Handel und Verkehr.

Amtliche Berliner Devisenkurse vom Dienstag. '

Dollarstand: 2992500 G.. 3007500 Br. i

Amsterdam 1 183 035 G., 1188 965 Br. !

Brüssel 137 655 G., 138 345 Br. j

Christiania 494 760 G., 497 240 Br. !

Kopenhagen 552 615 G., 555 385 Br. r

Stockholm 799 996 G., 804 005 Br. !

Italien 127 680 G., 128 320 Br.

London 13 750 625 G., 13 784 375 Br. k

Paris 165 585 G., 166 415 Br. i

Schweiz 542 640 G., 545 360 Br. !

Spanien 403 987 G., 406 012 Br. ^

Deutsch-Oesterreich 4289 G., 4311 Br. i

Prag 88 7777 G., 89 223 Br. s

Buenos Aires 987 525 G., 992 475 Br. :

Mannheim, 13. Aug. Dem Viehmarkt waren nigeführt: 61 Ochsen, 83 Bullen, 220 Kühe und Rin­der, 125 Kälber, 20 Schafe und 238 Schweine. Markt­verkauf: Mit allen Gattungen lebhaft, geräumt. Eine amtliche Preisnotierung.konnte wegen mangelnder Zu­fuhr in allen Viehgattungen nicht vorgenommen wer­den.

Tnrlach, 14. Aug. Der Schweinemarkt war mit 70 Läufer und 223 Ferkel befahren. Verkauft und bezahlt wurden 40 Läufer 711 Mill., 175 Ferkel Z7 Mill. Mk. je pro Paar.

Mannheimer Produktenbörse. 13. Aug. Ter Markt nahm einen unregelmäßigen Verlauf. Tie Stimmung war fest. Man nannte: Weizen inländ. 13,514, aus- auSländisch 17,5, Roggen 910, Braugerste 1011, Haber 910, Luzernekleeheu 0,660,74, Wiesenheu ^ 0,64-0,70, Weizenkleie 6.6,60, RaM 1314, Rok^ melasse 5,5 nominell, Weizenmehl zweithändig 23)5 bis 29 Millionen Mk.

Die Viehmärkte der Woche. Die Zufuhren waren in dieser Woche auf fast allen Märkten noch geringer als in der Vorwoche und trotz der hohen Preise, welche auf den meisten Märkten gegen die Vorwoche um das Doppelte und mehr anzogen, und somit alle bisheri­gen Preissteigerungen in den Schatten stellen, war der Handel recht lebhaft und es wurde schnell geräumt. Auf einzelnen Märkten war denn auch die Erregung unter den Käufern sehr groß und nur um einerseits nicht die Läden schließen zu müssen bzw. andererseits den völligen Zusammenbruch in der Fleischversorgnng aufzuhalten, entschloß man sich, zu kaufen. Tie höch­sten Preise wurden wieder in Hamburg und Berlin erzielt und es ist bemerkenswert, daß der Auftrieb auf diesen beiden Märkten von solcher Bedeutung ist, um sich durch Bewilligung derartiger Rekordpreise die größten Zufuhren zu sichern. Auf den übrigen Märk­ten müssen die Preise natürlich folgen und wenn schon heute selbst auf solchen Märkten, die im Erzeuger­gebiet liegen, derartig hohe Preise gezahlt werden, so wird die Zeit nicht mehr fern sein, wo man im Kleinhandel je Pfund den Millionenpreis erreicht hat. In der verflossenen Woche wurden Rinder um 35- dis 162 000 Mk., Kälber um 3595 0000 Mk., Schafe um 25130 000 Mk. und Schweine um 4095 000 Mk. für ein Pfund teuerer. Auf den nachstehenden Märkten notierten für 1 Pfund Lebendgewicht in Tau­send Mark:

Berlin

Breslau

Chemnitz

Dortmund

Dresden

Merfeld

Essen

Frankfurt

Hamburg

Hannover

Karlsruhe

Köln

Leipzig

München

Ztuttgare

Rinder 70135 6180 60120 85120 4592 65125 80145 70120 70240 65150 4585 90126 75170 70120 M132

Kälber

110220

60-70

80100

90152

60100

100123

100150

85150

83170

120150

7480

90150

60170

8790

104128

Schafe

90160

6070

70105

90100

5698

100115

80140

100220

80110

3538

00100

Schweine

140150

7090

100120

125135

60100

125145

130150

100135

140150

120150

105115

90145

80170

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Neue scharfe Preissteigerung am Stuttgarter Schtachtviehmarkt.

Stuttgart, 14. .Aug. Dem Schlachtviehmarkt waren zugetrieben: 18 Ochsen, 14 BuUen, 180 Jungbullen, 80 Jungrinder, 86 Kühe, 304 Kälber, 102 Schweine, 22 Schafe, 1 Ziege, die sämtlich verkauft wurden. Verlauf des Marktes: sehr lebhaft. Erlös aus einem Zentner Lebendgewicht in Mill. Mk.: Ochsen erste Oua- lität 19,5-21, zweite 1819, Bullen erste 1920, zweite 1718,5, Jungrinder erste 2021,2, zweite 18,219, dritte 1718, Kühe erste 17,718,7, zweite 16,517,4, dritte 1516,2, Kälber erste 2425, zweite 22,723,5, Schweine erste 30,6-32, zweite 2930.

Tie erste Prcisermäßigng! Die Margariuepreise wur­den für heute herabgesetzt. Tie teuerste Sorte kostet 750 000 (bisher 880 000) Mk. und die billigste Sorte 580 000 (bisher 680 000 ) Mk. da s Pfu nd.

Mutmaßliches Wetter.

LuftdruMörungen, die von Nordwesten her vor­gedrungen sind, lassen für Donnerstag gewittriges, etwas kühleres Wetter erwarten. _.

Stärkt die Abwehrfrout an Ruhr und Rhein!

^ ' Oeffentlicher Sprechsaal.

(Für Einsendungen »vier dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesrtzliche Verantwortung.)

Eingesandt.

Der Verlauf der Protestoersammlung gegen da» ,Ku - gästeunwesen', sowie die auf ihr gefaßte R,solutioa erwecken den Eindruck, als ob die Srsarnteinwohneischaft Altensteig» die sofortige Ausweisung sämtlicher Kurgäste fordere. Man darf hoffen, daß eine derartig schroffe Maßnahme, die in der Erregung über die riesenhaft wachsende Teuerung und die Zahlur gswittelnot beschlossen wmde, nicht von allen Alte», steiger Bürgern gebilligt wird. Die zur Zeit brstehkude MUchknappheit ouf die Anwesenheit der Kurgäste zurückzu- iühren, dürste in dieser Verallgemeinerung nicht angängig sein. De ungenügende Anlieferung von Milch hat vielmehr in alle, erster Linie darin ihren Grund, dcß der Erzeuger den Milchpreis im Vergleich zu anderen Lebensmitteln zu niedrig findet. Wenn Kurgäste Hamstern, so ist dies zu verwerfe». Man fordere eine diesbezüglich« Verordnung, die hohe Strafen und sofortige Ausweisung androht und verlang», daß sie rückstchslo» durchgefübrt werden. Aber man sehe nicht in jedem Kurgast einen Hamsterer oder un­nützen Frrffer, genau so wie eS nickt angebracht ist, sämt­lich« Kmfrrmde für Schieber und Wucherer zu halten. Diese Kategorie von Menschen, die nicht wisse», wie sie ihr Geld durchbriuge« können, wählen im allg'meinen nicht Altensteig zu ihrem Aufenthalt. Sie fitzen in Kurorten, wo man ihnen Unterhaltung in jeder Gestalt bietet, wo ihnen sorgsam ge­pflegte Anlagen zur Verfügung stehen, alles Diuge, die »an in »lreustkig gar rücht oder nur in bescheidenem Maße findet. Es ist vielmehr der Mittelstand, der nach Alienstrig kommt, Geschäftsleute, Beamte, Angestellte aus der Groß­stadt, di« sich für eiuig« Zeit aus der Tonnenglut des Asphaltpfl.ster» in die würzige Tannenlnft der Umgebung des Gchwarzwaldstädtcheus flüchten, obwohl ihnen di« Aus­gabe für den Aufenthalt recht schwer fallen. Di« allermeisten unter ihnen würde», wenn sie iu Altensteig ansäßig wäre», ihr« Nrlaubstage hier verbringe». Würde jeder Gchwarz- waldbezirk sich auf diese« unnschstchtltche» Standpunkt stellen, wo sollte dann di« Großstadtbevölkerung, deren Gesuudheits- zustaud bnrch die stets sich verschärfenden Lebensbedivgunge» nachweislich immer schlechter wird, Erholung finden? Wo bleibt die deutsche Dolksoemrinschaft, wenn ei« Volksteil

den andern gehässig verfolgt und von sich stößt? Man be­kämpfe Mißßände mit aller Schärfe, wo st« sich ze xen, aber wo« mache nicht den Kurgast ganz allgemein zum Prügel­knaben für alles, was die Not unserer Zeit mit sich bringt-

Ein Kurgast.

Simmersfekd. Zu der Protestoersammlung, die am 18. August in Alienstrig veranstaltet wurde, sei folgendes be- merkt: 1. Wir haben hier derart anständige Kurgäste, daß wir uns iu keiner Weise über ihr Benehmen beklagen könne». 3. Das Hamstern ist ursera Gästen fremd; ste find so ver­nünftig, daß sie dieses T eiben als unwürdig empfinden. 3. In der: Gaschöfrn erhalten sie wohl ein gut bereitetes Essen; von einer »reichen Tafel' kann nicht gesprochen wer­den. 4 Unsere Gäste kommen zur Erholung u,d find deren bekürftrg. 5. M lchk.roppheit iu Aitensteig ka»n nicht den L, flku'gästen in die S «he geschoben werden. D ß sie selbstverständlch, wenn man jahrelang ohne einen T-opfen Milch leben muß, hier in bescheidener Weise sich Mich be­schaffen, ka:n nicht verübelt werden. Damit das Hamstern vermieden wird, erhalten die Luftkurgäst« ur,d nicht der Gasthofbesttzer Milch ans der Sammelstelle. (NB. einige Litrr!) 6. Wenn sich in Alienstrig Gäste best den, die in ihrem Benehmen viel zu «Lusche» übrig lasten, sokmnman doch nicht ohne writrres die Fremden in den Bezirksorten mitverdammeu. 7. Sollten her Nmrgelmkßigk.iten Vorkom­men, so haben wir «inen Octsoorsteher, der ohne weiteres bereit ist, Abhilfe zu schr ff n. 8.

Letzte Nachrichten.

UneiuirschkSukte Z»ßk««»»s der gesamte» »rutschen Pr fle.

WTB. BerN», 15. Aug. Die gestrige Regte« ungser- klärung des Reichskanzlers Dr. Stresemann findet die unein­geschränkte Zustimmung der gesamten P rffe von der Deutsche» Volk partei bis zur Sozialdemokratie. Ablehnende K^tik er­fährt dir Erklärung nur tu den Blättern der äußersten Rechten und in der kommunistischenRoten Fahne'. Die .D-uische Zeitung' und die .Kreuzzritung' stoßen sich vor allem an der großenBeteiligungder Sozialdemokraten bei drrBildung der neue» Regierung. Von der Presse der Regierungspartei erk Lrte die »Deutsche Allgemeine Zeitung', deß durch den Regie ungs- wechsel keine Wendung in der äußeren Politik Demschlands eingetreten sei. Es wäre höchst naiv, wenn die Franzose» von dem Vorstand der demschen Volkspartei mehr Weichheit erwarteten als von Dr. Cano und ebenso würden alle Hoff, nuugru auf ein« Nachgiebigkeit der Sozialdemokraten scheitern, sobald die Frage der Abtrennung deutschen Grbtels auffe- warfen werde. Auch das .Berliner Tageblatt' meint, deß di« außlnpolitischen Ae> ß rungea des neuen Kanzlers alles in allem die geradlinige Fo tsührung der Cuno'ichen Außen« politck bedeuten. Das Blatt unterstrecht dann weiter den großen Eindruck, den die Red« gemocht Hab«, und schreibt! Ja wenigen Sätzen hat der neue' Reichskanzler einen außen« politischen wirtschaftl. und sozialen Rahmen gebildet, in dem sich auf republikanischer Grundlage ein« wah Haft staatser­hallende Politik entfalten läßt, sofern dem Willen tatsächlich die Tat unmittelbar auf dem Fuße folgt. DieVosstsche Zeitung' glaubt, doß dt« gestrige Rede des neuen R ichs- kavzlers durch die Fortspieluvg der außenpolitischen Diskus­sion von guter Wirkung sei» werde. Der Kanzler habe klar gesagt, unter welchen Bedingung n Deutschland zu einer Ver- ständ'gung bereit ist. Der .Vorwärts' sagt, die Rrgier- ongserklärung eröffne dry Weg zu B sprech ngen mit allen ehemaligen Kriegsgegnern Deutschland», auch mit Frankreich. Dieses Kabinett, in welchem die Sozialdemokratie ihren Ein­fluß wieder erhalten wird, wird ud mvßdarin pflichte» »tr Stresemann bei das stärkste Kabinett gegen jeden Gedanken an «ine Vergewaltigung Deutschlands sein.

Der sozialdemokratische Parteivorstasd hat laut .Vorwärts' den Parteiaukschnß für moraen Donnerstag »ach Berlin zu- samnttnberufen. Auf der Tagesordnung steht u. a. Be- sp «ckung der allgemein poltiiicken Loge.

Wertbeständige Anleihe des

Dentfchen

1. Sicher«»». Zinsen und Rückzahlung reichsgesetzlich fichergestellt durch die Be­lastung der G.samthet der deutschen Privatuermögeu.

K. Steuerbefreiungen Die Anleihe ist von der Börsennmsatzsteuer «ud selbstge­zeichnete Anleihe von de« Erbschaftssteuer befreit. «

8. Beleihnug-möglichkeit. Die Anleihe wird von den D arlehenriaffen de» Reiches beliehen.

4. Börse«fähigkeit. Die Einführung zum Börsenhandel erfolgt sofort «ach Aus­gabe der Stücke.

Zeichunngsbegt«« 15» 1923»

Jesetzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt Vorbehalten, d- Zeichnung-Pellen r Zrichvurigen können be: der Reicksbank «nd bei den im Prospekt angegebenen Stellen sowie bet diesen durch Vermittelung sämtlicher Banken, Bankier», Sparkassen und ihrer Verbände und Kreditgenoffk! chasten bewirkt werden.

Zeichnung-press: bis auf weiteres 100"/» für Markelnzehlungen, SS"/« für « ^Anzahlungen i» Devisen «ndDollarschotzarrweisunge«. Erhöhung bleibt Vorbehalten.

Einzahlungen. Sie haben sofort be» der Zichnung zu erfolgen. Für Mark- zahlungen ist maßgebend drr dem Züchriungstage vorhergehende letzte amtliche

Reiches

Berliner MittelkarS der Auszahlung N w Jork. Für Deviseneinzahlungen wird das Wertvrrhältnis der einzelnen Währungen zum Dollar besonder» be- kauntgrgeben. ES ist bri den Annahmestellen zu erfahren. Dollarschatz- aiiweisungin werde» zuzüglich der j-weilt^en Zinsen von '/-"/<>im Monat wie Dollars in Zahlun; g n> mmen. s. Stückelung. Vorgesehen sind E-Ücke z" 4,80M1 Dollar, 8,40 M.3 Dollar, 31 M.^- 5 Dollar, 43 M - IS Doüa' ,105 M.--- 35 Dollar. 310 M59 Dollar, 420 M. 106 Dollar, 3100 M. -- 500 Dollar, 4300 M. 1000 Dollar.

1V. Verzinsung Die Stück« von 10 Dollar »ud darüber tragen auf 6°/y lautende jährlich, Ztusschein», deren erster am 1. September 1834 fällig ist. Die Stücke über 1,3 und 5 Dollar werden ohne Zinsscheine ausgegebr», aber noch 13 Jahren mit einem Aufgeld von 70 v. H. zmückgezahlt, während die Stücke von 10 Dollar und darüber zu« Nennwert zmückgezahlt werden.

LL. Einlösung. Die Ziussckeine werde» bei Fälligkeit vom 1. September jedes Jahres ab, die Stück, am 8. September 1835 auSgezahlt, und zwar in Mark, wobei der Dollar z, m Durchschnitt der amtlichen Berliner Notierung des Mittelkmses für LsSzahlung New Jork in der Zeit vom 15. Juli bis 14 August einschließlich in dem in Betracht kommenden Jahre «mgerrchuet wird. Der Einlösungskurs wird amtlich bekanntgegeben.