Schiedsspruch über die Buchdruckerlöhne. Ter Deut» sche Buchdruckerverein teilt mit: Das Zentralschlichtungsamt der deutschen Buchdrucker hat einen Schiedsspruch gefällt, der eine Erhöhung der jetzigen Löhne ab 7. Juli um 50 Proeznt und für die darauffolgende Woche um 75 Prozent auf die gegenwärtigen Löhne festsetzt. Diese Lohnerhöhung bedingt in Verbindung mit der weiteren Materialpreissteigerung eine Erhöhung der gegenwärtigen Truckpreise um 70 Prozent -vom 7. Juli ab. ^
Ser Welthandel mit wilde« Tieren. s
Seit Jahren schon verursacht die Erhaltung der zov-s logischen Gärten und des exotischen Tierbestandes den Verwaltungen der deutschen Großstädte schwere Sorgen. Aus sich heraus vermögen diese Unternehmungen sich nicht mehr zu erhalten, die Tiere fressen auf Kosten der Stadtkasse, und es ist schon längst nicht mehr daran zu denken, etwa die Lücken im Tierbestand auffüllen zu können. Angesichts dieser für Tierfreunde recht traurigen Tatsache erhebt sich die Frage, wie es gegenwärtig überhaupt mit dem Tierhandel steht.
Wir hatten Gelegenheit, so lesen wir im „Berliner Tageblatt", mit dem Bruder des verstorbenen Karl Ha- genbeck über den Stand des Welthandels mit wilden Tieren zu sprechen. Herr John Hagenbeck, der sich lange Jahre vor den». Kriege in Indien und auf Ceylon aufgeholten hat, in engster Verbindung mit der Eingeborenenbevölkerung und der Fauna der dortigen Urwälder steht und sich jetzt in Berlin aufhält, sagte uns: „Während des Krieges ist der Handel mit wilden Tieren vorwiegend von England und Amerika betrieben worden, heute haben wir Deutsche den Welthandel wieder in Händen."
Welche Bedeutung der ehedem blühende deutsche Tierhandel wieder gewonnen hat, erhellt aus der Tatsache, daß die Neffen John Hagenbecks sich zurzeit in Amerika aufhalten, um in zwei Großstädten der Vereinigten Staaten, in Chikago und St. Louis, zwei zoologische Gärten größten Stils nach dem Muster von Hagenbecks Tierpark rn Stellingen einzurichten.
Tie Expeditionsleiter, welche die Firma nach Afrika und Asien schickt, um Tiere zu fangen, müssen vielseitige Leute sein, vor allem gute, rn der Tropenjagd erfahrene Jäger und Zoologen mit Tvmpteurqualitäten. Ferner müssen sie weltgewandte Kaufleute und — was heute sehr wichtig ist — geschickte Filmoperateure sein. Jeder von ihnen ist mit mehreren Filmaufnahmeapparaten ausgerüstet.
Hagenbeck hat sein deutsches Heimatland als Absatzgebiet für die von seinen Leuten gefangenen Tiere gänzlich aufgeben müssen. Er liefert nur a n das Ausland. Er sagte uns: „Ter Berliner Zoologische Garten nimmt im uaiiLen Jahr nicht so viel ein, wre nur ein Tier koktet."
Hier einige Preise: Ein Löwe kostet auf dem Weltmarkt jetzt ungefähr zweihundertfünfzig Pfund Sterling, einEle- fant dreihundert bis fünfhundert, ein Nilpferd fünfhundert bis tausend, ein Pyton drei bis fünf, eine Riesenschlange fünfundsieüzig bis hundert Pfund, ein Giraffe nicht unter tausend Pfund — das wäre eine dreiviertel Milliarde für eine Giraffe.
Elefantcnjagden und Tigerjagden sind der Sport der indischen Maharadschas. Durch Keddahs oder Kraals (Treibjagden) treibt man die Elefanten in große Einfriedigungen. Sobald sie in diesen Hürden gefangen sind, benehmen sich die Elefantenherden hilflos wie Hammel und toben nicht. Man gesellt ihnen zahme Elefanten bei, denen sich die wilden mit der Zeit unterordnen, denen sie folgen. Der größte Teil dieser klugen Tiere wird nicht zur Tressnrzwecken und für den Bedarf zoologischer Gärten exportiert, sondern bleibt im Lande. Jeder Maharadscha hat feinen Clefantenstall, wie er auch seinen Pserderennstall hat. Er hält die Elefanten zum Zweck seitlicher Umzüge. Tie englische Armee verwendet die Elefanten als Zugtiere. Vor allem wäre der Handel mit kostbaren Hölzern (Ebenholz, Sandelholz, Kalamanderholz), der für Indien eine ungeheuere Bedeutung hat, ohne die Arbeitselefanten unmöglich. Tie emsigen Tiere schleppen die Baumstämme aus dem Dickicht der Urwälder hervor an die Flüsse, auf denen das Holz dann weitergeflößt wird. Auf den Holzplätzen arberten die dressierten Elefanten fast ohne Aufsicht. Sie haben die Aufgabe, Baumstämme zu schichten. Das tun sie als treue Gehilfen der Menschen, unter genauester Einhaltung der Arbeitszeit. Wenn die Glocke zur Mittagspause schlügt und die Arbeiter deir Platz verlassen, legt der Elefant gleichfalls sofort die Arbeit nieder und legt sich eine Stunde zur Ruhe. Und tönt die Glocke von neuem, steht er von selbst ^ auf und geht wieder an die Arbeit. Abends geht er selbst - in den Wald, sein Futter sich zu pflücken. ^
Auch die Tiberjagden sind in Indien „Sport" und —bringend nötig. Tenn den Tigern fallen jetzt mehr Eingeborene zum Opfer als vor dem Krieg. In acht Tagen, die eine solche Treibjagd dauert, werden etwa - 15—20 Tiger erlegt. Löwen gab es in Indien keine, s Ter Maharadscha ließ sich durch Hagenbeck acht Löwen j aus Afrika kommen und setzte sie in den Urwäldern In- i diens aus. Diese Tiere vermehrten sich in einigen Iah- ! ren derart, daß sie der Schrecken des Landes wurden.
John Hagenbeck betonte, wie außerordentlich gut sich die Engländer in Indien den deutschen Jägern und Tierfängern gegenüber benommen haben. Ter Deutsche war in Indien mit den Engländern völlig gleichberechtigt.
Ter Engländer, der so viel Sinn für Tierzucht hach erkennt nerdlos die Ueberlegenheit der deutschen Tierdresseure an. Ter größte Löwenbändiaer aller Zeiten
war „Darling" (ein Deutscher, der eigentlich Beinling hieß). Und der jetzige Dompteur des Zirkus Haqen- bcck, Richard Sawade, ein Deutscher, der gegenwärtig h Holland gastiert, gilt mit seinen Tigerdressuren als d« erste Tierbändiger der Welt. Es ist schwer zu bestimmen was gerade den Deutschen zum Tierdresseur besonders geeignet macht, Ausdauer, Geduld, Energie — aber vor allem die große unbeirrbare Nervenruhe, der beharrliche Gleichmut, mit dem man allein das Vertrauen des Tieres erweckt und mit dem allein man seinem Jnstink!- leben beikommt, sichern ihm den Erfolg.
Handel und Verkehr.
Tie amtlichen Devisen für Samstag.
Tie Notierungen sind in Berlin u. Frankfurt dieselben
Holland 68 827 G., 69172 Br.
Belgien 8 628 G., 8 672 Br. , .
Norwegen 28 329 G., 28 471 Br. / ^
Dänemark 30 723 G„ 30 877 Br.
Schweden 46 383 G., 46 616 Br.
Italien 7 531 G., 7 569 Br.
London 798 000 G., 802 000 Br.
Newyork 175 560 G-, 176 440 Br.
Paris 10 274 G., 10 326 Br.
Schweiz 30 324 G., 30 476 Br.
Teutsch-Oesterr. 259 G., 260 Br.
Prag 5 388 G., 5 413 Br.
Goldzollausgelv. In der Zeit vom 11. bis 17. Juli einschließlich beträgt das Goldzollaufgeld 3181900 °/« gegen seither 2 688 900 °/o.
Max Klaiber Bankgeschäft Stuttgart. Ter Teilhaber des Lotterie- und Bankgeschäfts I. Schweickert, Marktstraße 6, Max Klaiber, hat die Bankabteilung dieser Firma mit Wirkung vom 1. Juli ab auf eigene Rechnung übernommen und wird sie unter der handels- gerichtlich eingetragenen Firma „Max Klaiber, Bankgeschäft" weiterführen. Er ist am gleichen Tage aus der Firma I. Schweickert ausgeschieden.
Spaichingen, 7. Juli. Temletzten Schweinemarkt wurden 60 Stück Milchschweine zugeführt, welche alle zum Preise von 460—550 000 Mk. pro Stück verkauft wurden. Ter Handel war sehr lebhaft.
Schömberg, 7. Juli. Dem Schweinemarkt wurden 26 Stück zugeführt und 18 verkauft um den Preis von 900 000—1200 000 Mk. das Paar.
Mutmaßliches Wetter.
Ta die Lustdruckverteilung unverändert ist, wird: am Montag und D le nstag das schöne Sommerwetter weiter anhalten, verelnzeü GewittertLtlgkelt auf- treten. ^ M
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Mtenstetg-Gtadl.
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im Stadtwald Hagwald am Freitag, de» LS. SS,
»ach«. 8 Uhr i« Nathavse:
1. Herstellung eines 580 m langen Erdweges.
2. Umbau der 450 m langen Anschlußstrecke bis zur Einmündung in die Enzlalstraße.
Autkunft erteilt:
Altenfieig, 9.7. 93. Gtädt. Forstamt.
Berneck.
Marktanzeige.
Der am Dieu-tag, -e» 10 . Juli füllige
KlMtl-, W-». Z-WMM
wird abgehalten, war» eingeladen wird.
Gtadtsch»Itheitze«a«t.
Verrietst.
jeder Art ist in den hiesigen Bemeindewaldungen
bei Strafe verboten. -W>
Etadtschnltheistrrramt.
Gemeinde Zwerenberg.
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in de« hiesigen Waldungen ist für Fremde
verboten.
Zuwiderhandelnden werden di« Beeren abgenomme».
Gemei»derat.
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empfiehlt die
W. RieLersche Buchhandlung.
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Teilnehmenden Freunden und Bekannte« von hier und autwürts mache« wir die traurige Mit» tcilung, daß meine liebe, treubesorgte Battin, unsere gute Mutter, Schwiegermutter u. Großmutter
Friedrike Gevgenbach
geb. Vchmid
Sonntag mittag um S Uhr in einem Alter von 70 Jahren von ihrem schweren Leiden durch einen sausten Tod erlöst wurde.
Um stille Teilnahme bitten die trauernde» Hinterbliebenen: der trauernde Batte:
Johr. Ge«ge»b«A, Polizei-Wachtm. der Sohn: Tkottlob mit Frau und drei Enkelkinder. Beerdigung Dienstag um S Uhr.
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