Lbc'post'mspekt'or Wesiermeyer den Minister " und brachte verschiedene Beschwerden vor über Mängel in der Personalbehandlung seitens des Reichspostministerinins. Nachdem noch der Vorsitzende des Bezirksbeamtenaueschusses Lehrer und ein Vertreter der Postbeamten gesprochen hatte, verabschiedete sich der Minister. Abems suhr der Minister nach München weiter.
Aus der Tarifbewegung. Der Multiplikator im württ. Jndustrietaris beträgt für die letzte Wocke 36933-380. Auch für die Angestellten im Handel ist eine ähnliche Abmachung g troffen, jedoch mit dem Und. schiede, daß statt 20 Goldmark 18.20 Goldmark pro Woche sls Grunderrechnnngsziffer gelten.
Tariferhöhung. Die Stuttgarter Strastenbab- >M haben den erst vor wenigen Tagen erhöhten Tarif verzwcieinhalbfacht. Vom Samstag ab kostet die Knr'- schrt bis zu zwei Teilstrecken 2,5 Millionen Mk., bis zu vier Teilstrecken 3 Millionen und für mehr als vier Tcu- s,recken 3,5 Millionen Mk.
Ludwrgsburg» 23. Sept. (Des Königs Grab) Am Grabmal des Königs auf dem alten Friedhof ist scht die Inschrift angebracht worden: „Wilhelm II. von Württemberg, geb. 25. Februar 1848, gest. 2. Oktober 1921."
Biberach, M. Sept. (Eine Warnung.) „10 Millionen habe ich hinausgeworfen", hörte man am letzten Dienstag auf dem hiesigen Bahnhof eine Frau jammern. Sie hatte die Zeitung abbestellt, den riesigen Dreisausschlag der Eisenbahn nicht erfahren, die Karte eicht am Vortage gelöst und etwa das Fünffache eingc^ büßt, was sie am Abonnementsgeld „verspürt" hatte Z» mag es noch vielen ergangen fein.
Fsrry, 23. Sept. (Der erste Schnee.) Im ganzen Allgäu ist reichlicher Regen niedergegangen. In den mhen Bergen fiel Neuschnee.
Friedrichshafen, 23. Sept. (Ter neue Zeppelin.) Nach einer Meldung aus Washington bereuet ras Marinedepartement die Ueberfahrt des Zeppelinlim- Wes Z. B. 3 von Freidrichshafen nach Lakehut (New- sierjey) für Anfangs November vor. Ter Z. B. 3 ist m rmtschland für das Marinedepartement der Vereinigten Äaaten gebaut worden. Es ist beabsichtigt, den Flug Ler Frankreich, die Azoren und die Bermutainseln torzunehmen. Die gesamte Entfernung beträgt 45 Seemeilen. Aus dem Wege werden Schiffe der amerikanischen biegsmarine für den Fall eines Unglücks stationiert Herden.
Die Ernährungslage Deutschlands.
Berlin, 22. Sept. Im Unterausschuß für Landwirt-
> staft und Ernährung des Reichswirtschaftsrats gab l der Vertreter des Reichsministeriums für Ernährung j «nö Landwirtschaft einen Ueberblick über die bisherige
lSwtversorgung der Bevölkerung und führte weiter s Hs: Die inländische Getreideernte sei in . diesem Jahre besser als im Vorjahre und besage schätzungsweise 10 Millionen Tonnen. Da aber , «egen der späteren Ernte, wegen des Zusammendrän-
> Ms der landwirtschaftlichen Arbeiten und infolge der i j kerzögerung des Drusches sowie wegen des Mangels l
> »i einem wertbeständigen Zahlungsmittel zu befürch-
! m sei, daß, wenn bis zum 15. Oktober die Marken- j ! wtversorqnng anfhöre, Stockungen und jedenfalls Un- chcrheit in der Brotversorgnng der Bevölkerung einten würden, habe das Kabinett eine Vorlage ange- ommen, deren Hauvtbc-Mmmunasn folgende seien: NeritärL ' ' ..
»ttlUMüllllllUMI
Zur gef. Deachtuug!
Wir machen darauf aufmerksam, daß Leser, die unsere Zeitung gege« Ratnralie« rrhaltev, die Zeitung sicht bet der Post oder de« Postbote« z« bestelle« haben, s andern bst der Oeschäftßstelle dieser Blattes, welche die Zeitungen dann selbst dm Natnrallrsrrv zustellen läßt.
Dir Geschästrst?Nk der
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen".
langen. Tie Milchvcrsorgung der Säuglinge, der
krank.
...en und der alten Leute sei jedoch im allgemeinen ^^gestellt (?). Zum Zweck der Milchverbilligung
h>rde
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En bisher monatlich 13,4 Milliarden Mk. verteilt
^ oen. Die Anpassung dieser Summe an die Geld- i A»^ung sei in Aussicht (!) genommen.
I xpsst diese Mitteilungen schloß sich eine Aussprache an. i nun Och. wurde noch die neue Zuckerverord- k koünt^^it Mehrheit angenommen. Sie bringt be- -,.^„ich dis freie Wirtschaft mit Schaffung einer , ^-ssen Reserve an Mundzucker.
i Kleine Nachrichten aus aller Welt.
! Ter Spitzenlohn der Buchdrucker. Die Schlüsselzahl > für das deutsche Buchdruckgewerbe beträgt ab 22. Sep-
- tember 1HOOOOO. Das Zentralschlichtungsamt der deut- ; scheu Buchdrucker hat am 21. September für die Woche i vom 22. bis 28. September eine^ Schiedsspruch gefällt, der einen Spitzenlohn von 850 Millionen Mk. vorsieht. Der Spruch wurde von beiden Seiten an-
i genommen.
j Begnadigung zu lebenslänglichem Zuchthaus. Die ! durch das Urteil des Volksgerichts München' vom 27. August gegen den Studenten Zwcnaauer von Gerolds- Zind wegen eines Verbrechens des Mordes ausgesprv- chene. Todesstrafe ist aus dem Gnadenweg in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt worden.
^ Bekämpfung der Teuerung in Spanien. Die neue Regierung beginnt einen energischen Kampf gegen die Lebensmittelverteuerung mit Zustimmung der öffent- .rchen Meinung.
Futtt.mwwgraphischc Konzerte. Die Telefunkengesell-
- schaft in --vE veranstaltet zu Versuchszwecken von jetzt ab an jedem Mittwoch von 8 bis 9 Uhr abends ein Konzert in ihrem Berliner Geschäftshaus, das durch die auf dem Gebäude stehende Antenne mit der Welle 300 bis 400 Kilometer weitergegeben wird. Tie Töne dürften innerhalb der Grenzen Deutschlands wohl überall zu hören sein und an vielen Stellen auch ins Ausland dringen.
Merkwürdiger Kauf. Ueber einen eigenartigen Kauf wird der „Konstanzer Zeitung" berichtet: In Engen wurde ein Lastkraftwagen zu 2Vs Milliarden Mk. verkauft. zahlbar in Einmark-Papier scheinen. Ob es dem Käufer gelingt, dieses Quantum 1-Markscheine aufzubringen, ist eine andere Frage, und für den Käufer dürfte es sehr kompliziert sein, einen „Kassenschrank" zu beschaffen, der für das Geld genügend Raum bietet. Es wird wohl am besten sein, wenn ein besonders seuerftstsr Bau erstellt wird.
Las Notgeld mit Hakenkreuzen. Daß ein Notgeldschein in Hohe von einer Million Mk. zum Sammelob- sckt geworden ist, widerfuhr der Stadt Kassel. Ter Rotgeldschein weist außer dem Bilde des Märchenerzählers Grimm — die bekannten Grimmschen Märchen entstanden in Kassel — vier Sterne auf, die, in strengen Linien ausgeführt, je ein Hakenkreuz im Schnittpunkt buden. ^rst durch die große Nachfrage der Sammler wurde man darauf aufmerksam. Die Samm- ' r legen besonderen Wert ans diesen Schein, weil er n einem der größten Gegner der Hakenkreuzler zeichnet ist, von Philipp Scheidemann, dem gegen- ärtigen Oberbürger:. von Kassel.
Ein eigenartiger „Menschenfreund". In Frankfurt ollte eine 70jährige Frau in einer Drogerie ein Mittel ufen, um an ihrem Gebiß etwas zu reparieren. Ein fällig anwesender junger Mann bot sich der Dame ls „Fachmann" an und ging mit zur Wohnung der tten Dame. Hier besah er sich das Gebiß und bat m etwas Gold, damit er die beiden Brücken reparieren wnue. Die Dame holte einen Ring und ein PZlättchen Platin (3 Millimeter im Quadrat). Als nun »er Hilfsreiche junge Mann einen Gipsbrei in einem löpfchen angerührt hatte, sagte er. er müsse noch ein- lal rasch in der Drogerie etwas .holen, um ver- jiedene zu der Reparatur nötigen Teile einzukaufen, fr nahm die sämtlichen Zähne mit den zwei goldenen drücken, das kostbare Stück Platin und den Ring mit fnd verschwand aus Nimmerwiedersehen.
Ein weiblicher Minister. Britisch-Kolumbien dürste er einzige Staat sein, der sich eines weiblichen Mini- ters rühmen kann. Es ist dies Mrs. Mary Helen Imith, die Gattin des verstorbenen Finanzministers, lach dem Tode ihres Gatten wandte sie sich der poetischen Karriere zu, hielt Reden in öffentlichen Ver- ^mmlungen, und zwar mit solchem Beifall, daß sie ie erste Frau war, die als Abgeordnete in die Volkspersammlung gewählt wurde. Sie bewährte sich in Sieser Eigenschaft so vorzüglich, daß sie durch das Vertrauen ihrer männlichen Kollegen zur Präsidentin der ^Kammer gewählt wurde, eine Würde, die sie jedoch üblehnte. Im Jahre 1921 aber übernahm sie das Amt eines Ministers, und zwar eines solchen ohne Portefeuille.
' Tas Ende einer tausendjährigen Zeitung. Die schwere Krisis, die heute die Presse durchmacht und die in Deutschland zumal sich in einem verhängnisvollen Dahinsterben der Zeitungen zum Ausdruck bringt, beschränkt sich durchaus nicht allein auf Europa. So hat, wie amerutümsche Blätter melden, diese auch in China ein Opfer gefordert, und zwar in Gestalt eines Blattes, das als eine der ältesten Zeitungen der Welt angesehen werden darf. Es handelt -sich um den „Tsching Pao", der seit tausend Jahren in Peking erscheint und der jetzt infolge der enormen Verteuerung der Druck- und Papierkosten genötigt ist, sein Erscheinen einzustellen.
Eine Mts billige Flockfeife kann man sich selbst, wie wir in „Heber Land und Meer" lesen, mühelos (erwecken, indem man alle Seifenreste kleinschabt und in eine etwas weithalsige Flasche schüttet. Alsdann wird Salmiakgeist drauf gegossen, und die Flasche gut verkorkt gehalten. Es können immer neue Reste von Seife da,zugetan werden. Tie Seife löst sich im Salmiakgeist auf. Diese Lösung.wird bei dem jeweiligen Gebrauche mit Salmiakgeist zu Sirupdicke verdünnt, damit alle Flecke eingerieben und mit lauwarmem Wasser dann ausgewaschen.
Heiteres.
Schwarzer Tag. Börsenviertel. Tendenz: „Sagen Sie bloß meiner Frau nichts!" — Bestürzung ringsum...
— Leibusch rast die Straße hinunter, verliert einen Zettel aus dem Notizbuch. Ein Passant ruft ihm nach: „Herr, Ihnen ist ein Papier runtergefallen!" — Lei- ousch: „Neuigkeiten, was Sie erzählen! Haben Se geglaubt, es werd steigen bei so 'ne Baisse...!?"
(„Jugend.")
Tas Erste. Im südchinesischen Meer sind infolge der vulkanischen Vorgänge unter dem Meeresgrund mehrere größere Inseln aufgetaucht. Wie verlautet, hat die Regierung Frankreichs sofort eine Expedition ausgerui.ci, um auch dort das Dogma von der Kriegsschuld Deutschlands predigen zu lassen.
(„Kladderadatsch.")
Vsrschnappt. Fräulein (das eine Katze verschenken will) besorgt: „Ich hoffe, ich gebe die Katze in gute Hände —." — Fremder: „Darauf können Sie sich verlassen — meine Frau ist eine perfekte Köchin!"
(„Fliegende Blätter.")
! Seine Auffassung. Chef: „Ich habe Ihnen mm ^ schon so oft v.r^oten, während der Arbeit zu pfeifen, und nun tun Sie's doch!" — Lehrling: „Wieso? Ich i arbeite ja gar nicht!" („Matin/')
Tas Bindemittel. Gast: „Kellner, hier finde ich einen Bindfaden im Gulasch!" — Kellner: „Jawohl, um die Sose zu binden!" („Quotidier.") -
Höchste Zerstreutheit. Dienstmädchen: „Um GotteS- willen, Herr Professor, im Nebenzimmer ürennt's!"
— Professor: „Lassen Sie mich doch in Ruh', sitz' ich
denn im Nebenzimmer?" (,,Fliegende Blätter.^
Handel und Verkehr.
Wirtschaft Zen vom Samstag:
Dollar (Berliner Freiverkehr) 170 000 000.
Tägl. Geld 5—7 v. H.
Reichsbanroistont 90 v. H.
Reichsbanklombardsatz 10 v. H.
Reichsschuld (10. Sept.) 2380,7 Billionen.
Goldzollaufgeld 3 359 999 900 v. H.
Großhandelsindex 36 000 000fach.
Lebensmittelindex 23 600 OOOjach.
Jnlandswarenindex 33 300 000fach.
Einfuhrwarenindex 49 500 000fach.
Buchhändlerschlüsselzahl 35 000 000.
Post (20. Sept.) 2 500 000.
Preisermäßigung für Kali. Die sechste Kommission des Reichskalirates beschloß eine Ermäßigung des Kakinlandpreises mit -Wirkung vom 21. Sept. um 39,56 Proz. mit Rücksicht aus den gesunkenen Dollarstand.
Hohe ft. Pom Bodcnsee wird berichtet, daß
dort allenthalben das Einbringen des Obstes begonnen hat. Die Nachfrage nach Most- und Tafelobst ist sehr groß. Es wurden bereits 70—80 Millionen Mk. für den Doppelzentner gutes Mostobst geboten. Viel wurde noch nicht gehandelt. Für haltbares Tafelobst wurde für den Ztr. schon 50 Millionen geboten.
BcrUner Provuktennotierungen (in Millionen):Weizen, märkischer 260—275, fest, schlesischer 275; Rogg«, märk. 230-, Gerste, Sommergerste 260-875; Haber, märk. 220—225; Weizenmehl 900—975; RoggenmÄhl 700—775; Weizenkleie 140—150; Roggenkleie 140 bst» 160; Raps 350; Rapskuchen 170—190; Viktoriaerbseu 550—650; Speiseerbsen 450—550; Trockenschnitzel 11V bis 120; Torfmelasse vo—100; Kartoffelstöcken 22V bis 230.
St:ck „arter Marktpreise vom 22 Sept. Wer erwartet hatte, der gesunkene Dollarkurs würde wenigstens einen Halt in den Preisen bringen, wurde auf dem SamstagS» Großmarkt wieder schmerzlich enttäuscht. Die ausgehängten Richtpreise wirken nur noch humoristisch. Bei Marktbeginn wurden auf dem Ob st großmarkt nachstehende Preise verlangt, in Mill. Mk.: Aepsel 2,3 bis 4,2, Birnen 2,5—5, Pfirsiche 4—5, Trauben 6 bis 7, Mirabellen 1,9, Tomaten 2—2,5, Zwetschgen 0,8—1,2. Aus dem Gemüsegroßmarkt sind die Preise mit scharfem Ruck angestiegen. Es wurden «a. gefordert für Weißkraut 1,5, Filderkraut 1,5, Rotkraut 1,8—2, Köhl 2. Gelbe Rüben 0,7—0,8, Zwiebel»,- 1,2—2, Bohnen 4—5, Spinat 2,2—2,5 das Pfd., Scv- latgurken 1,8—5 das Stück, Essiggurken 10 das Hundert, Kopfsalat 0,6—1,5, Endivien 0,8—1» Kohlräbve 0,4—1, mittlere Rettiche 0,3—0,6, Blumenkohl in mittlerer Größe 4—6.
Winnenden, 20. Sept. Die Zusm,. zum Fruchtmarkt betrug 3 Ztr. Weizen, 43 Ztr. Haber und 11 Ztr. Dinkel. Preis pro Ztr. in Mill.: W«ze« 300—320, Haber 150—225, Drnkel bis 300.
Künzelsa«, 22. Sept. Die Zufuhr zum Schwein»- markt betrug 300 Milch- und 2 Länferschweine. Verkauft wurden 183 Milchschweine zum Paarpreis von 5R" 2 Läuferschweine zu 1500 Millionen.
* L«r»fiett«n, »1. Sept. Dr« heutigen Markt war 1 Paar schwere Ochsen und ISS Milchschweiue zugeführt. Verkauft wurde« letztere je nach Stärke und Qualititt zu SO—S8S Millionen pro Paar. Sie Käufer griffen nur zägrn d z«, weil die Kartoff.lernte i« Bezirk noch zu unübersichtlich und infolge Mangel an Srünfntler fast überall spürbare Milch- knappheit ist. E« erheblicher Teil blieb uvnerkanst.
Mutmaßliches Wetter.
Bei stärkerem Luftdruck ist am Dienstag mit, einem Nachlassen der Niederschläge, jedoch mit m«W bedecktem, mäßig kühlem Wetter zu rechnen. PW