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sauren verett seren, erne Anrerye für Deutschland aus- zugebcn. 3. Amerika würde sich bereit erklären, eine versöhnlichere Haltung in der Frage der Kriegsschul­den einzuschlagen. Die amerikanische Regierung erwartet noch immer die Antwort Frank­reichs auf die offiziösen Vorschläge des Staats­sekretärs Hughes, eine internationale Bankier- kommission mit der Prüfung der deutschen/ Reparationsschuld zu beauftragen. Man erklärt, daß Deutschland diesen Vorschlag annehmen werde.

Tie Getreiveurnlage.

BerkiN, 20. Dez. Tie Reichsregierung hat beschlossen, den Preis des dritten Sechstels der Getreideumlage auf 165 000 Mk. für Reggen mit den betreffenden Abstufun­gen für die anderen Getreiderrten festzufetzen. Gleichzeiig ist beschlossen worden, eine Vorlage einzubringcn, wonach der Endtermin für die Ablieferung des Umlggetrerdes vom 15. April auf den 15. März zurückverlegt wird. Heber den neuen Brotpreis wird noch verhandelt.

Wiederaufnahme der Arbeit. ^

Ludwigshafen, 20. Tez. Tie Belegschaften der B 8. Anilin- und Schafabriken in Ludwigshafen folgten rest­los dem Ruf der Gewerkschaften und der Aufforderung der Badischen Anilinfabrik zur Wiederaufnahnie "der Arbeit. Bis heue nachmittag waren weitere 1213 000 Arbeiter wieder eingestellt. Sämtliche Werke in Lnd- wigshafen und Oppau werden bis Ende dieser Woche wieder in vollem Betrieb sein.

Kritische Lage des belgischen Kabinetts.

Brüssel, 20. Dez. Tie belgische Kammer hat die Flamisierung der Universität Gent mit 89 gegen 85 Stimmen bei 6 Enthaltungen beschlossen. Die Lage des belgischen Kabinetts ist dadurch außerordentlich gefährdet.

Noch kein Borfriede in Lausanne.

Lausanne, 20. Dez. Die Nachricht von der be­vorstehenden Unterzeichnung des Präliminar-Friedens er­scheint zum mindesten verfrüht. Es sind wegen der Re­daktion d's Textes des Präliminar-Friedens noch kei­nerlei bestimmte Abmachungen zwischen den Großmäch­ten und der Türkei getroffen worden.

Abbau in Lausanne.

Lausanne, 20. Dez. Admiral Kehnes und General Durmett Stuart, die britischen Sachverständigen in Lausanne, haben ihre Arbeiten beendet und reisen nach England ab.

Der neue polnische Staatspräsident.

Warschau. 20. Dez. Die polnische Nationalversamm- ! lung trat am Mittwoch zu einer Sitzung zusammen, um ! den Nachfolger für den ermordeten Staatspräsidenten ! zu wählen. Gewählt wurde der Gesamtkandidat der i vereinigten Linksparteien, Stanislaw Wojcie- i chowski (Witospartei) mit 298 gegen 227 Stimmen ? die auf den Kandidaten der Rechten, Professor Ka- s simir Worowski an der Akademie der Wissenschaften in Krakau entfielen.

Po'unck- .^ov'ensorvernnasn.

Berlin, 20. Dez. Aus Warschau wird derKreuz­zeitung" berichtet: Die polnische Regierung verlangt von Den" "ud eine monatliche Lieferung von 1,6 Millionen Tonnen Kohle auf Wiedergutma- chungskonw. Deutschland erklärte, dieser Forderung nicht Nachkommen zu können, auch die polnische For­derung auf Holzlieferungen sei unerfüllbar, da es an Beiörderunqsmöglichkeiten fehle. Die polnische Forderung nach Kohlenlieferungen muß einiaerma'^n überraschen, nachdem Polen den Teil Oberschlesiens zu­gesprochen erhalten hat, der die weitaus größten Koh­lenvorkommen aufweist. Da Polen aber nicht imstande ist, die Förderung auf der aOen Höhe zu erhalten, macht sich schon jetzt wieder in Polen ein Kohlenmangel bemerkbar.

Rheinlandstöchter.

Roma» von Clara Vtebig.

(87) (Nachdruck verböte».)

Siebenundzwanzigstes Kapitel.

Warum singen die Vögel denn nicht? Es ist doch früh am Morgn. Sehr srüh. Sie schlafen nicht mehr» sie sitzen auf den Zweigen und äugeln stumm zum verhängten Himmel auf.

Eine träumerische Sülle ist überm Land. Leise fluten die Wellen des Rheins, grün und lauwarm spielen sie über runde Kiesel, gleiten vor und gleiten zurück; alles sehr sanft. Die Büsche neigen sich, die Blumen haben große Tropfen im Kelch. Am Horizont kommt es dämmernd herauf;, keine Sonne, die steckt hinter Wolken, graue Schleier hängen sich in der Ferne auf, einer hinter dem andern. Es ist ein weiches, stillwarmes Licht über der Welt.

Auf der Pfaffendorfer Chaussssee kaum ein Mensch. Nur die Milchkarren fahren zur Stadt. Die Hunde auf dem Kutscherbock kläffen nicht, sie wedeln stumm ibre Herren an, dann legen sie sich wieder nieder, den Kopf aus die Pfoten gedrückt.

Die einsame Frauengestalt auf der Chaussee siel nie­mandem auf; sie hielt sich immer dicht unter den Bäumen, sah nicht um sich, ging still, den Blick auf den Boden ge­heftet. Nur jetzt blieb sie stehen. Da lag ein kleines Haus, etwas weiter zurück als die andern, ein Gärtchen davor mit einem Gitter gegen die Straße. Da hatten früher Dallmers gewohnt; jetzt hausten junge» vergnügte Leute darin mit drei oder vier lustigen Kindern.

Die Einsame blieb eine ganze Weile am Gitter stehen und sah gespannt in den Garten, in dem jetzt zahllose Blu­men blühten, viel mehr als früher. Die junge Frau, die eben, rosig verschlafen, das Fenster öffnete, bemerkte die Fremde.Guten Morgen, wünschen Sie etwas?"

Nein, danke!" Die Fremde grüßte und ging weiter» aber in einiger Entfernung blieb sie wieder stehen und blickte zurück es war ja ihr Vaterhaus.

Neida Dallmer war auf dem Wege zum Pfaffendorfer Kirchhof. Sie setzte langsam Schritt vor Schritt; der Ge­danken waren zu viele, sie konnte nickt raick wandern.

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Aus 5>tadt und Land.

lMnutel«. »1. Dezember 1«».

Die ürzestcn Tage. Die kürzesten Tage fallen 'n unserem Jahre in die Zeit vom 21. bis 26. Dezem­ber. denn an diesen Tagen beträgt die Tageslänge Nur je 8 Stunden 5 Minuten. Der Sonnenaufgang findet erst nach 8 Uhr vormittags, der Sonnenuntergang bereits V« nach 4 Uhr nachmittags statt. Vom 27. ab nehmen die Tage wieder zu, allerdings noch in kaum merklichem Umfang, am 27. hat sich die Taqeslänge um 1 Minute vergrößert gegenüber den Vortagen Am 28. wächst sie um eine weitere Minute: erst um die Mitte des Januars wachsen die Tage so, daß ihre Zunahme auffällt.

Das neue Schankstättengesetz. Das in Vorberei­tung befindliche Schankstättengesetz, das in erster Li­nie auf eine Einschränkung der Konzession für Gast­wirtschaften hinzielt, geht nicht nur die gewerblich interessierten Kreise an, sondern auch das breite Publi­kum, da in dem Gesetzentwurf Einschränkungen aller Art vorgesehen sind. So sieht der 8 15 eine Ermäch­tigung für die oberste Landesbehörde vor, wonach der Ausschank von Branntwein an Sonn- und Festtagen, den vorhergehenden und folgenden Tagen und selbst an Lohnzahlungstagen verboten werden kann. Darüber hinaus haben die Abstinenten in der Sitzung des Äeichswirtschaftsministeriums beantragt, diese Bestim­mung auf alle geistigen Getränke, also auch auf Bier, auszudehnen. Von anderer Seite wird dieser Antrag bekämpft. Das angekündigte Schankstättengesetz, das der Sache nach eine Abänderung der Gewerbeordnung sein soll, ist der erste Versuch in Deutschland, die Al­koholsrage im Sinne der Abstinenzbewegung zu lösen und ein allgemeines Alkoholverbotsgesetz in die Wege zu leiten. Auch in Amerika gingen der Trockenlegung einschränkende Bestimmungen über den Nlkoholver- brauch voraus. In Deutschland erscheint ein all­gemeines Alkoholverbotsgesetz um so weniger am Platze als der Konsum von alkoholischen Getränken gegenüber dem Frieden außerordentlich zurückgegangen ist, und zwar beim Bier um fast die Hälfte und beim Brannt­wein um weit über die Hälfte.

Zur Freigabe ves deutschen Vermögens in Ame­rika. Kürzlich erschien ein Bericht über die bevor­stehende Freigabe des deutschen Vermögens in Amerika bis zum Betrag von 10 000 Dollar im Einzelfallc mit dem Bemerken, daß die Frist zur Anmeldung solcher Forderungen am 2. Januar 1923 ablaufe. Die Angabe Vieser Frist beruht nach Erkundigungen an maßgeben­der Stelle auf einem Irrtum. Im übrigen empfiehlt es sich für die, die in Amerika beschlagnahmtes Ver- nögen besitzen, schon jetzt die nötigen Vorbereitungen mr den Antrag auf Freigabe zu treffen, da damit zu rechnen ist, daß das betreffende Gesetz in Kürze an- zenommen wird. Die Amerika-Abteilung des Hansa- Lundes, Berlin NW. 7, Dorotheenstraße 36, steht In­teressenten gerne mit Rat und Unterstützung kostenlos iur Verfüg..".z.

Keine deutschen ..rveitskräfte für das Wiever- »ufbaugebict. An die Arbeitsämter kommen seit eini­ger Zeit zahlreiche Anfragen von Arbeitssuchenden vegen Verwendung im Wiederaufbaugebiet Nordfrank­reichs. Allen solchen Arbeitssuck enden kann mit^eteilt verden, daß die bisherigen Abkommen lediglich Sach- lieferungen betreffen, die im freien Geschäftsverkehr vergeben werden. Eine Beschädigung deutscher Ar-

vitskräfte kommt zunächst nicht in Frage, und es be­steht vorläufig auch keine Aussicht, daß in absehbarer Zeit deutsche Arbeiter in Nordfrankreich beschäftigt verden.

Prägung deutscher Ersatzmünzen. Dem Reichsrat lst ein Gesetzentwurf über die Ausprägung von Ersatz­münzen im Nennwert von 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Mk. zugegangen.

' verueck, 20. Dez. (BememderatSwahl.) Von 807 W'h'bsrechtigten haben 18S ws. 59,4°/o abg'stimmt. Ans 6 Joh e wurden gewählt: Waldhornwirt Kähnle mit 81 St , RößleSwirt Bauer mit 60 St., Bäcke meist« Kalmbach mit 58 St., Gchreiuermeister Gntrkunst mit 51 Stimme».

* Fre«deuß«»t, 80. Dez. (Dom Rathaus.) Ja der letz« te» Sitzung der Gemeindrrat» wurde» zwei Gffuch« um käufliche Urberlssiung eine» Reihenhausis an der Stutt- gartrrstraße abgele h n t. Der Vorsitz »de wie der Ge- mrivderat flehen auf dem Standpunkt, daß an eine» Ver­kauf solange nicht gedacht werden kann, als nicht stabile Geldverkältuisse eingetreien. Di« städt. Reihenhäuser, die vor April oder Mot kaum bez'ehbar sein werde«, werden auf etwa 15 bis 18 Millionen Ma k zu stehen kommen. Hiebei handelt es sich um Wohnungen, während heute ei« Sechs- samilienhauS auf 48 Millionen Mark zu stehen kämmt. Die Platzfrage für das Kriegerdenkmal ist nn» endgültig damit gelöst, daß auf Grund eines Augenschein» einstimmig der Vw platz beim alte« Friedhof an der Lauter, badfireße gewählt wird.

' Stuttgart, 20. Dez. (Erhöhung des Milch­preises.) Da die tägliche Milchanlieferung nach Stutt­gart gegenüber dem Anspruchsbetrag schmrOeit einiger Zeit um etwa 9000 Liter zurückbleibt, sv dH für Kin­der von 6 und mehr Jahren meist keine Milch abgegeben werden kann und auch den Kranken und Alten Abzüge gemacht werden müssen, sieht sich die Stadtverwaltung genötigt, schon in den nächsten Tagen aus dem All­gau em größeres Milchquautum als bisher zu beziehen, damit auch nur der notwendigste Bedarf gedeckt werden kann. Das Liter wird sich voraussichtlich auf 160 Mk. stellen. !-

! Metallindu striellentagung. Der Verband ! Württ. Metallindustrieller E. V. beging dieser Tage sein 25jäh'iges Jubiläum. Unter dem Vorsitz von Komm.-- Rat E. Kuhn hatten sich im Jahre 1897 109 Firmen der Metallindustrie mit 7325 Arbeitern zu dem Verband Mettallindustrielle in Württemberg" zusammengeschlos­sen. Heute umfaßt der Verband, als die bedeutendste und größte Arbeitgeberorganisation Württembergs, 387 Mitgliedssirmen nnt rund 64 000 Arbeitern. Seit 1912 ist der Verband der süddeutschen Gruppe des Verbandes deutscher Metallindustrieller auaeschlossen und seit 1914 hat er in Stuttgart und Eßlingen eigene Arbeitsnach­weise.

Bescherung armer Kinder. Eine Bescherung von armen Kindern ist durch eine von Pastor Körner und Oskar Schumacher in Frederiksburg (Kexas) durchgeführte Sammlung, die voraussichtlich den schönen Betrag von IVs Millionen Mark erreicht, ermöglicht. Es werden 162 Familien mit Kleidern, Eßwaren und Spielsachen be­dacht werden können.

Gestohlene Millionenwerte. Im Laufe der letzten Monate entwendete der 21 Jahre alte Kürschner Ludwig Brandt von Wismar zum Nachteil eines Pelz­warengeschäfts in der Tübingerstraße zwölf Felle im Wert von über einer halben Million Mark. Der 18 Jahre alte Kaufmann Max Salzer von Waiblingen hat seit dem Sommer seiner Firma, einer Großhandlung für Baumwollwaren in der Hohenstaufenstraße, Kleider­und Futterstoffe im Gesamtwert von 2 Millionen Mark entwendet. Der ledige Kaufmann Paul Sick von Eningen hat zum Nachteil des Groß-Einkaufsvereins der Kolonialwareuhändler Württembergs Waren im Gesamt­wert von 2859 000 Mark gestohlen. Die Waren wur­den in einem Hause in Obereßlingen vorgesunden, s Ein großer Diebstahl in einer chemischen Fabrik in Möh­ringen ist aufgeklärt. Dieser entwende? der 32 Jahre alte Werkmeister Friedrich Hub von Ansbach Kerzen und andere Waren im Wert von etwa 2 Millionen Mk.

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Alles war ausgewachr, was ue langst begraben gewähnt, und was doch nur gelegen und geschlafen hatte. Und doch war sie nicht traurig. Sie ging nur gleichsam im Traum mußten sich die grauen Vorhänge am Himmel nicht lüften, und würde nicht die Sonne dahinterstehen, groß, leuchtend?!

Jetzt war sie in Pfaffendorf. Hier zweigte der Weg ab ins Bienhorntälchen. Und hier ging's zum Kirchhof. Sie hatte keinen Kranz, keine Blumen; als sie drüben in Koblenz fortging, waren noch alle Läden geschlossen. Sie kränkte sich nicht deswegen, sie brachte ihrem Pater ja ein ganzes, volles Herz war das nicht weit mehr?

Die Kirchhofspforte war angelehUt. Alles war noch wie früher; der breite Kiesweg in der Mitte, tiefhängen­des Grün an beiden Seiten, dazwischen versteckt Kreuz bei Kreuz, Stein neben Stein. So war's auch gewesen an des Vaters Begräbnistag; damals aber schien die Sonne und ihr Herz war voll schwarzen Jammers, heute war der Himmel trüb, doch in ihr Heller, offener Tag.

Sie lief zwischen den Gräbern durch, da da ganz bewachsen mit Efeu, eine Oase des Friedens, grün und still des Vaters Grab. Die kleine Marmortafsl versteckte sich unter dem üppigen Gerank; doch wäre auch keine dagewesen, sie hätte diese Stätte herausgefunden unter Tausenden.

Vater!" Mit einem lauten Ruf sank sie in die Knie und stemmte beide Hände auf den Hügel. Sie weinte nicht, nur ihre Stirn neigte sich tiefer und tiefer, bis sie aus den Efeuranken lag und die morgenfeuchte Erde hin- durchsühlte.

Es war ein langes, stummes Zwiegespräch zwischen Vater und Tochter. Ein Fragen und Antworten, von dem kein Ohr etwas hörte, und das doch mit Geisterhauch über Gräber hinwehte.'

Endlich stand Nelda auf. Mit einem freien Blick sah sie empor und dann um sich, in einem leisen Windhauch lispelten alle Bäume; es fuhr ein Schaudern hindurch. Sie griff sich an die Stirn, die war kühl vom Liegen auf dem Grund; ein kleiner Käfer lief ihr durchs Haar, er hatte sich darin verfangen. Sie nahm ihn und setzte ihn auf das nächste Blatt; es war ein Marienkäfer, ein roter mit schwarzen, runden Punkten. Letzt kiel ibr ein. der krackte

ja Glück. Mit ernstem Lächeln sah sie zu, wie das Tier­chen die Flügeldecken hob und senkte und wieder hob und die Kräfte probierte fort war es, schneller als ein Ge­danke, ein Pünktchen, ein Nichts im ungeheuren Weltall und doch etwas.

Nelda strick .ntt der Hand liebevoll über die Marmor­tafel; die Buchstaben waren verwaschen vom Regen. Sie sah noch einmal über den ganzen Hügel, über den Efeu und die Büsche ringsum, und dann ging sie, ohne sich umzusehen, mit festem, raschem Schritt über den Kiespfad. Sie atmete ruhig, ihre Augen glänzten feucht, das Haar wehte ihr in die gehobene Stirn. Ein Schatten fiel auf Ihren Weg.

Hinter der angelehnten Pforte trat jemand vor und zog den Hut. Sie sah nicht hin wohl irgend ein früher Besucher sie sagte nur freundlich:Guten Mor* Mitten im Wort versagte ihr die Stimme.

Wer wer war das-?!

Groß, schlank. Ein etwas hageres Gesicht, tiefliegende Augen unter starken Brauen. _ . ... -... -

Fraulein Dallmer, erschrecken Sie nicht!" Er streckte ihr nicht die Hand entgegen; er machte nur eine tiefe Ver- beugung.Fräulein Dallmer!"

Ein eisiges Frösteln lief ihr durch die Glieder und gleich daraus ein Glutstrom: das war Namer, Ferdinand von Ramer!

Sie sah ihn nicht an, sie sah an ihm vorbei in die leere Luft. Wie kam er hierher, was wollte er? War! vas Zufall oder Absicht? Sie konnte nicht dafür, das Herz sing ihr an wie rasend zu pochen, eine zornige Scham überkam sie und zugleich ein jäher Schmerz. Sie neigte stumm den Kopf und trat zur Seite mochte er vorübergehen!

Aber er ging nicht. Er trat neben sie und sagte mit, einer Stimme, die heftigste Erregung beben machte:Fräu­lein Dallmer, ich wußte, daß Sie hier find, mein Freund Xylander hat mir telegravhiert. Heute nacht bin ich von Köln gereist. Seit dem frühesten Morgen warte ich hier auf Sie. Ich sah Sie vorhin hipeingehen, ich wollte Sie aber nicht eher stören!"

Eprtfch»«, folgt.)

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