sterien noch das Nähere. In seiner ersten Sitzung hat der Jürsorgeausschuß unter dem Vorsitz des Oberamtsvorstands, nachdem Verwalter Rieger kurz über die Fürsorgeausgaben und die Höhe des voraussichtlichen Fürsorgeaufwands be­richtet hatte, sich dahin ausgesprochen, daß ' mit Rücksicht aus die starke Belastung der Amtskörperschaft die Unter­stützungen sich nur auf bedürftige Fälle zu beschränken haben. Es sollen namentlich die K l e i n r e nt n ers üll e einer genauen Nachprüfung unterzogen und festgestellt. werden, ob nicht unterhaltspflichtige Kinder usw. vorhanden sind, die durch ihre Vermögens- und Einkommensverhältnisse in der Lage sind, ausreichend für ihre Eltern zu sorgen. Die Unterstützung soll dann nur weiter gereicht werden, wenn sich die Unterhaltspflichtigen zum Ersatz des Fürsorge­aufwands verpflichten. In diesem Sinn soll ein Erlaß durch das Oberamt an die Schultheißenämter hinausge­geben werden. Die eingelaufenen Gesuche von Kriegs­beschädigten und Kriegshinterbliebenen wurden bis auf einen Fall, der zurückgestellt werden mußte, M Gunsten der Gesuchsteller entschieden. 3 5 hilfsbe­dürftige Minderjährige sind vom Jugendamt in die Fürsorge des Bezirksfürsorgeverbands übergeben worden. Die eingegangenen Gesuche betr. Wochen- snrsorge mußten, da die notwendigen Erhebungen noch nicht abgeschlossen sind, für die nächste Sitzung zurück­gestellt werden. Zu bemerken wäre noch, daß nach Art. 22 Abs. 3 der Landesfürsorgeverordnung dom 31. 3. 24 die Bezirksfürsorgeverbände von den Gemeinden, in denen eur Hilfsbedürftiger seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort hat, Ersatz bis zur Höhe von 30 Proz. des Fürsorgeauf­wands beanspruchen können. So wie die Verhältnisse liegen, wird der Bezirkssürsorgeverband von diesem Recht in vollem Umfang Gebrauch machen. R.

* Freudenstadt, 20. Mai. In diesen Tagen findet Hier die Verbandstagung der selbständigen Condit oren Württembergs statt. Mit der Tagung ist eine wohlgelungene Ausstellung in der städt. Turnhalle verbunden.

* Calw, 20. Mai. (Tagung des Evangelischen Presse­verbands.) Zur Besprechung über Pressearbeit und über das Verhalten gegenüber Freikirchen und Sekten hat der Ev. Volksbund die Vertrauensmänner der Presseabteilung für das Nagold-Enz-Gebiet zu einer Zu­sammenkunft hieher cingeladen. Die Beratungen ha­ben gestern im Vereinshaus begonnen. Pfarrer Psisterer - Stuttgart hielt dabei zwei Referate überDie moderne Zeitung" und überDie heutigen Ausgaben des Presse­vertrauensmannes". Heute Nachmittag wird Dr. L emp p- Stuttgart überUnser Verhalten gegenüber den Freikirchen und Sekten" sprechen.

Stirttgart, 20. Mai. (Vertretertag der B ü r- perpartei.) Ter am Sonntag hier abgehaltene Ver- rrstertag der Bürgerpartei hat zur Frage der Regie­rungsbildung nach einem Referat des Abg. Bazille durch einstimmige Annahme folgender Entschließung Stellung genommen: Ter Vertretertag hält es für po­litisch notwendig und nach dem Wahlergebnis auch parlamentarisch für allein richtig, daß die deutsch-- nationalen Fraktionen im Reich und Land in die Re­gierung eintreten. Er sieht es aber als selbstverständ­lich an, daß die Teutschnationalen nur an solchen Re­gierungen sich beteiligen, die Leistungsfähigkeit nach innen und außer mit Sicherheit verbürgen. Kommen solche Regierungen nicht zustande, so erwartet der Ver­tretertag eine unbeugsame Opposition. Auch zum Fäll Fürst wurde eine lange Entschließung im Sinne der bisherigen Veröffentlichungen angenommen. Ter Lan­desvorstand ist beauftragt, diese Entschließung zur Kenntnis des Bischofs zu bringen mit der Bitte, durch Angabe der Gründe seines Verbotes zur Wiederher­stellung der Eintracht zwischen den beiden christliche» Konfessionen beiLutraaen..... > -

Etreikdrohung der württ. Landarbei- terorganisationen. Im Haus der Landwirte soll­ten Verhandlungen zur Neufestsetzung der Lohntarife m der Landwirtschaft stattfinden. Tie Forderungen der Arbeitnehmer gingen aus eine "Lohnerhöhung von 33V» Prozent. Tie Arbeitgeber konnten angesichts der der Preisentwicklung für dis landwirtschaftlichen Er­zeugnisse diese Forderung nicht als berechtigt aner­kennen. Tie Vorbesprechungen ergaben, daß aus Ar­beitnehmerseite nicht die geringste Geneigtheit bestand, entgegenzukommen, ja, daß sogar die Trohung ausge­sprochen wurde, man werde alsbald, wenn die gestellt« Forderung nicht erfüllt werde, hinausgehen, und den Streik der Landarbeiter organisieren. Unter diesen Umständen wurde in Verhandlungen überhaupt nicht eingetreten und die Forderung wurde sofort dem amt­lichen Schlichtungsausschuß zur Behandlung übergebe»

Zu Tod gefahren. Dienstag mittag 12 Uh, wurde an der Kreuzung der Tübingerstraße und des Paulinenbergs ein vier Jahre altes Mädchen von einem Lastauto überfahren. Es war sofort tot.

Ein Schwerverbrecher. Ter ledige 26 Jahre Ee Händler Xaver Regner von Gschwend, OA. Gaildorf, ein langgesuchter Schwerverbrecher, wurde m letzter Zeit, zusammen mit seiner Geliebten, de, ledrgen 23jährigen Kellnerin Ottilie LiPP von Gun- belfingen, OA. Tillingen, auf dem Hauptbahrchof Stutt­gart festgenommen. Regner ist im Oktober 1919 auZ dem Ludwigsburger Zuchthaus entwichen und hat seit­dem ein höchst abenteuerliches Räuberleben geführt uni unter wechselnd falschen Namen zahllose Einbrüche uni «ebstähle, vorwiegend an der württ.-bayerischen Gren- M, verübt. Im ganzen sind bis jetzt 150 solch« Straftaten festgestellt, die dem Genannten fünf Pferde M Fahrräder, viel bares Geld, Schmucksachen, Stoff« «« anderes mehr als Beute einbrachten. Von de, T-lebesbeute, die einen Gesamtwert von etwa 100 00< Gold mark darstellt, konnte nur ein ganz geringer T«Ä Med« beigcbracht «M-».

«Saiblingen, 26. Aftrk. (LetchenfundO Sams- wg abend zogen Polizeibeamte eine männliche Leiche Vus dem Rems. Es handelt sich um den feit Palm-- -ata« vermißten Strübing, der als Knecht in Schmi-

PfuMngen, 20. Mai. (Branv.) Am Sonntag früh ist der auf einer Wiese im Limbach stehende, ziemlich große Schuppen des Bäckermeisters Fritz Astfalk voll­ständig niedergebrannt.

Schwenningen, 20. Mai. (Tödlicher Unfall.) Auf der Straße SchwenningenMühlhausen stieß ein Motorradfahrer mit einem Radfahrer zusammen, wo­bei letzterer vom Rad derart auf die Straße geschleu­dert wurde, daß er nach wenigen Minuten verschieden ist. Ter ums Leben Gekommene ist der verheiratete, 42 Jahre alte Harmonika-Fabrikarbeiter Karl Schaal aus Trossiugen. 'Er hinterläßt Frau und fünf Kinder.

Mtenweiler, OA. Riedlcngen, 20. Mai. (Brand.) Im Oekonomiegebäude des Landwirts Steiner brach Feuer aus. In kurzer Zeit stand das ganze Wohnhaus in Flammen und brannte vollständig nieder. Auch die nebenan befindliche Scheuer wurde größtenteils ein Opfer des Feuers.

Kleine Nachrichten aus aller Welt.

Bor Sem Zusammentritt des Reichstags. Wie die Blätter melden, hat der Reichstagspräsident Loebe die Führer der Reichstagsparteien zu einer Besprechung eingeladen, um die Verteilung der Plätze im Sitzungs­saal für die einzelnen Parteien vorzunehmen.

Preußischer Protest. Wie dasBerliner Tageblatt" erführt, hat der preußische Ministerpräsident Braun durch den preußischen Geschäftsträger in München bei dem bayerischen Ministerpräsidenten von Knilling Ein­spruch gegen den Brief des bayerischen Innenministers Tr. Schweher erhoben, den dieser während des Abstim- mungskampses in Hannover an die Welfen gerichtet und in dem er sie seiner Sympathie ver­sichert hatte.

Generalstreik der Bauarbeiter in Königsberg. Tie Organisationen der Bauarbeiter in Königsberg haben den Generalstreik beschlossen.

Hebung der in Seapa Flow versenkten deutsche» Schisse. Aus London wirdr gemeldet: Am 16. Mai haben die Arbeiten zur Hebung der vernichteten deut­schen Kriegsflotte in Seapa Flow begonnen. Als erstes Kriegsschiff soll der SchlachtendampferHindenburg" S-LokLn werden.

j

geben. Die Mittel zu dem Erwerb des Kampsgeliändes waren zum Teil durch eine öffentliche Sammlung aus­gebracht werden.

Grubenunglück. Aus dem Albert-Schacht des Koh­lenbergwerksFlora "in Tombrowa in Oberschlesien brach infolge unvorsichtigen Umgehens mit der Gru­benlampe ein schwerer Grubenbrand aus. Ein Arbei­ter und 9 Pferde sind tot. Ter Sachschaden ist groß. Ein Teil des Betriebes wird voraussichtlich für län- ->«L Leit stillgelest. _.

Handel und Verkehr.

Amtliche Berliner Devisenkurse vom Dienstag, de« SS. Mat.

! Die Kurse verstehen

sich in

Billionen

Papiermark.

!.

19. Geld

19. Brief

20. Geld

20. Brief

l Amsterdam IM Gulden

167,60

188,40

157,60

158,40

^ Buenos Aires 1 Pesetas

1,375

1,385

1,375

1,388

Brüssel IM Franken

20,20

20,80

19,55

19,65

Christiauia IM Kronen

88,68

.68.95

58,65

88,05

^ Kopenhagen 100 Kronen

71,42

71,78

71,42

71,78

Italien IM Lire

10,62

10,68

10,62

10,68

Lo»d»n 1 Pfund Sterling

18,388

18,445

18,356

18,445

Rcnyork 1 Dollar

4,19

4.21

4.19

4Z1

Parts IM Franken

23,94

24,06

22,74

22,8«

Schweiz IM Kranke«

74,41

74,79

74,66

74,04

Spanien 100 Pesetas

58.48

58.75

58,45

58,78

Wie» IM 000 Kronen

5,98

6,02

5,98

6,02

Prag IM Kronen

12,48

12^4

12,46

1L.S4

BerlinerBörse, AI. Mai. Der Kall der Stahlwerke Becker hat vo« »enem an die trostlose Lage unserer Wirtschaft gemahnt. Im Zu­sammenhang hiermit liefe» an der heutige» Börse Gerüchte und Be­fürchtungen um. Sie offenbar unberechtigterweise sich teilweise aus erstklassige Firmen bezogen. Hierdurch wurde das Gefühl der Un­sicherheit weiter gesteigert und die Säufer abgeschreckt. Die Stim­mung blieb gedrückt. Am Devisenmarkt wäre» die Verhältnisse un­verändert.

Bo« süddeutsche» Holzmarkt. Die Haltung am Holzmarkt gegen Dtitte des Monats ift stark abgeschwächt und die Preise haben bei verstärkter Kauflust der Sägewerke ihre rückgängige Bewegung fort­gesetzt. In der letzten Zeit hat eine ganze Anzahl von Holzverstet» gerungen zu keinem Ergebnis geführt, weil die gebotenen Preise sich vielfach unter der Taxe bei schwacher K> ' eteiligung bewegten. Am Brettcrmarkt zeigt sich ein autzcrorde« -ch starkes Verkaufan­gebot als Folge des Geldbedürfnisses zur E. lluug laufender Ver- vflichtungen, so daß vou einem normalen Vcrkanfsgeschä'ft zurzeit keine Rede sein kan».

Lorch, 20. Mai. Bei» letzte» Holzverkauf des Forstamte» wurden folgende Preise erzielt: Fichten- «nd Tannenlanghoiz erster Klaffe 27 zweiter 28. "rttter 23, vierter 21, fünfter IS, sechster 18 Fichten- »nd Tannensägholz erster Klaffe 27, zweiter 28 « 8 dritter 19 pro Festmeter.

SriMprets«. Erlöst wurden t« Gei Sl^i »ge», », St. für Web>

8.4 pro Zentner: in Erolzheim Gerste 8: Haber 8 .<7: in Ra­vensburg Weizen 17-18,8: Dinkel 13-14: Roggen 18 , 8 - 17 : Gerste 1818: Haber 1213,8 ^ der Doppelzentner.

Stuttgart.. Mai. Dem Schlachtviehmarkt am Dienstag waren zugcführt: 68 Ochsen, 81 Bullen (unverkauft 1>, 168 (281 Sungbullen, 148 (281 Jungrtnder, 70 (3) Kühe. 676 Kälber. 821 Schweine, 37 Schafe. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht: Ochse» erste Qualität 3689, zweite 2388: Bullen erste 2780, zweite 20 bis 26: Jungrinder erste 40-44, zweite 3388, dritte 22 29 : Kühe ftntc 2S-28, zweite 13-20, dritte 10-13; Kälber erste 46-48, zweite kr43, dritte 2734: Schweine erste 8433, zweite 4882. dritte 37 ms 48 Verlauf des Marktes: langsam.

Maunheim, 20 . Mai. 8V Kilo Lebendgewicht notierte«: Ochse« 22 bis 48, Bullen 26-36, Rinder und Kühe 14-80, Kälber «>46 «nd s-chwene 4286 Handel mit Großvieh ruhig, lleberstand; Käl­ber und Schweine mittelmäßig, geräumt.

Marktberichte vom 20. Mai. In Bali «ge» kostete» Mich. (chwJrie 16 -M. et« Lauser 50 ak, in Besigheim Milchschwetue 20, Läufer 8582 in Crailsheim das Paar Läufer 60 bis 70. Milchschwerne 30-48 in Rottweil ein Paar Milch- iKwwne 89 in Saulgau Ferkel 3648, Läufer 89-68 .//

Frankfurter Börse, 20. Mat. Di« Börse ist wieder m das Fahr­wasser einer äußerst scharf hervortretenden Depression geraten. Das Kursniveau mußte sich eine neue, auf vereinzelten Gebieten sehr scharfe Senkung gefalle» lasten. Das Geschäft nahm einen sehr schlep­penden - Verlauf.

Stuttgarter Börse, 20. Mai. Die Börse verkehrte bei kleinen Um­sätzen in schwacher Haltung. Die meisten Werte mußten weiter« Kursverluste hiunchmen. Die Abschwächungen bliebe» jedoch bet de« geringen Geschäft nicht wesentlich. Bad. Anilin minus 2,16 (18LA. Besigheimer Oel minus 1 (18), Hohuer Troffingen minus 2 (IS), Jungbans minus 1 (51, Salz Heilbronn plus 2 (42), Spinnerei Kottern minus 1 <281, Baumw. Kuchen minus 3 (18), Verein. Filz minus 2 (18,5), Wolld. Weildcrftadt minus 1,76 (19), Svinn. Eß­lingen minus 1 (30), Leinen Blanbeuren minus 4 (21). Württ. Transport minus 3 (13).

Mutmaßliches Wetter.

Im Westen befindet sich eine ziemlich starke Depres­sion. Bei südwestlichen Winden ist für Donnerstag zeitweise bedecktes und zu gewitterhaste» am»

keigtes Wetter zu erwarten. ,

Buntes Allerlei.

Rückkehr desColuulbus". Ter Dampfer des Nord­deutschen Lloyd,Columbus", ist am Montag nachts' nach glänzender Fahrt von seiner ersten Reise in Bre­merhaven eingetroffen. Noch zu später Nachtstunde hatte sich eine tausendköpfige Menge am Kai einge- fundsn. 1300 Reisende wurden an der Llohdhalle ge­landet.

Zer Amerika-Zeppelin. Der Vizepräsident der ame­rikanischen Good Mar Zeppelin Corporation, Lehmann, reist, wie aus Neuhork gemeldet wird, nach Friedrichs­hafen, um an den letzten Vorbereitungen zum Abflug des Z. 3 teilzunehmen.

Grauenvolle Entdeckung. Bei der Vornahme einer Reparatur in einem Hause in Bingen stieß der Mau­rer auf eine hohle Wand. Er konnte sich den Zweck dieser Wand nicht erklären und nahm einige Steine heraus. Tabei machte er eine grausige Entdeckung. Aufrecht stehend fand er hinter der Wand die einge­mauerte Leiche eines Mädchens. An den blonden Haa­ren und an den Gesichtszügen konnte man das vor 10 Jahren in Bingen verschwundene Dienstmädchen Chri­stine Vogt aus Langenlonsheim identifizieren. Ter Mörder, der die Leiche einmauerte, soll nach Amerika rusgewandert sein. Als Mittäter soll ein Ingenieur in Frage kommen.

Me Düppeler Schanzen dem dänischen König über­geben. Während seines letzten Besuches in Nord-»

Letzte Nachrichten.

Ueber die nächsten politischen Entscheidungen.

WTB. Berlin. 20. Mai. Wie die Blätter aus Bres­lau melden, sprach Reichstagspräsident Löbe in einer Ver­sammlung des Breslauer sozialdemokratischen Vereins über Die nächsten politischen Entscheidungen". Die Belange der sozialdemokratischen Partei müßten sich zunächst auf die Annahme des Sachverständigengutachtens konzentrieren. Dadurch müsse dem Umschwung in Frankreich Rechnung getragen werden, den selbst der deutschnationale Professor Hötzsch für eine der größten Wendungen der Weltgeschichte erklärt habe. Dann forderte Lobe u. a. die Vorbereitung und Durchführung eines Volksentscheides über den Acht­stundentag. Eine feste Erklärung der sozialdemokratischen Fraktion in der Frage der Regierungsbildung durch den Parteitag lehnte der Redner als eine gefährliche Lähmung der Aktionskraft der Partei energisch ab. Löwe sprach dann noch darüber, daß möglicherweise der Sozialdemokratie das Amt des Reichstagspräsidenten wieder angeboten werde. Er betonte, daß parteipolitische Gründe gegen die Annahme dieses Amtes Machen.

Umstellung französischer Delegierten im besetzten Gebiet ?

WTB. Berlin. 21. Mai. Der Kölner Korrespondent desBerliner Tageblattes" will von vertrauenswürdiger Seite erfahren haben, daß die französischen Militärpersonen, die Stellen als Oberdelegierte und Kreisdelegierte im be­setzten Gebiet begleiten, durch linksrepublikanische Beamte ersetzt werden sollen, die mehr wirtschaftlich als militärisch eingestellt sind. Der Oberdelegierte des Bezirkes Koblenz, Oberst Philipp, sei bereits seines Amtes entsetzt worden. Auch der militärische Delegierte des Bezirks Wiesbaden werde demnächst verabschiedet werden. General de Metz soll ebenfalls in nächster Zeit von seinem Posten für immer beurlaubt werden.

Don der englisch-russischen Konferenz.

WTB. London, 21. Mai. Ueber die gestrige Voll­sitzung der englisch-russischen Konferenz ist ein Bericht ver­öffentlicht worden, in dem es heißt: Die Sowjetdelegierten überreichten der britischen Delegation ein Memorandum über die Wiederherstellung des russischen Kredites auf dem englischen Markt. Die Russen erklärten, wenn sie mit Unterstützung der englischen Regierung eine langfristige Anleihe erhielten, so würden die Sowjets eine runde Summe beiseite legen, um damit die russischen Vorkriegs­schulden an britische Untertanen zu decken. Die britische Delegation erwiderte, daß man die russischen Vorschläge eingehender prüfen müsse, ehe ein Urteil über sie gefällt werden könne. Die Russen drangen in die Engländer, ihr Aeußerstes zu tun, um ihnen zu einer Anleihe zu ver­helfen, welche die Sowjets in den Stand setzen würde, die Vorkriegsschulden zu regeln, die wirtschaftliche Struktur Rußlands wiederherzustellen und den englisch-russischen Handel zu entwickeln. Eine Teilnahme der russischen Staatsbank würde der Anleihe eine solide Sicherheit ge­ben. Die Engländer ihrerseits hoben hervor, daß die Re­gierung unmöglich eine Anleihe garantieren könne, obwohl sie gegenüber den Bemühungen der Sowjets, privatim : eine Anleihe unterzubringen, eine wohlwollende Haltung

> einnehmen würde.

i Pasitsch mit der Regierungsbildung beauftragt.

> WTB. Paris, 20. Mai. Nach einer Havasmcldnng i aus Belgrad hat Pasitsch gestern wieder den Auftrag er- ! halten, das Ministerium zu bilden. Die Regierung behält ! ihre alte Zusammensetzung unter Pasitsch als Ministerprä- ' sid.cnt und Pribitschewitsch als Minister für den öffentlichen

> Unterricht.

: Druck rud Verlag der W. Ricker'schen Buchdnrckent Mensteft.

j Für die Lchriftleituug verantwortlich: Ludwig Laut.