«*trr«»m»»j S«wjt1r»ßl»,tzS r»»H

Tie der russischen Regierung überreichte Note hebt hervor, daß die Anerkennung nach internationalem Recht juristisch alle zwischen beiden Ländern vor der russischen Revolution abgeschlossenen Verträge in Kraft bringen wird, soweit sie nicht gekündigt oder sonstwie nicht juristisch erledigt worden sind. Tie An­sprüche der Regierungen und Privatpersonen beider Parteien gegeneinander hätten mit der Anerkennung nichts zu tun, müßten- aber geregelt werden. Nach dem Hinweis auf die Unzulässigkeit von Werbung einer Partei gegen die Interessen der anderen wird die rus­sische Negierung eingeladen, möglichst bald bevollmäch­tigte Vertreter nach London Für Erörterung der schwe­benden Angelegenheiten und zum Abschluß eines endgültigen Vertrags über diese Regelung zu entsenden.

Internationale Konvention über den Waffenhandel.

Febr. Am 4. Febr. wird hier die gemischte Abrüstungskommission des Völkerbundes zusammentre­ten, um über den Inhalt einer internationalen Kon­vention über den Waffenhandel und die Herstellung von Kriegsmaterial durch die Privatindustrie zu be­raten. Nachdem die Konvention über den internatio­nalen Waffenhandel von St. Germain von den Ver­einigten Staaten nicht anerkannt wurde, soll eine neue Konvention ausgearbeitet werden, die auch den Ver­einigten Staaten den Beitritt ermöglicht.

Wilson im Sterben.

Paris, 3. Febr. Nach einer Havasmeldung ans Washington hat sich der Gesundheitszustand ches ehe­maligen Präsidenten Wilson erheblich verschlimmert. Senator Mac Cormick erklärte beim Verlassen der Wohnung des Expräsidenten, die Aerzte hätten fede Hoffnung aufgegeben.

Eine Meldung aus Neuhork besagt: Tie Aerzte ha­ben Wilson mitgeteilt, daß seine letzte Stunde heran­genaht sei. Ich bin bereit, war seine Antwort auf diese Eröffnung. Am Samstag nacht um 2 Uhr ver­fiel er in Bewußtlosigkeit. Tie Aerzte glartben, daß der Tod in zwei bis drei Tagen sicher eintreten wird.

Wils.» s.

WTV. 3. Febr. Lr» «h»««« Pr8fi»»«t

Wils,« hmtr

Aus L>tadt und kand.

Wteurtel-, 4 Februar ISS4.

' G»»eralvrrs««»l»»t l»r La-dw vrrgl» »»V >»- f«tz,,«,ffr» schuft N«»«l» »«* Dir auf Sam».

taa m den Saal z.Gr. Baum* hier einberufeve General- Versammlung, in welcher «u-ui zur G ündung der Bezug». Mid Absatzzenoffenschaft Nagold und Umgebung Stellung genommen werden sollte, war außerordentlich zahlreich be­sucht. Der Vorsitzende, Temeindepsleger Kalmbach» Egenhausen begrüßt« die Versammlung, berichtete über den den Stand der Bezug», «rd Absctzzevofferschaft und be­rührte in»besondere dir Punkt», welche die Land». Kausstelle in Stuttgart gegen die ueu« Genossenschaft «ud ihr zu er- stellende» Lagerhaus in» Feld führe. Wen« diese sage, die Stammantrtle der Genossenschaft seien zu nieder, so sei dar­auf zu erwide n, daß man der gegenwärtigen Zeit mit ihrer Geldk lopphrit Rechnung tragen wolle und daß man da» Bestrebe« habe, jedermann dadurch die Mitgli.dschaft zu er- «Sglichrn und recht viele Mitglieder für da» gemeinnützig, Unternehmen zu gewinne» suche. Daß kein Sachverständiger zu Rat gezogen worden sei, da» sei nicht richt g; mau habe bereit» bestehende Bezug», und Absatz zenoffenschafte« ,» Rat gezogen und auch andere Sachverständige gehört. Der vor fitzer.de forderte darauf die Anwesenden zur Stellung, nahm« dazu auf, ob di« Genossenschaft Wirklichkeit werden

soll« «der nicht. D»'stand und Aufsicht»'at würde e» unter den gegebenen Urrmä. den ablehnen, allein die Ver­antwortung zu übe nehmen. Hi, schnürt k l e i n «r Ebhausen war der Ansicht, durch wesentliche Erhöhung d 8 Ge- schäftSa'-teil» die Genossenschaft auf eine befs«,e, finanzielle Grundlage stellen zu sollen, wogegen sich j doch di« Ver- sammlu. g au»sprach. »nch dir sorstigeu Erleichterungen zum Beitritt i« di, Gerosst, schüft sollen zunächst bestehen bl,ibe«. D e Anmeldung«., sollten ob r bi» 1. Ap il is. Ir. getätigt werden. Ban»' nonwolt Maier- Naßold hob die Gründe,« kche zur Schcffung derGenefstnschafi geführt hervor, und trat für ihren Bestand ein, d e V-rsammlung auffor- drrnd, sich durch keine lei Machetüch f!en von dem gesucken Ziel abbringen zu l< ff n. E, gobdcnn einen Zusamwe stoß -w scheu dem Bezi k-oo,sitzende» de» Bauen bunt»» Dürr- Sulz und dem Vorsitz nden de» L wdw. Bezirk-verrm», Kleiner- Ebhaus-n. D-e Ang, ff- de» E steren veran. laßten K ener all Vo fitz« den d-» «ussichterü» der Ge- noffe, schüft seinen Rück nit zu erklären. An seine S'klle wählte darauf die Berstmvluna Mühlebesitzet Silber hier. Da sich eine Reihe von Rednern üc d,e Bezug»- u. Absatz, rnofs" schüft au»;esp ochen hotten, so H rsri wirt Rehm-Sffnge«, S t, i m l e - Altnuifta, Faißt- Spielber^, Dürr- Mart nlwoo«, Walz- Gau enwald und Si l d e r Altensteip und t rtz dec B-ffoid-un de» Vor­sitzende», etwaige Bece-kn gegen d - Gen ffenschaft zu ä ßern, sich niemand im ablehn »den Smne äuß-konnte der Vo,sitzende al» Resnltat der Genewloers mnlung ,» al« den Mansch deiselben bet,achten, daß die Gen, ff nschaft in» Leben treten soll. Ec forinrte zu weiterem Beitritt auf und zur Unterzeichnung der b ka ntgrg bern Statu»». Es tru­gen sich we t r« Miigl'kder «in, so daß heute der Mitglieder- stand etwa 400 beträgt. I« Anschluß machte Maier. Nagold noch Außführungen über d'e Landw. Brand- schadenhilfr, die vom Baueirbund und Lavdw. Be- zirktoerein gemeinsam gegründet wi d.

»'« SS»»l1»,Spsle,r t, »ildtt«'« Dmst ll,*,. Au, Anlaß de» Säuglin^ipfleuk»'sei b ff den sin noch Bilder» la'eln cu! der Söug ii gssfl ge im Jugendheim. Dieselben könne» Dienstag M ttag von 14 Uhr im Lutbersaal be­sichtigt werden md wi>d fremd.,ch zum Besuch einge­laden sfi he I isirat.)

Falsche Reich-barkaoie» SSe» 2 «ill'oaen M«»I Von

den in letzter Zelt auSgrgrbenen Rt ch'bai k oten über zwei Billionen Ma,k mit dem Datum de» 5 N vembrr 1923, die ihren Schutz in einem natürlichen W^ffei zecken md zwar »ntw der in e.rem L nieno uster m>t dem Buchstaben O oder v oder eincm Kugelwust-r oder einem gitterartigen Muster mit dem ständig wirderkiHunden Buchstaben 8 tragen, sind Fälschungen aufgrtaucht, die al» socke an dem Fehlen oder der mangelhaften Nachahmung de» Wasstr,eichen« unschwer zu erkenne« sirw. Vor Annahme dieser schung wird ge» warnt. Für die Ausd ckmg von F. lschmü >zrrwe,kstä»e« und dahin führevde Angaben zahl, di« Rerchlbank hohevrlohnungen.

Alte Kupfermünze» ^its wertbeständige Zahlungs­mittel. In den nächsten Tagen wird auf dem Ver­ordnungswege die amtliche Gleichstellung der alten Kupfermünzen mit den Rentenpsennigew erfolgen.

Meldung zum freiwilligen Eintritt ins Heer. Zur Vermeidung von Zeitverlust und unnötiger Aus­gaben für Eisenbahnfahrten usw. wird allen jungen Leuten, welche sich um Einstellung ins Heer bewer­ben wollen, dringend empfohlen, sich zunächst schrift­lich unter Beifügung der erforderlichen Papiere an den von ihnen gewählten Truppenteil zu wenden und den ihnen dann zugehenden Bescheid abzuwarten. Die Un­kosten, welche den sich meldenden Freiwilligen durch die Bewerbung erwachsen (z. B. Portoauslagen, Kosten für Eisenbahnfahrt zum Truppenteil behufs persön­licher Vorstellung), müssen von den Freiwilligen ge- werden.

Entschädigungsansprüche der Jnknnddentschcn.

Auf Grund des 8 65 des Lipnrdationsschcidengesetz.es wird die Frist zur Anmeldung von Entschädigungs­ansprüchen bis zum 31. März 1924 begrenzt. Die Entschädigung selber geschieht zu dem sehr geringen Satz von zwei Tausendstel des Friedenswertcs in Gold; im Gesetz ist jedoch ein Vorbehalt angebracht, daß bei besserer wirtschaftlicher Lage des Reiches eine nach­trägliche Besserstellung erfolgen kann. Es dürfte im Interesse der Geschädigten liegen, trotz des minimalen Betrags, welcher in Frage kommt, ihre Ansprüche durch Anmeldung zu wahren, da ein Unterlassen als Verzicht überhaupt, also auch auf die eventuelle spcü tere Besserstellung, ausgelegt werden könnte. '

Das künftige Schöffengericht, das mit einem Richter und zwei Schöffen oder in verwickelten Sachen mit zwei Richtern und zwei Schöffen besetzt sein wird; hat mit dem bisherigen Schöffengericht nichts mehr als den Namen gemeinsam. Sein Aufgabenkreis um­faßt den weitaus größten Teil der eigentlichen Verbre­chen; mit Vergehen wird es sich in Hinkunst nur ausnahmsweise in besonders bedeutungsvollen Fällen zu befassen haben.

Freigabe des Milchversands in Württemberg. Durch eine Verfügung des Ernährungsministeriums sind die bisher in Württemberg geltenden Bestimmun­gen über den Versand von Milcherzeugnissen innerhalb Württembergs mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres außer Kraft gesetzt worden. Zur Beförderung von Milcherzeugnissen mittels Post, Achse oder als Gepäck nach Orten außerhalb Württembergs bedarf es bei Mengen bis zu 5 Pfd. Butter für die einzelne Sendung keiner Gen,' >' " der Lanoesverlorgungsstelle mehr.

Tie Entwicklung der Levensmittelpreise. Ties Mitteilungen des Württ. Stat. Landesamts bringen eine vergleichende Uebersicht über die Entwicklung der Lebensmittelpreise seit 17. Dezember bis 22. Januar. Darnach hat sich in der genannten Zeit der Preisrück­gang weiter fortgesetzt. Was die in die Untersuchung ausgenommenen Großhandelspreise von Getreide und Vieh betrifft, so ist ein Preisrückgang zu verzeichne» in sämtlichen Viehgattungen; in der wichtigsten, näm­lich in Jungrindern, im Durchschnitt der Qualitäts­klassen um 14 Prozent, in Schweinen um 10,9 Pro­zent, in Kälbern um 11,3 Prozent. Ein Vergleich mit oem Vorkriegsstand zeigt niedrigere Großhandelspreise bei Ochsen, Jungrindern und Kälbern; dagegen stehen die Schweinepreise immer noch über dem Vorkriegs­stand. In Getreide ist die Preisbewegung bzw. der Preisrückgang nicht gleichmäßig. Roggen und Gerste stehen annähernd auf der Höhe der Vorkriegszeit, Weizen und Haber darunter. Auch der Großhandels­preis von Mehl und Kleie steht unter dem Vorkrieg's- preis.

Was die Kleinhandelspreise betrifft, so stehen noch über dem Vorkriegsstand: Schweinefleisch um 16,7 Pro­zent, Schinkenwurst um 25 Prozent, Süßbutter um 53,8, Schweineschmalz um 12,8, Schweizerkäse um 86,4, Limburger um 82,7, Milch um 47,8, Eier um 133,3, . Zucker um 116 Prozent. Tie neuen Brotvreise sind -m-wnüber dem Vorkriegsstand höher

Geschäftsunkosten und Gewinnsätze im württem- bergischen Baugewerbe. Vom 1. Februar ab sind nach einer Bekanntmachung des staatlichen Preis- und Schiedsamtes für handwerksmäßige Arbeiten im Bau­gewerbe folgende Geschäftsunkosten einschließlich Um­satzsteuer als Zuschläge neu festgesetzt worden: ZLe, Maurerarbeiten in größeren, maschinell gut eingerich­teten Betrieben mit 25 und mehr Arbeitern 48 Pro­zent, in mittleren und kleinen Betrieben, besonders auch in kleineren Städten und Land orten 2934 Pro­zent; für Zimmerarbeiten in großen Betrieben 50 Pro­zent, in mittleren und kleineren Betrieben 3040 Pro­zent; für Dach deckerarbeiten in großen Betrieben 47 rozent, in kleinen Betrieben 3540 Prozent; für flästererarbeiten 30 Prozent; für Schmiedearbeiten; und zwar Bauschmiedearbeiten 80 Prozent, Wagen- jchmiedearbeiten in großen Betrieben 130 Prozents

Der Begriff Herz ist im Leben schlecht angesehen, in­dem man darunter das Weiche, Weibische, Sentimen­tale versteht und nicht das durch den Verstand richtig geleitete Gefühl. Gräfin Hahn-Hahn.

Die Bauerngräsin.

Roman von Fr. Lehne.

i 32 (Nachdruck verboten.)

^ Und jeden Tag mußte sie darüber Nachdenken. Es war ihr so peinlich, ihn mit dem Vornamen und mit dem trau­lichen WortDu" anzureden; aber nachdem sie seine Frau geworden, ging es nicht anders mehr.

Am liebsten wäre sie längst wieder davongegangen; doch ' wollte sie sich selbst mit dem Fluche der Lächerlichkeit be­laden? Denn nur ihr würde man die Schuld geben, würde meinen, sie habe vielleicht ihrem Gatten nicht genügt.

^ Nein, sie mutzte ausharren wenn sie unter der Last auch ^ zusai-unenbrach!

Das wäre nicht so schwer gewesen, wenn sie den Gatten nicht liebte, und diese Liebe ließ sich auch von ihrem Stolz i nicht töten die wuchs und füllte ihr ganzes Herz aus. Das iHeim des jungen Paares war eine kleine Villa, verhältnis­mäßig einfach, aber gediegen eingerichtet. Hans Eckardt chatte in sein Arbeits- und Schlafzimmer seine Jungesellen­möbel gestellt; er wollte nichts von den Krauses. Ebenso chestritt er auch den Haushalt von seinem Vermögen. Nose- ^ marie sorgte für ihre Bedürfnisse von ihrem Nadelgeld. Seiner nahm vom andern das Geringste; sie lebten in ihrem ! eigenen Haus wie zwei fremde Leute in einem Hotel oder in einer Pension.

Es klopfte. Hastig schloß Rosemarie das Fenster und wandte sich um. Die Jungfrau war es.

Der Herr Graf lassen Frau Gräfin Hinunterbitten."

Ist der Herr Graf denn schon daheim?"

Schon seit einer guten halben Stunde, Frau Gräfin."

Also war er doch schon früher nach Hause gekommen und hatte sie singen hören. Und das durste nicht sein, damit ihr Gesang ihm nicht verriet, was in ihrem Innern lebte.

Hans Eckardt erwartete seine Frau in dem kleinen, roten Salon, in dem sie nach Tische den Kaffee tranken und sich

abends aufhielten und lasen, um vor dem Personal ihre fremde Stellung zueinander nicht gar zu sehr zu betonen.

Würde es dir Passen, Rosemarie, wenn ich dir für heute abend einen Tischgast mitbringe? Niein Freund, Fürst Eldringen, möchte gern mit uns zusammen sein. Doch um Gottes willen nichts Offizielles."

,Aber natürlich, Hans Eckardt. Wenn du mich nur vor­her ein wenig orientieren wolltest."

Eldringen ist sehr anspruchslos. Er mag keine Um­stände. Zwanglosigkeit und Natürlichkeit sind ihm das liebste. Du siehst es ja schon daraus, wie unzeremoniell er sich bei uns ansagt."

Ich hörte dich ihn nie nennen!"

Bernd Eldringen war ein Jahr beurlaubt, um sich von den Folgen eitles ichweren Sturzes gründlich zu erholen. Seit Yeuie mittag ist er wieder da. Morgen wird er sich zu- rückmelden. Ins Kasino zu gehen, hat er keine Lust. Wir sind sehr bejreundet Miteinander. Also, wie gesagt, richte, bitte, alles recht ein,ach her vielleicht nur eine kalte Platte. Wir werden dann kurz nach sieben hier sein."

Ist sonst noch etwas?"

Nein, danke, Rosemarie!"

Dann verzeih'! Es ist gleich fünf Uhr, und ich möchte mit der Köchin sprechen." Sie neigte leicht den Kops gegen ihn und ging hinaus.

Mit heißem Blick sah er der schlanken, schönen Gestalt nach.

Sein Weib, sein geliebtes und ihm doch unerreichbares Weib! Wie schwer waren auch ihm die acht Wochen seiner Ehe geworden. Und sollte das nun immer so weitergehen?

Drei Wochen Urlaub hatte er zu seinerHochzeitsreise" genommen, die aus Rosemaries Wunsch nach St. Moritz ge­führt hatte; dort war man mitten im Getriebe der eleganten Welt und nicht nur auseinander angewiesen. Das vornehme junge Paar fiel aus; man fand Anschluß. Der Wintersport, dem sie eifrig huldigten, bringt ja selbst die zurückhaltendsten Menschen mehr und schneller zusammen als andere.

Die bildschöne, junge, waghalsige Frau hatte bald einen Kreis von Verehrern und Bewunderern um sich versammeln können, zu Eckardts heimlichem Ingrimm, der keinem ihr freundliches, heiteres Lachen gönnte.

Unwiderstehlich war sie, wenn sie lachte. Wenn viele

schöne Frauen dura, Lachen verloren ihr verlieh es einer» Reiz mehr. Wie entzückend und schlagfertig sie zu plaudern, verstand, wie herzlich und einfach ihr Wesen! Es gab nur eine Stimme der Bewunderung für die junge Gräfin, di« immer gleich liebenswert und anmutig war sei es arrtz Tage in ihrer Weißen, feschen Sportkleidung oder am Abentz in großer Gesellschaststoilette.

Beinahe ausatmend reiste er nach Ablauf der drei Wochen zurück in seine Garn! ,n. Dort gehörte sie in sein Haus, ge- hörte sie nicht den vielen andern, nur ihm allein.

Gehörte sie ihm denn?

Bitter mußte er lachen, wenn er daran dachte. Das Leben hatte sie eng miteinander verknüpft, und dennoch waren sie sich fremd, waren die zwei Königsrinder, die nicht zueinander kommen konnten, wie sie vorhin gesungen. Und dabei verzehrte ihn die Sehnsucht nach ihr, aber sein Stolz verschloß ihm den Mund'. Und so reihte sich ein Tag an den andern Jetzt schon schien beiden ihr Leben unerträglich, wie . sollte das weiter werden?

Rosemarie erwartete den Gatten und den Gast. Sie tru» ein Kleid aus weicher, grüner Seide mit großen Amethyst- knöpfen, das sehr einfach wirkte, aber dennoch in SnMttzi und Stoff den Wert verriet.

Ein wenig unruhig war sie doch froh; zum erstemnak! brachte ihr Hans Eckardt einen Gast mit. Bisher hatte er- vermieden, Freunde oder Kameraden einzuladen. Die groß« Gesellschaft, die das junge Paar zu geben verpflichtet war. sollte Ende März stattfinden.

Die Erregung hatte ihren Wangen erhöhte Farbe, ihren schöngeschnittenen, klaren Augen vertieften Glagz verliehe«,, Das üppige, kastanienbraune Haar mit den goldenen Lich­tern war lose und tief frisiert und mit einem Perlenband geschmückt.

Prüfenden Blicks überflog sie den für drei Personen ge­deckten Tisch, von dessen seidig schimmernden, mit Klöppel- ^ einsätzen verziertem Damasttuch sich das blinkende Silber und die sparsam verteilten, leuchtend roten Rosen reizvoll abhoben, überstrahlt von dem Hellen Licht der elektrischen Krone, das durch einen roten Seidenschleicr etwas gedänchst wurde.

(Fortsetzung folgt.) ^