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Donnta^gedcmken. ?

Christfreude rührt mit zagem Finger 'F^. ' dein Herz an im Borübergehn: mit ihren frommen Kinderaugen ! i ->.^^- .L.;, will sie in deine Tiefen sehn.

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Aus Augen, denen du entlocktest ' ' "-

der Freude Hellen Widerschein, - ^ -^.,- strablt dir ein wunder^elig Leuchten - ? . in deine stille Welt hinein.

. -<l Marie Sauer. '

,-. Zum 3. Advent. ' ' -''''- L

^ Die letzte Woche vor Weihnachten war in früheren Zeiten noch einmal eine rechte Einkauf-Woche. Dies und das wanderte nach Haute, damit es den reichen Gabentisch vervollkommne. Dieses Jahr ist es wesent­lich anders, wenigstens bei vielen. Man kann ein­fach nicht mehr so einkaufen, wie das Herz möchte. Man kann einfach nicht mehr dahin und dorthin ein Grützlein schicken, wie man es sonst tat. Viel Liebe muß unbekundet bleiben. Aber kann sich denn Liebe nur durch Geschenke bekunden? In vielen Fällen wurden diese dazu mißbraucht, den Man­gel an aufrichtiger Liebe zu verdecken. Jetzt fallen die Geschenke bei vielen weg. So muß die herzliche Liebe um so strahlender und lieblicher zur Entfaltung kom­men. Wo sie im Herzen wohnt, da gibts dennoch ein fröhliches Weihnachten. Und wenn wir keine Ge­schenke einkaufen können, so wollen wir uns um so reichlicher mit weihnachtlicher Liebe versorgen. Wir bekommen sie umsonst bei dem, der die Liebe ist.

Die dunklen Gewitterwolken am politischen Himmel Europas, die die Konferenz der vier alliierten Mi­nisterpräsidenten in L.ondon zu Anfang dieser Woche auftrieb, haben sich noch nicht über Deutschland entladen. Wer dies sei gleich vorweg genommen sie sind auch nicht vertrieben, trotz des Scheiterns der Konfe­renz. Das Gewitter steht über Deutschland. Ob es los­bricht, wird sich erst zu Beginn des neuen Jahres 1923 entscheiden, wenn am 2. Januar in Paris die neue Kon­ferenz der Ministerpräsidenten wieder zusammentritt. Warum hat man in England die Beratungen abgebrochen und die Entscheidung über Deutschland vertagt? Einfach deshalb, weil Poincare sich mit seinen Verbündeten (England, Italien und Belgiens nicht einigen konnte. Er forderte unverhüllt die sofortgie Besetzung des Ruhr­gebiets oder kurz gesagt, die Zertrümmerung Deutschlands. Daran ist die Einigung der Alliier­ten gescheitert, so wie einst in Genua und auf der Augustkonferenz in London. Daß die Ruhrbesetzung ver­tagt wurde, ist England zu verdanken. Nur die Hals­starrigkeit Poincares hat den Abbruch bewirkt. Denn Bonar Law war sogar bereit, um eine Einigung der Alliierten zu erreichen, eine Sanktionsdrohung gegen Deutschland auszusprechen für den Fall der Nichterfül­lung der Reparationsverpflichtungen, war bereit durch Schuldennachlaß der Mliierten an England ein Kom­promiß in der Rcparationsfrage zu erzielen unter Ver­zicht aus die Balfournote, die diesen Schuldennachlaß Englands nur vorsah, wenn Amerika den Erlaß der Schulden bewilligt. Mussolini, der Italiener, hat sich zu England gehalten. Ein Vorschlag des deutschen Reichskanzlers, den dieser mit einem Brief an Bonar Law richtete, versprach für Frankreich baldiges Geld, verbunden mit Sicherheiten. Poincare lehme ihn von vornherein ab und die Konferenz bezeichnet^ ihn als unbefriedigend". Es wird darin ein System von inneren und äußeren Anleihen vorgeschlagen, das der Stabili­sierung der Mark und den Reparationsverpflichtungen zu gute kommen soll, unter der Voraussetzung eines länge­ren Zahlungsaufschubs.

So hat die Londoner Konferenz keinerlei Ergebnis ge­bracht und ist nach drei Tagen auseinandergegangen. Zum Glück für Deutschland ist ein verderblicher Kompromiß vermieden worden. Das Nachspiel zur Konfe­renz hat in Pan ..nd London bereits eingesetzt. Die konservative Politik der Festigkeit gegenüber Frankreichs Plänen, die Bonar Law vertrat, findet in England im Parlament und rn'der ganzen Welt Billigung. Vor allem auch in Amerika. Und so kommt es, daß man in Paris, wo man aus Amerika Rücksichten nehmen muß, anders spricht. Poincare versichert jetzt, daß er sich in London voll­kommen ..freie Hand" aeaenüber DeuNcbland norbebalten

habe und'nach einer Besprechung mit dem Präsidenten der französischen Republik, Mille ranö, wird be­kannt gegeben, daß Poincare auf die Besetzung des Ruhrgebiets verzichte. Es soll sich dabei nach neueren Nachrichten um einen endgültigen Verzicht handeln, Wohl im ^Zusammenhang mit der festen Haltung der englischen Politik. Denn Bonar Law erklärte im Unterhaus unzweideutig, daß Deutschland vor dem Bankerott stehe und eine Gewaltpolitik ihm gegenüber sinnlos fei, da sie nichts einbringen würde. England könne keine Maßnahmen billigen, die nicht produktive Reparationen schaffe. Dazu kommt noch, daß Amerika aus seiner Zurückhaltung herauszutreten be­absichtigt und den europäischen Angelegenheiten mehr Aufmerksamkeit widmet

Noch ein Wort zur wirtschastspolitischen La­ge Deutschlands. Trotz sinkenden, zum mindesten seit Wochen unveränderten Dollarkurses zeigt sich überall ein Anwachsen der Teuerung. Das Reich braucht fast in jeder Woche 90 Milliarden neues Papiergeld. Die not­wendige Erhöhung der Beamten- und Arbeiterbesoldung, die Bewilligung von 300 Milliarden Mark zur Einfuhr von Brotgetreide, die bevorstehende Brotpreiserhöhung im Januar auf fast das Doppelte des heutigen Preises, erhöhte Kohlen- und Eiscnpreise bringen eine weitere Zunahme der Teuerung, die nur durch die Stabilisierung der Mark gehemmt werden kaun. Die Wirtschafts- und Kreditnot macht sich überall bemerkbar in Betriebsein­schränkungen und zunehmender Arbeitslosigkeit. Die Lö­sung der Reparationsfrage und im Zusammenhang da­mit die Festigung des Martkurses bilden die Hebel für Eindämmung des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und des deutschen Bankerotts. Es ist höchste und letzte Zeit, daß eine Aendcn-ng eintritt. Wer sie liegt nicht in unse­ren Kräften allein.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 15. Dez.

Am Donnerstag wurde im Reichstag noch bezüg­lich des Einkommensteuergesetzes für 1922 der Kom­promißantrag (für die ersten 400 000 Mk. 10 Proz. Steuer) angenommen, im übrigen die Ausschußanträge gegen die Linke.

Am Freitaa wurden Kleine Anfragen behandelt.

Württembergischer Landtag.

Stuttgart, 19 Dez

Der Landtag hat am Freitag iu vierstündiger Mtzung eine ganze Reihe von Gegenständen und Vorlagen in in rascher Arbeit erledigt. Zunächst wurde das Gesetz über die Verstaatlichung der Polizei in sämt­lichen 3 Lesungen erledigt und gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen. Eine längere Debatte ent­spann sich hier nur über die Frage, ob für die neue Staatspolizei ein besonderer Polizeipräsident angestellt werden soll oder nur ein Polizeidirektor in gehobener Stellung, wie dies ein Antrag Heymann (Soz.) ver­langte. Nachdem Präsident von Haag erklärt hatte, daß hie Regierung großen Wert lege auf eine völlige Gleichstellung des künftigen Vorstandes der Landespolizei mit den Polizeipräsidenten der anderen deutschen Län­dern, wurde der Antrag Heymann gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten und Kommunisten ab­gelehnt und der Polizeipräsident mithin bewilligt. Dann wurde fast ohne alle Debatte noch das Polizeibeam­te n g e s e tz und das Schutzpolizcibeamtengesetz in samt-! lichen drei Lesungen endgültig erledigt, ebenso auch dass Gesetz über die W ohnungsabgabe, durch welches! von der Wohnungsabgabe in ihrer jetzigen Höhe noch ein Zuschlag von 200 Prozent für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. März erhoben werden soll, um we­nigstens die bereits in Angriff genommenen Bauten noch sertigstellen zu können. Gegen dieses Gesetz stimmten nur Rechte, sowie die Kommunisten, welche übereinstimmend» die bisherige Wohnungspolitik als völliges Fiasko bezeich- neten. Auch der Gesetzentwurf über die Aenderung Gebäudebrand versichern ngsgesetzes wurde sodann noch endgültig erledigt, ferner die Aenderung; des Sporteltarifs, sowie das Besoldungsgesetz. Da^ zwischen hinein war noch der finanziell tief einschnel-i dende Antrag des Finanzausschusses erledigt word«W

»er je 1 Milliarde Mark verlangt als Kredit für die Gemeinden und Amtskörperschaften zur Lebens­mittelbeschaffung im kommenden Winter und weiterhin als Kredit für die landw. Organisationen zur Beschaffung von Düngemitteln und Saatgut. Diese Krv-! dite werden in der Weise beschafft, daß das Land rt- temberg die Bürgschaft übernimmt für 2 Milliarden, Wechsel, welche von den Gemeinden und Amtskörperschaf-' ten, sowie vom Verband landw. Genossenschaften usw. j ausgegeben werden zu den erwähnten Zwecken und welche ^ dann von der Reichsbank diskontiert werden. In der ,' eingehenden Begründung der Forderung wies Minister Keil u. a. darauf hin, daß'nur 43 Amtskörperschaften b,>>. Städte den augebotenen Kredit in Anspruch genom-^ men hätten; in den übrigen Bezirken scheine die Ernäh-1 rungslage günstiger zu liegen. Der Antrag wurde schließ­lich einstimmig angenommen. In der Samstag- Sitzung kommt die Große Anfrage wegen der Natio­nalsozialisten zur Beantwortung.

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Große Anfrage wegen der Nationalsozialisten. Die

von der Landtagsfraktion der Vereinigten Sozialdemo­kratie eingebrachte Große Anfrage wegen der National­sozialisten lautet:Ist das Staatsministerium bereit, dem Landtag zur Kenntnis zu bringen, was es getan und in Aussicht genommen hat, um den von national­sozialistischer Seite ausgehenden Uebergriffen nach - drücklich zu begegnen und zu verhindern, daß in Würt­temberg Organisationen nach dem Vorbild der Deut­schen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei in Bayern gebildet werden?"

Neues vom Tage.

Aas «rdeitszcitgesetz.

Berlin, 15. Dez. Der vorläufige Reichswirtschafts- rat stimmte dem Arbci geberantrag auf Nichteinberech­nung der Arbeitsbereitschaft in die Arbeitszeit mit 102'gegen 100 Stimmen zu. Die Mehrbeschäftigung der Lehrlinge wurde mit 103 gegen 97 Stimmen ebenfalls beschlossen. Damit sind die grundlegenden Paragraphen des Arbeirszeitgesetzes im Sinne der Arbeitgeber beschlossen worden.

England und die Reparationen. ^

London, 15. Dez. Im Unterhause beantwortete nar Law eine Reihe von Fragen, die sich auf di« Reparationen bezogen. Bonar Law sagte, er sei nicht der französischen Ansicht, die furchtbare Geldent­wertung in Deutschland sei vorsätzlich. Nach bri­tischer Auffassung müsse man nach der besten Weise verfahren, um aus Deutschland den Betrag herauSZu- holen, den es bezahlen könne. Wenn Deutschland stchi je wieder erholen werde, werde es ihm leichter sein, die Entschädigung zu zahlen, als es Großbritannien sein werde, seine Schuld an Amerika zu begleichen.» Die Vernichtung des Mittelstands in Deutschland sei ein furchtbares Unglück. Aber wenn Deutschland sich wieder erhole, werde eS frei sein von der furchtbaren Last der inneren Schuld, wie sie auf Großbritannien laste. Die einzige Aufgabe sollte die Erwägung sein, wie man eine berechtigte Schuldforderung in befriedigender Weise erziele, die der übrigen Welt und Deutschland möglichst wenig Schaden bringe. Es bestehe fast keine Hoffnung auf Lösung der furchtbaren Schwierigkeiten Europas, wenn nicht Großbritannien und Frankreich ge­meinsamhandelten. Es sei tragisch, daß es zwei­fellos ohne Festigung der Mark für Deutschland keine Besserung geben könne, daß aber nach Ansicht aller Sachverständigen der Versuch einer Befestigung den Zusammenbruch der Industrie herbeiführen würde.

Zur Frage der Ruhrbesetzung erklärte Bonar Law, daß England unter keinen Umständen Maßnahmen^ billigen könne, die nicht produktive Reparationen schaffen.

Heftige englische Angriffe gegen Sie französrschc Politik.

Paris, 15. Dez. Nach Bonar Law ergriff der eng­lische Arbeiterführer Maedonald das Wort, um heftig die englische Regierung anzugreisen. Er be­tonte, daß die Alliierten unklug handelten, wenn sie Deutschland ebenso bankerott machen wollten, wie Oesterreich. England solle sich nicht der französischen Ansicht anschließen und solle ruhig Frankreich machen. lassen, was es wolle. Darauf griff der Abg. Morell Frankreich heftig an und sagte, man befände sich einem imperialistischen Frankreich genau wie vor dem Krieg gegenüber. Der der äußersten Linken angehörige Ab­geordnete erklärte, daß am Rhein schwere GewaMaren verübt wurden. Er klage Frankreich an, den Ruin Deutschlands versa, ulder zu baden.

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