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Schwarzwälder Tages­zeitungAus den Tannen"

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Smo oberfchlesische« AbftimmungMg.

-,!si si l! (20. März 1921.) si

Drei Jahre sind seit dem Tage der Abstimmung in- Oberschlesien verflossen. Ein granitner Markstein in der Beschichte der deutschen Grenzlande, an dnn kein nach-^ klägliches diplomatisches Tüfteln und kein gewaltsamer Verrückungsversuch zu rütteln vermocht hat. 707 000 stimmen für Deutschland, für Polen nur 478 000, ob­wohl noch am Tage vor der Abstimmung Korfanty, der ^polnische Plebiszitkommissar, italienischen Press.Vertretern versichert hatte, daß er mit einer polnischen Mehrheit -von mindestens W Prozent aller Stimmberechtigten rechne!

' Alles war ja auch auf einen polnischen Sieg einge­stellt worden. Die Klauseln des Versailler Vertrages, die eine unbeeinflußte Abstimmung garantierten, galten nur für Polen, und der Aufruf der I. K-, der Inter- «alliierten Kommission, bei der Uebernahme der Verwal- prng vom 11 .Februar 1920, der allen Bewohnern gl iche Behandlung und Schutz zusicherte und Ruhe und Ord­nung versprach, er wurde zur blutigen Farce, als die ipvlnischen Aufstände losbrachen und die Deutschen ih es jLebens bei Tag und Nacht nicht mehr sicher waren. Tie Wojowka Polska, Mordbrenner und Tagediebe, waren dp ^tatsächlichen Herren des Landes und Korfanty ihr Fäh- er, der offen zu Gewalttätigkeiten gegen die deutsch- esinnte Bevölkerung beider Zungen auffordern durfte, "it Zuckerbrot und Peitsche sollte dem oberschlesischen »lk die polnische Gesinnung beigebracht werden, und wehe dem, welcher seiner Heimattreuen Gesinnung offen Amd^uck verlieh! Boykott, Anprangerung in den wie Rüge aufschießenden polnischen Zeitungen, Verfolgung, Marter und oft der Tod waren ihm sicher. Obwohl der Wertrag das Abstimmungsrecht der in der Fremde wah­renden Oberschlesier vorsah, suchten die Großpolen die­nen mit allen Mitteln die Ausübung ihres Rechtes zu verleiden. Emigranten nannte man sie und sandte ihn n Massen von Drohbriefen zu, um sie von der Fahrt nach ^er Heimat abznhalten. Man setzte der Schamlosigkeit «ie Krone aus, indem man sogar Abbildungen der eige­nen Bestialitäten verschickte. Es war eine furchtbare Zeit, Md der Neutrale, auch der Engländer und Italiener, der pich nstt eigenen Augen überzeugen konnte, wandte sich schaudernd ab.

Der Präsident der I. K- war ein Franzose, Le Ronch 10 von den 20 Kreiskontrolleuren Franzosen, die oberste Polizeigewalt in ihren Händen, die deutsche Ordnungs- E^alt, die Sipo, verdrängt. Von den etwa 15 000 Mann starken Ententetruppen waren 13000 Französin. Die Rechtspflege lag darnieder, der besondere Gerichts- yof entzog z. B. den gedungenen Mörder Kupkas vor der Hauptverhandlung der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Die Grvßpvlen dursten sich in ihrer Propaganda alles erlauben, die deutsche Ausklärungstätigkeit wurde aus das

Schärfste Merwckkyk7 "rrW"krSff"ckMM "Me MervEk^AM deutsche Mehrheil am 20. März 1921! In den Städ­ten, wo das Abstimmungsgeschäft einigermaßen gesichert war, überall eine nachdrückliche Erklärung für das Ver­bleiben bei Deutschland; Kattowitz, Königshütte treu- deutsch.

Der Deutsche streckt nach dem Kampf dem unterlegenen Teil offen und loyal die Bruderhand hin. Warschau ober fürchtet die Versöhnung, bangt vor der Auswertung des Abstimmungsergebnisses durch den Obersten Rat. Was den Polen der Versailler Vertrag nicht gewährt, soll ein neuer Aufstand, der blutigste und schrecklichste von allen, erreichen. Wenige Wochen nach dem 20. März bricht er aus, planmäßig geschürt und eingeleitet von den Führern der unterlegenen Partei. Bis zur Kvr- fauly-Linie, bis fast nach Oppeln, dem Sitz der Inter--, alliierten Kommission, drangen die Aufständischen vor§ die kriegsmäßig ausgerüstet waren und sich der nach­drücklichen Unterstützung der französischen Truppen er­freuten.

Es sind tiefschmerzende Erinnerungen! Der weitere! Schacher um das reiche deutsche Land; die Entente stand vor dem Bruch, als man dann das Aushilfsmittel fauch die Angelegenheit an den Völkerbundsrat zu verwei­sen, Oberschlesien wurde in zwei Stücke zerrissen. Mitten durch das oberschlesische Industriegebiet führte dir Linie,! die eine Grenze nicht situ kann, sondern eine nie ver­harschende, schwärende Wunde ist in dem einst blühenden^ entwicklungsreichen Lande.

Trotz allen Unglücks sind es Stunden nationaler Er­hebung, die uns in diesen Tagen zurückdenken lassen und all die Heldentaten, die Beweise wahrhafter opferwilliger Treue und unausrottbarer Heimatliebe, an das mann­hafte Bekenntnis der Mehrheit des oberschlesischen Vol­kes zum deutschen Vaterland. Wenn das Furchtbare jener einzigartigen Abstimmungszeit längst verblaßt ist, wird der 20. März 1921 und der deutsche Sieg in der Geschichte sortleben, bis jenem Volksentscheid in Ge­rechtigkeit Genüge geleistet ist und Oberschlesien wieder dort sein wird, wo es nach Wesensart, Vergangenheit und dem Willen seines Volkes hingehört, ungeteilt bei Deutschland.

Großadmiral von Tirpitz. ^

! (Zu seinem 75. Geburtstage.)

> Weniger als das der meisten anderen, im Weltkrieg auf deutscher Seite führenden Persönlichkeiten, schwankt das Charakterbild des Schöpfers der einstigen deutschen 'Hochseeflotte in der Vorstellung der Zeitgenossen. Aber auch den Mann, dem sich jetzt das 75. Lebensjahr run­det, hat die Entwicklung der letzten Jahre zu seinem und unserem Schaden in den niederen Streit der Tages­politik hineingezogen. Das kann man bedauern, aber nicht aus der Welt schaffen, zugleich muß man jedoch fest­stellen. daß Tirpitz, äußerlich gesehen, in der letzten Zeih sicherlich nicht ohne Absicht, lelber etwas in den Hin­tergrund getreten ist. Erst in den allerletzten Tagen war von ihm aus besonderem Anlaß wieder einmal die Rede: im Münchener Hochverratsprozeß wurde er als einer der Vermittler zwischen Berlin und München genannt, und dabei ist auch von einem Briefe die Rede gewesen, in welchem Tirpitz aussprach, daß sich erfreu­licherweise die Verhältnisse in Deutschland zu sistigen be­gännen, und daß er den Wunsch hege, diese Festigung nicht durch unangebrachte Putschve siche der Hitlericute gestört zu sehen. Diese Einstellung, wenn sie in di- er Form tatsächlich bekundet worden ist, läßt fraglos drei Annahme zu, daß Tirpitz die Dinge nicht so primitiv' sieht, wie manche andere.

Tirpitz ist im März 1849 in Küstrin äls Sohn eines Juristen geboren und trat mit 16 Jahren in die Marine ein. Seine eigentliche Tätigkeit entwickelte er, seitdem er 1897 Marinestaatssekretär getvorden war. Der Streit um ihn ging und geht von der Frage aus, ob die Schaffung der Flotte im eigentlichen Interesse des deut­schen Volkes gelegen war und sodann von der zweiten im Kriege aktuell gewordenen Frage, ob Tirpitz die Waffe des U-Bootes in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt und zu Gunsten des Linienschiffes vernachlässigt hat.

Diese Dinge liegen aber nun infolge des Kriegsaus­ganges hinter uns und dürfen schließlich nicht daran hindern, dem Marinefa-^mann und Marm'mimster Tir- pitz als solchem gerem ' werden. Die Schaffung der deutschen Hochseeflotte wu. ein Werk von geschichtlich

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GMße, lkMrr kvmmk so gut'Me' aüsscyneßitch

auf das Konto Tirpitz'. Deutschland hat in diesen Tage» seiner weltpolitischen Ohnmacht keinen Anlaß, sich eines solchen Verdienstes nicht angemessen zu erinnern. Tel Name Tirpitz bleibt in der Geschichte Deutschlands für Generationen verzeichnet als der eines Mannes, der sein Werk allein aus sich heraus und aus dem 'Nichts schufl

Tirpitz verlangte vom Beginn des Krieges an den so­fortigen völligen Einsatz der Hochseeflotte, wohl wissen^ daß jeder Monat, der verstrich, das Stärkeverhältnis Deutschlands zu England nicht wiedereinholbar verschobt Als Instrument der Politik lehnte er die für den Kamps erzogene und gebaute Flotte ab. Die Führung der Hoch­seeflotte, zu der er sich sofort erbot, wurde ihm abge­schlagen, die Führer, die man zwischen ihn und sein Geschöpf setzte, vermochte er nicht zu seinen Ideen ztz überzeugen.

Sein größter Versager war der U-Bootskrieg. Ei ist, das wird heute wohl niemand mehr bestreiten, zu spät, unzulänglich, schwankend und politisch falsch abgez stimmt geführt worden. Alle dings darf niemand wagen zu behaupten, daß er dann znm Siege geführt hätte; wenn alle bei ihm gemachten Fehler vermieden wor­den wären. ^

Die Vorwürfe, die Tirpitz in der Typenfrage, be­sonders bei den Kreuzern und Torpedobooten in geringe­rem Maße auch bei den Schlachtschiffen gemacht wurden, werden von der jungen Generation der Seeoffiz ere heut« milder beurteilt. Ob allerdings ihre Entschuldigungs- gründe, d-ß Deutschland aus politischen Gründen nicht führend in Kaliber und Größe sein durfte, gewichtig ge­nug sind, ist heute kaum noch zu entscheiden und auch von abseitigem Interesse. Richtig ist es jedenfalls, daß jeder deutsche Neubau dem englischen Vetter des gleichen Baujahres in allen Eigenschaften nachstand. Die Güte des Materials und der Besatzung, die stets' bei solche« Angriffen von der Verteidigung in den Vordergrund geschoben wurden, haben sich gewiß im Kriege bewährh aber den Ausschlag nicht geben können. *

? Neues vom Tage. j,

Erhöhung der Beamtengehälter «m 13 Prozent? ''

Berlin, 19. März. Ter Reichsrat vertagte die Enti scherdung über die Beamtenbesoldung bis Tonnerstagj Tie Reichsregiernng hatte dem Reichsrat neue Vor­schläge unterbreitet, die von den bisherigen äbweff chen. Tie Grundgehälter für Beamte sollen demnach um 13 Prozent erhöht werden. Ferner sollen nach den neuen Vorschlägen die Ortszuschläge erhöht werj den auf 80 Prozent und drei Viertel der früheren Wohi> nungsgelder, die im Frieden bezahlt wurden. Tit Kinderzulage soll auf 13, 15 und 17 Mk. und dis Frauenzulage von 7 auf 8 Mk. monatlich erhöht werden.

Einspruchsrecht der Beamten gegen den Abbau.

Berlin, 19. März. Tas Reichskabinett hat beschlösse» daß gegen die Entlassung aus dem Neichsdicnst ödes die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand aut Grund der Personalabbauverordnung den Beamte« grundsätzlich das Einspruchsrecht einge­räumt werden soll. Tiefes Einspruchsrecht so« auch für bereits durchgeführte Entlassungen gelte» soll aber nur den Beamten und nicht den Angestellte« zustehen. Tie Einzelheiten werden durch die bete« ligten Ressorts noch bestimmt.

Regierungsbildung in Mecklenburg.

Schwerin, 19. März. Ter Landtag hat die Wahl der mecklenburgischen Regierung vorgenommen. Tu Zahl der Minister wurde von 4 auf 3 herabgesetzt. Besi der Wahl des Ministerpräsidenten erhielt Frecher^ v. Brandenstein 37 Stimmen und wurde somit ge­wählt. Freiherr v. Brandenstein ist Präsident de» mecklenburgischen Landbundes. Ter bisherige sozial; demokratische Ministerpräsident Stelling erhielt 7 Stimj men. Tie Kommunisten stimmten für den Reichs- tagsabzeordneten Höllein aus Berlin. Als Staats­minister wurden gewählt Landtagsabg. Amtsgerrchtsrai a. D. Tr. v. Oertzen (D.VP.) sowie Pastor Stammes (D.natl.).

Annahme der französische« Stenerprojekte.

Paris, 19. März. Ter Senat hat sämtliche Steq erprojekte der Regierung mit 151 gegen 121 Stimß men angenommen. Gegen die Finanz Projekts stimmten die Sozialisten, weil sie die Ruhrpolitiß der Regierung nicht M billige«, vermöge«. ;