Ueberverg, 86. Gept. (Beerdignsg.) Am Freitag hat sich daß Trab über einem Man«, geschloffen, der für di« hiesig» Gemeinde einen großen Verlust bedeutet, über Schult­heiß Schleeh, der plötzlich im 63. LebeuSjah« gestorben ist. Mit Zähigkeit hing der Verstorbene am bewährten alten, hatte aber dabet Ginn und einen Haren Blick für dar neue «ed so waltete er zum Segen der Gesamtgemeinde Heber. h«g und zur größten Zufriedenheit seiner Bürger. Neben der Fähigkeit in seinem Amt« besaß der Verstorben« eine große Erfahrung als Landwirt und war sei» Urteil auf diesem Gebiet und sei» Rat überall gesucht und sein« Mit- arbeit au zahlreich,» Stelle» geschätzt. Daß dies der Fall war, zeigt« di« statt! che Teilnrhmerzahl bei seiner Beerdigung »nd dt» zahlreichen Nachrufe, welch« dem Verstorbene» au seinem Grab gewidmet wurde». Ehr« seinem Andenken!

» Wiltterg, »3. Sept. (Schäferlauf ) Das SOOjähr. Jubiläum des hiesige» Schäferlauf» yeraalaßte Wildberg wieder einmal etreu Schäferlauf abzuhalte», der am Freitag tu althergebrachter Weise stattfaud. 50 Schäfer und 85 LchLstrmädchen hatten sich hiezu gemeldet. Um '/zkl Uhr Seite sich der Festzug zur Kirche, wo ein FrstgotteS- dieast stattfaud, bei welchem der L-ede>kranz,Schäfers Sonn« tagttied' saug. Anschließevd sammelte und vervollständigt« st- der Festzug mit Festwagen «!e vo, dem Rathaus und dar» setzte sich dieser unter de» Klängen eines alten Schä- fnmarschrS unter Vorantritt eines Herolds zu Pferde mit der Stadtsahse und rotkostümiert» Reiter in Bewegung, dor» di« Straßen der Stadt und zum Festplatz hinter der Siau'sche« Maschinenfabrik, wo die Wettläufs der Schäfer, lauft stattsanden. Schöne Preise belohnten die Siegerinnen «rd Sieger. DaS Wetter war ordentlich, so daß sich da» Programm ordnungsmäßig entwickeln konnte. Bald darauf setzte aber ein tüchtige, Regen eiu, welcher zur Heimkehr er- «ahnte. Am Festzug ging» wieder zum Rathaus wo sich de« Festzug auflösi«. Tin Tanzvrrgnüzea im ,H rsch' und Echwarzwald* schloß da» schön ve> laufen« Fest.

' «lalle», 84. Sept. (Tödlicher Schaß.) Di« Familie deS Kaufmanns Weiser hier wurde in schwere Trauer ver­setzt. Die 15jährige Tochter hantierte mit eine« Revolver. Dabei ging ein Schuß los und traf das Mädchen ius Herz. Der Tod trat sofort eis.

' Odertal. 88. Sept. (Das Unglück in Bnhlbach.) Gestern mittag ereignete sich in der »Orientalischen T ppich- kuüpserri', dt« seit etwa Jahresfrist in den Gebäuden der Eedr. Böhringr» in Bnhlbach ihren Betrieb eingerichtet hat, ei« schreckliche» Unglückrfall. Nach der Mittagspause dräng­te« sich bei« Wiederbeginn der Arbeit eine An ahl der dort deschäftizteu Mädchen aus dem in di« Arbeitsräume führen, d« Steg zusammen, um infolge des heftig niedergehenden RegmS rasch toS Trockene zu gelangen. Bi» die Tür ge­öffnet war, z« der eine» der Mädchen den Schlüssel tu Hönde» hatte, scheine« sich verschiedene derselben an das Ge­lände« ««gelehnt z» habe», find möglicherweise gegen das« selS« gedrängt worden. Das Geländer wich a«S seiner Berzapfung und eine Anzahlder Mäd« «he» stürzte au» ziemlich beträchtlicher Höhe, «ins daß ander« mit sich reißend, i» die Tiefe ans dar Beton- »slaster nieder. Acht erlitten recht beträcht­lich« Verletzungen, meist ziemlich schwere Kopfwunden. Ii»e« derselbe«, ,t« stattliche» blÜhe«drS Menschenkind, Lina Gatser, die brave Tochter des Joh. Gaiser Maurer­meisters i» der Rotmurg erlag nach kurzer Zeit ihrem schweren kchidelbruch. Auch bi« Tochtor des Pa«! Möhrlr in Buhl- batzSau scheint ztemlich schwer verletzt zu sein. ArrMche Hilf« durch D». «ed. Zimmer-BaierSbronn war zum Glück bald z«, Stell». Auch die beide« Kraukeuschwester» von Ober- und Mitteltal wäre» zur Hils,lsist»ug zugegen. Hoffen wir, daß de» Uaglückrsall kei» weiterer Opfer fordert und die veruaglücktea ««sch ihrer völlige» Gesrsuug entgegenaehe» «özen Gr.

Stuttgart, 24. Sept. (Verbandstag oer württ. Gewerbevereine.) Im Landesgewerbemuseum fand der 61. Verbandstag der württ. Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen statt. Der stellvertr. Vorsitzen­de, Flaschnerobermeister Henne-Tübingen, gedachte des verstorbenen ersten Verbandsvorsitzenden Lorenz und be­sprach die Lage und die neuen Steuerlasten, worauf eine Entschließung angenommen wurde, in der es heißt: Dem selbständigen Mittelstand ist das verfassungsmäßige Grundrecht eingeräumt worden, daß er gegen Ueber- lastung geschützt wird. Der Berbandstag erhebt An­spruch darauf, daß diese Grundrechte angesichts des Ar­beitsmangels und der Steuerbelastung auch tatsächlich Mr Anwendung kommen. Der Geschäftsführer des Verbandes, Oberrechnungsrat Raith, teilte mit, daß der Verband 205 Gewerbevereine und 18 Hand­weckervereinigungen mit rund 30 000 Mitgliedern, wor­unter 24000 Handwerker, zählt. Der Verbandsbei- tra<; wurde auf 50 Goldpfennige erhöht. Flaschnerober- umster Henne-Tübingen wurde einstimmig zum ersten Verbandsvorsitzenden gewählt, als Stellvertreter Ge­meinderat Wvlsf-Stnttgart und Flaschnerobermeister Gemeinderat Bötte r-Stuttgart. Der nächste Verbands- A soll in Ulm abgehalten werden. Am Schlüsse der Tagung hielt Rechtsrat Dr. Gerhardt-Stuttgart, ^hndims der Handwerkskammer Stuttgart, einen Vor­tag über die Lage des Handwerks.

.Äus Verzweiflung. In Gablenberg nahm sich eme Arbeitersehefrau durch Oeffnen des Gashahnens in Abwesenheit ihrer Angehörigen das Leben. Wie mitge- mut wird, erfolgte der Selbstmord aus Verzweiflung über eine Forderung des Hausbesitzers auf sofortige Bezahlung vyn 15 Millionen Mark für eine größere Jnstandsetzungs- arbert.

Heilbronn, 24. Sept. (Devisenrazzia.) Im Auftrag des Devisenkommissars erschienen Stuttgarter Eidesvolizeibeamte plötzlich in verschiedenen Heilbron- ner Cafes und Restaurants, um bei den Gästen nach De- ' bn zu fahnden. Auch vor den Bankschalteru. wo auch

wilde Devisenhondl r ihr Unionen treiben, sollen sie aus­getreten sein Ta die Landesvolizeibeamtm sich mit der Lokalpolizci nicht in Verbindung zu setzen brauchten, ist über das Ergebnis dieser Razzia amtlich noch nichts Positives zu erfahren gewesen. Doch verlautet, daß sie nicht ergebnislos oerlaufen sei.

Kirchheim u. T-, 24 Sept. (Mar Eyth-Feier.) Die voni Verein Deutscher Ingenieure gestiftete Ge­denktafel, die am Geburtshaus Mar Eyths angebracht wurde, ist feierlich eingeweiht worden. Im Festsaal des Gymnasiums fand die Gedächtnisfeier statt, bei der nach Stadtschultheiß Marx Prof. Dr .ing. Matschoß für den Verein Deutscher Ingenieure und Freiherr Per gl er v. Perglas als Vertreter der Deutschen Landwirt­schaftsgesellschaft sprachen. Am Geburtshaus von Max Eyth übernahm der Stadtschultheiß die Tafel. Aie trägt die Inschrift,Hier wurde geboren am 6. Mai 1836 der Dichter und Ingenieur Max Eyth. Ein Pionier der Tech­nik in der Landwirtschaft. Verein Deutscher Ingenieure. Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft." Nach dem Stadt­vorstand sprach noch Staatsrat Rau im Namen des Staatspräsidenten.

Laichingen, 24. Sept. (Franzosenopfer.) Wie rm besetzten Gebiet unsere Feinde Hausen, zeigt folgender erschütternde Fall: Der Sohn des mit Änna Stuh- linger von hier verheirateten früheren Fabrikanten Stein­bach in Kassel ist bei Krupp angestellt. Vor 12 Tagen hatte er abends Besuch von einigen Freunden. Beim Nachhansegehen gab es vor der Wohnung des jungen Steinbach einen Wortwechsel mit betrunkenen belgischen Soldaten, wobei der junge Steinbach/ der auf der Treppe stand und beschwichtigend einredete, durch einen Schuß tot niedergestreckt wurde.

Die Ernährungslage in Württemberg. ,

Ter Leiter des Württ. Ernährungsministeriums, Staatsrat Rau, machte Vertretern der Presse Mittei­lung über die Aussichten der Lebensmittelversorgung Württembergs. Tie Getreideernte ist in Württemberg sehr gut ausgefallen. Trotzdem wird die in Württem­berg geerntete Getrcidemenge zur unabhängigen Versor­gung unserer Bevölkerung nicht ausrcichen, sondern den Bedarf vielmehr nur für.34 Monate decken können. Die Kartoffelernte ist in Württemberg weniger gut als, im übrigen Reiche ausgefallen: die Gesamtlage ist aber so. daß Deutschland mit der inländischen Erzeugung wird auskommen können. In der Kartoffelversorgung wird Württemberg zweifellos weitgehend auf Lieferungen von auswärts angewiesen sein. Das Württ. Ernährungs- Ministerium hat bei der Reichsgetreidestelle darauf hrn- gewirkt, daß auch in Württemberg selbständige Getreide­lager errichtet werden, sodaß Württemberg nicht auf den Bezug aus den Lagern in Würzburg und Aschaffen­burg angewiesen ist. Nach Zusicherung der Reichsge­treidestelle werden solche Lager in Stuttgart, Ravens- churg und Creglingcn errichtet werden. Die öffentliche .Markenbrotversorgung wird im neuen Wirtschaftsjahre (ab 15. Okt.) nur da fortgesetzt werden, wo die wirt­schaftliche Lage es unbedingt erfordert. Die Menge, die die Reichsgetreidestelle zu diesem Zweckjden Kommu­nalverbänden zur Verfügung stellt, wird aber beschränkt sein; sie wird voraussichtlich nicht mehr als 150 Gramm Mehl für den Kopf der versorgungsberechtigten Bevölke­rung betragen. Es ist aber zu beachten, daß bei dieser Versorgung eine Verbilligung des Brvtesnicht möglich sein, sondern daß der Preis des Markenbrotes derselbe sein wird, wie der des markenfreien Brotes. Aus­geschlossen von dieser Art der Versorgung sind grund­sätzlich alle Bezirke, die selbst so viel Getreide erzeugt haben, als zur Versorgung ihrer Bevölkerung nötig ist; es kommen in dieser Beziehung vor allem Bezirke des Oberlandes und der Hohenloher Gegend in Betracht.

Was die Kartoffelversorgung anbelangt, so ist sie unter den heutigen Verhältnissen vorwiegend eure Kredit- und Geldfrage. Schon von nächster Woche ab wird mit einer befriedigenden Anlieferung gerechnet werden können, da der Staat einen Kredit von 12 Milliarden Mark verwil- kigt hat. Von der Reichsbank wird voraussichtlich auch in Württemberg eine besondere Filiale für die Gewährung Krediten errichtet.

Kleine Nachrichten aus aller Well.

Gefaßte Devisenschieber. In Leipzig wurden De­visenschieber gefaßt, wobei den Steuerbeamten aus­ländische Zahlungsmittel im Werte von mehr als IV- Milliarden Mk. in die Hände fielen.

Hände, mit deutschen Hundcrttauscndmarkfcheincn in London. Wie aus London berichtet wird, bieten seit einigen Tagen zahlreiche Straßenverkäufer auf den Straßen deutsche Hunderttausendmarkscheine zum Ver­kauf an. Der Andrarig der Käufer war so stark, daß der Straßenverkehr stellenweise gestört wurde und von der Polizei Ordnung geschaffen werden mußte. Die Verkäufer verlangen für einen Hunderttausendmark- 6000 Prozent mehr als der offizielle Kurs ist.

Kirchen' äuber in Frankfurt festzerrourmrn. Am Frei­tag wurden in Frankfurt a. M. drei Kirchenräuber mit ihrem Diebesgut festgenommen, die nach ihren eigenen Angaben einen Kircheneinbruch in Bruchsal verübt hatten. Sie führten Altardecken, sowie zer­schnittenes Gold und Silber von Kelchen, Hostien und eine Monstranz mit sieb

Dem Sie »ssm ZeilW ge«« SskzihlW r> nhsltku Ms-a.

so könne« Me diese bei der Post »nd den Post, boteo, sowie i» der Geschäftsstelle «nd bei de» Agen» ten unserer Zeijuog bestelle»!

einem Streik im mitteldeutschen Braunkohlen- gebret? Eme aus den Revieren Halle,Nordhausen, Hil- desherm, Zertz und Senftenberg besuchte Konferenz von Arbettervertretern aus dem Braunkohlenbergbau nahm gegen2 Stimmen eine Entschließung an, die dre Feierschichten und Entlassungen verurteilt und Er- zwmgung der Turck-^runo der nichterfüllten Schieds­sprüche verlangt, andernfalls eine schleunigst einzu- beru-ende Vollkonferenz fltt Mitteldeutschland entschei­denden Entschlüsse fassen soll. Die Reichsregierung ^rrd zum Abbau der Kohlensteuer (?) zugunsten der Bergarbeiterlöbne aufgesordert.

Ter Generalstreik in Hamburg. Der für Samstag zwischen 11 und 12 Uhr angesetzte Generalstreik ist bei allgemeiner Beteiligung der Arbeiterschaft in voll- ster Ruhe und Ordnung verlaufen. Ter Generalstreik war beschlossen worden vom Allg. Deutschen Gewerk- schaftsbund, dem Allg. Deutschen Beamtenbund, der Afa und dem Vollzugsrat der Betriebsräte Groß-Ham- burgs. Er hatte den Zweck einer Demonstration für eme Reihe von Forderungen, die teils an den Hambur­ger Senat, teils an das Reich gerichtet wurden. Unter den letzteren Forderungen befanden sich die nach schleu­niger Erhöhung der ^.rwerbslosenunterftützung, nach Emstellung des RuhrkarNpfes, Erfassung der Sachwerte, nach gesetzlicher Festlegung des Ächtstunden'-- «§ln Körnchen Weizen 120 Mk. Ein Mann, der Zeit hat, hat ausgerechnet, daß 1 200 000 Körner Wei­zen ein Pfund geben. Da der Ztr. Weizen zurzeit mit etwa 145 Millionen Mk. bezahlt wird, so ergibt sich, daß ein einziges Körnchen 120 Padiermark kostet. Frü­her bekam man für 120 Mk. 1213 Ztr. Weizen, was z. B. für eine sechsköpfige Familie etwa 6 Monate ausreichte. Und heute ?!

Der Pfau.

Unter bunten Bäumen in einem Garten sitze ich unö die Vorübergehenden reden vom Gelbe. Oder vonSach» werten". Oder vonTarif".

Plötzlich ist es, als schütte sich zu meinen Füßen ein Füllhorn von Juwelen aus. Saphire, Smaragde und Topase blitzen. Seidige Pracht schleift, schwebt über den Kies. Ein Pfau schlug sein Rad. Es ist in erlesenster Fein- arbeit köstlich ausgestattet, wie der Goldmosaikgrund eines siamesischen Buddhabildcs.

Der schöne Vogel tänzelt um meinen Stuhl, reckt den metallisch blauen Hals, pickt ein Bröckchen Brot aus mei­ner Hand. Das Krönchen flimmert, die Schleppe wippt. Brot ist kostbar geworden heute. Es gehört zu den teuersten Lebensmitteln. Die Zeiten sind vorbei, da man halbe Brotlaibe in den Zoologischen Garten trug und an Bären und Elefanten verfütterte.

Trotzdem zerkrümele ich eine halbe Brotscheibe, und es ist mir eine Erquickung, etwas fortzugeben, das keinen unmittelbaren Nutzen bringt. Es ist, als besänne man sich bei solch einem unbedeutenden kleinen Vorgang auf seine Menschenwürde.

Schon ist ein zweiter Pfau zur Stelle, ein silber- graues Weibchen, noch schlanker von Gestalt, noch tripp- liger und koketter, und sein Kopfschmuck glänzt grün und violett. Beide nehmen sie ohne Gier, mehr mit lässiger Freundlichkeit von meinen Brosamen. Manieren, wie sie unter den Menschen längst ausgestorben sind. Wunder­volle Erholung, mit Wesen zu Verkehren, die nicht stoßen und nicht drängen. Immer halten sie sich in ange­messener Entfernung, dennoch stehen wir in angenehmster Beziehung. Ihr Wohnanstand ist unübertrefflich.

Das erfrischendste aber ist, daß diese Tiere ein voll­kommen nutzloses Dasein führen. Sie haben nur die Bestimmung, schön zu sein, den Garten zu beleben, und tverden dafür von ihrem Herrn geliebt und gehegt. Man will nicht ihre Eier, man denkt sie sich nicht im Sup­pentopf oder in der Bratpfanne.

Selige Zwecklosigkeit. .

Daß es so etwas noch gibt... Daß beim Anblick von so viel reiner Schönheit die Gedanken schweifen dür­fen, ohne sich an Zahlen wundzustoßen... Selbst beim Sonnenschein fangen wir an zu überlegen, ob er nicht in Kraftquellen umzusetzen ist. Auch beim fließenden Wasser. Es könnte Maschinen treiben. Der Strom könnte regu­liert werden. Wiese ist Weide, Blumen werden Heu, Wol­ken bedeuten Regen, also Fruchtbarkeit. Und denken wir an Ernte, so sind wir gleich bei der Roggenwährung der Zukunft augelangt, also wiederum beim Geld«.

In diesem ständigen Kreislauf der auf Nützlichkeit - abgestellten Betrachtungen verdorrt uns die Seele.

Und die Freude am Nutzlosen kommt uns fast wie ein Frevel vor. Wenn aber nach Nietzscheder Gewissensbiß etwas Unanständiges ist", so wollen wir uns an dies kecke Wort wenigstens rn den Augenblicken erinnern, in denen wir, wie auf eine Insel der Ruhe flüchtend, die Hände in den Schoß legen und ohne Sinn für das, was in dieser Mußestunde erarbeitet, verdient, errafft werden könnte, uns an nutzloser Schönheit freuen, (ei es ein Vogel, der noch Paradiesessedern an sich trägt, !ei es ein liebliches Unkraut, sei es ein Lied, das fernher ins dem Walde tönt und das jemand ganz für sich elber singt, der im Herzen ein Fleckchen Sonntag iewahrte.

In diesen Augenblicken nämlich sind wir Menschen, den übrigen Tag lang Rechenmaschinen.

Heiteres.

Professor «nd Sohn. Professor R. i» B. Gatte einewj Sohn, der Professor in L. war. Letzterer schrieb ein»: seinem Vater und bat um Geld. Dieser antwortete chm Mit folgenden Worten:Mein Sohn! Entweder halt ein Professor Geld, in diesem FaKe brauchst Du kei­nes, oder er hat keines, und in diesem Falle vr»»' tch Dir auch keines schicke»,."