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Sonntagsgedanken.
Tu dei«e Pflicht.
Ich WM die lauten Freuden nicht, mein stilles HauS sei meine Welt!
Vom Stern, der treu erfüllten Pflicht sei einzig nur mein Herz, erhellt!
Redwiü.
Zur Lage.
Feber Tag der zu Ende gehenden Moche, der T, in die Franzosen und Belgier an der Ruhr ihre Gewaltherrschaft aufrichteten, zeigte mehr das Ziel der Politik Frankreichs und enthüllte das wahre Gesicht Frankreichs: Zertrümmerung Deutschlands und Versklavung des deutschen Volkes durch Rechtsbruch und Willkür. Die Pariser Zeitung ,^Le Journal" hat dieser Tage hierzu ein entsprechendes Bild veröffentlicht, das charakteristisch ist für die französische Phantasie und Volksseele. Da steht .Marianne", der französische Heros mit Helm, und zieht einem Deutschen den Strick um den Hals, der kläglich wimmernd schon zusammengebrochen ist. Und drunter stehen die Woxk: „Wenn ihrs haben wollt!" Das soll heißen: Wenn ihr nicht pariert! Dahinter aber rauck ' die Schornsteine und Fabriken des Industriegebiets. — Eine furchtbare Zeichnung, die die Wollust der Grausamkeit, den französischen Sadismus, widerspiegelt. Sie zeigt wie Marianne, die Verkörperung des französischen Volkstums, mit den Deutschen umgehen würde, wenn sie könnte, wie sie möchte. Das ist der Geist Frankreichs, der im Kriege die bluttriefende Phantasie des französischen Volkes mit den abgehauenen Kinderhänden und aufgespießten Kinderleichen aufpeitschte und betrog, der den Sadismus zu einer Volkskrankheit in Frankreich macht« und dem auch die Lügenpropaganda Frankreichs entsprang, die uns seinerzeit versprach: Wir führen nicht Krieg gegen das deutsche Volk usw. — und auf die wir Deutsche mit der Verheißung der Völkerversöhnung, der Selbstbestimmung, der Demokratie hereinfielen.
Ml die Sinnlosigkeiten und Brutalitäten, die Frankreich gegenwärtig begeht, die Erpressungen, die rohen Ausweisungen und Verhaftungen, die Morde und die Bedrohungen des Lebens gehören in dieses System des Poin- earismus. Sie können aber nicht darüber hinwegtäu- scheu, daß dadurch die innere Schwäche der französische» Stellung an der Ruhr verhüllt werden soll. Auch dann, wenn die äußere Position der Franzosen stark und unair- - greifbar erscheint.
Poincare har zu Beginn dieser Woche neue „Zusatzmaßnahmen" getroffen und einen neuen Einfall in deutsches Land in Baden gemacht durch Besetzung der Städte Offenburg und Appenweier samt zwei kleineren benachbarten Orten. „Wir werden nicht nachgeben!" hat er französischen Journalisten erklärt. Und an der Ruhr und am Rhein ist diese Woche unter Ausdehnung der Besetzung aufs Wuppertal, Besetzung sämtlicher Bahnlinien, verstärkter Kvhlenblockade, überhandnehmender Gewalt und Rohheit abgelaufen. Ebenso in der Pfalz. Zn dem französischen Vorgehen in Baden hat sich Porncare einen Vorwand genommen, der geradezu lächerlich ist: die vorübergehende Einstellung der internationalen ZuHs- verbindung Paris—Prag. Und dieser Vorioand wird nur haltloser durch die Note der Rheinlandkommission, die sich damit offen zu einem Werkzeug der französischen Politik machte und ihre Befugnisse überschritt. Der neue Rechtsbruch in Baden wurde also durch einen werteren Nechtsbruch der Rheinlandkommission gedeckt. Die deutsche Regierung hat gegen diese und gegen Kahlkose andere Vertrags- und Völkerrechtsverletzungen schärfst^ Verwahrung eingelegt und das Vorgehen der Franzosen in Baden als einen Akt reiner Willkür und Gewalt gekennzeichnet. Auch in England wurden Vorstellungen erhoben. Man wird sie dort zur Kenntnis nehmen und — schweigen, obwohl die englischen Kron- juristen die französische Ruhraktron als Bruch des Versailler Vertrags- ausgelegt. haben. Poincare aber wird wie bisher mit Advokatenknisfen die deutschen Einsprüche «blehnen oder nicht beantworten, wie er ja zum Voraus ««gekündigt hat. Die Rheinlandkommission hat sich durch 'eine weitere Verordnung bloßgestellt, durch die sie den Schutz für alle Beamten, Angestellten und Privatpersonen übernimmt, die sich weigern sollten, den Befehlen der Reichs- und Länderregierungen nachzukommen. Sie
schützt also die Baterlandsverräter. Die Lage am Mein
NM' an wer Rühr kreM also Mm 'MPfekPüE höchster I Brutalität. Und damit läuft die französische Politik in die des Zwanges und die der Schreckensherrschaft, in die Zerreißung des Friedensvertrages und aller internationalen Abmachungen. Die Kohlen, die Frankreich wollte, hat es nicht erhalten. Die Bahnlinien sind stillgelegt, die Bahnhöfe verstopft. Der französische Minister für öffentliche i Arbeiten Le Trvcquer hat auf seiner dritten „Jnspek- ! lions reise" eine völlige „Desorganisation" festgestellt, die s auf den passiven Widerstand der Beamten zurückgeführt s Wird. Was bisher geschehen ist, wird offen als „un- s Zureichend" erklärt. Die Saboteure und die Streikende» sollen ausgeschaltet werden. Deshalb schickt Frankreich vud Belgien- tausende von Eisenbahner an die Ruhr — jmid dennoch „klappt" es nicht, deshalb will es die Ausfuhr für alle Produkte im Ruhrgebiet verbieten, vor allem die der Metallindustrie und auch eine Einfichrblocka.de für solche errichten. Damit ist wiederum bewiesen, daß «s Frankreich nicht um die Reparationskohle, sondern mn die Vernichtung der deutschen Industrie überhaupt zu tun ist. Die Verhaftung von etwa 100 Personen und die Ausweisung von mehr als 200 Beamten, die Schreckenstaten, Diebstähle und Requsitionen sind Stationen des französischen Raubkrieges an der Ruhr.
- Die deutsche Abwehr am Rhein, der Ruhr und in > Baden ist geschlossen und erneut gestärkt worden durch die Fahrt des Reichskanzlers Dr. Cuno ins besetzte Gebiet. Sie sind den Franzosen nachträglich scharf auf die Nerven gefallen. Durch planmäßiegn passiven Widerstand, der auch vor dem Generalstreik nicht zurückschreckt, muh der Abzug der Franzosen schließlich erreicht werden. Das Festhalten am Recht muß die Gewalt brechen. >Jn diesem Sinne hat sich bei der Bevölkerung der be- ffetzten Gebiete eine Einheitsfront durchgesetzt, die durch !den Kanzlerbesuch gestärkt wurde.
Die Wirkung des Einbruchs in deutsches Land haben die Bedrücker aüch selbst zu spüren. Die geringen Koh'en- mengen, die sie bisher hinausschaffen konnten, warm mcht imstande, zu verhindern, haß der Kvhlenmangel in ^ Lothringen und Frankreich immer empfindlicher wird s und bereits zum Löschen von 30 Hochöfen geführt hat. r Dazu kommt noch der Streik der Bergarbeiter im i Saargebiet wegen Wirtschafts- und Lohnfragen, der auf!
, das Mvseldepartement übergegriffen hat. An der Saar i , haben die Franzosen die Gruben militärisch besetzt, was s r auch nicht zur Förderung der Arbeitslust beiträgt. i ß In Lausanne ist die Orientfriedenskvnserenz r s Nach dreimonatlichen Beratungen gescheitert, vielleicht ! L auch nur, wie es die Hauptteilnehmer wünschen, abge- r k bvochen worden. Bestimmtes kann niemand sagen. Das! ? j Ultimatum der Türken an alliierte Kriegsschiffe im ! ? Hafen von Smyrna sieht auch nicht nach Frieden aus.. - x Jedenfalls ist das eine sicher, daß die Türken trotz der ! z günstigen Bedingungen sich nicht unter das wirtschaftliche ? j Diktat der Alliierten beugten. Wie lange es noch dauern s k wird, bis eine Verständigung erzielt wird — denn Frank- ! k reich hat diese hintertrieben, steht dahin. In Frankreich ! s sucht man den englischen Vertreter Loch Curzon als de»
» Schuldigen für die gescheiterte Konferenz hinzustellen, s Der Zustand der Unsicherheit zwischen englischer und l französischer Politik besteht damit weiter und der Friede j des Ostens ist weiter in Frage gestellt.
Die innere Politik Deutschlands tritt hinter die ! Rot von außen zurück. Das deutsche Volk steht geschlossen hinter den Brüdern der besetzten Gebiete und bekundet durch opferwillige Teilnahme seine Hingabe ans Ganze. Die Regierung Cuno hat an Boden gewonnen,
! und selbst die ursprünglich ablehnenden Linksparteien billigen derm Maßnahmen. Die Festigung der Mark und die Herausgabe eines wertbeständigen Geldes dürste die nächste Aufgabe sein. Teuerung und Geldentwertung . haben zu wirtschaftlichen Verhältnissen geführt, die für das Volk in allen Schichten Hunger und bittere Not bringen. Im Mick auf die äußeren Feinde gilt es, die Nerven zu bewahren und das Vaterland über die Partei zu stellen.
Das AM Frankreichs.
Dte Pariser Zeitung „Le Journal" brachte mit folgenden Textworten beistehende Zeichnung: „Der Zollgürtel. Wen« Ihr es wollt..." Damit haben die Franzosen, wie an anderer Stelle ausgeführt ist, ihre wahren Absichten geoffenbart. Dem deutschen Arbeiter wollen sie die Gurgel zuziehen. Das ist der Plan der
„Fngcnieurkommission" mit den tausenden Soldaten. DeS-i halb der „Zollgürtel". Sv sollen die 20 Millionen Menschen, die nach Clemenceaus Ausspruch zu viel i» Deutschland leben, exdrosselt werden. Noch deutlicher hat es der bekannte französische Abgeordnete Herve in seiner Zeitung „Victoire" ausgedrückt: „Der deutsche Arbeiter kann verrecken". Das Bild des ,K»uv» nal" ergänzt diesen schamlosen Ausdruck, der ein Beweis der viehischen Gemeinheit der französischen Volksseele ist.
Prinz Max von Baden über Deutschlands Abwehr.
Prinz Max von Baden, der vormalige Reichskanzler hat bei der Schulfeier in Schloß Salem «irre Rede gehalten, aus der wir hier ein wesentliches und bedeutsames Stück wiedergeben:
Ich kann das Gefühl nicht los werden: Wenn die Angelsachsen in England und Amerika die Rühr- Unternehmung hätten verhindern wollen, sie hätte»! es gekonnt, aber sie haben nicht wirklich gewollt.
Die Vereinigten Staaten haben heute kein Recht zur Verantwortungslosigkeit. Sie haben durch ihren Eintritt in den Krieg den unentschiedenen Ausgang und den Verständigungsfrieden verhindert.Sie haben den Sieg der Verbündeten sichergestellt. Sie» haben geduldet, daß die Zusage des Präsidenten Wik-' son an das deutsche Volk als Kriegslist mißbraucht wurde, um eine wehrlose Nation an den Verhandlungstisch zu führen. Sie haben geschwiegen, als das feiersich verpfändete Wort der 14 Punkte gebrochen wurde. Und schließlich verriet der Präsident seine eigene Sach« und nannte den Versailler Frieden, dieses Teufelswerk, die Erfüllung seiner Verheißung. Ich habe ein Recht, die Vereinigten Staaten an den Vertrag der 14 Punkte zu mahnen, denn mit mir ist er geschlossen worden, und dem deucschen Volk ist er gebrochen worden. Wenn es bis vor kurzem aus Amerika herüber klang: Mag Europa in seinem Chaos verrecken, dann hat Europa ein Recht, zu erwidern: Ihr habt dieses Chaos mitverschuldet. Noch warten die englischen und amerikanischen Regierungen in hilfloser Untätigkeit. Sie beobachten ihre öffentliche Meinung. Sie bewegt sich rasch und läßt ihre Regierungen wert hinter sichf zurück. Bonar Laws Verhalten wird heute in weitem weisen Englands als nicht würdig empfunden. Man schämt sich der Schergendienste, die die englische Besatzuugsbehörde aus Befehl der Rheinland- kormnissiou tu» mußte. Der Instinkt der Jahrhunderte regt sich und warnt: Der Franzose, der unbekümmert um Recht und Vertrag in die Ruhr ein- sällt, dem ist jede Gewalttat gegen jeden Nachbarn zuzutrauen, wenn er die Macht dazu hat.
In Amerika erleben wir das gleiche. Die zögernde kalte Vorsicht der amerikanischen Regierung ist nicht der würdige Ausdruck für das Gefühl des Volkes. Das Verantwortungsgefühl ist unter der Oberfläche lebendig geblieben: heute wagt es sich hervor. Wir wollen nicht übertreiben, aber in beiden angelsächsischen Ländern sind heute Kräfte am Werh die zu diplomatischem Eingreifen drängen Es ist die Schicksalsfrage für Europa und Deutschland: Wird das Erwachen bei den Völkern der Verbündeten nicht zu langsam vor sich gehen?
Ter Franzose macht Ernst. Poincare wird da» Ruhrgebiet losreißen, die Absverruna der Kohlen wirk