stunde verraten und in die beiden Vierzeiler gefaßt:

Was soll mit der Maid geschehen,

Die mit Vogelhut wir sehen,

Die, um töricht sich zu schmücken,

Uns zerstört das Lenzentzücken?

Gegen die verkehrte Sitte

Hilft nicht Mahnung oder Bitte.

Alles andere kann nicht nützen:

Deutscher Jüngling, laß sie sitzen

Landwirtschaft r»ird Märkte.

Freudenstadt, 20. Nov. Die in letzter Zeit in den Staatswaldungen vorgenommenen Holzverkäufe erzielten bei guter Kauflust seitens der Sägewerke recht annehmbare Preise. Das Forstamt Pfalzgrafen­weiler veräußerte rund 4500 edm Nadelholz zum Durchschnittspreis von 125,6 A, das Forstamt Ober­tal gegen 4400 ebm zu 121 A>, das Forstamt Schön- münzach rund 3800 ekm zu 111^4 Es sind an­sehnliche Summen, die aus den Tannenforsten des Schwarzwaldes in die Staatskasse fließen.

Stuttgart, 20. Nov. Schlachtviehmarkt. Zuge­trieben: 250 St. Großvieh, 470 Kälber, 723 Schwei­ne. Ochsen 1. Kl. 98102 -N, Bullen 1. Kl. 8790 Mark, Bullen 2. Kl. 8486 -K, Stiere 1. Kl. 98 bis 100 -N, Jungrinder 2. Kl. 9496 -N, Jungrinder

3. Kl. 9094 <N, Kälber 1. Kl. 105110 -N, Kälber 2. Kl. 98104 Kälber 3. Kl. 9096 -N, Schweine 1. Kl. 7476 Schweine 2. Kl. 7274 Mark. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Saatenstand in Württemberg im November 1813.

Der Witterungsverlauf im Monat Oktober war nach den Mitteilungen des Kgl. Statistischen Landes­amtes ein für die Landwirtschaft im ganzen gün­stiger; in der ersten Monatshälfte mäßig kühl, mit­unter regnerisch, um Mitte Oktober einige kühle Nächte, die in rauhen Lagen die ersten Fröste brach­ten, in der zweiten Monatshälfte vorherrschend trocken, sonnig und mild, ja sogar fast abnorm warm.

Die Bestellung der Saaten, die durch die heurige späte Ernte vielfach verzögert worden war, konnte überall vollends gut zu Ende geführt werden. Auf den frühzeitig bestellten Feldern sind die Winter­saaten schön und gleichmäßig aufgelaufen, die späten Saaten dagegen sind noch nicht überall aufgegangen. Die Ackerschnecken treten stellenweise stark auf und haben auch schon Schaden angerichtet; vereinzelt mußte sogar wegen des Schneckenfraßes nachgesät werden. Auch Mäuseschaden macht sich mancherorts bemerkbar. Dank dem ausgezeichneten Herbstwetter konnte die Aberntung der späten Feldfrüchte, wie Rüben, Kraut und dergl. vollends gut bewerkstelligt werden. Auch ist reichliches Herbstfutter gewachsen, so daß es möglich war, die Nachweide der Wiesen noch so stark, wie es selten der Fall war, auszu­nützen und viel Grllnfutter einzubringen. In den Weinbergen konnte das Holz vollends gut ausreifen, so daß die Weingärtner, die durch die fast völlige Mißernte des laufenden Jahres schwer bedrückt sind, wenigstens für das nächste Jahr eine Hoffnung hin­übernehmen.

Vüchertisch.

Ein lieber alter Freund unserer Kinderwelt, der

vom Berliner Tierschutzverein herausgegebene Tier­schutzkalender, ist soeben für das Jahr 1914 er­schienen. Auch diesmal 48 Seiten stark, mit einem hübschen, bunten Umschlag verziert, stellt er sich schon äußerlich dem farbenfrohen Auge des Kindes als willkommene Gabe dar. Gemütvolle kleine, teils lustige, teils ernste Geschichten, deren Wirkung noch durch 21 Illustrationen erhöht wird, wechseln mit Gedichten und Rätseln ab. Selbst ein in Musik ge­setztes Liedchen findet sich vor. Das Büchlein wirkt sittlich befruchtend und anregend auf das Kinderherz; es erweitert und vertieft die Liebe zur Natur. Auch für Erwachsene ist manches gesagt. Sentimentalität haftet diesem Kalender nicht an. Sein billiger Preis ist nur durch die Massenauflage von 1800 000 Stück möglich. Das einzelne Heft kostet im Deutsch-Oester- reichischen Postgebiet, vom Verlag, Berlin 81V 48, Wilhelmstr. 28, zugesandt, einschl. Porto, 10 F, 5 St. kosten 35 10 Stück ^70 " 20 Stück ^ 1

30 L, 50 Stück 3 -N, 100 Stück nur 5 -N, alles einschl. Porto. Auf je 10 Stück gibt es noch 1 Kalen­der zu.

Glaube, Vernunft, Naturalismus und Natur­wissenschaft. Von Dr. V. Hellmut. Preis 30 Winkler'sche Verlagsbuchhandlung, Erdenglllck, Post Frauendorf (Bez. Leipzig).

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Gottesdienste.

27. Sonntag nach Trinit., 2g. November. Vom Turm: 538 . Der Herr bricht ein um Mitternacht. Predigtlied: 535, lA. G. 640). Wir warten dein, o Gottes Sohn. 9'/, Uhr: Vorm Predigt, Vikar Hermann. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen. 11 Uhr: Abendmahl im Vereinshaus für Gebrechliche und Leidende. 5 Uhr (präzis) im Vereinshaus: Vortrag von Missionsinspektor Oettli aus Basel über unsere Aufgaben gegenüber dem Islam in den deutschen Kolonien." Das Opfer ist für die Basler Mission bestimmt. Donnerstag. 27. November. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshaus, Vikar Hermann.

Samstag. 29. November." l/s8 Uhr abends: Beichte im Vereins­haus, Vikar Hermann.

Amtliche u»d Privatanzeigen.

Calw.

Fahrnis - Versteigerung.

In der Konkurssache des Friedrich Beck, Fuhrmanns hier, kommt im Wohnhause des Gemeinschuldners die vorh. Fahrnis am Mittwoch, den 26. ds. Mts.

gegen Barzahlung öffentlich zur Versteigerung, und zwar von vormittags S Ahr an:

Allerlei Hausrat, worunter 5 Mostfässer, 1 Eüllenfaß, Feld- und Handgeschirr, von nachmittags '/,2 Uhr an:

Vieh, Fuhr- und Reitgeschirr, Vorräte, worunter: 2 Kühe, 4 Läuferschweine, 8 Hühner, 1 Hahn. 1 Hund, 1 Break, 2 Leiter-, 2 Truchen-, 1 Dung-Wagen, 2 Holz-, 1 Chaisenschlitten, 1 Mähmaschine, 3 Eggen, 4 Pflüge, 1 Pferdeheurechen, 4 Pferde-, 2 Chaisen-Geschirre, 1 Putz-, 1 Rüben-Mühle, ca. 55V Weizen-, 15V Dinkel-und Roggen-, 120 Haber-Garben, 185 Zentner Heu- und Oehmd, 34 Zentner Stroh, 1 Partie Angersen, Kartoffel und Dung. Den 20. November 1913.

Konkursverwalter: Bezirksnotar Krayl.

^ MMr kigUIrr

Slöxllvlist sekwerrkrei« LedanälunK bei allen 2al»n Lrkranknuxen. Xünstlivüe 2äkns null teinster plattenloser LalrnersatL «lnrvk Lronen uock Krücken. Sprselistuncken; S1 unck 26. Sonntags IQ12 unck 1 S.

e. 6. w. b. k.

Zu der am Sonntag, den 23. November 1913, nachmittags 2 Uhr imBadische« Hof" stattfindenden jährlichen

Generalversammlung

laden wir unsere Mitglieder mit ihren Frauen zu recht zahlreicher Be- teiligung freundlich ein.

Tagesordnung:

1. Geschäfts- nnd Rechenschaftsbericht.

2. Entlastung des Vorstandes.

3. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns.

4. Neuwahlen.

5. Gesuch von Wildberg um Errichtung einer Filiale.

6. Verschiedenes.

Anschließend findet die Auszahlung der Dividende statt und ist das Mitgliedsbuch vorzulegeu. Kohlen- und Obstrechnuugen sind mitzubriugen.

Der Ausfichtsrat.

IW. Eine Anzahl Mitglieder haben ihre Rückvergütungs- scheine 5 20 Mk. noch abzuliefern, was nun sofort geschehen wolle.

k.tzsoilIgSMUt>I,Nllri>iiIirM°s,KSlIl.iobSNrSlI,

K.tzsoiiIgsmutIi,Nllri>iiiirM°s,kslIl.iobsnrslI,

empkekit 8ick mit seiner Kapelle in 8treictt-, sowie kleettmusik, erstere scdon von 2 ^lann an (Violine unck Klavier), kur Vereins- testliekkeiten jecker -Irt, lloettreiten, -Vusüüxe eie. etc., sowie in cker Krteilung von Arüncklicbem Onterricttt in Violine, Klavier, sowie auf sämtlichen llolr- u. klecttdlasinstruwenten. KrstlclassiAe Uusik, rablreicbe Anerkennungen u. Kmpteklungen.

» 4

j Unserem Vreunä ?ritr »

r gratulieren rum j j§ten Geburtstage r

! Sie anlleren Drei. j

E-W

i> 2

Sonntag, den 2S.

November

1313

Au§-

marsch

pünktlich 2." Uhr vom Marktplatz. Rucksackvesper. Zusammentreffen mit der Wtldbader Ortsgruppe bei Oberreichenbach.

Stuttgarter- SuuflaurslellMgrlose

st 3. bei

Friseur Winz, Marktplatz. Ziehung 25. November. Haupt­gewinn 50000 Letzte Geldlotterie in diesem Jahr.