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«iifs'N eine notariell beglaubigte sGristliche Erlanb- ibres Ehemannes vorlegen. Ist derselbe tot oder ihnen geschieden, dann sind hiefür ausreichende n«!k>rlaaen mit^nbringen. Ä Minderjährige Kinder ,mrer 21 Jahren müssen eine beglaubigte Erlaubnis Ausreise vorlegen, ausgestellt von Vater, Mutter, nder im Falle des Ableben sderielben, von ihrem aeietzüchen Vormund, b) Ein vom Notar beglaubigtes «midavit von Bürgern der Vereinigten. Staaten. Tie Kfaat«angehörtgkeit des Ausstellers soll beglaubigt sein, »ie Kosten betragen für jedes Visum 10 Dollar in

amerikanischer Währung.

- Strafbefehlsschnellverfahren. Die Ludwigsburger Mckerinnung hatte am 3. Juli bekannt gegeben, daß «ir ein Brötchen von jetzt ab 600 Mark, für ein großes MeWrot (400 Gramm) 6000 Mark verlangt werden, gm Vergleich mit den Stuttgarter Preisen hätten nur Z 5 g bzw. 3000 Mark verlangt werden dürfen. Auf Veranlassung des Wucheramts und der Staatsanwalt­schaft Stuttgart wurden 7 Bäckermeister am 4. Juli Un Strafbefehlsschnellverfahren wegen Teilnahme an Preissteigerungsverabredungen und Aufforderung zum Preiswucher vom Amtsgericht Ludwigsburg mit je , Million Mark bestraft. Gegen den Strafbefehl haben die Beschuldigten Einspruch eingelegt. Nachdem die Stuttgarter Bäcker am Donnerstag ähnliche Preise ver­langen, ist auch in Stuttgart ein Verfahren eingeleitet worden.

Z«ß,r»h«»dl»»s »ud Kreukeekeff,». Die Notiz in Nr. 151 dieser Zeitung betr. Z rhvbehandluag für Krankenkass n- «itglieder bedarf der Berichtigung: D.e Krank entast- trägt die -osten der Zahnbehandlung für Versicherte und deren berechtigte Angehörige in demselben Umfang wie bischer, »vch der Beitrag der Krankenkasse für künstliche Gelüst« mild in der bisherigen Höhe gewährt, dagegen triftet die Landeboersicherungkanstalt Württemberg (Juvalideuverfiche. nmg) bei Zahnersatz vorläufig keine« Beitrag mehr. Vor Svsritisung von künstlichen Gebissen wende man sich an die kmkenkaffe. ^>.

)(Negeld, 5. Juli. (Gemeinderat.) Vor Eintritt in bit Äesprechaugen nahm der Gsmeinderat eine Besichtigung b« Räumlichkeit»» de» alten ZellerstiftS vor, um an Ort md Stelle «tu Bild von den Unzulänglichkeiten zu bekommen, «Her denen insbesondere der Betrieb der Stadlpflege gegen­wärtig zu leiden hat, und um Stellung nehmen zu können z« den verschiedenen Möglichkeiten der Schaffung »euer oder der Linderung bisheriger Kaazleiräume. Bet den Beratungen «s dem Rathaus wurde daun allgemein zugegeben, daß eine durchgreifende Aeuderung dieser Verhältnisse notwendig sei im Jruerrfsr einer sicheren und richtigen Wetterführung dn VirweltungSgeschäste. Deshalb wurde beschlossen, die alte» SchermenrLum« zu Kanzleizwrcken auSbaue» zu kaffe». Einer Wegverlegung eine» Teil« der Kanzleien, etwa der Fsrstverwaltung, in e« PrwathauS wurde ia Anbetracht der damit verbundenen Unzutrüglichkeüeu licht das Wirt geredet. Bevor in der Weiterbehandlung von Vaufragen fori- gefahren wurde, kamen einige Wohnungsfragen zur Be­sprechung mit einer Anzahl von Vermietern. Dabei zeigte sich, daß, wir die» schon länger her beobachtet werden kan», vielfach bei einem Wechsel de, Mieter, st« Vermieter füc eine Wiedervermietrmg nicht zu gewiune« stad und daß Wohn­ungen zu geschäftlicher AuSuützuug durch di« Hausbesitzer oerlaugt werden. Wenn diesem Ansinnen stattgegebe« vndru sollte, dann bliebe angesichts der wachsenden Wohn- «rglnot um übrig, daß die Stadt in noch stärkerem Maße al» bisher, Neubauten auf Koste» de» Allgemeinheit erstellen ließe. Er soll deshalb dem Ansinnen, bitheüze Miet- und Wohoräum« zu Geschäftsräumen «mzuwaudeln, nicht statt- gegebne werde». Di« Arbeite» für den Wasterlritungsan- schluh des NmdauS in der Ealwerstraße werden Schlaffer- ««ist» Gauß zngeschlagen. Barvorschüffe für Beschaffung von Materialien für Gipser werde» angewiesen. Dem Ge- s»ch de» Bauunternehmer» Schaibl« «m Erhöhung der »och W aaSbizahlte» Restsorderung für Ausführung der Waffer- stidmgibauteu wird entsprochen, «eil dieses Gesuch in der «ährend der Bauzeit ringetretene» vollständigen Markent- «nlnvg begründet ist und «et! durch die Verzögerung der 8chluß»brechn«ngSarb»it«n de» Bauunternehmer ein Schaden «iflände. Es wird ein« Erhöhung der Gesamtsumme um 1 Million Mark genehmigt. Di« Hauptfrage de» Abend« bildet, dann die Btsprechaag der Lniführnvg weiterer Bauten aus Rechnung der Stadt. Nach langen und eingehenden leratunge» wird Rn« grundsätzliche Einigung darüber «»zielt, daß auf de« Baugelände in dm Hasterbacherstraße« den »orstb,amten ein Wohnhaus «stallt werden soll. Der Bau fall so auig,führt werden, daß «venturll eine Umstellung in a« Benütznug für andere Zwecke jederzeit möglich bleibt und ahur große Koste» darchgesührt werde« kan«. Grundsätzliche 6»fiim»u«g «hielt daun a«ch die Frag« der Schaff ens »euer «chalräu«, durch Vergrößerung de» GewerdrschulhauseS. «a hiermit ab« ein ganzer Fragenkomplex angeschnitten ist, b« in vielen Eiuzelsragrn weiterer Klärung bedarf, so solle» bn »rite«« Schritt« os« Stadtschulchetßenamt unternommen ««d«, bevor d« Stadtrat endgültig Stellung aehmeu kan« b"b will. Nach Abschluß dieser Besprechungen wurde« noch a«r Meng, kleiner« Gegenstände behandelt. Dem Ansinnen A»Süh,wegen d« Volksbühne 1 Million Vorschuß b* stifte», konnte nicht stattgrgrden werde». Da durch sort- Rs«N«S vorschriftswidrig,» Befahre» »»« Waldtrileo durch bst Schaf« de» WeidepftchtsrS groß« Schade« an den Kul- ^berichtet wird, soll dem Pächter eine Strafe von b^voo Ml. anserlezt »«de». Die Bezüge des Farre»- wmarrS für Gberhaltuvg erfahren «ine Neuregelung aus d« d« jeweiligen Milchpreise. Gin fetter Fa««» wird du x'dgeRnnuug g,,e» 11 OSOMk.». Psd. «edendgew. überlaffen. Regeluug ei»« Reih« weiterer Fragen, «st Gewäh- be« Zuschuß h,i Brrlnsten d« Mehhalt«, Bürger- »Veaufuahmrgesuche, Regelung de» SitzungSgeld« deSGe- ^»v«at, u. a. t,ilt der Vorsitz,ud, noch «U. daß die ^sthandlmrgeu gwisch«, Miete« »ud Vermieter« für Juli

als Ergebnis da» zeitigten, daß für Familienwohnunge» das ?00fcche d« Frstdrrisrniete berechnet werden könne «ud daß für E n-elzlmoer eine Ginnt miete von SS 600 Mr., dazu 184SOOO Mk für Bedienung und weine 34000 Mk. für Bett und Wäsche in Anrechnung gebracht werde» könne», für mittlere Z mm« in gut gerlicher Aurstattung, so daß also 100 000 Mark Miete für ein möbliert vermietete» Zim­mer gefordert werden kann, dos klingt schon sehr großstädtisch.

Stuttgart, 5. Juli. (Tschechischer Besuch.) Auf dem Rückweg von einer Erholungsreise traf am Dienstag der Präsident der Tschechoslowakischen Republik, Prof. Tr. Masaryk, in Stuttgart ein und benützte den kurzen Aufenthalt hier zu einem Rundgang durch die innere Stadt.

Sängerbesuch. Ter Danziger Lehrergesang­gesangverein hat eine Teutschlandfahrt angetreten, die ihn auch nach Stuttgart führen wird, wo am 9. Juli ein Saalkonzert im Liederhallesaal und am 10. Juli ein Gartenkonzert im Liederhallegarten, an dem sich auch der Stuttgarter Lehrergesangverein beteiligt, statt- findet.

Protest der Tabakhändler. Als Protestkund­gebung gegen die erdrückende Notlage der Tabakwaren­händler infolge der ungeheueren Sonderbesteuerung der Tabakwaren aller Art bleiben am Montag, 9. Juli, alle Tabakwaren-Spezialgeschäfte in Württemberg geschlossen. Gleichzeitig findet am gleichen Tage eine allgemeine Protestversammlung der Tabakwarenhändler in Stutt­gart statt.

Verdoppelung der Preise für marken­freies Brot. Äb Donnerstag, 5. Juli, kosten ein Kilo markenfreies Schwarz- oder Roggenbrot 11000 Mk., ein Kilo Weißbrot 12 600 Mk., ein paar Wecken 1200 Mk.

Ter Metalkarbeiterstreik vor Gericht. Tie Vorgänge im Mai vor. Js. vor der Maschinenfabrik Eßlingen und bei Daimler in Untertürkheim anläßlich des Metallarbeiterrsteiks, wo es zu Zusammenrottungen, zu Gewalttätigkeiten gegen Arbeitswillige und auch die Poli­zei gekommen war, findet nun ihr Nachspiel in einem großen Prozeß vor der Strafkammer des Landgerichts, wegen Landfriedensbruchs gegen über 60 Angeklagte. Unter ihnen sind sehr viele Jugendliche. Tie meisten der Angeklagten find noch nicht vorbestraft. Es sind etwa 200 Zeugen geladen, so daß die Verhandlung mehr als eine Woche dauern wird.

Heilbronn, 5. Juli. (Aus der Handwerks­kammer. In ihrer Vollversammlung hat die Hand­werkskammer zur Frage des Warenhandels der Gemein­den beschlossen, die Regierung zu ersuchen, gegen einen derartigen Mißbrauch von öffentlichen, für die tatsäch­lichen Verwaltungsausgaben und sonstigen Bedürfnisse der Gemeinde doch so dringend nötigen Geldmitteln ein­zuschreiten. Ebenso wurde von der Kammer auch auf den immer mehr sich breit machenden Hausierhandel und den wilden Handel, sowie gegen die Ueberhandnahme der Reisenden auf Rathäusern und in Amtsstuben, gegen den Verkauf von Waren in Pvstgebäuden Stellung ge­nommen. Ferner wurde verlangt eine Erhöhung der Sporteln, baldige Aenderung der Wandergewerbestener und ihres Einschätzungsverfahrens.

Kochen-orf, 5. Juli. (Vom Strom getötet.) Vorgestern abend verunglückte der 23jährige Sohn Julius des Obersteigers Maier tödlich dadurch, daß er mit der elektrischen Leitung in Berührung kam.

Pforzheim, 5. Juli. (Ter teure Gockel.) Bei der Wucherpolizei wurde eine Frau aus Till-Weißen- stein angezeigt, weil sie auf dem Wochenmarkt für einen Hahn 80000 Mk. verlangte, obwohl dieser nur einen Wert von 40 000 Mk. hatte. Ter Hahn wurde be­schlagnahmt und für den letztgenannten Preis verkauft.

Mannheim» 5. Juli. (Schwurgericht.) Das Schwurgericht begann mit dem Prozeß gegen die Mörder des Kaufmanns Sina Aronsfrau, Eduard Däumling und Max Ueber. Ter 62jährige Kaufmann Sina Aronssrau war am 22. Mai 1922 in seinen Geschäfts-, räumen von den beiden Angeklagten, die mit Masken und Schußwaffen versehen waren, überfallen worden. Ms Aronssrau ihrer Forderung zur Herausgabe von Geld nicht sofort nachkam, gab Däumling aus einer Armee­pistole einen Schuß ab, durch den der Kaufmann sofort gerötet wurde. Tie beiden Angeklagten sind Söhne an­ständiger Leute, kamen aber früh auf Abwege. Schund­literatur und andere üble Einflüsse haben sie zur Tat veranlaßt. Das Urteil wird später bekannt gegeben.

Sachliches Denken und sachliche Werte.

Tie vom Statistischen Landesamt in Württemberg aus­gegebenenMitteilungen" veröffentlichen Ausführungen, die in weitesten Kreisen Beachtung finden sollten:

Heute können manche Tatsachen ohne entsprechende Erläuterung überhaupt nicht mehr gewürdigt werden. Eine Mark ist heute nicht mehr eine Mark. Alle Preis- tlusachen sind somit etwas ganz anderes als früher ge­worden. Tie Mark ist heute weder V1000 der früheren Währungseinheit, derGoldkrone", noch auch eine Schei­demünze aus Silber-, Nickel-, Kupferleqierung mit zwar beschränktem Münzmetallstückwerte. Sie ist nicht ein­mal mehr bedrucktes Papier, da der Märkschem aus dein Verkehr verschwunden ist. Es ist leider unbekannt, was heute die Herstellungskosten eines bedruckten Papier­stückes von so und so viel Qnadratzentimeter und so und so viel Gramm Gewicht ausmachen. Unkundige würden staunen, wenn sie es erfahren würden. Es ist aber auch unbekannt, was es kostet, daß heute statt der Ziffer 1 im­mer vier Ziffern geschrieben, gerechnet, gesetzt usw. werden l müssen.- die Kosten sind sehr groß, weil sie natürlich !

auch ven ganzen Giroverkehr emschlietzen. Ein Jahres­gehalt von 6 000000 Mark (nach Juni-Verhältnissen Ist im Jahre 1914 gleiche 1428570 Dollar; er ist beimj Dollarknrs von 80 000 Mark heute etwa 75 Dollar. Mit 75 Dollar im Jahr 1914 gleich etwa 315 Mark im Jahr oder 86 Pfennig im Tag konnte kein einzelner Mensch, geschweige denn eine Familie leben. Sie kann es auch jetzt nicht. Sie kann es vielleicht noch im Juni, Juli, August 1923, aber nicht mehr 1924. Bis dahin dürften in an Zahl zunehmenden Kreisen etwaige Zu­schüsse aus vorhandenen Vorräten bzw. oder aus Ver­mögenswerten versiegt sein oder allmGlich versiegen. Es ist nicht nur verkehrt, es muß als irrsinnig bezeichnet werden, dem Wahne sich hinzugeben, derStaat" könne und müsse das Fehlende aus seinem Beutel ersetzen. Ter Staat" könnte doch nur das Reich, der Bundesstaat oder die Gemeinde oder könnten es alle drei zusammen sein. Das Vermögen vom Reich- der Staaten und der Gemeinden ist begrenzt, zum Teil sehr beschränkt und in den Hauptbestandteilen bekannt. Es besteht größtenteils' nicht aus irgendwie verteilbaren, ja nicht einmal verkäuf­lichen Sachwerten. An wen sollen alte Schlösser, Thea­ter, Sammlungen, Krankenhäuser, Gefängnisbauten, Straßen, Tienstgebäude usw. verkauft werden? Das Volksvermögen im ganzen, alles öffentliches und pri­vates aller Arten zusammen, verhielt sich in Würt- / temberg zum Volkseinkommen etwa wie 10:1 früher. Heute ist das etwas anderes, ohne daß man wüßte, wie.

Kleine Nachrichten aus aller Welt.

Eine Saar-Interpellation. Demokratische Reichstags­abgeordnete haben im Reichstag eine Interpellation wegen der Verhältnisse im Saargebiet eingebracht. Darin wird ausgeführt, daß die Bestimmungen deS Friedensvertrages und des Saarstatuts hinsichtlich des Schutze sder deutschen Bevölkerung völlig in ihr Ge­genteil verkehrt werden.

Deutsche Missionare nach Togo. Die Norddeutsche Mission hat die Erlaubnis erhalten, drei ihrer alten Missionare auf ihre alten Stationen nach Togo zurück­zuschicken.

Ei« Rhein-Hotel abgebrannt. Eines der schönsten Hotels am Rhein, das Hotel Mattern in Königswinter, ist ein Raub der Flammen geworden. Das Haus ge­hörte wegen seiner schönen Lage zu den besuchtesten Gaststätten am Rhein.

Bier Todesopfer der Zugspitze. Beim Abstieg von der Zugspitze zur Wien-Neustädter Hütte sind nach einer Meldung aus München vier Bergsteiger abge­stürzt. Drei Verunglückte waren sofort tot, der vierte verschied kurz nach seiner Einliefernng in Ehrwald.

Tie bösen Sieben. Ein merkwürdiges Zusammen­treffen ergab sich dieser Tage in Moabit. Eine aus sieben Köpfe bestehende Diebesgesellschaft hatte sich am 27. ds. Mts., also am Tage des Siebenschläfers, vor der 7. Kammer des Landgerichts II! im Zimmer 577 zu ver­antworten . Zwei der Angeklagten wurden zu je 7 Jah­ren Zuchthaus verurteilt.

Päpstliche Enzyklika. Aus dem Vatikan wird die unmittelbar bevorstehende Veröffentlichung einer reli­giösen Enzyklika Pius XI. anläßlich des 100. Gedenk­tages der Heiligsprechung des Thomas von Aquin angekündigt.

Breitscheid in London. Ter Führer des linken Flü­gels der deutschen Sozialdemokratie, Dr. Breitscheid, ist in London eingetroffen. Er hat sich Mit mehreren Vertretern der Arbeiterpartei in Verbindung gesetzt.

Tie Tangerfrage. Auf der Vorkonferenz über die Tangerfrage sind so große Schwierigkeiten aufgetaucht, daß die Sitzung aufgehoben wurde, ohne eine neue ein­zuberufen.

Nicht sooooo, sondern 3000 Lire. Nun wird nach­träglich berichtigt, daß die durch den päpstlichen Son- dergesandten Testa dem Kaplan Tr. Blanck in Hattingen (Ruhrgebiet) übergebene Spende nicht 500 000, sonder» 5000 Lire betragen habe und daß sie nur für not- leidende Kinder seiner Pfarrei bestimmt gewesen sei.

Streikbewegung in England. In Wh-itehaven (Cum-, berland) kam es anläßlich eines BergarbeiterstreikSi zu Zusammenstößen zwischen Ausständigen und der: Polizei. Dabei wurden 20 Polizisten und 60 Zivil­personen verletzt. Der wilde Dockarbeiterstreik hat) sich weiter ausgedehnt. Im ganzen sind 30 000 Man», ausständig, davon 14 000 in den Londoner Häfen. Auf der Konferenz der Eisenbahner wurde ebenfalls mit dem Streik gedroht, wegen des Beschlusses, den Lohn der Werküättenarbeiter herabzusetzen.

Arbeit, Glück, Beifall.

Tu hast ganz recht: das Beste im Leben ist Arbeit; man kann säst sagen, das einzige.

Man muß Aerger aushalten können; wenn man es nicht kann, wenn man ihm überall aus dem Wege gehh, so erreicht man nichts.

Leicht zu leben ohne Leichtsinn, heiter zu sein ohne Ausgelassenheit, Mut zu haben ohne Uebermut, Ver­trauen und freudige Ergebung zu zeigen ohne türkische» Fatalismus das ist die Kunst des Lebens.

Gott, was ist Glück! Eine Grießsuppe, eine Schlaf- stelle und keine körperlichen Schmerzen, das ist schon viel.

Wirrechnen" immer noch mit der Menschheit. Bei­fall, Zustimmung, Ehren bedeuten uns immer noch was« als wäre damit alles getan. Das ist falsch und unklug.- Wir müssen viAmehr unsere Seele mit dem Glauben an die Nichtigkeit dieser Tinge ganz erfüllen und unser Glück einzig und allein in der Arbeit, in dem Uns-Betätigen unser selbst finden.

(Aus Briefen von Th. Fontane.)

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