Ns»«Id, 18. Scpt. DI« Jungfrauenvereine des Best kt hielten «« Sosutag Hk, ihr Bezirktsest ab, das ,on 14 Ö ls« iesucht W«r u«d einen schönen Verlauf »ahm.
Stuttgart, 18. Sept. (Reise des Staatspräsidenten.) Staatspräsident Dr. Hi eber hat sich am Dienstag nach Karlsruhe begeben.
Stuttgart, 18. Sept. (Städtetag des Ncckar- kreises.) Auf dem hiesigen Rathaus tagte der Städtetag des Neckarkreises. Ter Vorsitzende, Tr. Rien- härdt-Backnang, besprach die allgemeine Notlage der Gemeinden. Die größeren Gemeinden ständen vor fast unlöslichen Aufgaben. Einmütig kam zum Ausdruck, das; zur Nahrungsversorgung vom Reich weitere und größere Kredite notwendig seien. In der Frage der Er- werbslosenfürsorge war die Versammlung der Meinung, daß die produktive Erwerbslosenfürsorge nur insoweit in Frage kommen könne, als die Gemeinde und Anuskörper- schasten dazu finanziell in der Lage seien. Die Kurzarbeit dürfe unter keinen Umständen als Gelegenheit benützt werden, sich den Steuerverpflichtungen zu entziehen, zumal sie den Amtskörperschaften unerschwingliche Lasten auferlege. Eine Abordnung überbrachte dem Ernäh- rungsministerium die Wünsche des Städtetags. Die Erörterung über den Stand des Wohnungsbaus gab ein unerfreuliches Bild. Rechtsrat Dr. Frank berichtete dann noch! über die Gemeindcsteuergesetzgebung. Die Aussprache zeigte, daß die Getränkesteuer zum Teil auch von den Gemeindeverwaltungen angefochten wird.
Erhöhung der Straße nbahntarife. Vom Mittwoch, 19. Sept., an kosten Fahrscheine bis zu zwei Teilstrecken 1 Million, bis zu vier, 1,5 Millionen, mehr als vier 1,8 Millionen Mk., Kinder, Nachtzuschlag und taxpflichtiges Handgepäck 0,5 Millionen, Fahrscheinhefte zu sechs Fahrten 5,1 Millionen.
Neue Preise für markenfreies Brot. Es kosten ab 18. Sept. 1 Kilogr. markcnkreies Schwarzbrot 6 Millionen, 1 Kilogr. Weißbrot 7,3 Millionen,
ein
Schadenfeuer das Haus des Wilh. Sulzburger zum größeren Teil ein. Das zu den größten Häusern des Ortes
ßeren Teil ein. Das zu den größten Häusern des Ortes zählende Gebäude war von vier Familien bewohnt, die den Verlust an Mobiliar usw. erheblichen Schaden erlitten. haben und obdachlos geworden sind.
Welzheim, 18 Sept. (Teures Obst.) Bei der Versteigerung des städt. Allmandobstes, das zu 300 Simri geschätzt worden war, wurde ein Gesamterlös von 3 Milliarden 952 000000 Mk. erzielt. Der Zentner stellt sich somit im Durchschnitt ans 40 000 000 Mk.
Bietigheim, 18. Sept. (Kropfig.) Bei der letzten oberamtsärztlichen Schuluntersuchung ist bei 55 Prozent der untersuchten Kinder der Kropf festgestellt worden. Es sollen Tabletten mit Jodkaligehalt den Kindern zum Einnehmer! abgegeben werden.
Kirchheim a. N., 18. Sept. (Betriebsschlüsse.) Die hiesigen sieben Schuhfabrikbetriebe sind nun sämtlich geschlossen.
Lehrensteinsfeld, OA. Weinsberg, 18. Sept. (T r a- gisch.) Die Witwe des Weingärtners Wilh. Dorsch Hat vor 10 Tagen ihren Ehemann durch Schlagansall verloren. Jetzt ereilte dasselbe Schicksal ihren 26jährigen Sohn Albert, als er in der Kelter mit Obstmahlen beschäftigt war. Auch er erlitt dort einen Schlaganfall.
Schramberg, 18. Sept. (Be sitz Wechsel.) Schloß und Park des Grafen von Bissingen sind durch Kauf w den Besitz der Stadt übergegangen um den Kaufpreis von 420 000 Goldmark. Schloß und Gelände um- asscn ein Areal von 9 Hektar. Zu der Kaussumme nageii 12-hiesige Industrielle 189 000 Goldmark bei. Der Eemcinderat stimmte einmütig zu und verlieh dem Gra- Zt von Bissingen das Ehrenbürgerrecht der
Langenau, 18. Scpt. (Teuere Weide.) Aus der besagen Sommerschafweide für 1924 wurde ein Erlös Von 23 355 Goldmark erzielt. Am Tage der Versteigerung varen dies etwa 583. Milliarden Papiermark. 1914 be- Ni« der Erlös 8200 Mark.
Hauptversammlung der württ. Landwirt- schaftskammer.
In der Entschließung der Landwirtschaftskammer heißt es weiter:
II. Das Landesfinanzamt Stuttgart soll ersucht werden: 1) Die unrichtigen Einschätzungen zur Einkommeusteuer in Württeinberg, insbesondere durch die nur in Württemberg üblichen Zuschläge für Spezialkulturen (Zuckerrüben, Zichorie, Tabak, Hopsen, Wein, Obst, Reps usw.) sowie für Zuchttierhaltung (Pferde, Rindvieh, Schweine) müssen im Interesse der Einheitlichkeit der Besteuerung im Reiche sofort richtig gestellt werden. Die hierdurch für 1922 und 1923 schon geleisteten Mehrzahlungen sind bei den weiteren Steuerleistungen in Abzug zu bringen; 2) Auch der in Württemberg zu hoch bemessene Wehrbeitrag muß in Einklang mit den anderen Ländern gebracht und innerhalb der einzelnen Bezirke des Landes ausgeglichen werden; 3) An den Steuereinzugsstellen ist für eine rasche Abwicklung der Zahlung an den Zahlungsterminen Sorge zu tragen; 4) Tie Herren Reichsfinanzbeamten sind anzuweisen, daß sie auch den württembergischen Steuerpflichtigen gegenüber die gebotene Höflichkeit zu beachten haben.
III. Die Landwirtschaftskammer erblickt in den neuen Stenern und insbesondere in der rücksichtslosen Art der Durchführung die Einleitung der Enteignung des Besitzes und stellt mit Entrüstung die besitzfeindliche Tendenz derselben fest. Sie ersucht deshalb die württembergi- sche Staatsregierung, diese produktionstötende Steuerpolitik des Reiches ernstlich zu bekämpfen und zunächst weuigstens für sofortige Abstellung der schreiendsten Ungerechtigkeiten und Härten besorgt zu sein.
Zu diesen Entschließungen beantragte Oekonomierat Vogt noch Ergänzungen: An diese Entschließungen knüpfte sich eine längere Erörterung. Von Min.-Rat Dr. Tehlinger wurde mitgeteilt, daß die Württ. Regierung sich in Berlin ganz entschieden dagegen ausgesprochen habe, daß der Wehrbeitrag der Landabgabe zu Grunde gelegt werden soll, und daß, wenn dies geschehen sollte, der Wehrbeitragswert jedenfalls für Württemberg ermäßigt werden müßte, Die Regierung werde auch keine Bedenken tragen, die Forderungen der heutigen Entschließung in Berlin zu befürworten und dafür einzutreten, daß die württ. Landwirtschaft in der Steuerveranlagung nicht schlechter gestellt werde, als die Steuerpflichtigen in anderen Ländern.
Den beiden Entschließungen wurde hierauf einstimmig zugestimmt, die Tagung gegen 4 Uhr geschlossen. .
Was ist bei der Herbstsaat zu beachten?
1. Eine gute Bodenbearbeitung. Nach Halmfrucht wird der Acker baldmöglichst flach gestürzt und abgeeggt, damit die vielen Unkrautsamen auslaufen können. Vor der Saat wird dann die niitteltiefe Saatfurche gegeben und bei leicht erhärtcrtcm Boden sofort geeggt und eingesäc. Nach andern Früchten genügt eine Furche.
2. Weiter ist eine gute Düngung am Platze, sofern nicht Klee oder sonst ein Stickstoffsammler oder Neubruck Vorfrucht ist. Hier Mist zu verwenden, ist im allgemeinen eine Verschwendung. Sonst mag Mist am Platze sein, sofern er gut verrottet ist und zertig genug untergebracht wird, was namentlich bei Roggen, der ein gesetztes Land liebt, wichtig ist. In der Regel ist indessen Kunstdünger der geeignetste Dünger und zwar gibt man im Herbst im allgemeinen nur die Kaliphosphatdüngung in Form von 1 Zenmer Kalisalsz und 1VZ Zentner Thomasmehl oder Rheuuauiaphosphat je Morgen. Den Stickstoffdünger gibt inan in der Regel erst im Frühjahr; es sei denn, daß man Kalkstickstoff auf schweren Böden anwenden will. Diesen mag man mit den vorhin genannten mischen. Eine Kalkung ist bei Halmfrucht im allgemeinen nicht angezeigt, es sei denn auf ganz sauren Böden oder auf Neubruch.
3. Sei man für gutes Saatgut besorgt. Hat man selbst schöne Saaiware, so reinige man sie vorher auf der Windfege evtl, auch auf dem Trieur. Ist sie dagegen sehr verunreinigt und nicht gut ausgebildet, so kaufe man lieber von einer anerkannten Saatgutwirtschaft Saatware und zwar am besten im Umtausch gegen gewöhnliche Handelsware. Man beziehe solche Sorten, die sich für unsere Verhältnisse eignen. Es kommen in Betracht bei
Roggen: Petkuser oder Champagner, letzterer mehr für leichte Böden und wenn es auch auf ein gutes Bandstroh ankommt;
Dinkel: Roter Tiroler:
Weizen:. Tickkops (Hohenheimer, Strube, Ackermanns, Buhlendorfer) für gute Lagen, Kraffts Siegerländer oder Mühlener oder Albweizen für schlechtere Lagen;
Wintergerste: Eckendorfer, Mammuth, Friedrichswer- ther Berg, Ackermanns oder Mansholts Groninger.
4. Jede Saatfrucht werde gebeizt gegen Brand und zwar mit Formalin HZ Stunde in 0,1prozentigcr Lösung (auf 100 Liter Wasser Vi Liter Formalin). Sind viel Brandbutten in der Lantfrucht, so beize man stets offen, schöpfe ab und trockne das Saatgut nachher. Auch Uspulmr oder Germisan oder Segetan eignen sich zum Beizen. Die Beizmittel sind von der Landwirtschaftskammer zu beziehen und zwar am besten gemeinschaftlich durch den Landw. Ortsverein. Gebeizte Frucht kann man ruhig an einem luftigen Ort bis zuin Säen liegen lassen. Reinige auch die Maschine, Säcke und Boden vom Brandstaub durch Aufwischen mit der Beizflüssigkeit.
5. Säe wennmöglich mit der Maschine, damit Du im Frühjahr felgen kannst. Diese Art der Saat setzt aller
dings pünktliche Herrichtung des A-Krs voraus, was ader für das Aufgehen nur gut ist- Egge den mit der Maschine gesäten Acker immer nach, damit alles gut in den Boden hinein kommt.
6. Bemesse das Saatguantum richtig und zwar um so reichlicher, je ungünstiger die Verhältnisse sind, d. h. in einem je schlechteren Kultur- und' Düngungszustand der Acker ist und je später gesät wird.
Handel und Verkehr.
Amtliche Berliner Devisenkurse vom Dienstag. Dollar: Berlin 149 625 060 G. 150 375 000 Br. Frankfurt 179 550 000 G. 189 450 000 Br.
Amsterdam 58 852 300 G., 59147 500 Br.
Brüssel 7182 000 G., 7 218 000 Br.
Christiania 23 940 000 G., 24 060 000 Br.
Kopenhagen 27132 000 G., 27 268 000 Br.
Schweden 39 700 50^ G., 39 899 500 Br.
Italien 6 583 500 G., 6 616 500 Br.
London -.-^0 000 G., 6817(^000 Br.
Paris 8 578 500 G., 8 621600 Br.
Schweiz 26 334 000 G., 26 466 000 Br.
Spanien 20149 500 G., 20 250 600 Br.
Deutsch-Oesterreich 214 462 G., 215 538 Br.
Prag 4 488 750 G., 4 511 250 Br.
Buenos Aires "49 276 500 G., 49 523 500 Br.
TKrtfchaftszahlen vom Dienstag:
1 Gokvmark -- 33 714 288 (31 476185) Papiermark.
Goldzollaufgeld (19./21. Sept.) 2179 999 900 v. H.
Reichsbankdiskont 90 Prozent.
Reichsbanklombard 10 Prozent.
Silberankaufspreis 5 500 OOOfach.
Lebenshaltungsindex 5 051046fach.
Großhandelsindex 11 513 231fach.
Einfuhrwarenindex 20779953fach.
Jnlandswarenindex 9 659 886fach.
Berliner Börse, 18. Sept. 'In Berliner Wnanzlrei- sen herrschte am Dienstag rn Anbetracht der Zuspit- Mng der innerpolitischen Lage und der Meldungen über Teuerungskrawalle in der Provinz Panikstimmung. Ter Dollar wurde zu Kursen genannt, die wesentlich über 300 Millionen liegen. Im offi- ziellen Verkehr an der Börse trat eine Beruhigung ein. Ter Kurs des Dollars stellte sich gegen 1 Uhr auf 150 Mill. Um 2 Uhr nachm, hörte man den Dollar be- rerts mit 220 Millionen. '
Mitteldeutsche Häuteversteigerung in Halle a. S., 14. Sept Preise (in Mill. Mk., je Pfund): Bullenhäute ;e nach Gewichtsklassen 13,1—20,1, Kalbfelle 18,6 bis bis 22,2, Kühe 14,6—19,1, Roßhäute (je Stück) 42S brs 451, Fresser ohne Kopf 20, mit Kopf 18,6—20. Kalbfelle ohne Kopf 24—30, mit Kops 28,80-29, Schaffelle, vollwollig, 11, halblang 11—13,3, kurzwollig 11,2—14, Blößen 7,8—12,5. M
Vom Tabakmarkt. In Süddeutschland hat die gute Witterung der letzten Wochen die Tabakpflanzen der Reife nahegebracht. Vielfach wurde dabei mit dem Brechen des Frühtabaks begonnen. Mit dem gewonnenen Material scheint man zufrieden zu sein. Vom vorjährigen Tabak sind in der letzten Zeit einige hundert Zentner pro 100 Mill. Mk. verkauft worden. Der Markt ist naturgemäß sehr fest; die Preise ziehen an.
Hopsen. Am Schluß der Woche wurde in Tettnang sehr wenig gekauft. Tie Preise bewegten sich von 4V- bis 6Vs Milliarden. Tie Preise am Nürnberger Mittwochsmarkt bewegten sich für Hallertauer und Spalter Landhopfen zwischen 4,8 und 6.5 Milliarden.
Stuttgarter Herbstpfervemarkt, 17. Sept. Der Stuttgarter Herbstpferdemarkt fand erstmals im städtischen Vieh- und Schlachthof, nicht wie bisher auf dem Cann- statter Wasen, statt. Zugeführt waren 462 Pferde. Tie Preise waren hoch. Es wurden notiert: für schwere Pferde 50, für mittlere 25—40, für leichte 10—20 und für Ponys und Panjes 1—2 Milliarden Mk. — Auch der Hundemarkt war gut beschickt. Zugeführt waren 460 Hunde, worunter 60 junge. Vertreten waren alle Rassen: Dobermann, Pinscher, Dachshunde, Wolfshunde, Doggen, Spitzer und Halbhunde. Die Preise bewegten sich zwischen 20 und 300 Millionen Mk.
Stuttgart, 18. Sept. (Verdreifachung der Schlachtviehpreise.) Dem Schlachtviehmarkt am Dienstag waren zugetrieben: 54 Ochsen, 36 Bullen, 237 Jungbullen, 176 Jungrinder, 208 Kühe, 186 Käb ber, 135 Schweine, 113 Schafe und 10 Ziegen, di« bei lebhaftem Geschäft alle verkauft wurden. Bezahlt wurde für 1 Ztr. Lebendgewicht in Milliarden Millr Ochsen erste Qualität 1,2, zweite 0,9—1,02, Bullen erste 1,1—1,2, zweite 0,85—1,05, Jungrinder erste 1,S, zweite 1, dritte 0,895, Kühe erste 1—1,1, zweite 0,88' bis 0,95, dritte 0,65—0,8, Kälber erste 1,3, zweite 1,2—1,25, dritte 1,1—1,15, Schweine erste 2—2,1, zweite 1,9—1,95, dritte 1,6—1P, HLmmel (geschlachtet) 2, Schafe (geschl.) 1,6—1,8.
Güglingen, 17. Sept. Bei einer Zufuhr von 94 Milch- und 14 Läuferschweinen kostete das Paar 140 bis 220 bzw. 260—360 Mill. Mk.
Stuttgarter Marktpreise vom 18. Sept. Preissteigerungen auf der ganzen Linie sind das Kennzeichen. Auf dem gut beschickten Obstgroßmarkt wurde« in 1000 Mk. gefordert: Aepfel 800—2000, Birnen 1000 bis 2000, Zwetschgen 300—500. Pflaumen 300—600, Pfirsiche 2000—4000, Trauben 3000—4000, Bromb«. reu 900—1000. Auf dem Gemüsegroßmarkt wurden gefordert für Filderkraut durchweg 900, Weißkrauts 900—1000, vereinzelt auch mehr, Rotkraut 1000 bi»! 1200, Bohnen 3000 und mehr, Spinat 1200-1500, das Pfd., Salatgurken mittlerer Größe 900—1000 da» ^ Stück, Essiggurken 6500—10 000 das Hundert, Endi-j Vien 300—600, Kopfsalat 600—1300, Blumenkohl mitt-, lerer Größe 3000—6000, Rettiche 500—1500 da» Stück.,
Tie Fettvreiie haben erneut einen oroös» -
aetän.