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Ae Verteilong der AurlMsMdersi
Von H. Bünnig, fM.Wch'--'f
Mitgl. d. Deutsch. Zentralaussch. für die Auslandshilse.
Es ist eine der vornehmsten Aufgaben, eine Ehrenpflicht geradezu, die von den Deutschen im Auslands , gern übernommen wurde, helfend einzugreifend, als die Volksgenossen in der Heimcrt in große Not gerieten. Für die Deutschen im Mutterlande aber ist es ein erhebendes Gefühl, die Aufrufe zu sehen, die man in den verschiedenen Ländern erlassen hat. Mau ist sich in der Heimat auch dessen bewußt, daß der größte Teil des ausländischen Hilfstätigkeit auf das Konto unsrer Volksgenossen kommt. Ter Gedanke, der m dem Aufruf zur Gründung der Auslandshilfe der Deu schen Amerikas zum Ausdruck gebracht worden ist: „sollen fremde Völker uns die Pflicht abnehmen, die den Ausländsdeutschen die nationale Ehre vorschreibt", ist überall das oberste Leitmotiv in Amerika und Australien wie in Südslawien und Rumänien, kurz in allen Ländern, in denen sich eine Hilfsaktion organisiert hat.
Aber neben den Aufrufen zur Hilfe Deutschlands sieht man oft im Auslande Berichte erscheinen, die skeptisch darüber sind, was in Deutschland selbst zur Linderung der Not geschieht, und ob auch all das Geld, die Lebensmittel und andere Spenden der Ausländsdeutschen tat Schlich dem bedürftigsten Teil unseres Volkes auf schn- ll'ein Wege zugute kommen. Diese beiden Bedenken, die vielfach im Auslande geteilt werden, sollen durch die folgeuden Ausführungen zerstreut we den.
Die Not im Deutschen Reich ist so groß, daß die Spenden des Auslandes nicht im entferntesten Hinreisen, um sie ganz oder zum großen Teil aus der Welt zu schaffen. Wenn man bedenkt, daß tatsächlich 16—18 Millionen von der deutschen Bevölkerung von der Unterstützung durch den Staat und die Wohlfahrtsorganisationen leben oder zum mindesten starke Zuschüsse erhalten, kann man schon erkennen, daß hierzu ein Apparat gehört, der allein weit mehr Kosten verursacht, als alle Auslands- Hilfe zusammen einbringt. Man hat errechnet, daß tag ich aus staatlichen und privaten Mitteln etwa 6 Millionen Goldmark aufgebracht werden müssen, um die Pflicht der Erhaltung der Bedürftigen zu erfüllen. Das größte aller Hilfswerke des Auslandes, die Organisation der Amerikanischen Quäker, die ihre Fvrtsctzu ig in kein Al en- Kvmitee gefunden hat, war imstande, aus diesem r ich- sten aller Länder im Laufe von etwa 3 Jahren 9 Millio- lionen Dollar herauszubringen; das wäre also nicht einmal soviel, wie in Deutschland im Laufe einer Woche aufgebracht werden muß. Sachverständige schätzen das Verhältnis zwischen Auslands? und Jnlandshilfe auf 1:50.
Tie Auffassung, daß die reichen Deutschen nicht genügend an dem Hilfswerk beteiligt sind, ist ebenfalls leicht zu widerlegen. Tie soziale Fürsorge, die gesetzlich ge egelt ist, legt ihnen schon ungeheure Lasten auf. Dazu hat jedes industrielle Unternehmen größeren Stils ganz ausgedehnte und mustergültige Fürsorgeeinrichtungen in Gestalt von Wohnungen, Krankenhäusern, Kinderheim?», Erholungsheimen, ärztlichen Untersuchungsstationen, Ambulatorien u. a. Institutionen. Neben diesen allgemeinen Leistungen müssen alle Unternehmungen der Großindustrie große Summen an ihre Organisationen für wohltätige Zwecke abführen. Besonders opferwillig ist auch die Landwirtschaft, die u. a. im Laufe des letzten Jahres über 350000 Stadtkinder bei sich ausgenommen hat, während in derselben Zeit im Auslande etwa 35 000 Kinder, also nur der zehnte Teil, hospitalisiert worden sind. Diese Leistung kann man gut mit 42 Millionen Goldmark bewerten. Die Sorgen des Auslandes, daß Deutschland selbst zu wenig zur Linderung seiner Not beisteuert, sind also durchaus nicht begründet.
Nun ein Wort über die Bedenken der Ausländsdeutschen gegen die Verteilung ihrer Spenden. Es sind manche böse Erfahrungen gemacht worden, die im wesentlichen ihre Ursachen darin hatten, daß man sich solcher Organisationen bediente, die von der Vermittlung der Aus- iandsspenden ihre Verwaltung^»kosten decken müssen, so baß ein hoher Prozentsatz abging. Dazu tritt die Skepsis, me vielfach gerade bei Auslanddeutschen den deutschen Behörden gegenüber herrscht, die wegen ihrer büroka- tffchen Methoden und ihrer Langsamkeit gefürchtet sind. Um all diesen Nachteilen zu begegnen, hat man eine Organisation geschaffen, die ganz kaufmännisch und durch
ihre Berührung mit den amerikanischen Methoden geschult auch schnell arbeitet, den Deutschen Zentralausschiß für die Auslandshilfe (Berlin N. W. 7). Die Verwaltungs- Kosten trägt der Staat, sodaß also alle Spenden ohne den geringsten Abzug den Bedürftigen zuteil werden. In dem Zentralausschuß sind etwa 50 der größten deutschen Wohlfahrtsorganisationen vertreten, so daß ein Netz über ganz Deutschland gespannt ist, das bis in die kleinsten Orte hinein eine planmäßige Erfassung der Armen ermöglicht. Dazu kommt, daß das Reichsfinanzministerium Zollfreiheit und Abgabefreiheit für alle Liebesgaben, mit Ausnahme von Wein, Spirituosen und Tabak gewährt^ daß das Reichsverkehrsministerium bei Eisenbahntransporten völlige Frachtfreiheit für Liebesgaben zugesichert hat. Der Deutsche Zentralausschuß arbeitet in enger Verbindung mit dem Allen-Komitee und wird auch die Verteilung der Spenden der von den Deutschen in Mexiko ins Leben gerufene „Auslandshilfe der Deutschen Amerikas" übernehmen. Durch ein bewährtes Quittungssystem erhalten die Spender eine Empfangsbestätigung unmittelbar von dem Empfänger der Gabe. Durch diese Quittungen wird auch erreicht, daß eine persönliche Verbindung zwischen Geber und Empfänger hergestellt ist, denn selten läuft eine Quittung ein, die nicht den rühmenden Dank eines Notleidenden enthält.
Neues vom Tage.
Sre deutsche« Auslandsguthaben.
Paris, 20. März. Tie Sachverständigenausschüsss haben eine rege Tätigkeit entfaltet. Wie gemeldet, ist der Ausschuß Mac Kenn« zweimal zusammengetreten. Er hat sämtliche Ziffern betreffend den Umfang der deutschen Auslandsguthaben ermittelt. Eine genaue Ziffer steht indessen noch aus, über die man jedoch in den nächsten Tagen Klarheit zu schaffen hofft und zwar soll ein Mitglied des Garantiekomitees aus Berlin noch in dieser Woche hier zur Abgabe bestimmter Aufschlüsse eintreffen. Tas Komitee wird unmittelbar nach der Vernehmung des Mitgliedes sei-» nen Bericht an den ersten Ausschuß zur Kenntnis einreichen. Ter Unterausschuß für Budgetsragen hat seine Arbeiten praktisch zu Ende geführt. Wie wir erfahren, erklärte er sich auf ausdrücklichen Wunsch der Berliner Regierung bereit, in verschiedenen Punkten die Ansichten deutscher Sachverständiger entgegenzunehmen. Tiefe Sachverständigen werden in den nächsten Tagen aus Berlin hier eintreffen.
Tr. Schacht vor dem WiihrungsanZschnß.
Paris, 20. März. Tie -Verhandlungen Tr. Schachts ^ dem Währungsausfchuß betrafen bisher ausschließ- lkch die Begründung der endgültigen Goldnotenbank. Tr. Schacht wurde zweimal von dem Währungsausfchuß angehört. Tie Besprechungen sind noch nrcht abgeschlossen und dürften sich vermutlich die ganze Woche hinziehen. Im übrigen hat der Währungsausfchuß die Eisenbahnsachverständigen vernommen.
Aus dem englischen Parlament.
London, 19. März. Tas Unterhaus hat mit 304 gegen 114 Stimmen das Mißtrauenvotum der erbere len wegen des Beschlusses der Regierung, fünf neue Kreuzer und zwei Zerstörer zu bauen, ab- g steh nt.
Tie Negierung hat im Oberhaus eine Niederlage erlitten. Nachdem der Marineminister Lord Sbelnisford dem Oberhaus die Gründe auseinander- gefetzt hatte, dis die Regierung bewogen hatten, auf die Schaffung der Flottenbasis von Singapore zu verzichten, hat das Oberhaus mit 56 gegen 19 Stimmen einen Antrag angenommen, in dem das tiefe Bedauern des Oberhauses über den Beschluß ausgedrückt wird, den die Regierung in Bezug auf die Flottenbasis in Singapore gefaßt hat.
Bayerisches Konkordat.
München, 20. März. Amtlich wird mitgeteilt: Tas zwischen der bayerischen Staatsregierung und dem Hsclrgen Stuhl vereinbarte Konkordat ist abge- .chlossen. Ter Reichskanzler hat namens der ^eichsregrerung, der das Konkordat nach Art. 78 der Qelchsverfassung mitgeteilt werden mußte, in einem an das bayerische Ministerium des Aeußern gerichteten Brief gegen das Konkordat auf Grund der Reichsver- sassung Einwendungen nicht erhoben.
! Aus Stad: und Land.
s Altensteig, 21. März 1924.
- Vom Schwarzwaldverein. Der Verein, der in den
^ letzten Jahren aus naheliegenden Gründen nicht, viel zu ! bieten vermochte, hat für das heurige Jahr ein nettes
> Programm aufgestellt. Er wird Ende nächsten Monats
> ein Familienfest und im Juli ein Waldfest veranstckkten. Des Weiteren sind kleinere und größere Wanderungen vorgesehen, sodaß sowohl die Natur- und Wanderfreunde, als auch die mehr gesellschaftlich veranlagten Mitglieder auf ihre Rechnung kommen dürsten. Es wird gut sein, wenn sich die Mitglieder das im Inseratenteil der heutigen Nummer dieser Zeitung aufgenommene Jahresprogramm aus- schneiden. — Die in den umliegenden Waldungen angebrachten Sitzbänke will der Verein demnächst wieder in Stand setzen; dieselben werden dem Schutze des Publikums warm empfohlen. — Die Wegmarkierung bedarf dringend einer Revision und teilweiser Erneuerung. Es soll angestrebt werden, diese im Laufe des Jahres vorzunehmen.
* Der Freudenstädter Knabenchor. Ueber ein Konzert, das der Freudenstädter Knabenchor in Stuttgart gab, z schrieb die Württ. Ztg.: Eine hübsche Abwechslung in die ! üblichen Konzerte chrachte der Besuch des Freudenstädter Knabenchors hervor. Dieser Chor hält sich an den schlichten Volks- und leichteren Kunstgesang, er pflegt das Einfache und Heimatliche und verzichtet vorerst auf den Ehrgeiz, seine Kräfte an den schwierig gesetzten Vokalwerken längstvergangener Epochen zu messen. (Es fehlen ihm hiezu auch die Tenöre und Bässe.) Der hochverdienstlichen Aufgabe, die kleinen Sänger heranzubilden, aus den Sextanern zukünftige Sixtiner zu machen, hat sich Leo Klaus unterzogen, und daß er die Sache richtig angegriffen hat, zeigte sich an der unverkünstelten Art seines Schülerchors. Natürliches Empfinden herrscht hier vor, die Frische der Stimmen hat sich bewahrt, in dem Hang, dem Gefühl gar zu sehr nachzugeben, kann man eine schwäbische Eigentümlichkeit erkennen, die nicht geradezu ein Fehler ist, wenn sie auch zu einem solchen werden kann. Vielleicht muntert j das Beispiel der Freudenstädter zur Bildung von Knaben- ! chören auch an anderen Plätzen auf. Dann wäre Anfang ! gemacht mit musikalischer Kulturarbeit auf geeignetstem ! Boden, wo die Früchte langsam aber sicher reifen. Die alte Liedertafelei hat ihre Herrschaft hoffentlich ausgespielt, daß sie dieselbe aber nicht wiedergewinne, dazu muß die
> Jugend für ihre Lockungen unempfänglich gemacht werden.
x ! — Oeuli. Ter Fastensonntag, der vierte Sonntag; s vor Ostern heißt Oculi d. h. „Augen", nach der Bibc§ « stelle Psalm 25 Vers 15: „Meine Augen sehen stets
> auf den Herrn, denn er wird meinen Fuß ans dem
i Netze ziehen", die an dem Sonntag in der alten:
? christlichen Kirche als Eröffnungsspruch verleben wurde.
: ep. Ter evang. Rsichselternbund zur Reichstags»
i Wahl. Ter Reichsverband der evangelischen Eltern-
unk» Volksbünde tritt in einer an seine 4500 Ortsgruppen ergehenden Kundgebung zur Reichstagswahl dafür ein, daß die Gleichberechtigung der evangelischeck Schule neben anderen Schularten sowie ihre voll». Entfaltnngsfreiheit reichsgesetzlich gesichert wird. Für? dis weiteren vom kommenden Reichstag zu entscheidenden seelischen Fragen des Volkslebens wie Eherechtp r Schutz der Neugeborenen, der religiösen Gewissens»;
freiheit, der kirchlichen Feiertage, soziale Gesetzgebung! fordert er eine Lösung, die der christlichen Grundlage! des deutschen Volkstums entspricht. >
— Gegen die Liqnidationsentschädignng. Wir erhalten folgendes Schreiben: Zurzeit ist das N c '. "'S- entschädigungsamt damit beschäftigt, die durch die Beschlagnahme deutscher Vermögen im Ausland und den abgetrennten .Gebieten Betroffenen zu entschädigen.
! Tie Entschädigung beträgt bei den Entwurzelten S vom Tausend des Friedenswertes, bei den Nichtent-. wurzelten 2 vom Tausend. Darnach erhält z. B. ein ! Arbeiter, der sich in Elsaß-Lothringen in mühevoller Lebensarbeit ein Häuschen im Wert von 10 000 Mk. j erworben hat, einen Bettelgroschen in Höhe von 5 Goldmark und der Kaufmann, der aus und Geschäft im! Wert von 100 000 Mk. verloren Hat, wird mit einer Entschädigung von 500 Goldmark abgefnndcn, und" diese schreiende Ungerechtigkeit, obschon dem Deutschen Reiche die Liquidationserlöse auf Reparationskonto gutgeschrieben werden und damit allen Angehörigen des Reiches gutkommen und obschon das Reich verpflichtet ist, die Betroffenen zu „entschädigen". Hier geht also das Reich noch viel weiter als bei aer Behandlung der Hhpothskenaufwertung. — Es konfisziert das Vermögen derjenigen Deutschen, die im Ausland und in den a hastrennten Gebieten gearbeitet